Veranstaltungsprogramm SoSe 2022


Q+Veranstaltungen mit diesem Logo entstanden durch die Initiative und/oder durch aktive Mitgestaltung von Q+Studierenden oder Q+Alumni:

Die Frauen in den Dramen - die Dramen der Frauen. Über weibliche Figuren im antiken, im klassischen und im zeitgenössischen Drama

Leitung: Maxi Obexer

02.05.2022 | 10.15-17.00 Uhr | 23.05.2022 |10.15-17.00 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Die Lust an der Lektüre von dramatischen und theoretischen Texten sowie am eigenen Schreiben. Lektüre: Auszüge aus Aischylos: "Die Orestie", Sophokles "Antigone", "King Kong Theorie" von Virginie Despentes. Weiteres wird rechtzeitig vor der Veranstaltung bekannt gegeben. Angaben zu den Auszügen werden vorab zugeschickt.

Anforderungen: Lektüre von Auszügen aus Dramen und einen essayistischen Text. Ein kurzes Referat, gerne als Gemeinschaftsreferat zur Figurenzeichnung einer bestimmten Figur; genaue Angaben werden vorab bekanntgegeben. Verfassen eines literarisch/dramatischen Textes, einer Performance, einer Rede, eines Essays.

Inhalt: Weibliche Figuren im antiken, im klassischen und im zeitgenössischen Drama. Was macht sie aus? Unterscheiden sie sich von den männlichen und wenn ja, worin? Für wen sprechen sie? Welche eigene, subjektive Kraft treibt sie an?

Die Figuren der Antiken Tragödie sind noch heute maßstabgebend, hier beginnt die Geschichte des westeuropäischen Theaters in seiner Auseinandersetzung über das Individuum und die Gesellschaft. Ein nicht abschließbarer Prozess, den jede neue Generation mit den stets neu zu verhandelnden Fragen nach Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit herausfordert. Hier wird auch die Geburtsstunde der tragischen Figur ausgemacht, bei "Orestes" in der Orestie. Tragische Figuren sind durchwegs männlich besetzt, dies legt auch die Theatergeschichte nahe, die stets von der Tragik männlicher Figuren spricht. Die Tragik weiblicher Figuren, oder auch ihre Funktion scheint eine andere zu sein. Ihre Sache ist häufig stellvertretend für Anderes, viele der heute präsentesten weiblichen Figuren kämpfen für Höherstehendes, sie treten ein als "selbstlose" Kämpferinnen. Kein Zufall also, dass Elektra, Schwester von Orestes, im Hintergrund operiert und den Bruder zum Mord an die Mutter antreibt. Klytaimnestra, die Mutter, ist hingegen eine Ausnahme: sie ist eigenmächtig und erfahren, und sie tritt für sich ein. Im Drama gnadenlos bekämpft, in der Gegenwart auffallend wenig beachtet. Im Vergleich zur jungen Rebellin "Antigone" führt sie ein Schattendasein. "Antigone" ist sicher die beliebteste aller weiblichen Figuren. Mit ihrer radikalen Standfestigkeit - bis hin zum Tod, entlarvt sie die Eigennützigkeit Kreons und die eines ganzen Systems.

Doch wem gilt die "höhere Sache?" Und wem nicht? Wie bewerten wir heute das "selbstlose" Auftreten weiblicher Figuren? Die Bereitschaft zur "Aufopferung?" Wie denken wir über das "Selbstbewusstsein" jener Frauen, die, gerade weil sie sich auch für eigene Belange einsetzen, umkämpft bleiben? Wie steht es um die eigene Subjektivität weiblicher Figuren? Das Seminar möchte den kritischen Blick schärfen für gängige Narrative von weiblicher und männlicher Geschlechterzuordnung. Auch für die eigene Praxis des Denkens und Schreibens. Denn es scheint gewiss: Hier wartet noch ein großer Fundus an Dramen darauf, ihre männlichen und weiblichen Figuren lustvoll zu befragen und zu hinterfragen.

Darum soll es in diesem zweiteilig angelegten Seminar gehen. Wir analysieren die Psychogramme und Eigenschaften geschlechterspezifischer Figurenzeichnung, erweitern sie, brechen sie auf und schreiben sie um.

Lernziele: Einen verfeinerten Blick, ein geschärftes Bewusstsein für die Charaktereigenschaften und Funktionen von literarischen und dramatischen Figuren, die auch geschlechterspezifischen Zuordnungen und Zuschreibungen folgen.

Lehrende: Maxi Obexer, Autorin von Theaterstücken, Hörspielen, Romanen und Essays, wurde in Südtirol / Italien geboren, sie lebt in Berlin. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft an der Freien und an der Humboldt Universität in Berlin. "Die Liebenden", "Gletscher", "Das Geisterschiff" und "Illegale Helfer" wurden mehrfach übersetzt und vielfach inszeniert, u.a. in Jena, München, Basel, New York, Chicago, Budapest, Turin, Rom, Kalabrien. Jüngste Auszeichnungen: Eurodrampreis und Robert-Geisendörfer-Preis 2016 für "Illegale Helfer". „Gehen und Bleiben“ wurde 2017 mit dem besten Potsdamer Theaterprojekt ausgezeichnet. Einladung zum Bachmannwettbewerb 2017 für den Romanessay „Europas längster Sommer“ (Verbrecherverlag). Gastprofessorin an deutschen und US-amerikanischen Universitäten, u.a. am Deutschen Literatur Institut Leipzig, an der Universität der Künste Berlin, an der Georgetown University in Washington DC., am Dartmouth College NH. Zahlreiche Seminare an Universitäten, Hochschulen und Theaterhäusern, u.a. an der FU Berlin, den Münchner Kammerspielen, der Merz Akademie Stuttgart. Ehem. Jurorin an der Akademie Solitude Stuttgart, heute im Kuratorium. 2014 gründete sie das Neue Institut für Dramatisches Schreiben, Nids. Seither Leitung der jährlich stattfindenden Summer School Südtirol für Dramatisches Schreiben. In enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerkt der Münchner Theatertexter:innen und den Wiener Wortstätten. Sie betreute zahlreiche internationale Dramen-Werkstätten, darunter: "Out of Sight", (2020/21) in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin, dem Maxim-Gorki-Theater und dem Nids, ebenso, in gleicher Konstellation: "Krieg im Frieden" 2019/20 und "Krieg, der mich bedingt" 2018/19.  "A Broken Theatre - A Broken Dream" - Ein zweijähriges Schreib- und Theaterprojekt mit dem Al Bozour - Frauentheaterkollektiv" in Gaza, Goethe-Institut und Münchner Kammerspiele, wurde 2020/21 durchgeführt. Im Kuratorium der Akademie Schloss Solitude, Mitglied im Pen-Club.

Digitalisierte Arbeit und ihre Auswirkungen auf Geschlechterverhältnisse und Psyche

Leitung: Dr. Mara Kastein, Prof. Dr. Thomas Rigotti

21.05.2022 | 10-17 Uhr | 03.06.2022 | 14-17 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre der bereitgestellten Literatur.

Anforderungen: aktive Teilnahme, Übernahme von Impulsreferaten.

Inhalt: Unser Leben findet zunehmend und manchmal sogar ausschließlich digital statt. Die Pandemie führte zu einem Digitalisierungsschub und für viele wurde zum ersten Mal Homeoffice möglich. Auch sahen viele Studierende ihre Uni bisher nur über den Bildschirm. In diesem zweiteiligen Q+Seminar gehen wir der Frage nach, welche Chancen und Risiken in der Digitalisierung der Arbeit stecken und welche Auswirkungen dies auf die soziale Geschlechterordnung, gesellschaftliche Strukturen und die Psyche der Menschen hat.

Teil 1: Digitalisierte Arbeit und Geschlecht

Im ersten Teil stellen wir uns mit Dr. Mara Kastein die Fragen, wie Digitalisierung die Arbeitswelt verändert und warum die Kategorie Geschlecht bei Fragen zur Digitalisierung mitgedacht werden sollte. In diesem Workshop werden Digitalisierung, Arbeit und Geschlecht zusammengedacht und beleuchtet. Digitalisierung von Erwerbszweigen, Crowdwork und Plattformökonomie, smart technologies, Pflegeroboter – nicht erst seit Corona findet eine Digitalisierung von Berufs- und Privatleben statt. Während (Für-)Sorge nach wie vor weiblich konnotiert ist und Frauen noch immer den überwiegenden Anteil an Sorgearbeit übernehmen, sind digitale Technologien männlich konnotiert und Erwerbswelt androzentrisch gestaltet. Eine digitale Transformation von Erwerbs- und Sorgearbeit hat das Potenzial, geschlechtliche Arbeitsteilung neu zu strukturieren. Ob und wie ist Digitalisierung imstande, bestehende Geschlechterverhältnisse zu verändern und wie ist sie ihrerseits durch selbige geprägt? Wie verändern sich Geschlechterarrangements, wenn digitale Arbeit Beschäftigungsverhältnisse zunehmend entgrenzt und (Sorge-)Tätigkeiten durch digitale Technologien verändert werden?

Teil 2: Digitalisierte Arbeit und Psyche

Im zweiten Teil beschäftigen wir uns zusammen mit Prof. Dr. Thomas Rigotti mit den Auswirkungen der digitalisierten Arbeit auf die Psyche. Durch die Technologisierung der Arbeitswelt und auch des Privatlebens sind Informationen in großer Menge in digitaler Form zugänglich. Wo vor 30 Jahren noch anhand der Form des Mediums einfach zu unterscheiden war, ob man einen Zeitungsartikel, einen persönlichen Brief oder ein Buch vor sich hat, wird nun ein Großteil der Informationen über einen Bildschirm vermittelt. Bawden und Robinson (2009) bezeichnen dies als „homogenisierte Diversität“. Wir können auf wesentlich mehr verschiedene Informationen bequem zugreifen, dabei hat diese Information aber immer dieselbe Form: wir greifen auf sie über digitale Schnittstellen auf einem Bildschirm zu. Die Menge der verfügbaren Informationen ist dadurch unüberschaubar geworden und das Format erschwert die Einschätzung der Qualität. Die Digitalisierung der Arbeitswelt bietet zahlreiche Chancen, birgt aber auch Risiken in Bezug auf eine zunehmende Informationsüberlastung, der Verdrängung von Arbeitstätigkeiten durch Softwarelösungen und Robotik und einer zunehmenden Entgrenzung der Arbeit. Seit Jahren sind psychische Erkrankungen zunehmend Ursache für Arbeits- und Berufsunfähigkeit. Im Seminar werden aus dem Blickwinkel der Arbeits- und Organisationspsychologie Effekte der Digitalisierung von Arbeit gemeinsam erarbeitet und mit theoretischen Modellen sowie empirischen Befunden wissenschaftlich eingeordnet. Es werden Handlungsempfehlungen auf den Ebenen der Person, des Teams sowie der Organisation besprochen.

Lernziele: Die Studierende kennen die Chancen und Risiken, die mit zunehmender Digitalisierung von Arbeit verbunden sind. Sensibilisierung für die Themen Vergeschlechtlichung von Berufen und soziale Ungleichheit in Verbindung mit Digitalisierung. Die Studierenden kennen grundlegende Modelle in Bezug auf Auswirkungen digitaler Arbeitsprozesse sowie verhaltens- und verhältnispräventive Ansätze zur Reduktion arbeitsbezogener Belastungen.

Lehrende: Dr. Mara Kastein studierte Kulturanthropologie, Religionswissenschaft und Geschlechterforschung an den Universitäten Göttingen und Metz (F) und promovierte in Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einer Arbeit über gleichstellungsorientierte Männerpolitik im deutschsprachigen Raum. Neben ihrer Promotion war sie mehrere Jahre Projektkoordinatorin im hessischen Mentoring-Programm „Mentoring Hessen“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Gender- und Diversity Studies, Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik sowie Digitalisierung, KI & Nachhaltigkeit, Arbeit und Organisation. Aktuell ist sie Postdoctoral Researcher im TRR 318 „Constructing Explainability“ (https://trr318.uni-paderborn.de/) und stellvertretende Leiterin der Fachgruppe Technik & Diversity der Universität Paderborn.

Prof. Dr. Thomas Rigotti studiere Psychologie an der Universität Leipzig, wo er 2008 auch promovierte. Seit 2013 leitet er die Abteilung für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und seit 2020 ist er parallel dazu Arbeitsgruppenleiter am Leibniz Institut für Resilienzforschung. Seit 2018 ist er Sprecher der Fachgruppe Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. In seiner Forschung befasst er sich mit psychischer Gesundheit im Arbeitskontext.

Hate Speech und digitale Zivilcourage

Leitung: Theresa Schweden, Paul Pressmann, Jennifer Rensch, Melis Becker, Nils Meuser

Do, 02.06.2022 | 09.06.2022 | 23.06.2022 | 30.06.2022 | jeweils 14 – 17 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre der bereitgestellten Literatur.

