Veranstaltungsprogramm WiSe 19/20

Staging Times [Veranstaltung auf Deutsch und Englisch]

Leitung: Clemens Bechtel, Dr. Noemi Steuer
Blockseminar am Freitag, den 25.10. sowie am 15. und 16.11.2019 | jeweils 10:15-14:00 Uhr | Philosophicum II Sitzungszimmer EG 00.212
2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an inter- und transkulturellen Kulturprojekten sowie an Vernetzungsmöglichkeiten jenseits nationaler oder kontinentaler Grenzen
Interesse an internationalem Theater und/oder Bildender Kunst und an deren Präsentation (Festival/Ausstellung)

Anforderungen: Recherche und Vorstellung einer 10 minütigen Präsentation bzw. Vortrag über Milo Rau/ Congo Tribunal oder Christoph Schlingensief / Operndorf in Burkina Faso oder Robert Lepage / Kanata

Lernziele: Auseindersetzung mit der eigenen Rolle in inter- und transnationalen Kulturprojekten; Bewusstsein und Verständnis möglicher Problemfelder in diesen Projekten; vertiefte Kenntnisse im Bereich der Planung und Durchführung von internationalen Kulturprojekten; transkulturelle Kompetenz

Veranstaltungsbeschreibung: Bei diesem Q+Baustein geht es um „Simulationen“ aus interdisziplinärer, nämlich künstlerischer und zugleich ethnologischer Perspektive. Am Beispiel des Projekts „Staging Times“, das Theaterschaffende und Fotografen aus Burkina Faso, Burundi, Kenia, Malawi, Mali und Südafrika zusammenbringt, werden mögliche Herausforderungen und Konfliktfelder in den verschiedenen Projektphasen besprochen und simuliert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der interkulturellen Kommunikation, aber auch auf inhaltlichen Auseinandersetzungen bezüglich der Bedeutung von Kunst und Kultur in unterschiedlichen regionalen Kontexten. Darüber hinaus werden von den Studierenden Konzepte für die Präsentation des Projekts in Afrika und in Europa entwickelt.

Zentrale Fragestellungen sind zum Beispiel:
Wie ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe trotz ökonomisch unterschiedlichen Voraussetzungen möglich?
Auf welchen Wegen ist eine Kommunikation mit mehreren Partnern vielversprechend?
Auf welchen Ebenen kann sich ein künstlerischer Dialog entfalten?
Welche Erwartungshaltungen und Vorurteile prägen und beeinflussen die Kooperation?
Ggf. kann eine Ausstellung zum Projekt (und die Arbeit der Studierenden) an der Universität Mainz präsentiert werden.
„Staging Times“ mündet 2020/2021 in drei Theaterinszenierungen, die sich erstmals 2020 in Bujumbura präsentieren und in einer Ausstellung, die ab 2020 auch in Europa gezeigt wird, ggf. auch im Rhein-Main-Gebiet.

Lehrende: Clemens Bechtel absolvierte das Studium der Angewandten Theaterwissenschaften in Giessen. Er arbeitet seit 25 Jahren als freier Regisseur in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Dänemark, Rumänien, Malawi, Mali, Burkina Faso und Burundi. Neben seinen vorwiegend dokumentarischen Theaterarbeiten leitete er verschiedene internationale Netzwerke. In „Hunger for Trade“ arbeiteten acht Theater aus vier Kontinenten m Schauspielhaus Hamburg zusammen über die globale Nahrungsmittelindustrie. In „Human Trade Network“ recherchierten und arbeiteten Theater aus Rumänien, Indien, Burkina Faso und Deutschland zum Thema Menschenhandel. In „Longing for the Future“ im Auftrag der Universität Basel kooperierten Fotografiestudierende aus Bamako, Mali mit Gleichaltrigen aus Zürich zum Thema Erwachsen Werden. Die Bilder waren wiederum Ausgangspunkte für verschiedene Theaterarbeiten.
In „Staging Times“ bilden Künstler aus Burkina Faso, Burundi, Kenia, Malawi, Mali, Südafrika ein Netwerk und erarbeiten drei Theaterproduktionen (die erstmals 2020 in Bujumbura präsentiert werden) und eine Ausstellung, die ab 2020 auch in Europa zu sehen wird.

Noemi Steuer arbeitete mehr als zwanzig Jahre als Schauspielerin an deutschsprachigen Theatern (u.a. in Mannheim, Basel, Essen) und spielte in vielen Film- und Fernsehproduktionen mit (u.a. „Die zweite Heimat“ von Edgar Reitz). 1992 absolvierte sie in Köln und Basel das Studium der Ethnologie und Soziologie; in ihrer Dissertation befasste sie sich mit verschiedenen Formen sozialer Anerkennung in Mali, Westafrika.
Seit 2013 arbeitet Noemi Steuer am Zentrum für Afrikastudien in Basel, ist dort für Leitung und Koordination verschiedender Forschungsprojekte in Westafrika verantwortlich. Zudem konzipiert sie kulturelle Projekte in Deutschland und Mali und begleitet diese in wissenschaftlicher Hinsicht.
Gemeinsam mit Clemens Bechtel hat sie das Projekt „Staging Times“ entwickelt.
Link: https://zasb.unibas.ch/de/mitglieder/noemi-steuer/

Vergangen und doch gegenwärtig: Die Kunst der dramatischen Literatur

Leitung: Maxi Obexer
Freitag, 25.10.2019 | 10:15-16:00 Uhr | Philosophicum II Sitzungszimmer 2.OG
2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an der literarischen, dramatischen Literatur und am Verfassen eigener literarischer Texte. Zwingende Lektüre: „Gletscher“ vom M. Obexer (Text wird als pdf zugesandt).

Anforderungen: Schreiben eines dramatischen Texts beispw. einen Monolog, einen Dialog oder eine chorische Rede

Lernziele: Vermittlung von Textsortenkenntnissen und Schreibtechniken; Verzahnung von kultur- und literaturwissenschaftlichen, künstlerischen und poetologischen Inhalten; Selbsterfahrung.

Veranstaltungsbeschreibung: Die Dramatik ist die Kunst des Gegenwärtigen: der Dialog, der Monolog, der Bericht oder auch die chorische Rede, die Klage, die Beschwörung – es ist gesprochene Sprache im Hier und Jetzt. Sprache, die zugleich Handlung ist. Hier geschieht, was weiter nachwirkt, hier passiert, was irreversibel bleiben wird: das einmal Gesagte, die unbedachte Tat, oder auch das Versäumte.
Das Dramatische macht das ansonsten flüchtige Hier und Jetzt noch einmal einsehbar, und es würde weniger dramatisch zugehen, wenn nicht im Gegenwärtigen die Vergangenheit aufblitzten, die persönliche und familiäre Geschichte, und – mit dieser untrennbar verwoben – die Geschichte eines Landes, einer Gesellschaft oder einer gesellschaftlichen Gruppe.
Im Seminar werden wir die wichtigsten Formen und Elemente der dramatischen Literatur ergründen (Szene, Konflikt, Situation) und in Übungen das Schreiben dramatischer Texte ausprobieren.

Lehrende: Maxi Obexer, Theaterautorin und Schriftstellerin, wuchs in Südtirol, Italien auf. Sie lebt in Berlin. Obexer studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien und Berlin. Für ihre vielfach politischen Werke wie „Illegale Helfer“ erhielt sie 2016 den Robert-Geisendörfer-Preis, den Eurodram-Preis sowie den Potsdamer Theaterpreis 2017 für „Gehen und Bleiben“. Im Herbst 2017 erschien ihr Romanessay „Europas längster Sommer“. Im Mannheimer Staatstheater wurde im Februar 2018 ihr Theaterstück „Wenn wir lieben“ uraufgeführt. Ihr jüngstes Theaterstück „Verlorene Kämpfer“ hatte am 28. April 2019 im Staatstheater Wiesbaden Premiere, für das u.a. auch Q+Studierende Fakten recherchierten.
Maxi Obexer lehrt u.a. an der Georgetown University in Washington DC., am Dartmouth College NH und an der Universität der Künste Berlin. Am Deutschen Literaturinstitut Leipzig ist sie seit 2013 regelmäßige Gastprofessorin. Zusammen mit Sasha Marianna Salzmann gründete sie 2014 das Neue Institut für Dramatisches Schreiben Nids. Obexer ist Mitglied des Internatonalen PEN-Zentrum Deutschland.

Eine Einführung in die Teilchenphysik – Auf der Suche nach dem Higgs-Boson

Blockseminar von Q+Studierenden insbesondere für Nicht-Physiker/innen, mit Führung durch den Teilchenbeschleuniger MAMI
Montag, 04.11.2019 | 9:00-17:00

Treffpunkt: 04.11. 9:10 Uhr Foyer der Kernphysik (Johann-Joachim-Becher-Weg 45)
Beginn der MaMi-Führung: 9:20 Uhr
Der weitere Teil der Veranstaltung findet im Konferenzraum im Helmholtzinstitut (Erdgeschoss) statt

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an Physik
Anforderungen: Bearbeitung der Übungsaufgaben während der Veranstaltung
Lernziele: Grundwissen zum Aufbau des Standardmodells der Teilchenphysik, Grundlagen der Beschleunigerphysik und der Datenanalyse

Veranstaltungsbeschreibung: Innerhalb der Veranstaltung möchten wir euch einen Einblick in die Teilchenphysik geben und was wir mit der Teilchenphysik erreichen wollen. Wir werden euch zunächst die Grundlagen der Teilchenphysik vermitteln und euch einen der größten Detektoren am LHC, den ATLAS Detektor vorstellen. Danach werden wir gemeinsam Daten des ATLAS Experiments analysieren und so nachvollziehen, wie nach dem Higgs-Boson gesucht wurde. Nach Möglichkeit wird auch eine Führung durch den hauseigenen Beschleuniger MAMI stattfinden, bei der teilchenphysikalische Experimente direkt betrachtet werden können und ein Einblick in aktuelle Spitzenforschung gewährt wird.

Das Fotografieren ist bei MaMi erlaubt. Teilnehmende sollten festes Schuhwerk (d.h. keine Absatzschuhe, Flipflops oder Sandalen) anziehen.

Lehrende:
Saskia Plura: Studentin, 1. Semester M.Sc. Physik, Auslandsjahr an der Universität Lund in Schweden, tätig in der Teilchenphysik, Standortsprecherin der Fellows des Netzwerk Teilchenwelts in Mainz
Maarten Brems: Student, 2. Semester M.Sc. Physik, tätig in der Theorie der Kondensierten Materie, Fellow des Netzwerks Teilchenwelt

Q+Seminarreihe „Wie Wissenschaft forscht“: Modell-Simulation [Veranstaltung auf Deutsch und Englisch]

Diese Veranstaltung ist Teil des Q+Kernbereichs "Wissen und Wissenschaft"
Mitwirkende:
Jun. Prof. Dr. Helen May-Simera, Molekularbiologie, FB 10
Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn, Geoinformatik, FB 08 und HS Mainz
Dr. Michel Schilperoord, Soziologie FB 02
Dr. Doris Lindner, Q+Projektleitung
Erstes Treffen: Dienstag, 05.11.2019 | 16:15-18:15 Uhr | Fakultätssaal/Philosophicum I. Die weiteren Treffen werden vor Ort mit allen Beteiligten vereinbart.
2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre der vorbereitenden Literatur, Liste hier.

Anforderungen: Bereitschaft zum konzeptionellem Arbeiten. Sehr aktive Diskussion und selbständige Organisation von innovatioven Lehrformaten.

Lernziele: Methodisches Wissen zu „Modell“ und „Simulation“. Anwendung in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Entwicklung und Organisation einer Seminarreihe im SoSe 2020. Zusammenarbeit im Team. Erprobung neuer Lehrformate.

Veranstaltungsbeschreibung: In zwei bis drei Treffen, die am 5. November 2019 beginnen und danach vor Ort terminlich vereinbart werden, entwickeln und organisieren Studierende und Lehrende gemeinsam eine Seminarreihe, die dann im SoSe 2020 „Modelle und Simulationen“ und deren Einsatz in unterschiedlichen Diszpilinen an der JGU aufzeigen wird. Dabei soll auch mit innovativen, ungewöhnlichen Lehrformaten experimentiert werden.

„Wie Wissenschaft forscht“ ist eine Q+Seminarreihe, die von Q+Studierenden initiiert wurde und gemeinsam mit Lehrenden konzipiert und organisiert wird. Diese Seminarreihe, die sich über mehrere Semester erstreckt, betrachtet Wissenschaft als Ganzes und fokussiert dabei die Methoden, mit denen in verschiedenen Forschungsfeldern wissenschaftlich gearbeitet wird. Nach einem Einführungsseminar zu Grundfragen der Wissenschaftsreflexion und Erkenntnistheorie werden pro Semester wissenschaftliche Methoden, mit denen wir an der JGU Mainz arbeiten, vorgestellt und kontrastiert und deren Einsatz in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen sowie deren gesellschaftlicher Nutzen aufgezeigt.
Im SoSe 2019 wurden zunächst quantitative („Inhaltsanalyse“ und „Befragung“ in Soziologie – Publizistik) und qualitative („Teilnehmende Beobachtung“ in Soziologie – Ethnologie) Forschungsmethoden thematisiert. Im WiSe 2019/20 sollen nun „Modelle und Simulationen“ und deren Definition und Anwendung in den Disziplinen Geoinformatik, Archäologie, Soziologie und Zellbiologie betrachtet werden.

Lehrende:
Jun. Prof. Dr. Helen May-Simera, Molekularbiologie, FB 10
Helen May-Simera studierte Biochemie an der University of Bath/UK und promovierte am University College London/UK. Sie arbeitete als Postdoc am National Institute on Deafness and Communication Disorders und am National Eye Institute, Einrichtungen des National Institute of Health. 2014 wurde sie mit dem renommierten Sofia Kovalevskaja des BMBF ausgezeichnet, der mit 1,65 Mio Euro ausgestattet ist. Seit 2015 ist sie Juniorprofessorin am Institut für Zoologie/Molekulare Physiologie des Fachbereichs 10 – Biologie.

Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn, Geoinformatik, FB 08 und Hochschule Mainz
Kai-Christian Bruhn studierte von 1991 bis 1998 an der Freien Universität Berlin und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie. Seine grundständige Promotion erfolgte im Jahre 2002 an der Universität Heidelberg bei Tonio Hölscher mit einer Arbeit zum Orakeltempel in der Oase Siwa. Von 2000 bis 2004 war Bruhn wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Institut für ägyptische Bauforschung und Altertumskunde in Kairo und leitete die örtlichen Grabungen in Assuan. Von 2005 bis 2008 folgte eine freiberufliche Tätigkeit im Bereich der Mess- und Informationstechnik in der Archäologie. Seit 2008 ist Bruhn Professor für „Interdisziplinäre Anwendungen raumbezogener Mess- und Informationstechnik“ an der Hochschule Mainz. Seit November 2015 ist er der Gründungsdirektor des mainzed, des Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Seit 2016 ist er zudem Honorarprofessor am Fachbereich 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Leiter des hochschulübergreifenden Masterstudiengangs „Digitale Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften“.