Anforderungen: Aktive Teilnahme, Übernahme von Impulsreferaten.

Inhalt:  Hassrede im Netz ist ein Phänomen, dem mindestens zwei Drittel der online Nutzer:innen bereits begegnet sind und welches in den letzten Jahren leider an Bedeutung gewonnen hat. Der Oberbegriff Hate Speech bezieht sich auf menschenverachtende Ausdrucksweisen im Internet oder in Social-Media-Räumen und ist eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. In diesem vierteiligen Seminar wird das Phänomen auf unterschiedliche Art beleuchtet.

Teil 1 – Theresa Schweden

Im ersten Teil bekommen wir einen einführenden Überblick, was unter dem Begriff Hate Speech zu verstehen ist, wie er sich zu verwandten Begriffen (z.B. Beleidigung, Diskriminierung) verhält und welche vergleichbaren Phänomene sprachlicher Herabsetzung in der Geschichte festzustellen sind. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf gegenwärtigen Formen von Hassrede in digitalen Kontexten, insbesondere in den sozialen Medien. Hier soll diskutiert werden, welche Faktoren das Auftreten von Hassrede online begünstigen, anhand welcher sprachlichen Muster sich Hasskommentare erkennen lassen und wie sich digitale Hassrede in breitere gesellschaftliche und politische Diskurse und Strömungen einordnen lässt.

Teil 2 – Paul Pressmann

Im zweiten Teil der Veranstaltung gehen wir der Frage nach, ob der Hass im Netz (vor-) programmiert ist. Können algorithmische Personalisierungseffekte auf sozialen Netzwerken die gesellschaftliche Polarisierung fördern? Dabei wird besonders auf die Rolle der Filterblasen und Echokammern eingegangen, die von ihren Kritiker:innen auf die zunehmend personalisierten Informationsangebote der gewinnorientieren Plattformen wie YouTube oder Facebook zurückgeführt werden. Die Filterblase beschreibt eine Isolation der Nutzer:innen vor gegensätzlichen Meinungen und Informationen durch das algorithmische Filtern und Sortieren. Die Echokammer-These beschreibt die Bildung von Gruppen, in denen bestimmte Meinungen wiederholt und verstärkt werden. Beide Konzepte können drastische Folgen für die demokratische Ordnung der Gesamtgesellschaft mit sich bringen, indem sie die Spaltung der (online-)Gesellschaft vorantreiben können und somit eine hasserfüllte Rhetorik zwischen den Meinungslagern begünstigen.

Teil 3 – Jennifer Rensch

Im dritten Teil nehmen wir an einem Online-Bootcamp des Vereins ichbinhier teil, welcher praktische Tipps für den Umgang mit Hass im Netz vermittelt und sich für mehr digitale Zivilcourage einsetzt. In zwei Live-Simulationen schlüpfen wir in verschiedene Rollen und erleben dabei die Dynamiken von Online-Diskursen hautnah mit. Ziel ist es, anhand der praktischen Erfahrungen Counter-Speech zu erlernen und damit dazu beizutragen, den digitalen Raum in einen Ort zu verwandeln, in dem der demokratische Diskurs gestärkt wird.

Teil 4 – Melis Becker und Nils Meuser

Im vierten Teil werden uns Vertreter:innen der Abteilung „Politisch motivierte Kriminalität“ des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz erläutern, welche neuen Aufgabenbereiche das Phänomen Hate Speech mit sich bringt und wie das 2019 von der Bundesregierung beschlossene „Maßnahmepaket zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität“ Anwendung findet. Dabei arbeiten Vertreter:innen der Exekutive mit Wissenschaftler:innen Hand in Hand.

Lernziele: Die Studierenden lernen gängige Definitionen des Hate Speech-Begriffs kennen und werden vertraut gemacht mit interdisziplinären Perspektiven auf und Zugängen zu Hassrede als gesellschaftlichem Phänomen. Dabei lernen sie auch, die Rolle der sozialen Medien bei der Zunahme von Hassrede online kritisch zu reflektieren. Außerdem wird Medienkompetenz bzgl. algorithmischen Personalisierungsmechanismen vermittelt. Es werden praktische Handlungsoptionen erlernt, um gezielt gegen Hate Speech vorgehen zu können. Die Arbeit des LKAs zur Bekämpfung der Hassrede wird erläutert.

Lehrende: Theresa Schweden ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Institut der Uni Münster und forscht zu Grammatik und Sprachgeschichte.

Paul Pressmann ist Q+Student und Masterstudent der Kommunikationswissenschaften (Schwerpunkt Kommunikations- und Medienforschung). In seiner Bachelorarbeit führte er eine empirische Studie zu dem Polarisierungspotenzial des YouTube Algorithmus durch. Als HiWi am Institut für Publizistik wirkte er in den Arbeitsbereichen Medienkonvergenz und Computational Communication Science an verschiedenen Projekten mit, u.a. zu den Themen Publikumsfragmentierung und Automated Hate Speech Detection.

Jennifer Rensch ist Q+Alumna und Trainerin bei ichbinhier. Sie studierte Politikwissenschaft und Publizistik an der JGU und absolviert derzeit ihren Master in Politischer Kommunikation an der Freien Universität Berlin.

Melis Becker ist Kriminologin und arbeitet als Gefährdungsanalystin in der Abt. 5 für Politisch motivierten Kriminalität am LKA RP.

Nils Meuser ist Polizeibeamter und Sachbearbeiter im Bereich Internetrecherchen und Internetermittlungen in der Abt. 5 für Politisch motivierten Kriminalität am LKA RP.

„Irgendwo muss das Zeug ja hin!“ –Zwischen- und Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen in Deutschland

Leitung: Dr. Klaus Eberhardt, Dr. Christopher Geppert, Prof. Dr. Tobias Reich, Dr. Christiane Schürkmann, NN, Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE

05.05.2022 | 10:15-17:30 Uhr | 06.05.2022 | 10:15-17:30 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Aus sicherheitsrechtlichen Gründen müssen die Daten der TRIGA-Reaktorbesucher:innen an die Atomrechtliche Aufsichtsbehörde zwecks Kurzzeitüberprüfung weitergeleitet werden. Schwangere und stillende Frauen dürfen die TRIGA-Reaktorhalle nicht betreten.

Anforderungen: Lektüre der rechtzeitig zur Verfügung gestellten Literatur, Bereitschaft für Impulsreferate von 5-7 min. Länge

Inhalt: Nach der Kernreaktorkatastrophe in Fukushima/Japan 2011 beschloss die Bundesregierung für 2022 den endgültigen und vollständigen Ausstieg Deutschlands aus der Kernkraft. Stufenweise geht seither ein deutsches Kernkraftwerk nach dem anderen vom Netz, zuletzt 2021 die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf. Die drei jüngsten Anlagen Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 werden spätestens Ende 2022 abgeschaltet. Bis dahin haben die Atomkonzerne rund 15.000 Tonnen hochradioaktiven Müll angehäuft, die in Deutschland zwischen- und endgelagert werden müssen. Denn – so der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Irgendwo muss das Zeug ja hin.“ Im Mai 2017 trat daher das "Gesetz zur Fortentwicklung des Standortauswahlgesetzes" in Kraft mit dem Ziel, eine offene, wissenschaftsbasierte und transparente Suche eines Endlagerstandortes nach dem Prinzip der "weißen Landkarte" vorzunehmen. Das bedeutet, keine Region Deutschlands wird von vornherein ausgeschlossen. Geplant ist, dieses Verfahren bis zum Jahr 2031 abzuschließen. Ab 2050 soll der Atommüll am endgültigen Standort eingelagert werden.

In dem zweiteiligen Q+Workshop werden wir uns zunächst aus geologischer und radiochemischer Perspektive mit den Wirtsgesteinen beschäftigen, die eine Endlagerung in Deutschland zulassen.

Vertreter:innen der Bundesgesellschaft für Endlagerung informieren und diskutieren mit uns die gesetzlichen Grundlagen und das administrative Vorgehen bundesdeutscher Behörden bei der Standortsuche und -Entscheidung. Am zweiten Tag des Workshops besuchen wir den TRIGA Forschungsreaktor auf dem Campus der JGU Mainz, bei dessen Rückbau später ebenfalls eine allerdings nur geringe Menge bestrahlter Brennelemente zur Endlagerung anfällt. Schließlich diskutieren wir gemeinsam, wie die jahrzehntelange Debatte um Atomstrom und um die Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls die bundesdeutsche Gesellschaft gespalten, verändert und geprägt hat.

Lernziele: Einführung in die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Kernenergie und atomaren Endlagerproblematik; Überblick über die gesellschaftlichen Debatten um Zwischen- und Endlagerung und Atommülltransporte in Deutschland.

Lehrende: Klaus Eberhardt studierte Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und promovierte dort 1992 am Institut für Kernchemie bei Prof. Dr. Günter Herrmann. Seit 1993 ist er Mitglied der Betriebsleitung des Forschungsreaktors TRIGA Mainz und dort für die Organisation und Durchführung des experimentellen Programms zuständig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Chemie der schwersten Elemente, der Herstellung von dünnen Schichten der Lanthaniden- und Aktinidenelemente zum Studium von Schwerionenreaktionen, für kernspektroskopische Untersuchungen und in der Metrologie sowie in der Anwendung der Neutronenaktivierungsanalyse zur Spurenelementanalytik.

Christopher Geppert studierte Physik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und promovierte dort 2005 am Institut für Physik. Danach war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, am Kernforschungszentrum CERN in Genf und an der TU Darmstadt tätig. Sein Forschungsschwerpunkt lag dabei auf der Laserspektroskopie exotischer kurzlebiger radioaktiver oder hochgeladener relativistischer Kerne. Seit 2014 ist er an die JGU als Betriebsleiter des Forschungsreaktors TRIGA Mainz zurückgekehrt und leitet die 2020 gegründete gleichnamige Zentrale Einrichtung der JGU.

Tobias Reich studierte Physikalische und Theoretische Chemie an der Universität Leipzig und promovierte sich 1988 am Kurnakov-Institut für Allgemeine und Anorganische Chemie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR zum Dr. rer. nat. Berufliche Stationen führten ihn über die Universität Leipzig an das Kurnakov-Institut für Allgemeine und Anorganische Chemie in Moskau, an das Lawrence Berkeley Laboratory, das Institut für Radiochemie des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf sowie an die ESRF in Grenoble, Frankreich. 2002 wurde er als Universitätsprofessor für Kernchemie ans Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der angewandten Radiochemie und Radioanalytik. Die anwendungsbezogene Grundlagenforschung seiner Arbeitsgruppe zur Entsorgung radioaktiver Abfälle in Deutschland steht im direkten Zusammenhang mit dem Thema des Workshops. Er wurde mit dem Fritz-Straßmann-Preis der GDCh-Fachgruppe Nuklearchemie und dem N.N. Semyonov-Preis der Prokhorov-Akademie für Ingenieurwissenschaften, Moskau, ausgezeichnet.

Christiane Schürkmann hat Sozialwissenschaften und Kunst an der Universität Siegen studiert, ihre Staatsexamenarbeit wurde mit dem Studienpreis der Sozialwissenschaften ausgezeichnet. 2015 promovierte sie sich zum Dr. phil. im Fach Soziologie und erhielt für ihre Doktorarbeit den Preis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2009 bis 2010 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach für Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie und Geschichte an der Universität Siegen und ist seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der JGU Mainz, u.a. mit den Forschungsschwerpunkten Umweltsoziologie, Soziologie der Materialität, posthumane Theorien. Ihr Habilitationsprojekt befasst sich mit der Transformation von Natur/Kulturverhältnissen mit einem empirischen Fokus auf den Fall der Endlagerung radioaktiver Abfallstoffe in Deutschland.

Ein:e Vertreter:in der Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) mit Sitz in Peine ist eine im Juli 2016 gegründete bundeseigene Gesellschaft. Die Gründung erfolgte auf Grundlage des 2016 verabschiedeten Gesetzes zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung. Als designierter Vorhabenträger und Betreiber von Endlagern für radioaktive Abfälle gehört sie als öffentliches Unternehmen zum Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde ist das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Ihre gesetzlichen Aufgaben sind die Suche nach einem Endlagerstandort in tiefer geologischer Formation für hochradioaktive Abfälle sowie der Endlagerbetrieb. Die Asse-GmbH, die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH sowie Teile des Bundesamtes für Strahlenschutz sind in ihr aufgegangen.

Der Forschungsreaktor Mainz (FRMZ) ist ein Kernreaktor, der seit 1965 am ehemaligen Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Neutronenquelle zu Forschungszwecken betrieben wird. Er ist ein Schwimmbadreaktor vom Typ TRIGA Mark II und verwendet zu 20 % angereichertes Uran als Kernbrennstoff, wobei etwa 70 Brennelemente im Einsatz sind. Er besitzt eine dauerhafte Nennleistung von 100 kW, die Pulsleistung beträgt für 0,03 Sekunden 250 MW. Am TRIGA Mainz werden Forschungsprogramme sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung in den Bereichen Kernchemie und Kernphysik durchgeführt.

Katastrophen! Wie Klima unser Wetter wandelt

Leitung: Dr. Frank Kaspar, Alexander Röser (Q+Studierender), Fabian Schicker, Prof. Frank Sirocko, Prof. Frieder Enzmann, Umweltchemie bzw. Bodenwissenschaft, Berufsfeuerwehr Mainz, THW Mainz, Malteser Mainz, @fire - Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V.

10.05.2022 | 10-17 Uhr | 17.05.2022 | 10-17 Uhr | 04.06.2022 | 10-17 Uhr

3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre von Literatur, die rechtzeitig zur Verfügung gestellt wird.

Anforderungen: Bereitschaft, Impulsreferate von ca. 5-7 min zu übernehmen; Bereitschaft, an einer Katastrophensimulation aktiv teilzunehmen.

Inhalt: Stürme, Dürren, Überschwemmungen und extreme Temperaturen haben in den vergangenen Jahrzehnten weltweit mehr als einer Million Menschen das Leben gekostet. Das geht aus den Daten der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf hervor, die zu den UN gehört. Naturkatastrophen dieser Art würden durch den Klimawandel verursacht und verstärkt, warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Starkregenfälle wie jüngst in Deutschland mit mindestens 184 Toten und anderen europäischen Ländern häuften sich und zeigten, dass keine Region der Erde verschont bleiben werde. Auch die zurückliegenden Hitzewellen in Nordamerika seien klar auf den Klimawandel zurückzuführen. „Episoden mit schwerem Regen sind immer öfter Anzeichen des Klimawandels", sagte Taalas. „Während die Atmosphäre wärmer wird, hält sie mehr Feuchtigkeit, was bedeutet, dass es bei Stürmen mehr regnet und das Risiko von Überschwemmungen steigt."

Bei diesem dreiteiligen Q+Workshop wollen wir aus geowissenschaftlicher und umweltchemischer Perspektive die Ursachen, Verläufe und Auswirkungen von klimabedingten Naturkatastrophen diskutieren sowie hinterfragen, warum sich deren Abstände verkürzen, sich die Dimensionen von Extremwetter drastisch verändern sowie warum und wie sich der derzeitige Klimawandel von anderen Klimaveränderungen in der Geschichte der Erde unterscheidet. Am zweiten Workshoptag gewähren uns der Deutsche Wetterdienst sowie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion RLP, Referat Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz, Rettungsdienst Einblicke in ihre Arbeit und zeigen auf, wie und wer und in welcher Abfolge im Katastrophenfall informiert wird.

Der dritte Workshoptag wird sich mit den Einsätzen der vier wichtigen Hilfsorganisationen Berufsfeuerwehr, THW, Malteser und @fire konkret und praktisch befassen, die im Katastrophenfall auf unterschiedliche Weise helfen und Menschenleben retten. Dabei werden die Teilnehmenden auch an einem simulierten Rettungseinsatz aktiv mitwirken.

Lernziele: Kenntnisse über Zusammenhang zwischen klimatischen Rahmenbedingungen und extremen Wetterereignissen, Wetterprognosen und Informationspolitik des Deutschen Wetterdienstes; Einblicke in die administrative Ablauforganisation im Katastrophenfall; Einblicke in die Arbeit von Katastrophendiensten

Lehrende: Frank Kaspar ist seit 2011 der Leiter der Abteilung „Nationales Klima Monitoring“ beim Deutscher Wetterdienst DWD. Er studierte Physik an der Universität Kassel, wo er auch promovierte. Seine wissenschaftlichen Stationen führten ihn nach 15 Jahren Tätigkeit am Center for Environmental Systems Research der Universität Kassel über das Max-Planck-Institute for Meteorology und die Freie Universität Berlin nach Offenbach an den DWD, wo er seit 2007 beschäftigt ist.

Alexander Röser ist Q+Studierender und im 9. Semester Biomedizin am Universitätsklinikum Mainz, studiert aktuell Onkologie und Infektionsbiomedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und ist im März 2009 der freiwilligen Feuerwehr beigetreten. Durch sein Studium der Molekularen Biologie wurde er für den Einsatz beim Gefahrstoffzug des Landkreises Mainz Bingen, Einheit Undenheim angeworben. Er ist Atemschutz- und Chemikalienschutzanzugträger und Truppführer und soll zukünftig als Gruppenführer weitere Führungsaufgaben übernehmen. 2018 trat er dem Malteser Hilfsdienst in Lörzweiler bei, ist regelmäßiger Gast bei den Maltesern Mainz und arbeitet zugleich als Sanitäter, Gruppenführer, Feldkoch, stellvertretender Leiter eines Schulsanitätsdienstes und qualifizierte sich zudem zum Ausbilder Erste-Hilfe.

Fabian Schicker ist seit 2020 Referent bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD und dort im Referat 22 (Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz, Rettungsdienst) tätig. Während seines Physikstudiums war er zunächst ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr und im Deutschen Roten Kreuz tätig, bevor er nach dem Abschluss auch hauptberuflich in den Feuerwehrdienst eintrat. Bei der ADD ist er unter anderem im Bereich der Einsatzplanung für Großschadenslagen tätig. Während der Flutkatastrophe 2021 war er unter anderem in der Einsatzleitung des Landes Rheinland-Pfalz im Kreis Ahrweiler tätig.

Frank Sirocko ist seit 1998 Professor für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Forschungsgebiet des Paläowetters der letzten 50.000 Jahre. Er studierte Geologie an der Universität Kiel, wo er auch promovierte und sich habilitierte. Von 1992 bis 1993 war er am Lamont Doherty Earth Observatory, Columbia University New York, (Stipendium der Max Kade Stiftung) tätig und von 1995 bis 1998 als Heisenberg Stipendiat der Deutsche Forschungsgemeinschaft Visiting Scientist am Department of Earth Science, Cambridge, UK und am GFZ Potsdam

Frieder Enzmann ist außerplanmäßiger Professor für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er leitet ein Projekt zur Erstellung von sogenannten Anfälligkeits- und Gefahrenhinweiskarten für Massenbewegungen und untersucht dabei die Zunahme von Felsstürzen, Muren und Steinschlägen im Zusammenhang mit Klimawandel und Flächenbebauung.

Die Berufsfeuerwehr Mainz wurde 1906 gegründet und hat sich seitdem stark verändert. Sie besitzt im Stadtgebiet Mainz zwei Berufsfeuerwehrwachen mit 220 Feuerwehrbeamt:innen und ca. 55 Fahrzeugen sowie 11 freiwillige Feuerwehren mit ca. 370 Kräften und ca. 45 Fahrzeugen. Es sind rund um die Uhr (24/7/365) 33 Einsatzbeamt:innen im Dienst. In Rheinland-Pfalz ist die Feuerwehr für Brandschutz, Katastrophenschutz und die allgemeine Hilfe zuständig ist. Der Rettungsdienst wird von den Hilfsorganisationen (ASB, Rotkreuz, Malteser, Johanniter) übernommen.

@fire - internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. ist eine private Hilfsorganisation, die nicht zum öffentlichen Katastrophenschutz gehört. Sie bestehen zum großen Teil aus Personen, die bereits beruflich in dem Feld tätig sind, wie Berufsfeuerwehr oder Rettungsdienst. Als private Organisation können sie selbst entscheiden, zu welchen Einsätzen sie fahren und wie sie die Einsätze organisieren, sind aber gleichzeitig auch von einer amtlichen Genehmigung des Einsatzes abhängig. @fire hat sich auf extreme Vegetationsbrände und Search and Rescue Missionen spezialisiert.

Die Malteser Hilfsdienste e.V. umfassen in Mainz 16 Standorte mit 1500 ehrenamtlichen und 850 hauptamtlichen Helfenden. In Mainz gibt es zudem eine hauptamtliche und eine ehrenamtliche Rettungswache. Die hauptamtliche Rettungswache ist jederzeit besetzt und Teil des Regelrettungsdienstes der Stadt Mainz. Die ehrenamtliche Rettungswache beherbergt verschiedene Facheinheiten. Unter anderem verfügt sie für den medizinischen Katastrophenschutz eine Schnelleinsatzgruppe Sanität. Außerdem haben die Malteser Mainz eine eigene Rettungshundestaffel, Sanitätseinheit und Führungsunterstützung für den Katastrophenschutz.

Das Technische Hilfswerk (THW) ist die deutsche Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes mit ehrenamtlichen Helfern und hauptamtlichen Mitarbeitern (§ 1 Abs. 1 THW-Gesetz) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Der THW Landesverband Hessen, RLP, Saarland betreut 11 hauptamtliche THW Regionalstellen und 118 ehrenamtliche Ortsverbände in Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland, mit insgesamt etwa 14.000 Ehrenamtliche.

(Männer-) Fußball (-Vereine) in Deutschland

Leitung: Prof. Stefan Berti, Till Pleuger, Meikel Schönweitz, Niko Bungert, Julia Berger

29.04.2022 | 10:15-17 Uhr | 12.05.2022 | 10:15-17 Uhr | 14.05.2022 | 15-18 Uhr 

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Unkostenbeteiligung 15 €/Person für das Fußballticket.

Anforderungen: Aktive Teilnahme an den Diskussionen; Übernahme von 5 min. Impulsreferaten.

Inhalt: Dieser mehrteilige Q+Workshop wird sich mit Männer-Fußball und Männer-Fußballvereinen in Deutschlands befassen. Frauenfußball wird an anderer Stelle thematisiert. Fußball ist die in Deutschland mit Abstand beliebteste Sportart, die in den 1870er Jahre von den britischen Inseln nach Deutschland kam und anfangs hauptsächlich von Gymnasiasten gespielt wurde. Sport zu treiben war Ende des 19. Jhdt. insbesondere den Privilegierten vorbehalten. Unter Sportausübung wurden in den Turn- und Sportvereinen in erster Linie Turnübungen in Gruppen verstanden, die Harmonie und Disziplin zum Ziel hatten. Der Wettkampfsport Fußball, bei dem auch die individuelle Leistung eines Sportlers im Vordergrund steht, stand in Gegensatz zu diesen Idealen, er wurde als „Lümmelei“ oder „Englische Krankheit“ bezeichnet und seine Ausübung in den Vereinen zunächst fast überall verboten. Doch setzte sich die Fußballleidenschaft Ende des 19. Jahrhunderts flächig in Deutschland durch, es entstanden ab 1880 die ersten Fußballvereine und im Januar 1900 bildete sich mit der Gründungsversammlung des Deutschen Fußball-Bunds in Leipzig ein deutschlandweiter Dachverband, dem sich nach und nach die regionalen Verbände anschlossen.

Heute sind sechseinhalb Millionen Menschen (über acht Prozent der Bevölkerung) Mitglied in einem der über 27.000 Amateur- und Profi-Fußballvereine. Es besteht ein Ligasystem, an dessen Spitze die 1963 gegründete Bundesliga, die 1974 eingeführte 2. Bundesliga und seit der Spielzeit 2008/09 bei den Männern die eingleisige 3. Liga stehen. In der Ersten Bundesliga wird der Deutsche Meister ermittelt. Zugleich gibt es nationale Turniere wie den DFB-Pokal und eine Vielzahl internationaler Turniere.

Aus dem Amateur-Vereinsfußball hat sich schnell eine professionelle Variante, der sog. Profi-Fußball, entwickelt, bei dem heute Spitzensportler nach wissenschaftlichen Erkenntnissen systematisch trainiert und „körperlich optimiert“ werden und deutsche Spitzenclubs wie etwa der FC Bayern München in der Saison 2019/2020 insgesamt rund 634 Millionen Euro einnahmen. Profi-Fußball ist inzwischen neben wissenschaftsgestütztem Hochleistungssport vor allem ein bedeutender ökonomischer Faktor in unserer Gesellschaft geworden und Profi-Fußballvereine werden inzwischen auch als Wirtschaftsunternehmen an der Börse notiert.

Der dreiteilige Q+Workshop wird diese rasante Entwicklung des Männer-Fußballs als Hochleistungssport und die der Männer-Fußballvereine in Deutschland kritisch nachzeichnen und dabei u.a. hinterfragen:

  •  Wie arbeitet Leistungssport am Beispiel Fußball medizinisch und psychologisch, um Leistungssteigerung und höhere Leistungsziele zu erwirken?
  • Was und wie hat sich Leistungssport im Fußball in den letzten Jahren verändert?
  • Wie arbeiten, planen und „wirtschaften“ Fußballvereine im Amateurbereich (am Beispiel TSV Schott Mainz) und im Profifußball (am Beispiel 1. FSV Mainz 05)?
  • Wie rekrutieren Vereine neue Mitglieder, fördern diese und wie lässt sich Leistungssport und Ausbildung (Schule, Lehre, Studium) vereinbaren?
  • Leistungssport als sozialer Faktor – sozialer und ökonomischer Aufstieg durch Fußball?
  • Ökonomische Auswüchse, etwa die Entwicklung des internationalen Profifußballs (z.B. Premier League; PSG; Transfersummen Neymar, Messi)?