Dr. Michel Schilperoord, Soziologie FB 02
Michel Schilperoord, PhD, studierte und promovierte in Ökonometrie an der Erasmus-Universität Rotterdam. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS, Brasilien), der Universität von Lissabon und dem Trinity College Dublin an Projekten mit, die agentenbasierte Simulationsmodelle für die Bereiche Umwelt, Innovation (EU-COSI-Projekt) und Politik entwickelt haben. Anschließend war er an der Entstehung integrierter Bewertungsmodelle (EU-MATISSE-Projekt) mit Anwendungen für Mobilität und Wohnen am niederländische Research Institute for Transitions (DRIFT) der Erasmus-Universität Rotterdam beteiligt. Danach war er in der Innovationsforschungsabteilung des University College Dublin tätig, wechselte 2015 zur EA European Academy GmbH in Deutschland, wo er die Innovationsfähigkeit von öffentlichen Forschungseinrichtungen (BMBF-Projekt "Enabling Innovation by Simulation") simulierte. Zurzeit arbeitet Michel Schilperoord an seinem Habilitationsvorhaben.

Dr. Doris Lindner, Q+Projektleitung
Doris Lindner hat Neue Deutsche Literaturwissenschaft, Osteuropäische Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte sowie berufsbegleitend Wissenschaftsmanagement studiert und ist zudem ausgebildete Kirchenmusikerin (Orgel, Klavier, Querflöte). Sie war sieben Jahre als Geschäftsführerin einer Nürnberger Kulturorganisation und weitere sechs Jahre als Projektleiterin eines naturwissenschaftlichen Science Centers für Sinnesreize und deren Verarbeitung tätig, bevor sie 2002 als persönliche Referentin des Präsidenten für Hochschulentwicklungsplanung an die JGU Mainz wechselte. Seit 2005 ist sie die Geschäftsführerin des Fachbereichs 05-Philosophie und Philologie und seit 2015 in der Q+Projektleitung.
Preise: 1. Preis Kultur/Innovationswettbewerb der Erfindermesse IENA/Nürnberg.
2. Dialogpreis Lebenswissen des BMBF/Science Street/Köln. Multikultureller Preis des Ausländerbeirats Nürnberg.

Ist Wasser H2O? („A philosophical history of water“)

Diese Veranstaltung ist Teil des Q+Kernbereichs "Wissen und Wissenschaft"
Leitung: Prof. Dr. Cornelis Menke
Vorbesprechung: Freitag | 11.10.2019 | 13:00-14:00 Uhr | Raum 02.102, Philo II, 2. OG
Freitag | 18.10.2019 | 13:00-17:00 Uhr | Raum 02.102, Philo II, 2. OG
Freitag | 08.11.2019 | 13:00-17:00 Uhr | Raum 01.102, Philo II, 1. OG
Freitag | 22.11.2109 | 13:00-17:00 Uhr | Raum 02.102, Philo II, 2. OG
3 Leistungspunkte

Teilnahmevorraussetzungen: Interesse an Wissenschaftsreflexion, besonders an Wissenschaftsgeschichte (hier der Chemie) und Wissenschaftsphilosophie. Bereitschaft zum interdisziplinären Austausch und zur Vorbereitung einer umfangreicheren Textgrundlage (Monographie von 80--300 Seiten in englischer Sprache).
Anforderungen: Bereitschaft zur Vorbereitung und Mitarbeit; Bearbeitung einer selbstgesetzten Aufgabe.
Lernziele: Hauptziel des Seminars ist es, am Beispiel eines der herausragendsten Wissenschaftsphilosophen der Gegenwart einen Einblick die gegenwärtigen Kontroversen über die Natur der Wissenschaft und und der wissenschaftlichen Wahrheit zu erhalten. Mitnehmen kann man zugleich eine vertieftere Kenntnis der Komplexität wissenschaftlicher Wahrheitsproduktion am Beispiel mehrer Episoden der Wissenschaftsgeschichte (hier der Chemie) und deren möglicher Analyse.

Veranstaltungsbeschreibung: Hasok Changs Monographie Is Water H2O? (2012) ist, in den Worten ihres Autors, „a philosophical history of water“. Das Buch ist mehrere Bücher: Es ist einerseits eine Geschichte von der Erforschung des Wassers, die mitten in der Chemischen Revolution mit der Erkenntnis einsetzt, dass Wasser zusammengesetzt ist und kein Element – wie genau zusammengesetzt, war lange umstritten. Ein Teil des Buches behandelt drei Episoden dieser Geschichte und zugleich jeweils die Frage, ob es eigentlich – zu der Zeit, als die Forschungen stattfanden – zwingende Gründe für die Einschätzungen und Entscheidungen der Wissenschaftler bestanden. Die Antwort ist öfter: nein: Es gab erfolgreiche Forschungsstränge, in denen Wasser nicht als H2O betrachtet wurde, und die Wissenschaft als ganze war oft am erfolgreichsten, wenn mehrere Forschungsstränge nebeneinander verfolgt wurden. Ein anderer Teil des Buches untersucht die Implikationen für das Bild der Wissenschaft: Wie verträgt sich ein Pluralismus in der Wissenschaft, ein bewußtes paralleles Verfolgen mehrerer Forschungsstränge, mit dem Begriff der (einen?) wissenschaftlichen Wahrheit? Das Buch verschränkt zugleich Teile für Leser aller Fächer mit voraussetzungreichenren Abschnitten und solchen für Experten.
Der Physiker, Historiker und Philosoph Hasok Chang ist – nach Stationen am Caltech, in Stanford, Harvard und am University College London – seit 2010 Professor am Department of History and Philosophy of Science, University of Cambridge.

Lehrender: Cornelis Menke: Studium der Philosophie, klassischen Philologie und Physik an der Humboldt Universität zu Berlin, Promotion an der Universität Bielefeld, Habilitation an der Universität Bielefeld, seit 2018 Univ.-Prof. als Leiter des Studium generale (Wissenschaftsreflexion) an der JGU Mainz. Schwerpunkte: Philosophie und Geschichte der Wissenschaften, besonders allgemeine Wissenschaftsphilosophie, wissenschaftliche Methodologie, Philosophie der Statistik, Pragmatismus, Logik, außerdem antike Philosophie.

Q+Reads [course taught in English]

Leitung: Morgan Jerkins, Dr. Christian Knöppler
Vorbereitungssitzung am 31.10.2019 | 14:00-16:00 Uhr | Raum 00.212, Philo II
Lesung am 07.11.2019 | 16:15-17:45 Uhr | Raum 00.212, Philo II
Workshop am 08.11.2019 | 9:15 - 11:45 Uhr | Raum 00.212, Philo II
1 Leistungspunkt

Teilnahmevoraussetzungen: sehr gute Englischkenntnisse, Bereitschaft zur Diskussion, zum kreativen Schreiben und gegebenenfalls zum Vortragen eigener Schriften.

Anforderungen: Vorbereitung von Lektüre, aktive Teilnahme, Kurzessay

Lernziele: eine kreative und reflektierte Auseinandersetzung mit Texten und mit der englischen Sprache

Veranstaltungsbeschreibung: Baustein zu Literatur und kreativem Schreiben auf Englisch

Lehrende: Morgan Jerkins is an author, journalist, editor, and professor based in Manhattan.
Her debut essay collection, This Will Be My Undoing: Living at the Intersection of Black, Female, and Feminist in (White) America (Harper Perennial 2018), was a New York Times bestseller and longlisted for the PEN/Diamonstein-Spielvogel Award for the Art of the Essay. Her second and third books, narrative nonfiction and a novel, are forthcoming from Harper Books. Her short form work on race and gender, pop culture, feminism, and literature has been featured in The New Yorker, The New York Times, Esquire, Rolling Stone, The Atlantic, The Guardian, and ELLE, among many others. She graduated with her Bachelor’s Degree in Comparative Literature from Princeton University and an MFA in Writing and Literature from the Bennington Writing Seminars. A former columnist and associate editor at Catapult and teaching fellow at Bennington College, Jerkins currently teaches at Columbia University’s MFA program in nonfiction.

Jüdisches Leben

Veranstaltung in drei Blöcken. Nähere Angaben unter den einzelnen Terminen:

Terminänderung: Freitag, 20.12.2019 | 14:45-18:00 Uhr | Besichtigung der Synagoge Mainz
Dienstag, 10.12.2019 | 14:15–18:15 Uhr | Martin Buber: Existenzialismus und Zionismus im Kontext
Freitag, 13.12.2019 | Terminänderung: 10:00 Uhr ab Mainz, 11:00 Beginn in Worms  | Exkursion nach Worms, Besichtigung des jüdischen Friedhofes und der alten Synagoge Worms

4 Leistungspunkte

Hinweis: Der Block "Martin Buber" mit Prof. Hans-Ulrich Gumbrecht am 10.12. kann auch separat besucht werden (2 Leistungspunkte).

Teilnahmevoraussetzungen und Anforderungen: siehe einzelne Termine.

DNA, the Building Blocks of Life (Genetics and Experiments for Non-Biologists) [Course taught in English]

Leitung: Jun. Prof. Dr. Helen May-Simera
Workshop am Samstag, 18.01.2020 | 14:00 – 17:00 Uhr inkl. Laborführung | Gebäude Alte Anatomie, Gebäude Nr. 1321, Raum 00-225
1 Leistungspunkt

Teilnahmevoraussetzungen: Keine Vorkenntnisse erforderlich. NUR für Studierende mit wenig oder keinem Biologieunterricht in der Oberstufe.

Lernziele: Understanding the structure and function of DNA.

Veranstaltungsbeschreibung: Over the past 13 years over 200 scientists have been trying to decipher the genetic material of wheat. The sequencing of the genome was long considered impossible. In August this year, researchers from 73 facilities in 20 countries almost completely decrypted this complex genome, which contains five times as many genes as the human genome. What exactly is the genetic material, termed deoxyribonucleic acid, DNA for short? And what does it mean for the transmission of information in living substance? This workshop will give an introduction to the basics of genetics for non-biologists, will include a laboratory tour and experiment in which we will extract DNA from fruit so that you can actually see the DNA infront of your very eyes.

Lehrende: Helen May-Simera studierte Biochemie an der University of Bath/UK und promovierte am University College London/UK. Sie arbeitete als Postdoc am National Institute on Deafness and Communication Disorders und am National Eye Institute, Einrichtungen des National Institute of Health. 2014 wurde sie mit dem renommierten Sofia Kovalevskaja des BMBF ausgezeichnet, der mit 1,65 Mio Euro ausgestattet ist. Seit 2015 ist sie Juniorprofessorin am Institut für Zoologie/Molekulare Physiologie des Fachbereichs 10 – Biologie.

Leistung und Behinderung: Politische und ethische Dimensionen von Disability Performance

Leitung: Jun.-Prof. Dr. Benjamin Wihstutz
Blockseminar im Februar 2019, drei Termine:
1. Erster Block (4h) : 03.02.2020 |10-14 Uhr | Raum: Philosophicum II, 2. OG, Raum 02.102.
2. Exkursion vorauss. am 07.02.2019 (abends) Theaterbesuch in Mannheim, Darmstadt oder Frankfurt (wird noch bekannt gegeben) inklusive Gespräch mit Schauspieler (Samuel Koch) oder Choreographin (C. Cunningham)
3. Zweiter Block (4h): 10.02.2020 | 10-14 Uhr | Raum: Philosophicum II, 2. OG, Raum 02.102.
2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an ästhetischen, politischen und gesellschaftswissenschaftlichen Themen.

Lernziele: Einblick, Analyse und Diskussion von ethischen und poltiischen Fragen in Bezug auf das Verhältnis von Behinderung, Leistung und „Performance-Gesellschaft“.

Anforderungen: Zwigende Lektüre von:
Block 1:
Carrie Sandahl, „The Tyranny of Neutral“ in: dies.Auslander, P.: Bodies in Commotion: Disability and Performance, Ann Arbor 2005, S. 255–267.
Tobin Siebers: “Un/Sichtbar: Observationen über Behinderung auf der Bühne“, in: I.Schipper (Hg.): Ästhetik vs. Authentitzität? Reflexionen über die Darstellung von und mit Behinderung, Berlin 2012, S. 16-32.
Karen Harrasser: „Körper 2.0. Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen“ Bielefeld 2013, S. 9-52.

Block 2:
Sloterdijk, Peter: “Nur Krüppel werden überleben. Unthans Lektion“, in: ders.: Du mußt Dein Leben ändern, Frankfurt am Main 2009, S. 69-99.
Umathum, S./Wihstutz, B. (Hg.) Disabled Theater, Prologue, Zürich 2015, S. 7-9.
Umathum, S.: Actors, nontheless. In: Umathum, S./Wihstutz, B. (Hg): Disabled Theater, Zürich 2015, S. 99-115.
Wihstutz, B.: „Nichtkönnen, Nichtverstehen: Zur politischen Bedeutung einer Disability Aesthetics in den performing arts“, in: Kreuder et al. (Hg.), Reproduktionsmaschine Kunst, Bielefeld 2017, S. 61-74.
Literatur wird im Reader bereit gestellt.

Veranstaltungsbeschreibung: Wenn Menschen mit Behinderung im Rampenlicht stehen, wird das von vielen Menschen zunächst als ambivalent empfunden. Schnell kommt die Assoziation nach historischen Freakshows auf und der Vorwurf der Zurschaustellung wird geäußert. Dass Menschen mit Behinderung öffentliche Darbietungen auch selbst als Chance betrachten und sich mit Schauspiel, Tanz, Musik oder Sport von ihrer benachteiligten sozialen Rolle in der Gesellschaft emanzipieren können, kann man an vielen historischen und zeitgenössischen Beispielen zeigen: Vom armlosen Geiger Carl Hermann Unthan über erfolgreiche Paralympioniken bis hin zu Opernsängern wie Thomas Quasthoff oder Hollywood-Schauspielern wie RJ Mitte (Breaking Bad). Beim Theatertreffen 2013 gewann mit Julia Häusermann sogar eine geistig behinderte Schauspielerin den Nachwuchspreis des renommierten Berliner Theatertreffens. Die genannten Beispiele werfen Fragen auf nach dem Verhältnis von Leistung(snormen) und Behinderung, nach (körper)technischen Voraussetzungen und Zugangsmöglichkeiten für Kunst und Kultur, sowie nach Urteilskriterien und Klassifikationssystemen.
Das transdisziplinäre Q+Seminar zielt darauf, anhand der Textlektüre aus den Disziplinen Philosophie, Kulturwissenschaft, Disability Studies und Theaterwissenschaft sowie Beispielen aus Kultur, Sport und Werbung und insbesondere den performativen Künsten die Relation von Leistung und Behinderung in der Gegenwart genauer zu betrachten und kritisch zu diskutieren. Baut „Disability Performance“ – verstanden im doppelten Sinne als öffentliche Darbietung und Leistung von behinderten Akteuren – notwendigerweise auf einer Logik des „Trotzdem“ auf (Sloterdijk 2009, Umathum 2015) oder gibt es für die Akteure darüber hinaus andere Möglichkeiten, die eigene Behinderung als emanzipatorisches Potenzial zu betrachten?
Anmerkung: In einem zweiten Q+Fortsetzungs-Seminar im Sommersemester ist zudem die Kooperation mit einer inklusiven Theatergruppe und behinderten Künstler*innen geplant.

Lehrender: Benjamin Wihstutz ist Juniorprofessor für Theaterwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und betreuender Wissenschaftler im GNK-Graduiertenkolleg „Zeugenschaft“. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theater und/als sozialer Raum, deutschsprachiges Theater um 1800 sowie Performance und Behinderung.

Vortrag auf Q+Studierendenkonferenz

Konferenz am 08.04.2020 | 16:00-20:00 | Fakultätssaal/Philosophicum I
Einsendefrist für Abstracts: 29.02.20
1 Leistungspunkt

Wir möchten Ihnen eine Plattform für die Präsentation Ihrer spannenden Q+ Projekte bieten. Auf der Q+Studierendenkonferenz können Sie die Forschungsfragen und –ergebnisse einer Veranstaltung präsentieren, die Sie im WiSe 19/20 besuchen. Diese Veranstaltung soll die große Bandbreite an Themen und interdisziplinären Fragestellungen, die im Studienprogramm Q+ behandelt werden, aufzeigen. Wir werden alle Q+ Studierenden zum Vortrag einladen.

Anmeldung: Für diesen Baustein melden Sie sich nicht in der Anmeldephase an. Stattdessen können Sie nach Ende des Semesters überlegen, ob Sie eine Ihrer besuchten Q+Veranstaltungen vorstellen möchten. Wenn ja, senden Sie uns ein Abstract von max. 300 Wörtern, in dem Sie kurz die Eckpunkte Ihres geplanten Vortrags umreißen. Der Vortrag sollte auf max. 10 Minuten angelegt sein, kurz die Veranstaltung und vor allem Ihre gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen. Besonders interessant ist hierbei der interdisziplinäre Austausch, den sich Q+ zum Ziel gesetzt hat, beispielsweise folgende Fragen:
• Wie hat die Veranstaltung Ihren Blick auf Ihr eigenes Fach/Forschungsfragen in Ihrer Disziplin beeinflusst?
• Was konnten Sie als Studierende/r Ihres Faches zur Veranstaltung und den Kursinhalten beitragen?
• Was haben Sie über die wissenschaftlichen Methoden des anderen Fachs gelernt? (Wie) sind diese Methoden in Ihrem eigenen Fach anwendbar?
• Welche Fragestellungen haben sich aus der Veranstaltung eröffnet?

Das Q+Team nimmt gerne Ihre Vorschläge entgegen und stellt das Programm der Studierendenkonferenz zusammen.

Recherchepraktikum bei HR Dokumentationen/ZDFzoom

Ab Ende Oktober bis Ende des Semesters | ZDF Mainz, Redaktionsgebäude RG 1084, ZDF-Str. 1, 55100 Mainz

Umfang flexibel | bis zu 5 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Journalistische Erfahrung erwünscht, aber keine Voraussetzung. Auswahl nach Vorgespräch mit der Redaktionsleitung; bitte reichen Sie bei der Veranstaltungsanmeldung einen Lebenslauf ein. Affinität zu gesellschaftspolitischen Themen, eigenständige Recherchearbeit

Anforderungen: Langzeitrecherchen nach Absprache mit der Planung. Mitarbeit bei der Social-Media-Arbeit der Redaktion

Lernziele: Eigenständige Recherchen für TV-Dokumentationen

Veranstaltungsbeschreibung: ZDFzoom ist ein wöchentliches Doku-Format (Sendetermin: Mittwoch, 22.45 h, zoom.zdf.de) mit investigativ ausgerichteten Einzel-Dokumentationen zu gesellschaftlich relevanten, aber auch alltagsnahen innen- und außenpolitischen Themen. Die Dokumentationen leisten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion. Dramaturgisch stringent geht in jeder Sendung ein/e ReporterIn auf die Suche. Im Mittelpunkt steht eine klare Fragestellung, der nachgegangen wird. Den Zuschauenden werden Antworten gegeben, neue Fakten und Hintergründe zu meist latent aktuellen Themen geliefert. Auch bei komplexeren Themen soll eine zuschauerfreundliche Rezeption ermöglicht werden. Computer-getrackte Grafiken und eine konsequent eingesetzte Kameraoptik erzeugen einen wiedererkennbaren Look und unterstützen die Eindeutigkeit des Formats.

Themen, die für eine Recherche in Frage kommen (können sich ändern in Absprache mit der Planung):
Das Scheitern des deutschen Pfandsystems
Geldwäsche in Deutschland
Die Spaltung der Gesellschaft/Thema Gerechtigkeit
Überwachung der Gesellschaft (digitale Systeme)
Die bittere Seite der Schokolade (Kinderarbeit, Herstellungsbedingungen etc.)

Einen Bericht zum Recherchepraktikum der Q+Studentin Janika Kunzmann finden Sie hier.

Praktikum im Rahmen des Akademie-Forschungsprojekts „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)“

Leitung: Prof. Damaris Nübling
Praktikum von mind. 120 Stunden verteilt auf drei bis sechs Wochen

4 Leistungspunkte

Damaris Nübling hat Romanistik und Germanistik studiert und in germanistischer und skandinavistischer Linguistik habilitiert. Seit 2000 ist sie Professorin für Historische Sprachwissenschaft an der JGU Mainz. Forschungsschwerpunkte sind Sprachwandel, Grammatikalisierung, Gender-Linguistik und Namenforschung. Sie leitet mehrere Projekte zur Etymologie, Grammatik und Pragmatik von Personennamen. 2013 wurde ihr der Akademiepreis des Landes RLP, 2014 der Konrad-Duden-Preis verliehen.

Teilnahmevoraussetzungen: Ein Vorgespräch mit der Arbeitsstellenleiterin ist erwünscht. Bitte reichen Sie bei der Veranstaltungsanmeldung einen Lebenslauf ein unter StudienprogrammQPlus@uni-mainz.de. Wir reichen Ihre Unterlagen weiter und vermitteln den Kontakt zur Arbeitsstellenleiterin.

Lernziele: Eigenständige Recherchearbeit, Umgang mit Literaturverwaltungssystemen und XML-Editor, Arbeiten in einem sprachwissenschaftlichen Projekt.

Veranstaltungsbeschreibung: Das Forschungsprojekt „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)" erschließt den aktuellen Familiennamenbestand Deutschlands und stellt die Ergebnisse sämtlichen Nutzern leicht zugänglich digital zur Verfügung. Das Langzeitvorhaben läuft seit 2012 an der Mainzer Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der TU Darmstadt und der JGU Mainz. Erstmals sollen die derzeit in Deutschland vorkommenden Familiennamen – unter Einbeziehung der fremdsprachigen Namen – lexikographisch erfasst, kartiert und (unter Berücksichtigung des erst seit Kurzem bestehenden Wissens um die geographische Verbreitung der Namen) etymologisiert werden.
Vorrangige Aufgaben während des Praktikums sind Literaturerfassung, Recherchen für die Namenartikelerstellung, Namenkartierung und Korrekturarbeiten. Das Praktikum gewährt Einblick in die Erstellung eines digitalen Wörterbuchs und alle Bereiche wissenschaftlicher Projektarbeit. Nähere Informationen finden Sie hier.

Teilnahme am Symposium der Jungen Akademie | Mainz: Verheißungen der Autonomie

Leitung: Dr. Aglaia Bianchi, Dr. Christina Globke, Dr. Pierre Monot
28.10.2019 und 29.10.2019 | jeweils 9:30-19:00 Uhr | Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Geschwister-Scholl-Str.2, 55131 Mainz
1 Leistungspunkt

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an interdisziplinärer Forschung und wissenschaftlichem Austausch.
Anforderungen: Aktive und interessierte Teilnahme, Tagungsbericht im Nachgang zur Veranstaltung.

Lernziele: Die Teilnahme am Symposium soll den Studierenden Einblick in die interdisziplinäre Arbeit der Jungen Akademie|Mainz gewähren.

Veranstaltungsbeschreibung: Das von der Arbeitsgruppe „Verheißungen der Autonomie“ der Jungen Akademie|Mainz veranstaltete Symposium setzt sich aus der Sicht verschiedener Wissenschaften mit dem Begriff der Autonomie auseinander. Dieser wird durchgehend positiv verwendet, allerdings oft ohne genauer zu bestimmen, was darunter verstanden werden soll. Das zeigt sich nachdrücklich im Bereich des Phänomens, das - genauso vage - mit dem Begriff der Digitalisierung beschrieben wird. Bekannte Spannungsfelder tauchen auf, wenn es darum geht, Mensch und Technik und ihr Verhältnis zueinander zu charakterisieren. Besonders nachdrücklich zeigt sich das bereits im Bereich des „autonomen Fahrens“, wo die Verheißung eines sichereren Straßenverkehrs einhergeht mit dem Verzicht auf Freiheitsgrade eines menschlichen Fahrers. Die Digitalisierung ermöglicht durch die Algorithmen zudem autonomes Lernen und Künstliche Intelligenz, so dass es nicht überrascht, wenn vermenschlichende Überlegungen zur Verantwortungsverteilung zwischen Mensch und Maschine angestellt werden.

Leitung: Dr. Aglaia Bianchi hat Germanistik und Romanistik (Französisch, Italienisch) im Rahmen des Trinationalen Studienprogramms Bologna-Mainz-Dijon studiert. Anschließend hat sie in Mainz und Dijon in Deutscher Literaturwissenschaft promoviert. An der Akademie der Wissenschaften und der Literatur ist sie als Wissenschaftliche Koordinatorin der Jungen Akademie | Mainz tätig.

Dr. Christina Globke absolvierte ihr Studium der Rechtswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo sie ebenfalls promovierte. Aktuell arbeitet sie an ihrem Habilitationsprojekt und hat eine Vertretungsprofessur an der Universität Bonn inne. Ihre Kompetenzen liegen beim Völkerstrafrecht, Humanitären Völkerrecht, Strafrecht und Rechtstheorie. Sie ist Mitglied der Jungen Akademie | Mainz.

Dr. Pierre-Héli Monot, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ethik/Ästhetik des Instituts für Philosophie an der Universität Potsdam, hat Anglistik und Amerikanistik sowie Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, wo er ebenfalls promovierte. Er war visiting fellow an der Harvard University sowie am King’ss College in London. Er ist Mitglied der Jungen Akademie | Mainz.

Die Junge Akademie ist ein seit 2016 bestehendes Format der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses. Die Mitglieder werden bei der Weiterverfolgung ihrer wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Laufbahn unterstützt und erhalten die Möglichkeit, ihr Netzwerk im Zeichen der Interdisziplinärität zu erweitern.

Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Forschungskolloquium des GRK 2304 [Kurs auf Deutsch und Englisch]

Leitung: Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch, Prof. Dr. Heike Grieser
Mittwochs (14-tägig) | 30.10.2019, 13.11., 27.11., 11.12., 08.01., 22.01., 05.02. | 18:00-20:00 Uhr |
Raum: P 12 Philosophicum
2 Leistungspunkte

Anforderungen: Regelmäßige und aktive Teilnahme; Studienleistung: mündliche Prüfung zu einem ausgewählten Themenaspekt oder andere Leistung nach Absprache.

Lernziele: Kompetenzerwerb in historischen und kulturwissenschaftlichen Methoden und Theorien unter besonderer Berücksichtigung der transdisziplinären Perspektive.

Veranstaltungsbeschreibung: In dem 14täglichen Kolloquium werden aktuelle Forschungen aus dem Themenspektrum des Graduiertenkollegs 2304 „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen“ diskutiert. Die am GRK angestellten Doktorandinnen und Doktoranden stellen erste Ergebnisse ihrer Dissertationsprojekte vor, zusätzlich werden internationale Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler für Vorträge eingeladen. Die Vielfalt der thematischen Aspekte unter dem gemeinsamen Rahmenthema der euromediterranen Kriegskulturen lädt zur transdisziplinären Diskussion ein. Übergeordnete theoretische und heuristische Fragen werden ebenso verfolgt wie ausgewählte Einzelaspekte in makro- oder mikrogeschichtlicher Betrachtung. Die internationale Diskussion über Fächergrenzen hinweg ermöglicht nicht nur den Einblick in andere Disziplinen, sondern schärft zugleich die Methoden- und Theoriekompetenz der eigenen Fachrichtung.

Lehrende: 
Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch, Sprecher des GRK 2304
- Studium der Mittelalterlichen Geschichte, Arabistik und Byzantinistik
- 1998 Promotion mit einer Arbeit über das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge
- 2008 Habilitation
- Seit 2009 Professor für Byzantinistik an der JGU Mainz

Prof. Dr. Heike Grieser, stellvertretende Sprecherin des GRK 2304
- Studium der Fächer Kath. Theologie, Geschichte und Germanistik
- 1996 Promotion (Kath. Theologie; Alte Kirchengeschichte und Patrologie), JGU Mainz
- WS 2004/ 2005 Habilitation und Erteilung der Lehrbefugnis für das Fach Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie
Nähere Informationen zu den am GRK 2304 beteiligten Fächern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erhalten Sie auf der Homepage https://grk-byzanz-kriegskulturen.uni-mainz.de.

Beyond Clichés – German and International Students in Intercultural Exchange [Course taught in English]

Leitung: Barbara Müller, Ellen Rana
Freitags | am 18.10.2019, 25.10., 22.11., 06.12., 13.12., 20.12., 10.01.2020, 31.01., 07.02. | 10:00-14:00 Uhr | Raum: GFG 01-617
3 Leistungspunkte

Anforderungen: Teilnahme, Lerntagebuch, Video, Reflexionstext

Lernziele: In this course you are sensitized to pitfalls lurking when encountering different cultures, are enabled to actively shape your own presence in international contexts and to engage successfully in intercultural situations.

Veranstaltungsbeschreibung: We are keen to welcome students from Mainz and all over the world to participate in this comprehensive intercultural training. In this course you will team up in small groups to reflect on your own cultural background, how it is perceived by others, and how you in turn perceive habits shaped by different cultures.
Content: In this course you are sensitized to pitfalls lurking when encountering different cultures, are enabled to actively shape your own presence in international contexts and to engage successfully in intercultural situations. The course will take place weekly. In three block sessions taught by Ellen Rana, a professional intercultural trainer and academic from Koblenz University of Applied Sciences, you get an insight into the basic concepts and theories of intercultural communication. You will apply this knowledge to your own intercultural experiences throughout the semester by realising a video project in intercultural teams. Thus, other sessions will consist of workshops about video production and tutorial sessions with hands-on assignments for the video teams.
Course work: The course work consists of keeping a learning journal to reflect on your own intercultural experiences in Mainz, of teaming up with other German and international participants to create a short video based on these experiences and reflections, and of finally writing your own critical reflection on the finished videos.