Zudem werden die Teilnehmenden am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2021/22 am Samstag, 14. Mai 2022, das Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt live im Mainzer Stadion, der MEWA Arena, besuchen.

Lernziele: Kenntnisse über: Geschichte des (Männer)Fußballes in Deutschland, Strukturen des Amateur- und Profiliga-Fußballes in Deutschland, Medizinische und psychologische Methoden des Leistungssports, Fußball als sportlicher, soziologischer, kultureller und ökonomischer Faktor.

Lehrende: Julia Berger ist Q+Studierende und studiert Psychologie im 8. Bachelorsemester an der JGU. Derzeit befindet sie sich in ihrem ERASMUS-Auslandssemester an der Universidad de València. Sie ist begeisterte Q+ Teilnehmerin und gab den entscheidenden Impuls, (Männer-) Fußball(-Vereine) in Deutschland zu untersuchen. Neben ihrem Studium arbeitet sie seit 2019 als freiberufliche Fitnesstrainerin für Body Styling und Choreografie im FITSEVENELEVEN Mainz und Wiesbaden.

Stefan Berti ist promovierter Psychologe und hat Sportwissenschaften (M.A.) und Psychologie (Diplom) in Frankfurt, Gießen und Leipzig studiert. Seit 2003 ist er Mitglied des Psychologischen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität und er vertritt aktuell die Biologische Psychologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der psychologischen und elektrophysiologischen Untersuchungen zu Prozessen der Aufmerksamkeit, der Handlungssteuerung und der Wahrnehmung Während seiner Promotion war er auch als Trainer beim SV Leipzig Ost 1858 aktiv und aktuell ist Stefan Berti wissenschaftlicher Kooperationspartner des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FSV Mainz 05 für den Bereich Sportpsychologie.

Niko Bungert spielte von 2008 bis 2019 in über 200 Pflichtspielen für den 1. FSV Mainz 05, war Führungsspieler und von 2016 bis 2019 Mannschaftskapitän. Er kam für verschiedene Juniorennationalmannschaften des DFB zum Einsatz. Mit der U19-Nationalmannschaft nahm er 2005 an der U19-Europameisterschaft teil und für die U21-Nationalmannschaft absolvierte er drei Länderspiele. Nach dem Ende seiner Karriere als aktiver Fußballspieler schloss er ein Fernstudium des Fußball-Managements erfolgreich ab und ist seither in der Geschäftsstelle des Vereins und zeitweise als Teil des Trainerteams der Profimannschaft tätig.

Till Pleuger ist geschäftsführender Vorstand, Pressesprecher sowie geschäftsführender Manager des TSV Schott Mainz. Er studierte Sportwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Betriebswirtschaftslehre in Hamburg. Neben seiner Haupttätigkeit beim TSV Schott Mainz ist er dort zudem als Trainer der 1. Fußballmannschaft, als Athletiktrainer der 1. Hockeymannschaft sowie als fachlicher Leiter des Fitness- und Gesundheitszentrums des Vereins tätig.

Meikel Schönweitz ist seit dem 1. Januar 2019 Cheftrainer der U-Nationalmannschaften des DFB. Sein Diplomstudium der Sportwissenschaft mit den Schwerpunkten Ökonomie und Management an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz schloss er 2008 ab. Im selben Jahr beendete er zudem seine aktive Fußballkarriere, die ihn vom SV 07 Geinsheim zwischenzeitlich zum FC Eschborn und den FC Eddersheim führte. Bereits im Alter von 13 Jahren übernahm Meikel Schönweitz die Trainerposition der F-Jugend des SV 07 Geinsheim und betreute dort anschließend 15 Jahre lang diverse Jugendmannschaften aller Altersstufen. Zudem engagierte er sich parallel als DFB-Stützpunkttrainer und Bezirksauswahltrainer. Nach seinem Studium startete er als Auswahltrainer und Trainerausbilder beim hessischen Fußballverband, ehe er 2010 zum 1. FSV Mainz 05 als Trainer der U17 Mannschaft und Schulkoordinator wechselte. In seiner Mainzer Zeit erwarb er 2012 die Qualifikation als Fußballlehrer. 2014 wechselte Meikel Schönweitz als U16-Trainer zum DFB, bei dem er zunächst zusätzlich die Koordination der U15- bis U17-Junioren übernahm und schließlich 2018 als U20-Trainer und sportlicher Leiter für den Bereich U15- bis U20-Nationalmannschaften verantwortlich wurde. Seit 2019 bekleidet er die Stelle des Cheftrainers der U-Mannschaften und ist somit für alle Junioren-Nationalmannschaften des DFB, für deren sportlichen Belange und die Trainerentwicklung zuständig.

Der 1905 gegründete 1. FSV Mainz 05 zählt mit seinen ca. 12.400 Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands. Neben seiner in der ersten Bundesliga erfolgreichen Fußballabteilung beherbergt der Verein auch eine Handball- und Tischtennisabteilung. Zu den größten sportlichen Erfolgen der Fußballabteilung zählen die Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse von 2004 bis 2007 und seit 2009, das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal in der Spielzeit 2008/09 sowie der sechste Tabellenplatz zum Abschluss der Saison 2015/16 und damit die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League. Seit 2011 trägt der Verein seine Heimspiele in der heutigen MEWA Arena aus, die mit einer Kapazität von 33.305 Zuschauer:innen zu den 20 größten Stadien Deutschlands zählt.

Der TSV Schott Mainz ist mit über 4000 Mitgliedern der größte Breitensportverein in Mainz. Seit seiner Gründung 1953 versammelt er mittlerweile 30 Sportarten in 14 Abteilungen. Finanziell und organisatorisch wird der Verein von der in Mainz ansässigen Schott AG, einem der weltweit führenden Produzenten von technischen Gläsern und Glasartikeln, unterstützt. Die sportliche Förderung und Entwicklung seiner fast 2000 Mitglieder im Kinder- und Jugendalter bildet den Arbeitsschwerpunkt des TSV Schott Mainz. Im Spitzensport ist der Verein vor allem in seiner Schachabteilung erfolgreich: Sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft gehören zu den Gründungsmitgliedern der jeweiligen Schachbundesliegen und sind darüber hinaus auch international erfolgreich. Die erste Fußballmännermannschaft stieg im Jahre 2017 in die viertklassige Regionalliga Südwest auf. Die erste Fußballmannschaft der Frauen spielte von 2015 bis 2018 in der 2. Bundesliga Süd.

„Point Alpha – heißer Punkt im Kalten Krieg“. Über die deutsche Teilung und die Folgen für Deutschland und Europa und über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24.02.2022

Leitung: Adam Will, Katharina Schelp, Franz Grapke, Ilona Will, diverse Referent:innen des Point Alpha

13.04.2022 |12-20 Uhr | 14.04.2022 | 09:30-20.00 Uhr | 15.04.2022 | 09:30-18 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Unkostenbeitrag von 140 €/Person für Übernachtung, Vollverpflegung und Eintritte; Lektüre der rechtzeitig bereit gestellten Literatur

Anforderungen: Sehr aktive Diskussionsteilnahme, Übernahme von 5-7 min Impulsreferaten, Arbeit in Kleingruppen

Inhalt: Der sog. Kalte Krieg gilt als Bezeichnung für die spannungsreiche Konfrontation der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs nach 1945. Gegner waren das westlichen Lager unter der Führung der USA mit dem Ziel der „Eindämmung des Sowjet-Kommunismus“ und das östliche Lager unter Führung der Sowjetunion in erklärter Gegnerschaft zum "Kapitalismus" und "Imperialismus" westlicher Staaten. Beide Staatenbünde versuchten weltweit Einflusssphären auszubauen. Ihr "kalter" Konflikt und Systemwettstreit wurde mit Propaganda, Spionage und Drohungen sowie gegenseitiger, auch atomarer Aufrüstung ausgetragen. So bestand immer die Gefahr, dass aus dem Kalten Krieg ein „heißer“, ein echter Krieg werden konnte, was zum Teil in lokalen Stellvertreterkriegen im asiatischen, südamerikanischen und afrikanischen Raum der Fall war. An der deutsch-deutschen Grenze stießen die beiden militärischen Blöcke direkt aneinander und standen sich bis 1990 täglich quasi „Auge in Auge“ gegenüber.

Am Beispiel von „Point Alpha“ beleuchtet diese dreitägige Q+Exkursion am Tag 1 und 2 die Geschichte der deutschen und europäischen Teilung vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und der globalen Konfrontation der militärischen Blöcke im Zentrum von Europa sowie das Leben an und mit der Grenze im hessischen Gebiet um Geisa und Rasdor. Am Tag 2 werden wir uns aus aktuellem Anlass mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24.02.2022 befassen und die dramatischen Auswirkungen auf die Sicherheitspolitik in Europa und Deutschland sowie auf die Strategie der NATO diskutieren. Dazu stehen u.a. auch Angehörige des US-Militärs und der Bundeswehr zur Verfügung. Am 3. Tag schließt sich eine kulturhistorische Führung durch Fulda an, die die beiden Q+Studierenden Adam Will und Katharina Schelp ausgestalten und leiten.

Startpunkt des Fulda-Tages ist der Hohe Dom zu Fulda. Nach einem ersten Eindruck des Domes von außen sowie des Domplatzes, welcher einmal die größte Kirche nördlich der Alpen beherbergte, werden wir uns ins Innere des Domes begeben. Hier werden wir einem ehemaligen Mainzer Bischof begegnen. Anschließend werden wir das Barockviertel und die nahe gelegene Altstadt besichtigen sowie einen kurzen Aufenthalt im Schlossgarten anschließen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Innenstadt können sich alle für den zweiten Teil des Tages erholen und stärken. Nach der Mittagspause geht es dann zum etwas außerhalb gelegenen Schloss Fasanerie, dem "schönsten Barockschloss Hessens".

Lernziele: Die Teilnehmenden erhalten Kenntnisse über:

  • Ursachen und Verlauf des Kalten Kriegs.
  • Auswirkungen der Teilung Deutschlands und Europas auf betroffene Grenzregionen und auf das (familiäre) Zusammenleben der dort lebenden Menschen.
  • Haltung und Umgang des im Grenzgebiet beteiligten Militärs.
  • Konsequenzen und Lehren des Kalten Krieges für Deutschland und Europa.
  • Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf die Sicherheitsarchitektur Europas und der NATO
  • Kulturhistorische Eindrücke der 1275jährigen Geschichte der Stadt Fulda.

Lehrende: Franz Grapke wurde im Januar 1951 in Geisa direkt an der deutsch-deutschen Grenze geboren, als diese zwischen Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik noch offen und passierbar war. Im Sommer 1952 flüchtete er mit seinen Eltern über die Grüne Grenze aus der thüringischen Rhön ins Sauerland. Er wuchs im Sauerland auf, absolvierte mit 16 Jahren eine Ausbildung zum Segelflieger in Altena und eine Ausbildung zum Führen eines Motorseglers. Nach seinem Fachabitur im Sauerland absolvierte er eine Ausbildung zum Zahntechniker in Aachen. 1991 kehrte Franz Grapke in seine Heimatstadt Geisa zurück und arbeitete als Leiter eines zahntechnischen Labors in der thüringischen Rhön in Dermbach. Er ist zudem ausgebildeter Fluflehrer und Gleitschirmflieger. Nach Beendigung der Fluglehrertätigkeit wendete er sich der Astrofotographie zu.

Katharina Schelp ist Q+Studierende und hat einen Bachelor of Education für die Fächer Germanistik, Geschichte und Philosophie und ist derzeit Studentin der Psychologie (B.sc.). Bei Q+ schon dabei gewesen, als das Programm noch in den "Kinderschuhen" steckte, ist sie nach wie vor begeisterte Teilnehmerin und setzt nun auch gerne eigene Ideen für andere Studierende im Rahmen des Projektes um.

Adam Josef Will ist Q+Studierender und befindet sich aktuell im ersten Mastersemester Englisch und Französisch auf Gymnasiallehramt. Seit 2019 ist er bei Q+ aktiv und seit 2021 ist er gewählter Studierendenvertreter im Lenkungsausschuss des Studienprogramms Q+. Als gebürtiger Fuldaer freut er sich bereits jetzt sehr, viele interessierte Q+ Studierende in seiner Heimatstadt begrüßen zu dürfen.