Lehrende: Website Ellen Rana

Teilnahme an der Jahresfeier 2019 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Leitung: Dr. Aglaia Bianchi
07.11. 2019 | 18:00-21:00 Uhr
08.11.2019 | 9:00-12:00 Uhr und 17:00-21:00 Uhr
09.11.2019 | 9:00-11:00 Uhr
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Geschwister-Scholl-Str.2, 55131 Mainz
1 Leistungspunkt

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an interdisziplinärer Forschung und wissenschaftlichem Austausch.
Anforderungen: Aktive und interessierte Teilnahme, kleiner Bericht im Anschluss, kurze Reflexion.

Lernziele: Einblick in das fächerübergreifende Spektrum der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Einblick in unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen und –methoden, Kontakt und Austausch mit exzellenten NachwuchswissenschaftlerInnen.

Veranstaltungsbeschreibung: Am 8. November nehmen Sie an den Plenarvorträgen und an der akademischen Jahresfeier der Akademie der Wissenschaften und der Literatur teil, die in diesem Jahr ihr 70jähriges Bestehen feiert. Schriftsteller und Georg-Buchpreisträger 2017 Jan Wagner, der seit 2010 Mitglied der Akademie ist, wird dabei einen Festvortrag zum Thema „Der glückliche Augenblick. Lyrik und Fotografie“ halten. Beim anschließenden Empfang erhalten die Studierenden die Möglichkeit zum direkten Austausch mit den Mitgliedern der Akademie sowie der Jungen Akademie. Am 9. November finden zwei weitere Plenarvorträge statt, an denen sie teilnehmen können.

Leitung: Dr. Aglaia Bianchi hat Germanistik und Romanistik (Französisch, Italienisch) im Rahmen des Trinationalen Studienprogramms Bologna-Mainz-Dijon studiert. Anschließend hat sie in Mainz und Dijon in Deutscher Literaturwissenschaft promoviert. An der Akademie der Wissenschaften und der Literatur ist sie als Wissenschaftliche Koordinatorin der Jungen Akademie | Mainz tätig. Die Junge Akademie ist ein seit 2016 bestehendes Format der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses. Die Mitglieder werden bei der Weiterverfolgung ihrer wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Laufbahn unterstützt und erhalten die Möglichkeit, ihr Netzwerk im Zeichen der Interdisziplinärität zu erweitern.

Was geht uns das Bauhaus an? Zur Relevanz eines prominenten Erbes [Podiumsdiskussion]

Leitung: Prof. Dr. Gregor Wedekind, Dr. Martin Henatsch
Mittwoch | 04.12.2019 | 18:00-20:00 Uhr | Hörsaal der Kunsthochschule

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse und Neugier

Lernziele: Grundlegende Kenntnisse über das Lehrkonzept des Bauhauses, Bewusstsein für die Aufgaben einer Kunsthochschule in der Bundesrepublik Deutschland heute.

Veranstaltungsbeschreibung: Die Hundertjahrfeier des Bauhauses ist für uns der Anlass, das Lehr- und Lernkonzept der berühmtesten deutschen Kunsthochschule unter die Lupe zu nehmen und danach zu fragen, ob und was davon aus der Sicht einer Kunsthochschule von heute noch Relevanz hat. Auf der Basis von zwei Impulsreferaten, die das Lehrkonzept des Bauhauses und das der Mainzer Kunsthochschule erläutern, sollen die Differenzen und Gemeinsamkeiten erörtert werden. So prominent das Bauhaus ist, welches Erbe hält es bereit? Ganz generell soll damit auch eine Diskussion angestoßen werden, die die Möglichkeit der Aktualität historischer Modelle reflektiert.

Leitung: Website Gregor Wedekind, Website Martin Henatsch

Für Q+Studierende, die an dieser für Q+ geöffneten Podiumsdiskussion teilnehmen werden, und für weitere interessierte Q+Studierende ist im Sommersemester 2020 eine Exkursion an eines der jeweils 2019 neu eröffneten Bauhaus-Museen – entweder in Weimar oder in Dessau – geplant.
Diese Exkursion soll thematisch durch eine wissenschaftliche bzw. künstlerische Einführung vorbereitet werden. Zudem sind Gespräche zu den Ausstellungsmacher/innen oder den Museumspädagog/innen vor Ort geplant.

Theater und die anderen Künste: Theatralität

Leitung: Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Montags | 12:00-14:00 Uhr | SB II 03-144
6 Leistungspunkte

Teilnahmevorraussetzungen: vorbereitende Lektüre der angegebenen Literatur

Anforderungen: aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit

Lernziele: Das Seminar widmet sich der kritischen Befragung von Theatralitätstheorien aus Kulturgeschichte, Anthropologie, Soziologie, ästhetischer Theorie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft hinsichtlich ihrer Validität für die Analyse zeitgenössischer und historischer Formen von Theater (Foucault, Sennett, Goffman, Plessner, Soeffner, Butler, Barthes, Féral, Fried, Cavell, Fiebach, Münz, Kotte, Schramm, Fischer-Lichte, Warstat).

Veranstaltungsbeschreibung: Theatralität ist vom Begriff Theater abgeleitet und wird alltagssprachlich häufig im Sinne von ‚Theaterhaftigkeit’ verwendet. In der Theaterwissenschaft kristallisiert sich seit den ausgehenden 1960er Jahren eine Debatte um diesen Begriff, insofern die Erforschung von Kunsttheater von der theatralen Dimension des bewussten Ausstellens oder Angeschautwerdens in anderen konstitutiven Praktiken einer Kultur immer mit betroffen ist. Jüngere Theoriebildungen zielen darauf ab, grundlegende Kennzeichen des Theatralen zu benennen und dieses zu heuristischen Modellen zu konfigurieren, mit deren Hilfe sich die Fülle einschlägiger Phänomene ordnen und untersuchen lässt.

Lehrender: Friedemann Kreuder ist seit 2005 Professor für Theaterwissenschaft an der JGU Mainz und forscht gegenwärtig im Rahmen der DFG-Forschergruppe 1939 Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung. Publikationen u.a. zum Theater Klaus Michael Grübers, Theaterformen des 18. Jahrhunderts und zum Musiktheater Richard Wagners. Gastdozenturen in Glasgow, Bern, Dublin sowie am Studiengang Schauspieltheater-Regie des Instituts für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg.

Einführung in den Hinduismus

Leitung: Dr. Sonja Wengoborski
Montags | 12:00-14:00 Uhr | Bibliothek der Indologie, SB II, Erdgeschoss
2 Leistungspunkte

Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme, regelmäßig vorbereitende Lektüre und Bereitschaft zu kleinen eigenen Beiträgen, z. B. Gruppenarbeit oder Kurzpräsentation.

Lernziele: Kennenlernen einer der großen Weltreligionen von ihren Anfängen bis in die Gegenwart.

Veranstaltungsbeschreibung: Der Hinduismus ist eine Religion mit vielfältigen Erscheinungsformen, die sich in ihren vielen Facetten außenstehenden Betrachterinnen und Betrachtern meist nicht unmittelbar auf den ersten Blick erschließt. Er hat einerseits viel Archaisches bewahrt, während er sich zugleich auch immer wieder als bemerkenswert wandlungsfähig erweist. Die Lehrveranstaltung verfolgt unter verschiedenen Gesichtspunkten die Entwicklung dieser Religion, die geprägt war und ist vom steten Kontakt und Austausch mit lokalen wie auch von Einwanderern und Invasoren herangetragenen religiösen Vorstellungen. Leitfaden der Veranstaltung ist die Vorbereitung eines gemeinsamen Besuchs des Sri Nagapoosani Ambal-Tempels in Frankfurt am Main gegen Ende des Semesters.

Lehrende: Sonja Wengoborski absolvierte ein Studium der Indologie, Linguistik und Philosophie an der JGU Mainz und WWU Münster; Lehrinteresse: Lehre und Lernen moderner südasiatischer Sprachen im Tandem (bes. Tele-Tandem); Forschung: Erzählungsliteratur in Sanskrit und kl. Tibetisch; moderne südasiatische Literaturen in Singhalesisch, Hindi und Englisch und deren mediale Vermittlung in der Gesellschaft.

Fazil Say - unterwegs auf der neuen Seidenstraße

(Ein Beitrag zum "Mainzer Komponistenporträt 2020")

Leitung: PD Dr. habil. Andreas Krause
Montags | 18:15-19:45 Uhr | HS Musikwissenschaft
2-7 Leistungspunkte (je nach Leistung)

Teilnahmevoraussetzungen: Musikalische Grundkenntnisse, politisches Interesse.

Anforderungen: Wahlweise nach angestrebten Leistungspunkten: Teilnahme (2 LP), Teilnahme + Präsentation/Kurzessay (4 LP), Teilnahme + Präsentation/Kurzessay + Hausarbeit (7 LP)

Veranstaltungsbeschreibung: Es handelt sich um eine Lehrveranstaltung über den international bekannten türkischen Pianisten und Komponisten, der nicht nur immer wieder aktiv in die aktuellen politischen Debatten seines Landes eingreift, sondern auch den Unruhen am Gezi Park einen Werkzyklus gewidmet hat. Einer der von ihm bevorzugt vertonten Textdichter ist Nazim Hikmet, der bereits in der Ära nach Atatürk nach Moskau emigrieren musste. Die Veranstaltung greift damit auch eines der beiden Hauptthemen des Studium generale im WS auf (Kulturtransfer und Globalisierung). Zum Semesterende soll in Verbindung von Wissenschaft und musikalischer Praxis ein Gesprächskonzert stattfinden, das die kompositorischen Facetten Says von klassischer Musik bis Jazz aufzeigt. Says Bedeutung als Pianist wird in Interpretationsvergleichen (Bach, Mozart, Beethoven, Chopin) im laufenden Semester beleuchtet. Im Anschluss an das Semester wird Fazil Say Ende März 2020 selbst als composer in residence beim "Mainzer Komponistenporträt" präsent sein, einer alljährlichen Kooperation von Staatstheater, Akademie der Wissenschaften und der Literatur, SWR und Landesmusikrat.

Lehrender: Website Andreas Krause

Buch und Internet: Phänomene und Herangehensweisen zu ihrer Analyse

Leitung: Prof. Dr. Christoph Bläsi
Dienstags | 8:00-10:00 Uhr | SR 06 (BKM-Gebäude)
7 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Grundvertrautheit mit Phänomenen der Digitalisierung der Buchwelt (dafür sollte es keines Buchwissenschafts-Studiums bedürfen!), Grundkenntnisse von Theorien und Methoden (gerne auch der Herkunfts-Disziplin), Interesse an Digitalisierung und theoretisch-methodischen Fragen.

Anforderungen: Referat (möglicherweise mit anderen), Hausarbeit

Lernziele: Ziel der Veranstaltung ist es, einen systematischen Überblick über Phänomene der Digitalisierung der Buchwelt und deren Analyse zu bekommen, das Selbstverständnis der Buchwissenschaft im Hinblick auf Aspekte von Digitalität zu profilieren sowie die Chancen interdisziplinärer Zusammenarbeit bzw. der Adoption von Theorien und Methoden aus anderen Disziplinen zu erkennen.

Veranstaltungsbeschreibung: In diesem Seminar wird es einen – dem Veranstaltungstitel entsprechenden – starken inhaltlichen Strang, parallel dazu aber auch einen methodischen Strang geben. Nach einer kurzen Wiederholung von zentralen Konzepten der wissenschaftlichen Wissensgenerierung und der der Buchwissenschaft in einem ersten Angang zu Gebote stehenden Theorien und Methoden werden wir aktuelle Phänomene der Digitalisierung von Buchwirtschaft und Buchkultur sammeln und clustern. Die Referatsgruppen haben dann die Aufgabe, nicht nur einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion um das von ihnen gewählte Phänomen-Cluster zu geben, sondern auch eine (oder auch mehrere) neuere wissenschaftliche Arbeit dazu im Detail vorzustellen und das zum Anlass zu nehmen für eine Darstellung des disziplinären Hintergrunds (Theorien, Methoden) dieser Arbeit – Letzteres beruht auf der irgendwie auch ernüchternden Einsicht, dass solche Arbeiten häufiger als nicht eben nicht aus der Buchwissenschaft sind, sondern z.B. aus der Wirtschaftsinformatik oder der Literaturwissenschaft.

Lehrender: Christoph Bläsi ist 1960 in Heilbronn geboren; er hat – nach Grundschule und humanistischem Gymnasium in Heilbronn, einer Ausbildung zum Programmierer und Systemanalytiker in Schwäbisch Hall sowie dem Grundwehrdienst in Meßstetten – in Freiburg und Brighton (UK) studiert (Mathematik, Deutsch, Sprachwissenschaft, Computerlinguistik) und in Heidelberg und Bielefeld als wissenschaftlicher Mitarbeiter / Assistent gearbeitet (Computerlinguistik). Anschließend war er 12 ½ Jahre in der Verlagswirtschaft tätig (digitales Publizieren, strategisches Informationsmanagement). 2004 wurde er zum Professor für Buchwissenschaft an die Universität Erlangen-Nürnberg berufen, seit 2009 ist er Professor für Buchwissenschaft / Book Studies an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; von 2011 bis 2014 war er zusätzlich Gastprofessor an der Universität St. Gallen (CH). Zu seinen aktuellen Forschungsinteressen zählen Künstliche Intelligenz-Anwendungen in der Verlagswelt, v.a. ökonomische Aspekte von Bildungsmedien sowie Kochbücher. Im Hinblick auf Kochbücher geht es um die Integration und Bewahrung der Ergebnisse von ´kulinarischen Transfers´ (ausgelöst z.B. durch Migration oder Urlaubserfahrungen) in deutschsprachigen Kochbüchern zwischen 1950 und 1980; es kommen dazu kulturwissenschaftliche Methoden sowie solche der Digital Humanities / Computerphilologie (´distant reading´) zum Einsatz.

Rockefellers schwarzes Gold, Chanels kleines Schwarzes und andere schwarze Zahlen. Historisches Forschen mit Harvard Business School Cases

Leitung: JProf. Dr. Eva-Maria Roelevink, Dr. Andreas Frings
Dienstags | 10:00-12:00 | Philosophicum P 15
3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Englischkenntnisse; die Cases sind durchweg englisch formuliert. Ansonsten Bereitschaft, historisch zu arbeiten.

Anforderungen: Der Case Study-Methode der Harvard Business School folgend Fälle in Kleingruppen bearbeiten und zur Entscheidungs- bzw. Diskussionsreife bringen.

Lernziele: Zielgerichteter Umgang mit historischen, komplexen, in relevanten Aspekten oft sehr diffusen Entscheidungssituationen kennenlernen.