Ilona Will wurde im April 1959 in Geisa geboren. Sie wuchs in der DDR im Sperrgebiet (5-Kilometerzone) in der thüringischen Rhön in Geisa auf. Sie absolvierte ein mittleres medizinisches Fachschulstudium als Hygieneinspektorin in Gerra und erhielt ihren Ingenieurabschluss für Hygiene an der Fachhochschule für Pharmazie in Leipzig. Seit Kindesalter besteht für sie eine enge Verbindung zur Heimats- und Gegenwartsgeschichte. Seit 2021 betreut sie mit Ihrem Ehemann Franz Grapke ein gemeinschaftliches Projekt im historischen Gebäude „Altes Schlachthaus": Astrofotographie Geisa/Rhön.

Point Alpha (englisch Observation Post (OP) Alpha) war einer von vier US-Beobachtungsstützpunkten an der hessisch-thüringischen innerdeutschen Grenze. Heute ist „Point Alpha“ der Name einer Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte an der Straße zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen).

Q+Reads with Hilary Leichter

Leitung: Dr. Christian Knöppler, Hilary Leichter

Vorbereitungssitzung am 29.06.2022 | 14.15 - 15.45h
Lesung und Q&A am 07.07.2022 | 16.15 - 17.45 h
Schreibworkshop am 08.07.2022 | 9.30 - 13 h

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: sehr gute Englischkenntnisse, Bereitschaft zur Diskussion, zum kreativen Schreiben und gegebenenfalls zum Vortragen eigener Schriften. Vorkenntnisse im kreativen Schreiben sind nicht nötig.

Anforderungen: Vorbereitung von Lektüre, aktive Mitarbeit im Workshop, Kurzessay oder kreativer Text.

Inhalt: Baustein zu Literatur und kreativem Schreiben auf Englisch. Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Einer Lesung mit moderierter Diskussion, in der die Autorin aus ihrem Werk vorträgt und Fragen der Studierenden beantwortet, und einem Workshop, in dem Studierende in verschiedenen Übungen lernen, eigene kreative Ideen zu entwickeln und in Textform zu bringen.
Q+Reads findet statt in Kooperation mit der Picador Guest Professorship for Literature an der Universität Leipzig. Im Rahmen dieser in Deutschland einmaligen Gastprofessur werden jedes Semester amerikanische Autorinnen und Autoren eingeladen, um Literatur und kreatives Schreiben zu unterrichten.

Lernziele: Eine kreative und reflektierte Auseinandersetzung mit Texten und mit der englischen Sprache.

Lehrende: Hilary Leichter is the author of the novel Temporary, which was shortlisted for The Center for Fiction First Novel Prize and longlisted for the PEN/Hemingway Award. Her writing has appeared in n+1, The New Yorker, Harper's, The New York Times, and Conjunctions. She teaches fiction at Columbia University and has been awarded fellowships from Yaddo, the Folger Shakespeare Library, and the New York Foundation for the Arts. Learn more on her website.

Christian Knöppler earned a PhD in American Studies from JGU Mainz and is part of the Q+Team.

Soziale Ungleichheit – Armut in Deutschland

Leitung: RA Paul Michael Bremer, Prof. Dr. Michael Klundt, Prof. Dr. Gerhard Kruip, Die Mainzer Tafel e.V.

01.07.2022 | 10.15-18.30 h | plus ein Vormittag/Person in der Zeit von Montag, 04.07.2022, bis Donnerstag, 07.07.2022

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre der angegebenen Literatur.

Anforderungen: Übernahme von 5-7 min. Impulsreferaten.

Inhalt: Wer in Deutschland einmal unter die Armutsgrenze rutscht, bleibt immer öfter länger arm. So beträgt der Anteil dauerhaft von Armut bedrohter Menschen an allen Armen 44 % – und ist damit mehr als doppelt so hoch wie noch 1998. Zudem droht die Corona-Pandemie die finanzielle Situation benachteiligter Gruppen zu verschärfen: Auch wenn höhere Einkommensgruppen im ersten Lockdown häufiger Einkommenseinbußen hatten, kämpften neben Selbstständigen besonders Menschen mit niedrigen Einkommen, Geringqualifizierte und Alleinerziehende mit finanziellen Schwierigkeiten.

Bei diesem eintägigen Q+Workshop wollen wir uns intensiv mit Fragen befassen wie

  • Wie wird soziale Ungleichheit bzw. Armut definiert und mit welchen Methoden gemessen?
  • Nimmt soziale Ungleichheit zu und wenn ja, warum und in welcher Ausformung?
  • Sind bestimmte gesellschaftliche Gruppen in besonderem Maße von Armut betroffen und wenn ja, warum?
  • In welchem Kontext stehen Bildungszugang bzw. Bildungsdurchlässigkeit zu sozialer Ungleichheit?
  • Wieviel Ungleichheit ist noch gerecht – oder bedeutet Gerechtigkeit immer Gleichheit?
  • Welche Hilfs- und Beratungsangebote gibt es, um Armut zu überwinden?
  • Welche Konzepte (z.B. „Bedingungsloses Grundeinkommen“) begegnen sozialer Ungleichheit?

In der Woche von Montag, 04. Juli, bis Donnerstag, 07. Juli 2022, vormittags, werden wir die Tafel Mainz e.V. bei der Warenausgabe unterstützen - in Kleingruppen von jeweils 3 Personen, jede Gruppe an einem anderen der angegebenen Tage.

Lernziele: Kenntnisse über: Definition und Messung sozialer Ungleichheit, Definition von Armut in Deutschland, Ursachen und Bedingungen von sozialer Ungleichheit, Hilfs- und Beratungsangebote, Arbeit der Tafel Mainz e.V.

Lehrende: Paul Michael Bremer ist seit einem Studium der Rechtswissenschaft, Philosophie und Anthropologie an den Universitäten Mainz, Dijon und der Verwaltungshochschule Speyer Rechtsanwalt und daneben Fachanwalt für Familienrecht, Miet- und Wohnungseigentumsrecht. Gemeinsam mit seinem Sozietätspartner betreibt er die Kanzlei Schäfer & Bremer in Mainz, die sich schon seit mehr als einem Jahrzehnt zusätzlich auf die Schuldnerberatung spezialisiert hat.

Michael Klundt ist Professor für Kinderpolitik im Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er studierte Germanistik und Politikwissenschaft für das Lehramt an Gymnasien an der Philipps-Universität Marburg, war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Politikwissenschaft an der Universität Köln und anschließend an der Fachhochschule Düsseldorf beschäftigt. Als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung promovierte er zum Dr. päd. an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln und war von 2007 bis 2009 wissenschaftlicher Fachreferent für Kinder- und Jugendpolitik im deutschen Bundestag. 2010 folgte er dem Ruf auf die Professur für Kinderpolitik im Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Gerhard Kruip ist Professor für Sozialethik an der JGU Mainz. Er studierte Mathematik und katholische Theologie an den Universitäten in Paris und Würzburg, wo er auch promovierte und sich habilitierte. Forschungsaufenthalte und Gastdozenturen führten ihn nach Mexiko, Salamanca (Spanien), Jerusalem (Israel), an die Universitäten in Hannover und Köln sowie an die katholische Fachhochschule in Berlin. Von 2000 bis 2009 war er Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover. Im August 2006 folgte er dem Ruf auf die Universitätsprofessur für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2012 erhielt Gerhard Kruip den Lehrpreis der JGU Mainz für herausragende Lehrleistungen.

Die Mainzer Tafel e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der über Spenden finanziert wird und keine öffentlichen Zuschüsse erhält. Ziel des Vereins ist es, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not zu verteilen. Die Arbeit wird grundsätzlich ehrenamtlich geleistet. 2001 in Mainz gegründet, leisten Ehrenamtliche heute ca. 1.000 Arbeitsstunden und verteilen ca. 6-8 Tonnen Lebensmittel pro Woche (= 350 Tonnen pro Jahr) aus über 100 Warenspenden.

Tag der Jungen Exzellenz 2022 im Rahmen der Mainzer Science Week

Leitung: Dr. Aglaia Bianchi, Dr. Michael Fuchs, Monika Gieseler, Mainzer Wissenschaftsallianz und in Kooperation mit den folgenden Institutionen: Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM, Gutenberg Akademie, Gutenberg Graduate School of the Humanities and Social Sciences, Gutenberg Nachwuchskolleg, IEG – Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Katholische Hochschule Mainz, Landeshauptstadt Mainz, Max Planck Graduate Center mit der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Max-Planck-Institut für Chemie, Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Studienprogramm Q+, TRON – Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

12.09.2022 | 17-20 Uhr | 13.09.2022 | 10-17 Uhr

Ort: Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, Geschwister-Scholl-Straße 2, 55131 Mainz

Keine Leistungspunkte | 2 Leistungspunkte bei Teilnahme am Science Slam

Teilnahmevoraussetzungen: keine

Anforderungen: keine

Inhalt: Die Tage der Jungen Exzellenz finden am 12. und 13. September 2022 im Rahmen der Mainzer Science Week der Mainzer Wissenschaftsallianz statt. Sie werden von der Jungen Akademie | Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter dem Dach der Mainzer Wissenschaftsallianz in Kooperation mit zahlreichen Mainzer Wissenschaftsinstitutionen organisiert.

Am Standort Mainz konzentriert sich eine außerordentliche und seltene Dichte renommierter und international sichtbarer Wissenschaftseinrichtungen: Vier Universitäten und Hochschulen, zwei Max-Planck-Institute und zehn weitere Forschungsinstitute, u.a. die Fraunhofer-, Helmholtz- und Leibnizgemeinschaft sowie die Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Zudem sind vier forschende Unternehmen mit weltweitem Renommee wie BioNTech oder Boerhringer Ingelheim in Mainz verortet. Zusammengeschlossen sind diese herausragenden Institutionen seit 2008 in der Mainzer Wissenschaftsallianz mit dem Ziel der verstärkten Förderung von Forschung und Wissenschaft und damit verbunden der Stärkung des Wissenschaftsstandortes Mainz.

Die „Tage der Jungen Exzellenz“ verfolgen das Ziel der Erhöhung der Präsenz, der Sichtbarkeit und der nachhaltigen, fächerübergreifenden Vernetzung des exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchses miteinander und mit den wissenschaftlichen Institutionen vor Ort in Mainz.

Die Veranstaltung richtet sich primär an junge Forschende am Wissenschaftsstandort Mainz, darüber hinaus auch an die dortigen Wissenschaftsinstitutionen sowie an das breite Publikum, um durch Abendveranstaltungen wie die Fish-Bowl-Diskussion am 12. September und den Science Slam am 13. September einen Einblick in die Exzellenz der Forschung in Mainz zu geben.

Für die Studierenden des Studienprogramm Q+ bieten die „Tage der Jungen Exzellenz 2022“ auch die Möglichkeit, sich bei den Institutionen der Wissenschaftsallianz über Nachwuchsprogramme, Fördermöglichkeiten, Promotionsplätze und -stipendien zu informieren und sich zu bewerben.

Die genauen Modalitäten der Teilnahme an der Veranstaltung sowie die gesonderte Ausschreibung zur Bewerbung für die Teilnahme am Science Slam werden voraussichtlich im Februar/März kommuniziert. Zur Vorbereitung auf den Science Slam wird im Sommer ein Workshop mit einem Coach organisiert. Im Fall einer Teilnahme am Science Slam erhalten Q+Teilnehmende 2 LP.

Wie wollen wir leben? Über die Zukunft der Innenstädte

Leitung: Prof. Dr. Michael Bruse, Dr. Eva Kaufholz-Soldat, Sandra Klima, Dr. Jonathan Roth, Dr. Helge Simon, Tim Sinsel, Franziska Voigt

27.04.2022 | 10.15-18.00 Uhr | 04.05.2022 | 10.15-18.30 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre der angegebenen Literatur.

Anforderungen: Übernahme von 5 min Impulsreferaten, Teilnahme an Gruppenarbeit, Teilnahme an Beobachtungsexperimenten.

Inhalt: Nirgends manifestiert sich die Wandlungs- und Handlungsfähigkeit einer Gesellschaft so wie im gebauten Zukunftsraum Stadt. Städte waren und bleiben Motor für Interessen, Austausch, Innovationen, Hoffnungen und Konflikte. Dabei teilt die zunehmende Urbanisierung die Welt. In den Ländern des globalen Nordens schreitet Urbanisierung nur noch langsam voran. Die Herausforderung besteht hier in der Optimierung – dem Update – bestehender Strukturen. In den Ländern des globalen Südens hingegen wachsen Städte rasant zu Multimillionenmetropolen. Ihre infrastrukturelle, ökologische und ökonomische Entwicklung wird zur globalen Zukunftsaufgabe – auch um den fortschreitenden Klimawandel zu bremsen.