Veranstaltungsbeschreibung: Case-Studies (Fallstudien) sind in den universitären Wirtschaftswissenschaften, insbesondere aber an den internationalen Business Schools ein weit verbreitetes und vor allem grundlegendes Lehrformat. Bereits seit den 1870er Jahren wird an US-amerikanischen Law Schools mit Cases gelehrt und gelernt. Die renommierte Harvard Business School arbeitete den Ansatz in den 1920er Jahren zu ihrem zentralen Lehrformat aus, - und zwar in einer für die Geschichtswissenschaft höchst bemerkenswerten Weise: Denn anders als das in Deutschland unter „Case Studies" vielfach verstandene Konzept, das auf die Formulierung von Lösungswegen und -ansätzen für konkrete und v.a. gegenwärtige oder sogar zukünftige Probleme hin konzipiert ist, basieren die Case Studies der HBS auf der Geschichte! In der deutschen Geschichtswissenschaft ist das Lehrformat der Case Studies nach der HBS bisher nicht verbreitet. Das ist zu bedauern, denn das Format eignet sich in hervorragender Weise dazu, die Fähigkeiten forschender Geisteswissenschaftler*innen zu trainieren und die Methoden- und Interpretationskompetenz sowie auch die Darstellungskompetenz junger Geisteswissenschaftler*innen zu fördern.
Ein Case besteht aus einer Sammlung von Informationen ohne erkennbaren Anfang oder Ende zu einem Unternehmen, einer Entwicklung oder einem wirtschaftlichen Prozess. Der Case selbst enthält aber keine Lösung und auch keine Vorgabe dazu, wie er zu verstehen und zu interpretieren ist. Damit unterscheidet sich diese Textgattung ganz grundsätzlich von den üblichen Lehr- und Forschungstexten, die in den Lehrveranstaltungen der Geschichtswissenschaften Verwendung finden und in denen Wissenschaftler*innen die Interpretation, das historische Argument dem Leser transparent und meist auch eingängig unterbreiten. Studierende, die an einem Case arbeiten, sind dagegen damit konfrontiert, keine geschlossene Geschichte, keine geschlossenen historische Erkenntnis serviert zu bekommen. Vielmehr gilt es, eine Problemlage, eine Frage, aus den im Case verwendeten Informationen heraus zu erarbeiten, zu formulieren, zu prüfen und schließlich zusammengeführt zu diskutieren. Die in einem Case dargebotenen Informationen sind in höchstem Maße ambivalent, doppelbödig, unklar und komplex. Da ein Case die Bearbeitungsspielregeln nicht mitliefert, setzen Rückschlüsse und Interpretationen voraus, dass die Studierenden eine Entscheidung über das Kernthema, den Zusammenhang, ihre eigene Sichtweise gefällt haben. Die analytische Erarbeitung einer diskursiv zu prüfenden Interpretation ist dann das eigentliche Ziel des Formats. Damit handelt es sich um ein Lehrformat, dass das forschungsbasierte Lernen fördert. Mit Case Studies zur Globalisierung, Konsumorientierung, Unternehmertum, Exportregimen und -regulierung, Kooperation und Wettbewerb seit dem 19. Jahrhundert lassen sich die wesentliche Grundlagen der Wirtschaftsgeschichte erarbeiten.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wesentliche Cases der HBS bearbeitet und diskutiert.

Lehrende:
JP Dr. Eva-Maria Roelevink hat an der Ruhr-Universität Bochum und Strathclyde-University in Glasgow Geschichte und Sozialpsychologie studiert. Sie hat 2014 promoviert mit einer kartellhistorischen Arbeit zum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutendsten Kartell der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Seit 2017 ist sie Juniorprofessorin für Wirtschaftsgeschichte an der JGU. Aktuelle Forschungsvorhaben befassten sich mit dem Verhältnis von unternehmenseigener Public Relations und wirtschaftsjournalistischer Auseinandersetzung im 20. Jh. Kontakt und weitere Informationen: https://wirtschaftsgeschichte.geschichte.uni-mainz.de/

Dr. Andreas Frings ist Studienmanager am Historischen Seminar und Mit-Herausgeber der „Kleinen Reihe Hochschuldidaktik Geschichte" im Wochenschau-Verlag. Kontakt und weitere Informationen: http://www.geschichte.uni-mainz.de/172.php.

Creation and Organization of the Third Students‘ Conference at JGU [Englisch/Deutsch]

Leitung: Dr. Daniel Schmicking
Dienstags | 12:00-14:00 Uhr | Raum 05-633 im SB II
4-6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Teamfähigkeit, Interesse an interdisziplinärem Denken und der Organisation einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz, Englischkenntnisse, Spaß am Lösen von „real-life Problems“.

Anforderungen: Eigenverantwortliche Erledigung verschiedener Aufgaben (auch in kleineren Teams von 2-3 Personen); diese Leistungen werden abschließend mit einem Praktikumszeugnis dokumentiert.

Lernziele: Verbesserung kommunikativer, sozialer und organisatorischer Kompetenzen, interdisziplinäres Denken, projekt-orientiertes und interkulturelles Arbeiten.

Veranstaltungsbeschreibung: Im Rahmen dieses Projektseminars soll die Dritte Internationale Studierendenkonferenz an der JGU, ICON Mainz 2020, organisiert werden. Dazu entwickeln die Teilnehmer*innen die fächerübergreifende Thematik der Konferenz, den entsprechenden Call for Papers und suchen geeignete Keynote-Sprecher*innen. Begleitend sind auch geeignete PR-Maßnahmen zu entwickeln (Plakate, Social Media, Werbevideos etc.) – Das Seminar stellt projektorientiertes Lernen und lösungsorientiertes Arbeiten in den Mittelpunkt. Trainiert werden dabei kommunikative und wissenschaftsspezifische Kompetenzen und Kenntnisse, wie Academic English und Konferenzmanagement. Durch die Beteiligung internationaler Studierender entsteht ein extracurriculares Umfeld der Internationalisierung at home.

Lehrender: Dr. phil. Daniel Schmicking, M.A.
Seit 2017 Betreuung des LOB-Projekts "Internationale interdisziplinäre Studierendenkonferenz an der JGU"
Seit 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Arbeitsschwerpunkte in der Lehre: Übungen zu interdisziplinären Themenreihen sowie zu Argumentation, Kommunikation und Rhetorik. Organisation interdisziplinärer Vorlesungsreihen des Studium generale
Herbst 2007 Visiting Scholar, Philosophy Department, University of Central Florida, Orlando, FL
1997-2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2001 Promotion im Fach Philosophie

Kirche im Spannungsfeld von Macht, Moral und Recht. Sozialethische Perspektiven - Kirchenrechtliche Weitungen

Leitung: Univ. Prof. Dr. Gerhard Kruip, Univ. Prof. Dr. Matthias Pulte
Dienstags | 16:15-17:45 Uhr | Raum 00 301 T 5, Wallstraße 7-7a
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Zur Lektüre u. a. empfohlen:
Böttigheimer, Christoph; Dausner, René (Hg.) (2016): Vaticanum 21. Die bleibenden Aufgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils im 21. Jahrhundert. Dokumentationsband zum Münchner Kongress „Das Konzil ‚eröffnen‘“. Freiburg (Breisgau): Herder.
Hallermann, Heribert; Meckel, Thomas; Meckel-Pfannkuche, Sabrina; Pulte, Matthias (Hg.) (2017): Reform an Haupt und Gliedern. Impulse für eine Kirche "im Aufbruch". 1. Auflage. Würzburg: Echter (Würzburger Theologie, 14).
Kruip, Gerhard (2018): Betroffenheit und Reue reichen nicht! Was auf die MHG-Studie folgen muss. In: Herder Korrespondenz 72 (11), 13-16.

Anforderungen: Anwesenheit und aktive Teilnahme, Übernahme eines Referates, evtl. schriftliche Hausarbeit (für 6 LP).

Lernziele: Kirchenrechtliche und sozialethische Kriterien für anstehende Reformen der katholischen Kirche erkennen, kritisch reflektieren und auf dieser Grundlage für realistische Forderungen eintreten können.

Veranstaltungsbeschreibung: Es ist nicht erst seit der Veröffentlichung der MHG-Studie und der letzten Vollversammlung der DBK offenkundig, dass in der katholischen Kirche auf mehreren Ebenen dringender Reformbedarf besteht. Die Statistiken sprechen auch ihre eigene Sprache. Die Gläubigen, die noch aktiv an den Angeboten der Kirche teilnehmen, brechen weg. Es gelingt der Kirche kaum, Menschen für die gemeinschaftliche Feier des Glaubens zu gewinnen. Auch die Fakultäten spüren das. Die Studierendenzahlen für Katholische Theologie sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.
Reformen in der Kirche lassen sich aber nicht so einfach vom Zaune brechen. Bevor praktische Handlungen vorgenommen werden können, bedarf es der theologischen und sozialethischen Vergewisserung über das, was wirklich der unumstößliche Bestand der Glaubenssätze ist, wie diese in der heutigen Zeit zu denken und auszulegen sind und welche auch von der Kirche selbst vertretenen sozialethischen Normen zugleich auch auf sie selbst als Religionsgemeinschaft Anwendung finden müssen. Auf dieser Basis können Reformforderungen erarbeitet und erhoben werden, die dann, wenn sie auch von der universalen Kirchenleitung anerkannt werden, konkret umgesetzt werden können. Dann kann auch das Recht der Kirche neu justiert werden und einen verlässlichen Rahmen der Rechtssicherheit für alle geben.
Freilich ist auch zu fragen, was schon heute direkt getan werden kann, wo es weder in der Doktrin noch im Recht des großen Wurfes der Reform bedarf, weil Lehre und Recht ohnehin schon viel mehr Raum bieten, als wir tatsächlich nutzen. In diesem Seminar wollen wir theologische Perspektiven eröffnen und nach Lösungsmöglichkeiten für Problemlagen Ausschau halten, die heute und in Zukunft greifen können. Wir wollen auch den Finger in die Wunde legen und aufzeigen, dass schon heute mehr getan werden kann, als tatsächlich geschieht und dabei vielleicht auch die eine oder andere Scheinargumentation als solche entlarven. Ist es noch 5 vor 12 oder schon 5 nach zwölf? Lassen Sie uns miteinander akademisch niveauvoll diskutieren.

Lehrender: Gerhard Kruip studierte Mathematik, Katholische Theologie und (ohne Abschluss) Philosophie. Nach einer Zeit als Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover ist er seit 2006 Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik in Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lateinamerika, Globale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und die Auswirkungen der Digitalisierung. Er versteht sein Fach als ein praktisch-philosophisches Fach, das auf das im weiteren Sinne politische Handeln von Christen/innen und Nicht-Christen/innen angesichts gegenwärtiger Herausforderungen reflektiert.
Matthias Pulte studierte Katholische Theologie unter Einschluss der Rechtswissenschaften, war mehrere Jahre als Richter an kirchlichen Gerichten tätig und ist seit 2010 Professor für Kirchenrecht, Kirchliche Rechtsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz tätig. Forschungsschwerpunkte sind u.a. Fragen der Kirchenfinanzierung, des Religionsunterrichts und des kirchlichen Hochschulrechts.
Beide fühlen sich der anstehenden notwendigen kirchlichen Reformen verpflichtet, bewerten die Grenzen und Möglichkeiten aber aus unterschiedlichen Perspektiven.

Soziologie der Geschlechterdifferenzierung / Gender Studies

Leitung: Dr. Tobias Boll
Dienstags |18:15-19.45 Uhr | Seminarraum 01.511./Georg Forster-Gebäude
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre zur Einführung:
Hirschauer, S. (2003). Wozu ‚Gender Studies‘? Geschlechtsdifferenzierungsforschung zwischen politischem Populismus und naturwissenschaftlicher Konkurrenz. Soziale Welt 54, S. 461-482.
Kotthoff, H. (2002). Was heißt eigentlich ‚Doing Gender‘? Wiener Slawistischer Almanach 55, S. 1-27.
Hirschauer S. (1993). Die soziale Konstruktion von Geschlechtszugehörigkeit. S. 21-65 in: Die soziale Konstruktion der Transsexualität. Über die Medizin und den Geschlechtswechsel, Frankfurt: Suhrkamp.

Anforderungen: Präsentation und Essay

Lernziele: Die Teilnehmenden erarbeiten sich Kenntnisse grundlegender soziologischer Konzeptualisierungen der Zweigeschlechtlichkeit und diskutieren sie am Beispiel verschiedener gesellschaftlicher Praxisfelder.

Veranstaltungsbeschreibung: Das Seminar bietet eine vertiefende Einführung in die Soziologie der Geschlechterdifferenzierung. Anders als die Frauen- oder Männerforschung, die die alltagsweltliche Unterscheidung zweier Geschlechter für ihre Forschungsfragen einsetzt, macht die Soziologie der Geschlechterdifferenzierung diese Unterscheidung selbst zum Thema: Auf welche Weise, in welchen Situationen und unter welchen institutionellen Randbedingungen machen wir eigentlich einen Geschlechtsunterschied? Im Seminar werden wir diese Fragen anhand ausgewählter Praxisfelder (wie Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Paarbeziehung und Sexualität u. a.) verfolgen und theoretische Schlüsseltexte zur sozialen Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit erarbeiten, die den Gegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven erfassen: Differenzierungstheorie, Ethnomethodologie, Interaktionismus u. a.

Lehrender: Website Tobias Boll

New Way Mainz (Pop/Jazz-Chor)

Leitung: Prof. Christopher Miltenberger
Mittwochs | 16:00-17:45 Uhr | Black Box, 2. Stock/HfM
2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Freude und Erfahrung am mehrstimmigen Singen.

Anforderungen: Abschlusspräsentation

Lernziele: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses erfahren und lernen, mehrstimmig nach Gehör zu singen.

Veranstaltungsbeschreibung: Der a-capella-Chor New Way Mainz existiert seit dem WS 15/16. Im Zentrum steht das Singen anspruchsvoller Pop- bzw. Jazzarrangements ohne Noten, sodass Erlernen und Einstudieren von Arrangements nach Gehör überwiegend in Call & Response erfolgt. Im Chor singen überwiegend Studierende des B.Ed. Und M.Ed. Musik. Die Arrangements werden im Abschlusskonzert der Schulmusik (voraussichtlich am Do., 06. Februar 2020, um 20:00 Uhr) aufgeführt.

Lehrender: Christopher Miltenberger studierte Lehramt für Gymnasien mit den Fächern Mathematik und Musik sowie Instrumentalpädagogik in Frankfurt unterrichtete er an den Musikhochschulen in Erfurt, Frankfurt und Leipzig. 2015 hat er einen Ruf an die Hochschule für Musik Mainz an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf eine Universitätsprofessur für Schulpraktisches Klavierspiel angenommen. Er ist Schirmherr der Musical Inc e.V. und seit 2017 Prorektor der Hochschule für Musik Mainz.

Kulturpolitik und Theater. Eine Bestandsaufnahme im Rhein-Main-Gebiet

Leitung: Yana Prinsloo (M.A.), Dr. Jonathan Roth
Mittwochs | 18:15-19:45 | P7, Philosophicum
4 Leistungspunkte
Anforderungen: Aktive Teilnahme, Recherche und Bearbeitung von Fallbeispielen, Dokumentation in Essays (ca. 5 Seiten)

Lernziele: Empirische und kulturtheoretische Auseinandersetzung mit Kulturpolitik. Beispielbezogene Anwendung von Theorien auf ästhetische bzw. alltagskulturelle Phänomene.

Veranstaltungsbeschreibung: „Wie wäre es mit einer kleinen Portion Empörung, was die Kulturpolitik betrifft?", fragte Detlef Brandenburg schon 2012 in der Zeitschrift „Deutsche Bühne“. Seitdem hat sich nicht viel verändert. Während die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft als Immaterielles Kulturerbe nominiert ist, erweist sie sich immer wieder als ein umkämpftes Feld. Eingehegt in Budgetplanungen, Entwicklungsplänen und Fördermaßnahmen wird auf der Ebene der Kulturpolitik fortwährend darum gerungen, was Theater sein kann, darf und muss. Während einerseits die Bedeutung der Darstellenden Künste für die kulturelle Bildung in einer weltoffenen Gesellschaft betont und eine große Vielfalt an Förderprogrammen ausgeschrieben wird, sehen sich viele Theater und Theatermacher*innen immer wieder mit Spar-, Schließungs- und Fusionsmaßnahmen konfrontiert. Wie ist es angesichts dieser Entwicklungen um die Theaterlandschaft im Rhein-Main-Gebiet bestellt? Wie sehen die kulturpolitischen Rahmungen, Finanzierungsmodelle und Fördermaßnahmen in Rheinland-Pfalz und Hessen aus? An welchen Orten kann Theater stattfinden, auch und gerade in der Freien Szene? Das Seminar zielt auf eine Bestandsaufnahme der Theaterlandschaft im Rhein-Main-Gebiet aus einer kulturpolitischen Perspektive ab. Anhand von Fallbeispielen sollen konkrete Rahmenbedingungen, Akteure und Räume des regionalen Theaters recherchiert und interdisziplinäre Methoden und Konzepte für eine kulturanalytische Hinwendung diskutiert werden.

Lehrende: Dr. Jonathan Roth studierte Kulturanthropologie/Volkskunde sowie Vor- und Frühgeschichte in Mainz und Stockholm. Seit 2011 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der JGU tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Erinnerungskultur, der Politischen Anthropologie und der Kunstforschung. Parallel zur Lehre engagiert er sich in diversen Projekten der freien Theaterszene in Wiesbaden. Diese Arbeiten laufen aktuell in Lehrprojekten zusammen, die sich mit der Kulturpoltik und ästhetischen Praxis in den freien darstellenden Künsten beschäftigen.

Yana Prinsloo ist Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Theaterwissenschaft am Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Masterarbeit „Reset Postmodernity? Das (not) doing opinion in der ent-sinnten Gegenwart“ wurde 2017 in der Reihe „Kleine Mainzer Schriften der Theaterwissenschaft“ bei Tectum veröffentlicht. Prinsloos Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der „Theatralität von Gegenwartspolitik“ und der „Politischen Ästhetiken des Gegenwarts- und des Tanztheaters“. Neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit ist sie als Jung-Redakteurin bei 3Sat für die Sendung "Kulturzeit" tätig. Als Mitglied des “Netzwerks für urbane Übergänge” kuratierte sie interdisziplinäre Stadtraumprojekte in Kooperation mit dem Staatstheater Mainz (In Zukunft: Mainz 2016/ dark matters: Die dunklen Materien der Stadt 2017).

Zentrale Texte von Jürgen Habermas [Lektürekurs]

Leitung: Univ. Prof. Dr. Gerhard Kruip
Donnerstags | 10:15-11:00 Uhr | Raum 00322 T 8, Wallstraße 7-7a
2 Leistungspunkte

Anforderungen: Anwesenheit, Lektüre der Texte, die Gegenstand der Seminardiskussion sind, Abfassung kürzerer Texte

Lernziele: Komplizierte philosophische Texte erschließen, zusammenfassen und kompetent diskutieren können, Kernelemente der Philosophie von Jürgen Habermas verstehen und kritisch reflektieren können

Veranstaltungsbeschreibung: Im Studium ist man immer wieder damit konfrontiert, Texte lesen zu müssen, die man nicht auf Anhieb versteht. Welche Strategien gibt es, sie sich trotzdem mit Erfolg anzueignen, ohne sich entmutigen zu lassen? Unter anderem um mit diesem Problem besser zurechtzukommen, bieten wir diesen Lektürekurs an. Als Übungsmaterial haben wir Texte von Jürgen Habermas ausgewählt. Sie sind schwierig genug, um daran zu üben, aber auch wiederum nicht so schwierig, dass die Arbeit mit diesen Texten keinen Spaß mehr machen würde. Vor allem aber ist dieser Autor für viele Fächer besonders wichtig. Sein Verständnis der Moderne, sein diskursethischer Ansatz und seine Überlegungen zum Verhältnis von Glaube und Vernunft bzw. Religion und säkularer Öffentlichkeit sind ausgesprochen hilfreich und anregend, um heute intellektuell redlich und mit Aussicht auf Verständnis durch andere Philosophie, Theologie und Ethik zu treiben.
Anhand von ausgewählten Texten von Jürgen Habermas, die von allen Teilnehmenden vor jeder Sitzung gelesen werden müssen, werden Techniken des Erarbeitens schwieriger Texte illustriert, erprobt und gemeinsam entwickelt. Dadurch sollen sowohl methodische Kenntnisse erworben, als auch ein besseres Verständnis der Theorieansätze von Jürgen Habermas erarbeitet werden.

Lehrender: Gerhard Kruip studierte Mathematik, Katholische Theologie und (ohne Abschluss) Philosophie. Nach einer Zeit als Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover ist er seit 2006 Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik in Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lateinamerika, Globale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und die Auswirkungen der Digitalisierung. Er versteht sein Fach als ein praktisch-philosophisches Fach, das auf das im weiteren Sinne politische Handeln von Christen/innen und Nicht-Christen/innen angesichts gegenwärtiger Herausforderungen reflektiert.

Literatur und Philosophie [Veranstaltung auf Deutsch und Englisch]

Leitung: Jun. Prof. Dr. Monika Class, Jun. Prof. Dr. Annika Schlitte
Donnerstags | 14:00-16:00 Uhr | Raum 00 011 SR 05
5 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Die Studierenden sollen Freude am Lesen und Diskutieren haben und sich von komplexen Texten in deutscher und englischer Sprache nicht abschrecken lassen. Ein Reader mit Texten wird über den Reader zur Verfügung gestellt.

Anforderungen: Studienleistung während des Semesters: Vorbereiten einer kleineren schriftlichen Leistung.
Prüfungsleistung: Hausarbeit

Lernziele: Die Studierenden sollen
• anhand philosophischer und literarischer Texte wichtige Debatten der Ästhetik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts kennenlernen und zentrale Positionen exemplarisch erschließen
• den Umgang mit komplexen Texten einüben
• Wechselwirkungen zwischen Philosophie und Literatur herausarbeiten
• eigene Reflexionen über das Verhältnis von Philosophie und Literatur anstellen
• Fragestellungen identifizieren und eigenständige problembezogene, methodenbasierte Lösungsansätze entwickeln, bewerten und verteidigen

Veranstaltungsbeschreibung: Dass das Verhältnis von Literatur und Philosophie kein unproblematisches ist, zeigt schon ein Blick auf Platon. Dieser verbannt in der Politeia zwar einerseits die Dichter aus seinem Idealstaat, andererseits haben seine kunstvoll gestalteten und dramatisch inszenierten Dialoge doch selbst einen literarischen Charakter, wie von seinen Nachfolgern immer wieder bemerkt worden ist – entweder anerkennend oder kritisch als Beweis dafür, dass Platon noch nicht die Strenge der philosophischen Argumentation erreicht hat. Platons Vorwurf an die Dichter lautet, dass sie wie die anderen Künstler nur eine Nachahmung (mimesis) der sinnlich wahrnehmbaren Welt liefern und dadurch das eigentliche Sein der Dinge verfehlen, das über den Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren hinausgeht. Die Abwertung, die hier erfolgt, hängt eng mit den Voraussetzungen seiner Philosophie zusammen, in welcher der sinnlichen Wahrnehmung nur eine untergeordnete Rolle zukommt. Dass sich das Verhältnis von Literatur und Philosophie im Laufe des 18. Jahrhunderts neu sortiert, lässt sich daher auch auf eine Neubewertung der Sinnlichkeit zurückführen, die bei Alexander Gottlieb Baumgarten zur Etablierung der Ästhetik als einer neuen philosophischen Disziplin geführt hat und auch einen „Vernunftapostel“ wie Immanuel Kant über die Rolle von Anschauung und Einbildungskraft nachdenken ließ. Diese Entwicklung hat nicht nur auf Seiten der Philosophie zu einer verstärkten Aufmerksamkeit gegenüber Kunst und Literatur geführt, sondern auch die neuen Philosophien haben gerade die Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Romantik inspiriert – man braucht hier nur auf Friedrich Schiller oder William Wordsworth zu verweisen. Wie das Zusammenspiel von Literatur und Philosophie dieser Epoche gedacht werden kann, soll im Seminar anhand ausgewählter Problemfelder der Ästhetik an literarischen und philosophischen Texten exemplarisch analysiert werden. Dabei soll bewusst nicht nur der Einfluss der Philosophie auf die Literatur und umgekehrt betrachtet werden, sondern wir wollen gemeinsam auch die systematische Frage stellen, inwiefern Literatur selbst zum philosophischen Diskurs beitragen kann und was es bedeuten könnte, Philosophie als Literatur zu betrachten.

Lehrende: Monika Class ist seit September 2016 Juniorprofessorin für englische Literatur- und Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert. Sie promovierte an der Fakultät für englische Literatur- und Sprachwissenschaft der Universität Oxford und erhielt 2009 den Titel “Doctor of Philosophy (D.Phil)” für Ihre Arbeit über die Wirkungsgeschichte Immanuel Kants in der englischen Romantik. Danach forschte und lehrte sie als Postdoc am King’s College London und der Universität Konstanz. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Körperdiskurse, englischer Roman, Medialität, Erzähltheorie, Ästhetik und Rezeptionstheorie.

Annika Schlitte (Dr. phil.) ist seit 2016 Juniorprofessorin für Sozial- und Kulturphilosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Davor war sie Postdoc und Sprecherin des Graduiertenkollegs »Philosophie des Ortes« an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 2010 promovierte sie an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit über Georg Simmels Philosophie des Geldes. Zu ihren Forschungsinteressen zählen die Philosophie Anfang des 20. Jahrhunderts (Kulturphilosophie, Phänomenologie, Hermeneutik), Ästhetik, Theorien von Ort und Raum sowie das Verhältnis von Philosophie und Wirtschaft.

"Nicht mehr Sklave, sondern geliebter Bruder?" Sklaverei im Neuen Testament und im frühen Christentum

Leitung: Prof. Dr. Heike Grieser, Prof. Dr. Konrad Huber
Donnerstags | 16.15-17.45 Uhr | 00402 T 9, Wallstraße 7-7a
6 Leistungspunkte

Anforderungen: aktive Teilnahme im Seminar: Kurzreferat; Studienleistung: mündliche Prüfung oder andere Leistung nach Absprache

Lernziele:

1) Kognitive Kompetenzen:
- Ziele des Seminars sind ein Kennenlernen einschlägiger neutestamentlicher und frühchristlicher Texte zu Sklaverei sowie die Analyse von Ausmaß und Diversität des argumentativen Rekurses auf das biblische Zeugnis.

2) Methodenkompetenzen:
- Gehalt und Wert von Quellen wissenschaftlich beurteilen
- Informationen aus unterschiedlichen Quellen aufeinander beziehen
- Forschungsliteratur und weitere Quellen dem Gegenstand entsprechend inhaltlich einbinden
- Kohärent und intersubjektiv nachvollziehbar argumentieren
- Verschiedene Positionen in die eigene Argumentation integrieren
- Ein wissenschaftliches Projekt hinsichtlich seines Gegenstandes und seiner Fragestellung vorstrukturieren

Veranstaltungsbeschreibung: So selbstverständlich, wie Sklavinnen und Sklaven im frühen Christentum Aufnahme in die christliche Gemeinschaft fanden und den urchristlichen Gemeinden zugehörten, so disparat ist das Bild, das bereits die neutestamentlichen Schriften und in ihrem Gefolge dann auch spätere frühchristliche Quellen in der Frage zeichnen, ob und wie sich ihre Zugehörigkeit zur Gemeinde im alltäglichen Leben insbesondere etwa hinsichtlich ihres sozialen Status’ und des Umgangs mit ihnen auswirkt. Neutestamentlich stehen Gleichheitsaussagen wie Gal 3,28 und 1 Kor 12,13 neben der Forderung zur Unterordnung in den Haustafeln des Kolosser- oder des Epheserbriefes, der „Praxisfall“ des Sklaven Onesimus im Philemonbrief neben dem in seiner Bedeutung heftig umstrittenen allgemeinen Ratschlag des Paulus in 1 Kor 7,21. Nicht zu vernachlässigen ist zudem die christologisch überhöhte, positive Bewertung von Sklavenrolle und Statusverzicht gerade auch im Rahmen des das christliche Selbstverständnis prägenden Gebrauchs entsprechend metaphorisch verstandener Begrifflichkeit. Umso mehr interessiert, wie sich die im antiken Kontext kaum hinterfragte Realität der Sklaverei im frühchristlichen Schrifttum niederschlägt und welche Rolle dabei die neutestamentlichen Texte spielen: Theologen, Bischöfe und Laienchristen, Kirchenordnungen, Synoden, Vertreter des Mönchtums oder Hagiographen entwickeln und vertreten in der Folgezeit eine äußerst facettenreiche Haltung zur Sklaverei.

Lehrende: Prof. Dr. Heike Grieser:
Wiss. Qualifikation:
- Studium der Fächer Kath. Theologie, Geschichte und Germanistik
- 1996 Promotion (Kath. Theologie; Alte Kirchengeschichte und Patrologie), JGU Mainz
- WS 2004/ 2005 Habilitation und Erteilung der Lehrbefugnis für das Fach Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie
Lehre:
- 2003 Lehrpreis des Senats der JGU für exzellente Leistungen in der Lehre
- 2004-2007 Vertretung der Professuren Historische Theologie bzw. Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an den Universitäten Siegen und Tübingen
- 2007-2010 Professorin für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Universität des Saarlandes
- seit WS 2010/ 2011 Professorin für Kirchengeschichte, Abt. Altertum und Patrologie, an der JGU Mainz
Prof. Dr. Konrad Huber:
Wiss. Qualifikation:
- Studium der Fachtheologie und der Selbständigen Religionspädagogik
- 1994 Promotion zum Dr. theol. mit einer Arbeit zu den Jerusalemer Streitgesprächen des Markusevangeliums (Universität Innsbruck)
- 2006 Habilitation für das Fach Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz mit einer Arbeit zu den Christusvisionen in der Offenbarung des Johannes
Lehre:
- Universitätsdozent für Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz (seit 2006)
- Außerordentlicher Universitätsprofessor für Neutestamentliche Bibelwissenschaft am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie der Universität Innsbruck (seit 2007; vorher Universitätsassistent [1993-2001] bzw. Assistenzprofessor [2001-2007])
- Oktober 2010 - Juli 2011 Vertretung der Professur für Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz
- Seit WS 2011/ 2012 Professor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Theories of Media Geography [course taught in English]

Leitung: Dipl.-Geogr. Elisabeth Sommerlad
Freitags, ab 25.10.2019 | 8:30 - 10:00 Uhr | 02 142 N 239, Naturwissenschaftliches Institutsgebäude, Johann-Joachim-Becher-Weg 21
6 Leistungspunkte

Anforderungen: (group) presentation (30 minutes), Conduct a discussion (30 minutes), interactive lesson design, Module examination (for Q+ participants): written paper

Lernziele: Students acquire the relevant theoretical fundamentals of media geography and the skills enabling them to critically deal with a globalised and media-charged day-to-day-world, particularly with a view to the effects of a globalised and media-dependent world through the reception of different media.