Die wachsende Verstädterung birgt ein enormes Ungleichgewicht für das globale Gefüge, denn in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts lebten erstmalig mehr als 50 Prozent der Menschen in Städten. 2050, so prognostizieren die Vereinten Nationen, werden fast 70 Prozent der Weltbevölkerung im urbanisierten Lebensraum leben. Städte sind der Lebensraum der Zukunft. Dabei entwickelt sich der Faktor „Lebensqualität“ zum globalen Ziel – denn er entscheidet über die politische, ökonomische und soziale Stabilität künftiger Stadtlandschaften. Innovative, nachhaltige Technologien, das veränderte ökologische Verständnis, politische Maßnahmen zur sozialen Integration und neue Mobilitätskonzepte müssen die Städte in Europa und weltweit sukzessive zu lebenswerten Orten transformieren.

Am Beispiel der Stadt Mainz und des Wiesbadener Stadtteils Westend wollen wir bei diesem zweitägigen Q+Workshop mit Exkursion die Geschichte der Urbanisierung seit der Industrialisierung nachzeichnen und diskutieren, wie sich Handel, Wohnen, Arbeit, Kultur, Tourismus sowie das Aufeinandertreffen und Zusammenkommen von Menschen mit Gesundheit, umweltschonender Mobilität, Lärmarmut, Belüftung und Begrünung vereinbaren lassen kann, um lebenswerte Innenstädte zu gestalten.

„Urbane Vielfalt – urbane Nischen. Eine ethnographische Stadtteilerkundung im Wiesbadener Westend“

Das Wiesbadener Westend gilt als Problembezirk und Trendviertel. Es ist der kleinste Bezirk der Landeshauptstadt Wiesbaden und einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile Europas. In den Blockrandquartieren der Jahrhundertwende mit ihren verschachtelten Hinterhöfen treffen die Gegensätze des urbanen Alltags in ihrer ganzen Vielfalt aufeinander. Hier liegen Altbaucharme und Sozialwohnungen, Kunst und Kinderarmut unmittelbar nebeneinander. Das Wiesbadener Westend ist damit besonders geeignet, um im Rahmen einer ethnographischen Stadtteilerkundung die Aneignung und Bedeutung von innerstädtischem Lebensraum in einem von Diversität geprägten Stadtbezirk nachzuvollziehen.

Basierend auf den Ansätzen und Ergebnissen des JGU-Lehrforschungsprojektes „Hinterhof Westend“ (www.hinterhofwestend.de), bietet der Workshop einen Einblick in die Geschichte und Struktur des Viertels sowie die Möglichkeiten seiner ethnographischen Erforschung. Nach einer thematischen und methodischen Einführung unternehmen die Teilnehmer:innen eigene Beobachtungsexperimente im Westend, deren Ergebnisse dann in einer Abschlusspräsentation zusammengeführt werden. Ziel des Workshops ist es, einen exemplarischen Einblick in die gegenwärtigen Dynamiken urbaner Entwicklungen zu vermitteln, die sich an den spezifischen Herausforderungen und Potentialen dieses Stadtteils ablesen lassen.

Lernziele: Einführung in die Modellierung von Mikroklima und thermischer Komfort, Solaranalyse, Windströmung und Turbulenzen, Grüne und Blaue Technologien, Schadstoffverteilung, Vegetation sowie Bauphysik; Kenntnisse über stadtplanerische Strategien, Konzepte und konkrete Umsetzungen sowie gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Rahmenbedingungen.

Lehrende: Michael Bruse ist Professor für Geoinformatik an der Universität Mainz und Chief Development Officer und CEO bei der ENVI-met GmbH. Er entwickelt seit 1993 Simulationsmodelle für das städtische Mikroklima, wobei seit 1997 sein Schwerpunkt in der Konzeption und  Entwicklung des holistischen Mikroklimamodells ENVI-met liegt. Prof. Bruse war und ist Koordinator verschiedener nationaler und internationaler Forschungsprojekte im Bereich des städtischen Mikroklimas mit einem Schwerpunkt auf Mitigation und Adaptionsstrategien (z.B. EU-Projekt Benefits of Urban Green Spaces, BMBF Projekte proGreenCity, GreenSkin und Green4Cities). Michael Bruse ist zudem assoziierter Partner bei Werner Sobek GreenTechnologies Stuttgart und hat unterschiedliche internationale Lehraufträge, u. a. an der Architectural Association London und an der Graduate School of Design in Harvard. Er ist Gutachter bei zahlreichen wissenschaftlichen Journalen (Energy and Environment, Urban Environment, Energy and Buildings) sowie Mentor in europäischen Verbundprojekten (z.B. Nature4Cities).

Eva Kaufholz-Soldat, Ortsbeirätin und Kulturschaffende aus dem Westend/Wiesbaden, angefragt

Sandra Klima ist die Citymanagerin von Mainz, Mainz City Management e.V. Sie ist Fachwirtin der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und arbeitet seit 1996 in der Immobilienbranche.  13 Jahre lang war sie die Centermanagerin der Römerpassage in Mainz und managte auch in Wiesbaden, Frankfurt, Leipzig und Monheim große Einkaufspassagen in den jeweiligen Innenstädten. Sie ist außerdem im Vorstand der Werbegemeinschaft aktiv und engagierte sie sich im Verein „Neue Mitte“.

Helge Simon ist zusammen mit Michael Bruse verantwortlich für Konzeption und Weiterentwicklung des Simulationsmodells ENVI-met. Er hat 2016 in Mainz über theoretische und praktische Aspekte des Einsatzes von ENVI-met an der Universität Mainz promoviert. Dr. Simon ist in unterschiedlichen Projekten zur Klimaanpassung auf Quartiers- und Gebäudeebene tätig und verantwortlich für die Konzeption, Durchführung und Qualitätssicherung von Simulationsprojekten.

Tim Sinsel, M.Sc. hat 2017 seinen Master of Science im Bereich Klima- und Umweltwandel an der Universität Mainz erlangt. Er ist verantwortlich für die praktische Durchführung von numerischen Simulationen mit ENVI-met. Sein Arbeitsspektrum umfasst hierbei sowohl die Akquise und Aufbereitung von digitalen Umweltdaten und die Vorbereitung der Simulationsaufgaben als auch die Auswertung und Visualisierung der Modellergebnisse. Herr Kropp ist zudem an der Programmierung und Erweiterung des ENVI-met Systems beteiligt.

Jonathan Roth ist Kulturwissenschaftler und freiberuflicher Theatermacher. Er studierte Kulturanthropologie/Volkskunde und Vor- und Frühgeschichte in Mainz und Stockholm und absolvierte an der Theaterwerkstatt Heidelberg eine Ausbildung zum Spielleiter (BuT). Am Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz war Jonathan Roth über 10 Jahre als Dozent tätig. Dort wurde er 2017 mit einer ethnographischen Arbeit über lokale Politik promoviert. In Lehrforschungsprojekten arbeitete er mit Studierenden zu Fragen der Erinnerungskultur, der Kulturpolitik und Praxis des Freien Theaters sowie zur ästhetischen Forschung in urbanen Räumen.

Franziska Voigt ist Referentin für Verkehr im Dezernat für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr der Stadt Mainz. Sie hat Humangeographie und Geowissenschaften an der JGU Mainz studiert, war Assistentin der Geschäftsleitung und Energieberaterin bei em: energie mainz GmbH sowie Fahrradbeauftragte und ist nun Referentin für Verkehr der Landeshauptstadt Mainz.

Q+Veranstaltungen mit diesem Logo entstanden durch die Initiative und/oder durch aktive Mitgestaltung von Q+Studierenden oder Q+Alumni:

 

„Tiere töten für den Fortschritt?“ Über Tierversuche und Tierethik in der Wissenschaft

Leitung: Prof. Dr. Rüdiger Behr, Prof. Dr. Jan Baumgart, Dr. Susanne Diederich, Dr. Gerrit Hennecke, Prof. Dr. Tim Henning, Prof. Dr. Rabea Hinkel, Dr. Roman Stilling, Prof. Dr. Stefan Treue, Prof. Dr. Uwe Wolfrum, Deutsches Primatenzentrum GmbH (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung

27.06.2022 | 10:15-18:30 Uhr | 04.07.2022 | 09-20 Uhr | 05.07.2022 | 09-20 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Unkostenbeteiligung: 120 €/Person für Fahrt und Übernachtung im DZ, keine Verpflegung. Bei finanziellen Härtefällen wenden Sie bitte an das Q+Team. Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur.

Anforderungen:  Bereitschaft zur Übernahme von 5-7 min. Impulsreferaten, Arbeitsgruppenarbeit.

Inhalt: Tierversuche sind wissenschaftliche Experimente an oder mit lebenden Tieren. Sie sind im deutschen Tierschutzgesetz geregelt und bei Wirbeltieren generell genehmigungspflichtig. Ziele von Tierversuchen sind Erkenntnisgewinne in der Grundlagenforschung sowie die Entwicklung und Erprobung neuer medizinischer Therapiemöglichkeiten. Die Forschung mit Versuchstieren wird an Universitäten und Forschungseinrichtungen, Pharma- und Dienstleistungsunternehmen durchgeführt. Schätzungen zufolge werden jährlich weltweit bis zu 300 Millionen Wirbeltiere – vor allem Zuchtformen der Hausmäuse und Wanderratten, aber auch Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen, Frettchen, Hunde und Primaten – für Tierversuche eingesetzt, die meisten davon eigens für Forschungszwecke gezüchtet. Viele Versuchstiere werden während der Experimente oder anschließend getötet. Die Aussagekraft von Tierversuchen ist wissenschaftlich belegt, ihre ethische Vertretbarkeit von Beginn an und insbesondere in den letzten Jahrzehnten immer wieder in Frage gestellt.

In der ethischen Auseinandersetzung um die Vertretbarkeit von Tierversuchen argumentieren die Befürwortenden in der Wissenschaft u.a. damit, dass die Interessen der Menschen, deren Leben zu retten und ihre Gesundheit zu erhalten, grundsätzlich höher zu bewerten sind als der Schutz anderer Lebewesen, was die mit den Versuchen verbundenen möglichen Schäden (Schmerzen, Tod) bei Tieren rechtfertige. Tierversuchsgegner:innen hingegen stellen diese Aussage ganz oder teilweise in Frage. Dem Tier stehe als fühlendem Subjekt eine moralisch ebenbürtige Behandlung wie dem Mitmenschen zu. Insofern sei das Töten von Tieren und das Zufügen von Schmerzen moralisch unzulässig.

Zudem seien Erkenntnisse inzwischen auch durch andere Methoden, wie die Verwendung von Zellkulturen in vitro, gewinnbar. Diese mitunter hochemotionale und konfrontativ ausgetragene Debatte wollen wir bei diesem zweiteiligen Q+Workshop versachlichen, kritisch aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und hinterfragen, ob und warum Wissenschaft Tierversuche braucht, ob und wenn ja, welche Alternativen es dazu gibt, welche ethischen Argumente dafür und dagegen stehen und wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Tierversuchen in einer humanen Gesellschaft aussieht.

Nach einem einführenden Ganztagesworkshop auf dem JGU-Campus in Mainz führt uns eine zweitägige Q+Exkursion nach Göttingen an die Deutsches Primatenzentrum GmbH (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung, die vor allem in der Infektionsforschung, den Neurowissenschaften und der organismischen Primatenbiologie, u.a. auch mit Tierversuchen an nicht-menschlichen Primaten forscht.

Lernziele: Erarbeitung von Kenntnissen darüber, ob und warum Wissenschaft Tierversuche braucht; ob und wenn ja, welche Alternativen es zu Tierversuchen gibt; welche ethischen Argumente für und gegen Tierversuche stehen; wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Tierversuchen in einer humanen Gesellschaft aussieht.

Lehrende: Jan Baumgart ist Professor für Veterinärmedizin und Einrichtungsleiter des Translational Animal Research Center (TARC) der Universitätsmedizin Mainz, das sich unter dem Aspekt des Tierwohls mit der Zucht, der Haltung und dem Transport von Versuchstieren beschäftigt. Er ist ausgewiesener Facharzt für Versuchstierkunde und Tierschutz. Nach seinem Studium der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin forschte er an der Charité und am Max Delbrück Center in Berlin, bevor er in Mainz zunächst am Institut für molekulare Biologie und seit 2010 an der Universitätsmedizin forscht und lehrt.

Rüdiger Behr ist Stammzell- und Entwicklungsbiologe und leitet die Plattform „Degenerative Erkrankungen“ am DPZ. Er studierte Biologie und promovierte an der WWU Münster. Als Postdoc war er von 1999 bis 2005 am Institut für Reproduktionsmedizin der WWU Münster, an der UPENN Medical School und Lehrstuhl für Entwicklungsbiologie des Universitätsklinikums Essen tätig. Von 2005 bis 2015 leitete er eine Forschungsgruppe für Stammzellbiologie und seit 2016 die Plattform Degenerative Erkrankungen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Entwicklung genetisch modifizierter translationaler Weißbüschelaffenmodelle, pluripotente Stammzellen und ihre Anwendung sowie die Entwicklungs- und Keimzellbiologie der Primaten.

Susanne Diederich leitet die Stabsstelle Kommunikation am Deutschen Primatenzentrum. Sie studierte Biologie an der Georg-August-Universität Göttingen und promovierte 2005 in Biologischer Meereskunde an der Wattenmeerstation Sylt und der Universität Kiel. Von 2005 bis 2008 war Susanne Diederich wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, bevor sie 2008 als Pressesprecherin an den Max-Planck-Campus Tübingen wechselte. Seit 2010 verantwortet sie die externe und interne Kommunikation am DPZ in Göttingen.

Gerrit Hennecke, Assistent der Geschäftsführung am DPZ, studierte Biologe an der Universität Mainz und Universität Göttingen, wo er 2006 promovierte. Nach einer Post-Doc-Station in den USA an der Harvard Medical School studierte er 2009 Wissenschaftsmanagement an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Seit 2011 ist er Assistent der Geschäftsführung am DPZ.

Rabea Hinkel ist Professorin für Versuchstierkunde und Leiterin der Abteilung Versuchstierkunde am DPZ. Sie studierte zunächst an der Justus-Liebig-Universität in Gießen Veterinärmedizin. Anschließend wechselte sie an die Innere Medizin der LMU München, wo sie 2009 promovierte. Als Postdoktorandin und Tierärztin für Versuchstierkunde arbeitete Rabea Hinkel zunächst an der LMU München, bevor sie 2015 in die Innere Medizin des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München und an das Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Herzkreislauferkrankungen der LMU wechselte. Im Jahr 2017 hat sie einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats erhalten, um die Auswirkungen von Diabetes auf kleine Blutgefäße am Herzmuskel zu erforschen. Seit Juli 2018 ist sie Professorin für Versuchstierkunde, gemeinsam berufen von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) und dem Deutschen Primatenzentrum (DPZ).

Tim Henning ist Professor für Philosophie und Leiter des Arbeitsbereiches Praktische Philosophie I mit Schwerpunkt Grundlagenfragen am Fachbereich 05 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er studierte Philosophie und Germanistik in Münster und promovierte 2007 an der Universität zu Köln. Seine Dissertation „Person sein und Geschichten erzählen“ wurde 2009 mit dem Wolfgang-Stegmüller-Preis der Gesellschaft für Analytische Philosophie ausgezeichnet. 2012 habilitierte er sich an der Universität Gießen über die Theorie rationalen Handelns. Vor seinem Ruf nach Mainz lehrte er zudem in Jena, Zürich, Berlin, Tübingen und zuletzt in Stuttgart. Tim Hennings Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen normative Ethik, Metanormativität, angewandte Ethik (Bioethik, Wirtschaftsethik), personale Identität und Autonomie sowie analytische Sprachphilosophie.

Roman Stilling hat Biowissenschaften an der WWU Münster und Neurowissenschaften an der International Max-Planck Research School in Göttingen studiert. Von 2009 bis 2013 arbeitete er an seiner Doktorarbeit am European Neuroscience Institute in Göttingen. Im Anschluss absolvierte er bis Mitte 2016 einen Postdoktorandenaufenthalt am APC Microbiome Institute in Cork, Irland. Seit September 2016 ist Dr. Stilling wissenschaftlicher Referent für die Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen (www.tierversuche-verstehen.de).

Stefan Treue ist Professor für Kognitive Neurowissenschaften und Biopsychologie und Direktor des DPZ Göttingen. Er studierte Biologie in Frankfurt, Heidelberg und der Duke University (USA). Er promovierte 1992 in Systems Neuroscience am Massachusetts Institute of Technology (MIT, Cambridge, USA). Nach Forschungen am Baylor College of Medicine in Houston und der Universität Tübingen und seiner Habilitation in Tierphysiologie wurde er 2001 Direktor des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen und Professor für Kognitive Neurowissenschaften und Biopsychologie an der Universität Göttingen. Seine Forschung konzentriert sich auf die neuronalen Mechanismen der visuellen Wahrnehmung bei Rhesusaffen und Menschen, mit einem zusätzlichen Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Studien zum Wohlergehen nichtmenschlicher Primaten in der neurowissenschaftlichen Forschung. Stefan Treue ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften Göttingen. Für seine Forschungen zur visuellen Aufmerksamkeit erhielt er 2010 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), einen der renommiertesten deutschen Wissenschaftspreise. Stefan Treue setzt sich nachdrücklich für eine verantwortungsvolle Tierforschung als wichtiges Instrument der biomedizinischen Forschung ein. Er ist Mitglied der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung, Beauftragter für Tierschutz der Leibniz-Gemeinschaft und Sprecher von Tierversuchen verstehen (www.tierversuche-verstehen.de), einer von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland geförderten nationalen Initiative zur Verbesserung der Transparenz und Kommunikation über die Tierforschung.

Uwe Wolfrum ist Professor im Fach Zoologie. Er studierte Biologie/Diplom in Bayreuth und Regensburg. Er erhielt seinen Dr. rer. mit summa cum laude an der Universität Regensburg. Nach einem DFG-Stipendium an der Mayo Clinic, Rochester, MN, habilitierte er sich 1998 an der Universität Karlsruhe (KIT). Seit 1999 lehrt und betreut er Studierende der "Zoologie" und "Zellbiologie" an der JGU Mainz. Er ist Mitglied in den wissenschaftlichen Beiräten mehrerer Stiftungen und Unternehmen und Mitglied des Ethikausschusses für Tierpflege und -verwendung in der Forschung des Landes Rheinland-Pfalz. Für seinen Beitrag zur Definition der Rolle von USH-Proteinen in der Photorezeptorzellbiologie erhielt er 2008 den Directors Award der Foundation Fighting Blindness (FFB). Seine Forschungserfolge sind  in mehr als 180 Publikationen dokumentiert.

Die Deutsches Primatenzentrum GmbH (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung, Göttingen, (DPZ, gegründet 1977) ist ein eigenständiges Forschungsinstitut mit Servicecharakter für die deutsche Wissenschaft. Es ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird anteilig vom Bund und von den Ländern finanziert. Das DPZ ist durch vielfältige Kooperationen eng in den Göttingen Campus eingebunden. So sind deren Abteilungsleiter*innen gleichzeitig Professor*innen der Universität Göttingen oder der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Das DPZ betreibt biologische und biomedizinische Forschung auf Gebieten, in denen Studien an nicht-menschlichen Primaten eine zentrale Rolle spielen, vor allem der Infektionsforschung, den Neurowissenschaften und der organismischen Primatenbiologie. Das DPZ sieht sich hohen ethischen Standards und transparenter Kommunikation verpflichtet, hat strenge Regeln für Zucht, Haltung und experimentellen Einsatz von Primaten und berät und unterstützt andere Forschungseinrichtungen, unter anderem durch die Bereitstellung von Tieren aus seiner Zucht. Das DPZ ist in der Bundesrepublik einzigartig, in Europa existiert lediglich ein weiteres vergleichbares Forschungsinstitut, weshalb dem DPZ eine hohe überregionale Bedeutung zukommt. Auch international ist das DPZ breit vernetzt, seine ca. 450 Beschäftigten stammen aus 42 Nationen.

Wie die Uni Mainz funktioniert – Strukturen, Funktionen, Verantwortlichkeiten

Leitung: Leon Grausam, Prof. Dr. Stephan Jolie, Prof. Dr. Michael Kißener, Dr. Doris Lindner

19.05.2022 | 10:15-17 Uhr | 20.05.2022 | 10:15-17 Uhr | 23.05.2021 | 18-20 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Zwingende Lektüre der rechtzeitig digital zur Verfügung gestellten Literatur.

Anforderungen: Übernahme von Kurzreferaten von 5-7 min., Quellenarbeit, Teilnahme an Planspielen.

Inhalt: Wer wählt eigentlich den Präsidenten der JGU und welche Aufgaben hat die Kanzlerin? Welche Befugnisse und Kompetenzen haben Senat oder Hochschulrat?  Was ist ein Fachbereich oder eine Zentrale Einrichtung genau und wofür ist denn das Dekanat zuständig? Was bedeutet „Selbstverwaltung in der Wissenschaft“ und wie arbeitet der ASTA?

Viele Studierende verbringen Jahre an ihrer Alma Mater, ohne die universitären Strukturen, Funktionen und Abläufe zu durchblicken und zu verstehen. In diesem mehrteiligen Q+Workshop wollen wir daher zunächst die Neugründung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 1946 nachvollziehen und uns danach erarbeiten, welche universitären Organisationseinheiten, Funktionen und Rollen der JGU Mainz heute existieren und wie diese zusammenwirken.

Nach einem historischen Blick am Donnerstag, 19. Mai 2022, 10.15 h – 12.00 h, auf die Wiedergründung der JGU Mainz 1946 durch die französische Besatzungsmacht als visionäre Idee der Schaffung dauerhaften Friedens durch Bildung und Wissenschaft nach dem Grauen des 2. Weltkrieges, beschäftigen wir uns am Nachmittag und am Freitag, 20. Mai 2022, 10.15 – ca. 17.00 h mit den zentralen Strukturen, Rollen und Aufgaben der heutigen JGU Mainz. Neben Quellenarbeit und Kurzreferaten soll u.a. auch in einem Planspiel eine „ideale, innovative und moderne Universität der Zukunft“ erdacht werden.

Am Montag, 23. Mai 2022, lädt der Vizepräsident für Studium und Lehre, Stephan Jolie, ab 18.00 h zu einem Kamingespräch bei Wein und Brezeln und berichtet über seine Erfahrungen als ehem. Institutsleiter und Dekan und gibt Einblicke in seine derzeitigen Aufgaben als Vizepräsident einer der größten Universität in Deutschland.

Lernziele: Vertiefte Kenntnisse über die Wiedergründung der JGU Mainz 1946, über zentrale Stationen der Weiterentwicklung sowie über die heutige Strukturen, Rollen und Abläufe.

Lehrende: Leon Grausam hat Translationswissenschaften an der JGU Mainz studiert und ist Q+Alumnus. Er war lange Jahre studentisches Mitglied im Rat des Fachbereichs 06 – Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften, im Senat sowie im AstA der JGU in Germersheim engagiert. Er hat als studentischer Vertreter zudem an zahlreichen Kommissionen, Ausschüssen und Habilitationsverfahren mitgewirkt. Seit Oktober 2021 studiert er an der Universität Hamburg Allgemeine Sprachwissenschaft.

Stephan Jolie studierte Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft an den Universitäten Frankfurt am Main und München. Von 1995 bis 2002 war er als wissenschaftlicher Assistent für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt tätig und habilitierte sich dort 2004. Nach Vertretungsprofessuren an den Universitäten Frankfurt, Erlangen-Nürnberg und der FU Berlin folgte er 2007 dem Ruf auf die Professur für Literatur der älteren Epochen am Deutschen Institut im Fachbereich 05 - Philosophie und Philologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Stepahn Jolie war von 2009 bis 2010 Institutsleiter am Deutschen Institut und von 2011 – 2017 Dekan des Fachbereichs 05 - Philosophie und Philologie. In dieser Zeit war er maßgeblich an der Idee und Entstehung des Studienprogramms Q+ beteiligt, das er seither begleitet und unterstützt. Seit Januar 2018 ist er Vizepräsident für Studium und Lehre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit 2019 Sprecher und leitender Koordinator der Europäischen Univerversitätsallianz FORTHEM.

Michael Kißener studierte Geschichte, Germanistik und Pädagogik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn und promovierte 1991 zum Dr. phil. 1991 war er als Projektleiter im RAABE-Fachverlag für Wissenschaftsinformation und von 1992 bis 2002 als Geschäftsführer der „Forschungsstelle Widerstand" an der Universität Karlsruhe tätig. Er habilitierte sich 2000 an der Universität (TH) Karlsruhe und folgte 2002 einem Ruf als Universitätsprofessor für Zeitgeschichte an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Michael Kißener war sechs Jahre lang Mitglied im Gutenberg Lehrkolleg GLK, davon drei als Stellvertretender Direktor. Seit Oktober 2018 ist der Dekan des Fachbereichs 07 – Geschichts- und Kulturwissenschaften. Als Mitglied des ersten Lenkungsausschusses des Studienprogramms Q+ hat er maßgeblich an der Idee und Entstehung des Studienprogramms Q+ mitgewirkt, das er seither begleitet und unterstützt.

Doris Lindner hat Neue Deutsche Literaturwissenschaft, Osteuropäische, Neuere und Neueste Geschichte sowie berufsbegleitend Wissenschaftsmanagement studiert und ist zudem examinierte Kirchenmusikerin (Orgel, Klavier, Querflöte). Sie war sieben Jahre lang als Geschäftsführerin einer Kulturorganisation und weitere sechs Jahre als Projektleiterin eines naturwissenschaftlichen Science Centers für Sinnesreize in Nürnberg tätig, bevor sie 2002 als Referentin für Hochschulentwicklungsplanung an die JGU nach Mainz wechselte. Von 2005 bis 2020 arbeitete sie als Geschäftsführerin des Fachbereichs 05 - Philosophie und Philologie, des mit rund 11.500 Studierenden und 350 Beschäftigten größten Fachbereichs der Universität Mainz. Sie war entscheidend an der Idee, Konzeption und Realisierung von Q+ beteiligt und übernahm im Juni 2020 die Leitung.