Veranstaltungsbeschreibung: In the seminar, theoretical fundamentals of media geography are taught in a seminar. The students deal with established specialist articles on media from a geographical perspective as well as specialised media geography topics. Relevant topics of media geography are presented and discussed in the group. Reference to everyday life of media geographical theories and their globally networked effectiveness is of particular importance.

Lehrende: Elisabeth Sommerlad studied Geography, Communication Studies and Sociology in Mainz and graduated in 2012 with a diploma thesis on "Marrakech in feature film". From March to September 2013 she was a research assistant to the Team Cultural Geography at the Institute of Geography of JGU. From October 2013 to September 2015 she held a scholarship of the Stipendienstiftung Rheinland-Pfalz (doctoral scholarship). Since October 2015 she is working as a research assistant at the Department of Geography of JGU (Team Human Geography). She is also a PhD candidate. In her dissertation thesis she is focusing on the staging of cultural diversity in US-american feature films, with a focus on New York City.

Indologie: Kultur- und Landeskunde

Leitung: Nina Mareike Obstoi, M.A.
Freitags (14-tägig), ab 18.10.2019 | 10:00-12:00 Uhr | Bibliothek der Indologie, SB II, Erdgeschoss
1 Leistungspunkt

Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit.

Lernziele: Einblicke in die Geschichte und Kultur Indiens.

Veranstaltungsbeschreibung: Dieser Kurs soll den Studierenden einen Einblick in die Geschichte und Kultur Indiens geben. Das Seminar beginnt mit der Geschichte des Landes, von der Induskultur bis zum Freiheitskampf unter Mahatma Gandhi. Den weiteren Ablauf und Aufbau der Stunden können die Studierenden aktiv mitgestalten und entscheiden. Zur Auswahl stehen Themen zur Wirtschaft, der Politik, Religion, der Gesellschaft in Form des Kastenwesens, Tanz, Musik, Feste etc. Dieses Seminar bietet somit die Möglichkeit, eine Übersicht zu verschiedenen Themen zu erhalten und das Land auf eine ganz eigene Weise kennen zu lernen.

Lehrende: Nina Mareike Obstoi absolvierte ein Studium der Kulturanthropologie, Allgemeinen Sprachwissenschaft und Indologie in Mainz. Doktorandin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Sammlungsbeauftragte an der Abteilung Indologie des Gutenberg-Instituts für Weltliteratur und schriftorientierte Medien, Mainz.

Advanced Digital Economics [course taught in English]

Leitung: Prof. Dr. Florian Hett
Montags | 10:15-11:45 Uhr | (21.10.19-03.02.20) | 00424 (Container) (Ü2)
Übung: Mittwochs | 14:15-15:45 Uhr (23.10.19-05.02.20) | 00424 (Container) (Ü2)
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Der Kurs wird grundlegende empirische und theoretische ökonomische Methoden anwenden. Solides Beherrschen deutscher Oberstufenmathematik wird vorausgesetzt – alles darüber hinaus gehende kann prinzipiell selbstständig erarbeitet werden.

Anforderungen: Klausur (60 Minuten)

Lernziele: Nach der Veranstaltung sollen die Studierenden einen grundlegenden Überblick über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung haben. Um diese Auswirkungen verstehen zu können, sollen die wichtigsten mikroökonomischen Modelle bekannt sein. Diese Modelle auf konkrete Szenarien anwenden zu können, ist ebenfalls Ziel der Veranstaltung. In der Übung werden zusätzlich auch empirische Methoden und Anwendungen besprochen.

Veranstaltungsbeschreibung: Aus der mikroökonomischen Perspektive werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung analysiert. Hierbei werden Konzepte und Modelle aus der Industrieökonomik, Data Science sowie Informations- und Verhaltensökonomie erlernt und angewendet.

Lehrender: Florian Hett ist seit April 2018 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Digital Economics an der JGU Mainz. Die Forschung von Herrn Hett befasst sich mit vielfältigen Themen im Bereich der Angewandten Mikroökonomie und ist sowohl theoretischer als auch empirischer Natur. Ein methodischer Schwerpunkt liegt in der Verknüpfung digitaler Datenquellen mit verhaltensökonomischen Individualmassen, häufig auch im Kontext von Feldexperimenten. Seine Forschung wird von Drittmittelgebern wie z.B. der DFG gefördert, ist in international renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert, wie z.B. dem Journal of Financial Economics und dem European Economic review und wurde mehrfach ausgezeichnet, z.B. mit dem Dissertationspreis der Deutschen Bundesbank, dem Unicredit & Universities Best Paper Award und dem Sturm & Drang Preis der Goethe Universität Frankfurt. Vor seinem Wechsel nach Mainz war Herr Hett als Akademischer Rat a Z. in der Abteilung Management und Mikroökonomie der Goethe Universität Frankfurt tätig. Er ist assoziierter Forscher am Frankfurt Laboratory for Experimental Economic Research (flex), dem Mainz Behavioral and Experimental Laboratory (MABELLA, Mitglied im Forschungsschwerpunkt Interdisciplinary Public Policy (IPP) an der JGU, Forscher am Loewe Center Sustainable Architecture for Finance in Europe (SAFE) und am Center for Leadership and Behavior in Organizations (CLBO), sowie Mitglied im organisationsökonomischen Ausschuss des Vereins für Sozialpolitik.

Einführung in die Politische Philosophie

Leitung: Univ. Prof. Dr. Ruth Zimmerling
Montags | 10:00-12:00 Uhr | Audimax
3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Pflichtlektüre zu jeder Sitzung (im Umfang von max. 1 Lehrbuchkapitel pro Woche).

Anforderungen: Die Studierenden reichen zum 29.02.2020 ein semesterbegleitendes Protokoll der Vorlesung per Email beim Q+Team ein. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich gern an das Q+Team.

Lernziele: Einen Überblick über grundlegende Auseinandersetzungen zu zentralen Aspekten von „Politik“ (Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie).

Veranstaltungsbeschreibung: Die Einführungs-Vorlesung behandelt auf der Grundlage eines (deutschsprachigen) Lehrbuchs zentrale Themen der politischen Philosophie: Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie, Gewaltenteilung, Krieg usw. Die Vorlesung ist thematisch strukturiert, bietet aber auch Einblicke in die historische Entwicklung (von Platon bis heute) der Vorstellungen von dem, was „Politik“ leisten soll und tun darf. Einschlägige Vorkenntnisse werden nicht erwartet; die Vorlesung richtet sich v. a. an Erstsemester der Politikwissenschaft/Sozialkunde.

Lehrende: Ruth Zimmerling ist seit 2003 Professorin für Politische Theorie an der JGU. Vorher Professurvertretungen an den Universitäten Hamburg und Frankfurt a. M., Privatdozentin an der TU Darmstadt, wiss. Mitarb. bzw. Lehrbeauftragte an den Universitäten Mainz, Bamberg, Darmstadt, Frankfurt a. M., Köln, Stuttgart. 2010 Senior Research Fellow am EUI (Florenz), 2004, 2007, 2018 Visiting Fellow an der Research School for Social Sciences der ANU (Canberra), zahlreiche Gastdozenturen im Ausland, insbes. in Lateinamerika.
Habilitation (2002) und Promotion (1989) in Politikwissenschaft; MA (1984) in Islamischer Philologie; Dipl.-Math. (1978).

Theologie in pluraler Welt

Leitung: Univ. Prof. Dr. Alexander Loichinger
Montags | 16:15-17:00 Uhr | HS 13, Forum
2 Leistungspunkte

Anforderungen: Nach Wahl: mündliche Prüfungs (15 min.) oder schriftlicher Kurzessay (5-10 S.) über eine Interessensthematik

Lernziele: Die Studierenden
- nehmen die geistige Situation moderner pluraler Wissenschaftsgesellschaften wahr;
- sie können mit der Ausdifferenzierung pluraler Wissensgesellschaften positiv umgehen;
- sie können die strittigen Problemfelder aktueller gesellschaft, Wissenschaft und Zivilisation erkennen und eigenständig beurteilen;
- sie verfügen über die eingeübte Fähigkeit vernetzten Denkens und wissenschaftlicher Interdisziplinarität;
- sie wissen um die Praktik wissenschaftlicher Interdisziplinarität und Synergieeffekte;
- sie lernen, existentielle Fragestellungen zu thematisieren und ihr Wissen auf Fragen des zukünftigen Menschenbildes anzuwenden;
- sie wertschätzen ein ausdifferenziertes Menschen- und Weltbild und können sich darin positionieren.

Veranstaltungsbeschreibung: Wissenschaft und Religion sind zwei Beschreibungssysteme, die unsere Lebenswelt und unsere persönliche Identität tief beeinflussen.
Zugleich steht der moderne Wissenschaftsbetrieb unter dem Vorzeichen hochspezialisierten Details- und Expertenwissens. Positiv wird das als Ausdifferenzierungsprozess menschlichen Wissens und wissenschaftlicher Methodiken beschrieben, negativ bedeutet es, dass die Frage nach dem Ganzen menschlicher Lebenswirklichkeit und dessen Sinn immer schwieriger zu beantworten ist.
Wenn überhaupt, haben die Wissenschaften nur miteinander die Chance, sich der Wahrheit von Wirklichkeit und Leben zu nähern. Gefordert ist die Bereitschaft, eingespielte Begriffe aufzubrechen und sich im eigenen Denken und Weltbild den neuen Dimensionierungen zu öffnen.
Diese einzuübende Befähigung wissenschaftlicher Interdisziplinarität und vernetzter Überzeugungsbildung wendet die Vorlesung auf folgende Themenfelder an:
- plurale Wissensgesellschaft bzw. interdisziplinärer Universitätsbetrieb: naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Beschreibungssysteme;
- Sinn des Leids: Welche theologische Antworten auf die Frage nach Sinn und Erklärung des leidvoll evolvierenden physikalischen Universums gibt es?
- Bewußtseins-Hirn-Problematik: Was ist Bewusstsein? Kann es neurowissenschaftlich erklärt werden? Was ist der Mensch?
- Anthropozäne Menschheit: Erfolgsgeschichte menschlich-kultureller Evolution oder Ende der Menschheit?
- Determination und Freiheit: Für das biblische Menschenbidl sowie für die aufgeklärten Menschenrechte ist Freiheit essentiell. Aber ist die darin vorausgesetzte Idee des autonomen Handlungssubjekts realistisch? Worin liegt die Relevanz der Hirnforschung und empirischen Wahrnehmungspsychologie für die Frage menschlicherFreiheit, Verantwortung und Zurechenbarkeit?
- Zukunftsforschung: Menschheit 2.0, Künstliche Intelligenz: Stehen wir vor dem letzten evolutiven Kultursprung, an dem die Zeit des Menschen zu Ende geht? Was bedeutet die Umsetzung von KI, Selbstoptimierung, künstlich intentionalen Systemen für die Zukunft des Menschen?

Literatur und Arbeitsmaterialien werden in der Vorlesung bereitgestellt.

Lehrender: Alexander Loichinger lehrt Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU Mainz. Arbeitsschwerpunkte sind:
- Wissenschaftstheorie und Theologie
- Glaube und Vernunft
- Epistemologie menschlicher Erfahrung
- Theologie und Naturwissenschaft (Astrophysik; Neurowissenschaften, Mathematik)
- Theodizee in den Weltreligionen
- Kunst und Religion
- Interreligiöser Dialog der Religionen in pluraler Gesellschaft

Konzepte und Zugänge der Globalisierungsgeographie

Leitung: Univ. Prof. Dr. Veronika Cummings
Mittwochs | 10:15 - 11:45 Uhr | Raum 00 511 N3
2 Leistungspunkte

Anforderungen: Klausur zu Semesterende (60 min.)

Lernziele: Die Studierenden erwerben einen umfassenden Einblick in aktuelle theoretische Zugriffe auf Globalisierungsphänomene und können dieses Wissen eigenständig auf unterschiedliche Orte und aktuelle Themen unter Berücksichtigung der globalen und lokalen Wechselwirkungsprozesse übertragen und anwenden.

Veranstaltungsbeschreibung: Im ersten Teil werden theoretische Zugriffe auf Globalisierungsthemen vorgestellt, die anhand begleitender Lektüre von den Teilnehmern erarbeitet und vertieft werden (z.B. Transnationalismus, time-space-compression, methodologischer Nationalismus, Mobility Paradigm, historische Verortung des Prozesses etc.). Somit werden wichtige Themenfelder der Globalisierungsdebatte erschlossen (u.a. global vernetzte Ökonomie, Geopolitik, Identität und Kultur). Im Mittelpunkt stehen hier insbesondere ökonomische und gesellschaftliche Aspekte. Der zweite Teil beinhaltet Ausführungen zu den wichtigsten reliefbildenden Prozessen und ihren Charakterformen, aber auch zu Verwitterung und Bodenbildung sowie der Anordnung von Böden im Relief. Auch die Rolle der Böden in Kohlenstoff- und Wasserkreislauf wird behandelt. Integrative Fragestellungen in der Kombination der Gebiete: Humangeographie, Physische Geographie, Regionalgeographie Deutschland oder globale räumliche Strukturen.

Lehrende: Website Veronika Cummings

Epochenwende. Die griechische Welt zwischen 530 und 450 v. Chr.

Leitung: Apl. Prof. Dr. Klaus Junker
Mittwochs | 12:00-14:00 Uhr | Hörsaal P3 Philosophicum
3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Keine besonderen Teilnahmevoraussetzungen, aber Interesse für Frage nach den Faktoren historischer Veränderung.

Anforderungen: Verfassen eines Essay (ca. 5 Seiten) zu einem der Sitzungsthemen (nach Absprache und mit Betreuung durch den Dozenten).

Lernziele: Die Studierenden lernen eine für die Entwicklung der westlichen Welt außerordentlich folgenreiche Epoche kennen und sie setzen sich mit der Praxis auseinander, den Fluss der Geschichte in Epochen zu unterteilen.

Veranstaltungsbeschreibung: In der Zeitspanne zwischen etwa 530 und 450 vollzieht sich in der griechischen Welt die Entstehung der modernen Demokratie, des modernen dialogischen Theaters, der modernen, mit direkter Nachahmung arbeitenden Kunst. Das sind einige von mehreren Neuerungen, die als Begründung dienen, die ältere, heute so genannte archaische Epoche von der jüngeren, der griechischen Klassik, abzusetzen. Die nach bewährtem Muster als Vorlesung mit flexibel gehandhabtem Diskussionsanteil durchgeführte Veranstaltung geht diesen Entwicklungen in erster Linie aus der archäologischen Perspektive nach. Zur Diskussion stehen unter anderem die Entstehung des Individualporträts, die Stilentwicklung der Skulptur, die motivischen Veränderungen in der umfassend überlieferten Vasenmalerei. Schauplätze sind nicht nur das an Zeugnissen besonders reiche Athen, sondern auch andere Orte und Regionen in Griechenland und im griechischen Sizilien und Unteritalien. Ziel ist es, anhand von bildlichen Zeugnissen die Frage diskutieren, was die neue Epoche für den einzelnen Menschen und seine Position als Individuum in der Gesellschaft bedeutet.

Lehrender: Nach einer Buchhändlerlehre absolvierte Klaus Junker ein Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und Italianistik an der FU Berlin. Nach Magisterabschluss und Promotion Tätigkeit am Deutschen Archäologischen Institut Berlin, seit 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der JGU Mainz; 2001 Habilitation, 2011 Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor. Klaus Junker betreibt Klassische Archäologie im Sinne der historischen Anthropologie, d.h mit Blick auf die Relevanz der Erforschung früher Kulturen für das Verständnis der Menschheitsgeschichte bis hin zur Gegenwart. Sachliche Schwerpunkte sind das frühe Griechenland, die griechische Plastik, mythologische Darstellungen, Sozialgeschichte der Antike auf archäologischer Grundlage sowie die Geschichte der Klassischen Archäologie im 20. Jahrhundert. Monographien zuletzt: Interpreting the Images of Greek Myths. An Introduction (Cambridge 2012); Götter als Erfinder. Die Erfindung der Kultur in der griechischen Kunst (Darmstadt 2012, mit S. Strohwald); Helenas Töchter. Frauen und Mode im frühen Griechenland (Darmstadt 2015). Website Klaus Junker

Einführung in die Theoretische Chemie

Leitung: Prof. Dr. Jürgen Gauß
Donnerstags | 10:00-12:00 Uhr | Hörsaal der Chemie C03 (00-315)
+ Übung: Freitags | 9.00-10:00 Uhr | Hörsaal der Chemie C03 (00-315)
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse in Analysis und lineare Algebra, Grundkenntnisse in Quantenmechanik

Anforderungen: Teilnahme an Übungen, Bestehen der Klausur

Lernziele: 1. Grundkenntnisse im Bereich der Theoretischen Chemie und „Computational“ Chemistry
wiedergeben; 2. spezielle Themen der Theoretischen Chemie selbstständig erarbeiten;
3. Verfahren der „Computational Chemistry“ auf chemisch relevante Fragestellungen anwenden.

Veranstaltungsbeschreibung: Quantenmechanische Beschreibung von Mehrelektronensystemen, Born-Oppenheimer-Näherung, quantenmechanische Näherungsverfahren, Slater-Determinanten, Hartree-Fock-Theorie, „Computational Chemistry“, Basissatznäherung, Self- Consistent-Field-Verfahren, Elektronenkorrelation, Dichte-Funktionaltheorie, Ab initio und semi-empirische Verfahren, Kraftfeld-Methoden, Molekulardynamik- Simulationen.

Lehrender: Jürgen Gauß

Okt 1979 - Aug 1984 Chemie-Studium (Diplom) an der Universität zu Köln
Sep 1984 - Dez 1984 Forschungsaufenthalt an der McMaster University (Hamilton, Kanada)
Jan 1985 - Mär 1989 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln
bei Professor D. Cremer
Apr 1989 - Apr 1990 Postdoktorand an der University of Washington (Seattle)
bei Professor E.J. Heller
Jun 1990 - Jun 1991 Postdoktorand am Quantum Theory Project, University of Florida, (Gainesville) bei Professor R.J. Bartlett
Aug 1991 - Sep 1995 Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Karlsruhe
bei Professor R. Ahlrichs
Okt 1995 - Sep 2001 C3-Professor für Theoretische Chemie an der Universität Mainz
seit Oktober 2001 C4-Professor für Theoretische Chemie an der Universität Mainz

Stipendien und Auszeichnungen
Universitätspreis der Universität zu Köln (1988)
Postdoktorandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1990-1991)
Liebig-Habilitationsstipendium des Fonds der Chemischen Industrie (1991-1993)
Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie (1995-2000)
Carl-Duisberg-Gedächtnispreis der „Gesellschaft deutscher Chemiker (1996)
Medaille der International Academy of Quantum Molecular Science (1997)
Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (2003)
Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2005)
Gewähltes Mitglied der International Academy of Quantum Molecular Science (2009)
Fellowship des Gutenberg Forschungskollegs der Universität Mainz (2011-2016)
Gewähltes Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften (2018)
Lise-Meitner Lecture, Lise-Meitner Center for Computational Chemistry, Israel (1998)
Kapuy Lecture, Eötvös-Lorand University Budapest, Ungarn (2005)
Coulson Lecture, University of Georgia, Athens, USA (2006)
Scrocco Lecture, Scuola Normale Superiore, Pisa, Italien (2013)

Politische Ethik

Leitung: Univ. Prof. Dr. Gerhard Kruip
Donnerstags | 12:15-13:45 Uhr | Raum 00 301 T 5, Wallstraße 7-7a
3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Empfohlen wird die Lektüre von Schmücker, Reinold/Steinvorth, Ulrich (Hrsg.) (2002): Gerechtigkeit und Politik : Philosophische Perspektiven. Berlin : Akademie-Verlag (Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Sonderband 3).

Anforderungen: Aktive Teilnahme

Lernziele: Die ethischen Aspekte politischen Handelns und politischer Institutionen erkennen, begründete ethische Normen in Bezug auf den Bereich der Politik formulieren können und dadurch aktuelle Entwicklungen kritisch begleiten können.

Veranstaltungsbeschreibung: In der Politik geht es um die bewusste Gestaltung gesellschaftlicher Institutionen und Strukturen, die das moralische Handeln der Einzelnen und Gruppen bedingen. Deshalb ist es so wichtig, politische Prozesse selbst nach sozialethischen Kriterien zu gestalten. Auch aus sozialethischer Perspektive ist die rechtstaatliche Demokratie die beste Staatsform. Die Vorlesung begründet diese Aussage, konkretisiert daraus abzuleitende sozialethische Forderungen auf nationaler und übernationaler Ebene, diskutiert das Verhältnis von Religion und Politik und setzt sich exemplarisch mit einigen politischen Handlungsfeldern auseinander.

Lehrender: Gerhard Kruip studierte Mathematik, Katholische Theologie und (ohne Abschluss) Philosophie. Nach einer Zeit als Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover ist er seit 2006 Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik in Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lateinamerika, Globale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und die Auswirkungen der Digitalisierung. Er versteht sein Fach als ein praktisch-philosophisches Fach, das auf das im weiteren Sinne politische Handeln von Christen/innen und Nicht-Christen/innen angesichts gegenwärtiger Herausforderungen reflektiert.

Bildungsgerechtigkeit

Leitung: Univ. Prof. Dr. Gerhard Kruip
Freitags | 8:30-10:00 Uhr | HS 11, Alte Mensa (13.12.19-07.02.20)
2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Empfohlen wird die Lektüre von Neuhoff, Katja (2015): Bildung als Menschenrecht. Systematische Anfragen an die Umsetzung in Deutschland. Bielefeld: Bertelsmann (Forum Bildungsethik, 12).

Anforderungen: Aktive Teilnahme

Lernziele: Die Gerechtigkeitsdefizite im bestehenden Bildungssystem in Deutschland erkennen, ihre Ursachen analysieren und Lösungsvorschläge differenziert bewerten können.

Veranstaltungsbeschreibung: Über die klassischen sozialethischen Themen hinaus wird in den letzten Jahren mehr und mehr Menschen bewusst, dass auch der Bereich der Bildung einer sozialethischen Reflexion bedarf. Dabei spielt das Prinzip der Beteiligungsgerechtigkeit eine wesentliche Rolle. In der Vorlesung werden eine Topographie moralischer Probleme des Bildungssystems, eine sozialethische Theorie für diese Bereichsethik vorgestellt und exemplarisch Einzelfragen diskutiert. Auch kirchliche Stellungnahmen zum Thema werden systematisch berücksichtigt. Vor allem für zukünftige Lehrer/innen ist eine sozialethische Reflexion auf Fragen der Bildungsgerechtigkeit sinnvoll.

Lehrender: Gerhard Kruip studierte Mathematik, Katholische Theologie und (ohne Abschluss) Philosophie. Nach einer Zeit als Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover ist er seit 2006 Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik in Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lateinamerika, Globale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und die Auswirkungen der Digitalisierung. Er versteht sein Fach als ein praktisch-philosophisches Fach, das auf das im weiteren Sinne politische Handeln von Christen/innen und Nicht-Christen/innen angesichts gegenwärtiger Herausforderungen reflektiert.

Öffentliche Finanzen

Leitung: Dr. Eva Berger, Tim Klausmann, MSc.
Freitags | 10:15-11:45 Uhr | Raum 00 421 N6
+ Übung 1: Dienstags | 16:15-17:45 Uhr | Raum 00 421 N6 (14-tägig)
oder Übung 2: Mittwochs | 8:30-10:00 Uhr | Raum 00 421 N6 (14-tägig)
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Fundierte Kenntnisse in Oberstufenmathematik. Interesse an wirtschaftspolitischen Fragestellungen.

Anforderungen: 30-minütige Präsentation und Diskussion zu einem aktuellen wirtschaftspolitischen Thema.

Lernziele: Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die Studierenden vertieft mit der Rolle des Staates in der Marktwirtschaft vertraut gemacht. Sie sollen Wirkungen der staatlichen Aktivität auf das Wirtschafts- und Sozialsystem verbal als auch formal-quantitativ analysieren und diskutieren können, ebenso die Rolle der Sozialversicherungsträger. Darüber hinaus wird den Studierenden ein grundlegendes Verständnis empirischer Daten zu Längsschnitt- und Querschnittvergleichen staatlicher Aktivität vermittelt, um sie zu befähigen, auf dieser Basis eigenständige empirische Analysen zu wirtschaftspolitischen Fragestellungen durchführen zu können.

Veranstaltungsbeschreibung: In den Vorlesungen werden grundlegende und aktuelle finanz- und wirtschaftspolitische Probleme vorgestellt und diskutiert. In der Übung werden hierzu quantitative Aufgaben gerechnet.

Lehrende: CV Eva Berger, CV Tim Klausmann

Under Construction - Young Humanities at Work [course taught in English]

Leitung: Maria Lepsi-Fugmann (M.A.), Xenia Schramek (M.A.), Helena Schuh (M.Mus. M.Ed.)
Dienstags | 18:15-19:45 Uhr | P 207, Philosophicum
3-6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Gute Englischkenntnisse, Bereitschaft zur Beteiligung an Diskussions- und Fragerunden nach den Vorlesungen. Interesse, den FB 07 und seinen wissenschaftlichen Nachwuchs kennenzulernen.

Anforderungen: Aktive Teilnahme (3 LP), 8 Protokolle und ein Essay zu einem selbstgewählten Thema aus dem Portfolio der Vorlesung (weitere 3 LP).
Lernziele: Förderung interdisziplinären Denkens, Diskussionskompetenz auf Englisch und sicheres Auftreten in der internationalen wissenschaftlichen Community, Einblick in das Fächerspektrum des FB 07 und aktuelle Forschungsvorhaben.

Veranstaltungsbeschreibung: This course is a lecture series by the Faculty of History and Cultural Studies and organized by Art History, Ancient and Classical Studies as well as Musicology. Students will have the possibility to gain insight into the broad range of research projects which will be presented in individual lectures. These will thematically shift between topics from History, Musicology, Art History, Classical Archaeology, Egyptology, Classical Studies, Byzantine Art History, Ethnology and Ancient Near Eastern Studies. The lecture series thereby provides students with an interdisciplinary approach to studying the humanities by being introduced to the diversity of research questions, methods, sources and theses. This course is aimed at students from Mainz and international students from abroad and is held in English. How to register: Please send an e-mail including your name and field of studies to kami@uni-mainz.de.

Beispielhaft das Programm der letzten Veranstaltung:
https://www.kami.uni-mainz.de/young-humanities-at-work/

Lehrende: Die Vorlesungsreihe wird getragen von Nachwuchswissenschaftler*innen des Fachbereichs 07 – Geschichts- und Kulturwissenschaften. Organisiert und moderiert wird die Veranstaltung von KAMI (Kunstgeschichte, Altertumswissenschaften, Musikwissenschaft International), vertreten durch Maria Lepsi-Fugmann, Xenia Schramek und Helena Schuh.

Lebendig oder tot, gesund oder krank? Der menschliche Körper in vormodernen Kulturen

Leitung: Prof. Dr. Tanja Pommerening, Prof. Dr. Jochen Althoff
Donnerstags | 16:00-18:00 Uhr | HS P 11
1-3 Leistungspunkte

Die Ringvorlesung wird von der Sprecherin und dem stellv. Sprecher des GRK 1876 organisiert, aber von mehreren Mainzer und internationalen Gelehrten durchgeführt.

Anforderungen: Aktive Teilnahme (1 LP) + Abschlussklausur (2 LP) (bei Bedarf)

Lernziele: Studierende sollen eine zentrale Fragestellung menschlichen Lebens im Kontext älterer europäischer und asiatischer Kulturen durchdringen und die historischen Bedingtheiten unterschiedlicher Antworten verstehen und diese Erkenntnisse auf moderne Lösungen kritisch anwenden.

Veranstaltungsbeschreibung: Die Ringvorlesung wird im Rahmen des GRK 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur“ angeboten und bewegt sich im Umfeld eines der dort gebildeten Forschungsschwerpunkte. Mainzer und auswärtige Gäste werden insgesamt 11 Vorträge halten, die das Thema aus verschiedenen disziplinären Perspektiven erarbeiten. Beteiligt sind die im GRK 1876 versammelten Disziplinen (Vor- und frühgeschichtliche Archäologie, Vorderasiatische Philologie und Archäologie, Ägyptologie, Klassische Philologie, mittelalterliche Germanistik), darüber hinaus Patristiker, Judaisten, Arabisten, Sinologen und Ethnologen. Damit wird das Thema in eine kulturvergleichende Betrachtung eingebunden, die bewusst auch außereuropäische Ansätze berücksichtigt. Internationale Gelehrte, die ihre Teilnahme zugesagt haben, erweitern die Forschungsperspektiven. Die Veranstaltung ist damit für Interessierte aus all diesen Fächern (und darüber hinaus) relevant und kann im Rahmen dort existierender Module angerechnet werden.

Lehrende: Website Tanja Pommerening, Website Jochen Althoff