Wie Wissenschaften Wissen schaffen: eine interdisziplinäre Exploration

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Ruth Zimmerling

22.04.2022 | 13:30 -15 | geplant (evtl. bei Bedarf änderbar): Fr 13. 5. / 3. 6. / 24. 6., je 13:00-18:00 Uhr (mit Pausen)

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an Wissenschaft und am Blick über die eigenen Fächer hinaus; Kenntnisse methodologischer Grundlagen der je eigenen Fächer sind hilfreich, aber nicht Voraussetzung. Literatur muss nicht vorher, aber im Laufe des Semesters gelesen werden. Eine Literaturauswahl wird rechtzeitig bekanntgegeben; was genau gelesen werden soll, wird in der ersten Sitzung gemeinsam entschieden.

Anforderungen: Kurz-Präsentation, Protokoll, Literaturabstract (je nach Teilnehmer*innenzahl).

Inhalt: Das Kolloquium soll dazu dienen, den Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Fächergruppen die Möglichkeit zu bieten, die Herangehensweisen, Fragestellungen, methodologischen Standards ihrer Fächer sich gegenseitig vorstellen und miteinander diskutieren. Ergänzt/vertieft werden soll das Verständnis mit der Lektüre und Diskussion einiger einschlägiger grundlegender Texte. Im Laufe der Veranstaltung erarbeiten die Teilnehmer*innen sich so selbst eine Wissensbasis zu den Ähnlichkeiten und Unterschieden der Fächergruppen, zu den verschiedenen Arten von Fragestellungen (empirisch deskriptiv, erklärend, normativ, interpretierend …), die bearbeitet werden (können), und dem Status der Ergebnisse (wahr/falsch, gültig/ungültig, sicher/unsicher …).

Basis für die Auseinandersetzung in den Sitzungen werden Kurzpräsentationen der Teilnehmenden sein; die Anfertigung von Protokollen und Literaturabstracts (sofern es genügend Teilnehmer für diese Aufgaben gibt) soll der Zusammenstellung der Hauptinhalte der Veranstaltung in Form eines „Take-Home-Hefts“ für Alle, aber auch dem Einüben der entsprechenden Skills dienen.

Der Veranstaltungsverlauf wird am Interesse und den Wünschen der Teilnehmer orientiert und bleibt deswegen zunächst offen; die Details werden in der ersten Sitzung nach einer „Bestandsaufnahme“ und einem Brainstorming festgelegt. Die Einführungssitzung ist zweistündig angesetzt. Danach sind 3 halbtägige Workshop-Blöcke geplant. In der ersten Sitzung wird auch besprochen, ob die vorgesehenen Termine passen oder ob es Optimierungsmöglichkeiten gibt.

Lernziele: Ein besseres Verständnis davon, welche Arten von Fragestellungen auf welche grundsätzlichen Arten und Weisen mit welchem Anspruch in verschiedenen Wissenschaftszweigen – den eigenen, aber auch anderen Fächern – beantwortet werden können; praktisch ermöglicht dies die bessere Durchdringung und kritische Einschätzung der Inhalte des eigenen Studiums, aber auch der öffentlichen Diskussion etwa über Autorität und Verlässlichkeit wissenschaftlicher Expertise.

Lehrende: Ruth Zimmerling ist Professorin für politische Theorie (i. R.) mit interdisziplinärer Ausrichtung. Sie studierte Diplom-Mathematik und VWL und absolvierte einen M. A. in Islamwissenschaft (Islamische Philologie und Islamkunde) an der JGU Mainz, wo sie sich auch zum Dr. phil. der Politikwissenschaft (Internationale Beziehungen) promovierte. Sie habilitierte sich in Politischer Theorie an der TU Darmstadt und arbeitete als Wissenschaftlerin u.a. an den Universitäten Bamberg, Darmstadt, Frankfurt/M. und Hamburg. Internationale Erfahrungen sammelte sie als Visiting Fellow bzw. Gastprofessorin u.a. als Cátedra Extraordinaria "Ernesto Garzón Valdés", Instituto Tecnológico Autónomo de México (ITAM), Mexico City, am Middlebury College, am European University Institute, S. Domenico di Fiesole, Italien und als Visiting Fellow, Social and Political Theory Program, RSSS, ANU, Canberra. Sie ist zudem Übersetzerin zahlreicher, überwiegend rechtsphilosophischer Bücher.

„Why Trust Science?“

 

Leitung: Prof. Dr. Cornelis Menke

23.04.2022 | 10:00-14:00 | 07.05.2022 | 10:00-14:00 | 28.05.2022 | 10:00-14:00

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an Wissenschaft und Wissenschaftsreflexion. Bereitschaft zum interdisziplinären Austausch und zur Vorbereitung einer umfangreicheren Textgrundlage.

Anforderungen: Vorbereitung (Lesen/Denken). Aktive Beteiligung. Bearbeitung einer selbstgestellten Aufgabe.

Inhalt: Die in Harvard lehrende Geologin, Wissenschaftshistorikerin und Wissenschaftsforscherin Naomi Oreskes stellte die Frage "Why Trust Science?" ins Zentrum ihrer 2016 gehaltenen "Princeton University Tanner Lectures on Human Values".
Naomi Oreskes ist eine weltweit führende Forscherin im Feld von Wissenschaftsskepsis; ihr gemeinsam mit Erik Conway verfasstes Buch Merchants of Doubt: How a Handful of Scientists Obscured the Truth on Issues from Tobacco Smoke to Global Warming (2010) ist die eine klassisch gewordene Studie zur Geschichte, v.a. aber auch den Methoden der (bewussten) Erzeugung von Wissenschaftszweifel, untersucht u.a. am Beispiel der Klimaforschung.
Auf dieser Grundlage verweist Oreskes' Antwort auf die Frage "Why Trust Science?" (2019) auf die Mechanismen der wissenschaftlichen Geltungsprüfung, also von Wissenschaft als einer sozialen Unternehmung. Auf diese Weise versucht Oreskes eine Antwort, die sowohl der Methodenvielfalt in der Wissenschaft, der Möglichkeit individueller Irrtümer von Forschern und auch dem Vorkommen großer historischer Irrtümer in der Wissenschaft gerecht wird.
Das Blockseminar ist der Analyse und kritischen Diskussion von Oreskes' Vorschlag und Argumentation gewidmet. Einbezogen werden sollen dabei auch Repliken, u.a. von Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, dem Philosophen Martin Kowarsch u.a.

Lernziele: Inhaltlich: Grundkenntnisse der Funktionsweise der Wissenschaft und von Ansätze der Wisenschaftsforschung. Methodisch: Erfahrungen in der Analyse und Diskussion einer Argumentation in einer interdisziplinären Gruppe

Lehrender:Cornelis Menke ist Professor für Philosophie und Geschichte der Wissenschaften und Leiter des Studium generale der Johannes Gutenberg-University Mainz. Seine Forschungsinteressen liegen in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsforschung, u.a. in der Methodologie, der Philosophie der Statistik.

Cornelis Menke studierte Philosophie, Altgriechisch und Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. An der Universität Bielefeld wurde er mit einer Arbeit zum methodlogischen Wert von Vorhersagen promoviert und habilitierte sich mit einer Arbiet zur Forschungsökonomie. Er war Dilthey Fellow der Volkswagenstiftung, Leiter der Nachwuchsgruppe „Science, Values, and Democracy“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) sowie Mitglied und Sprecher der Jungen Akademie an der BBAW und der Leopoldina.

Aspekte alttestamentlicher Gottesvorstellungen - Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke

Bewegte Gesellschaft: Geschichte und Gegenwart der Protestbewegungen - Dr. Stephan Walter

Das Christentum und die Weltreligionen - Univ.-Prof. Dr. Alexander Loichinger

Ehe und Familie - Edith Wittenbrink

Entwicklung, Lernen und soziales Verhalten - Univ.-Prof. Dr. Margarete Imhof

Ethik in der Moderne - Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip

Exploration de l’Afrique du futur dans l’œuvre de Léonora Miano - Mélissa Buecher-Nelson

Filmgeschichte - Univ.-Prof. Dr. Marc Siegel

Flucht und Vertreibung im internationalen Kontext - Dr. Stephan Walter

Forschungskolloquium des GRK 2304 „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen“ - Univ.-Prof. Dr. Heike Grieser; Univ.-Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch

Geschichte des Osmanischen Reiches - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

Globalization and justice - geo-ethical perspectives on cultural and spatial phenomena in an entangled world - Univ.-Prof. Dr. Barbara Veronika Cummings; Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip

Grundfragen interreligiösen Lernens und interkultureller Erziehung - Univ.-Prof. Dr. Stefan Altmeyer

Interreligiöse Konflikte in der Spätantike - Dr. Johanna Brankaer

Japanisch II (Kurs A) - Takayo Ishizawa

Japanisch II (Kurs B) - Yohko Wakabayashi

Landeskunde Japans II - Daniel Gönül

Linguistisches Kolloquium - apl. Prof. Dr. Andrej Malchukov

Literarisches Übersetzen - N.N.

Männlichkeiten – Körperlichkeiten, Vergemeinschaftungen und Identitätskonstruktionen zwischen Neuentwicklung und Retraditionalisierung - Miriam Braun

Männer sind anders, Frauen auch - Geschlechterverhältnisse im Mittelalter - Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion

Mensch Frau* forscht - gemeinsam! - apl. Prof. Dr. Dorothea Erbele-Küster

New Way Mainz goes Reading Session - Prof. Christopher Miltenberger

Ottoman Travellers and Their Travellogues - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

(Post-)osmanische Städte als Erinnerungsorte: Ereignisse, Akteure, Narrative - Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning

Rumänisch für Anfänger (Stufe A1-A2) - Dr. Anca Gata

Social Choice - Prof. Dr. Salvatore Barbaro

Städtische Unruhen im mittelalterlichen Reich - Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion

Racism in Higher Education - Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip; Edith Wittenbrink et al.

Themen der Turkologie und Orientalistik - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

Tourismus in (post)kolonialen Settings: Minorisierte Sprachen, regionale Varietäten, multimodale Texte und Diskurse - Leon Grausam, Univ.-Prof. Martina Schrader-Kniffki

Türkische Poesie - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

Übersetzen Türkisch – Deutsch - Dr. Susanne Hagemann

Violencia en México: perspectivas lingüísticas, literarias, culturales y ético-sociales - Dr. Jose Carlos Huisa Tellez; Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip; Univ.-Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki; Dr. Irene Weiss de Seng

Wirtschaftsethik - Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip

Ausführliche Informationen zu den geöffneten Veranstaltungen finden Sie hier.

Praktikum an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur im Rahmen der Tage der Jungen Exzellenz

Leitung: Dr. Aglaia Bianchi, Koordinatorin der Jungen Akademie | Mainz

Ort: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz bzw. Home Office mit Betreuung über Zoom (abhängig von der pandemischen Situation, wird rechtzeitig mitgeteilt).

Umfang: 4 Stunden/Woche für ca. 10 Wochen, Semesterbegleitend ab dem 2. Mai bis Ende September 2022, mit einer Pause im Juli/August.

3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen:  Bereitschaft zur Unterstützung vor Ort während den Tagen der Jungen Exzellenz am 12. Und 13. September 2022 an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz.

Anforderungen: Zuverlässigkeit, Organisationsfähigkeit, gute Kommunikationsfähigkeit und Teamorientierung, Affinität zu digitalen Kommunikationsformen, gutes Sprachgefühl und stilsichere Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift.

Bewerbungsverfahren für das Praktikum: Bitte melden Sie sich über Jogustine für das Praktikum an und senden Sie eine Bewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben als eine PDF-Datei bis zum 07.04.2022 an das Q+Team.

Die Auswahl findet nach einem Vorgespräch mit der Koordinatorin der Jungen Akademie | Mainz statt.

Inhalt: Das Praktikum findet im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der Tage der Jungen Exzellenz, die am 12. Und 13. September 2022 im Rahmen der Mainzer Science Week der Mainzer Wissenschaftsallianz statt. Sie werden von der Jungen Akademie | Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter dem Dach der Mainzer Wissenschaftsallianz in Kooperation mit zahlreichen Mainzer Wissenschaftsinstitutionen organisiert. Der/Die Praktikantin unterstützt das Organisationsteam und gewinnt somit Einblick in die unterschiedlichen Schritte der Vorbereitung einer größeren wissenschaftliche Veranstaltung.

Zu beachten ist: Aufgrund der COVID 19-Pandemie könnte ggfs. der Einblick der Studierenden in die organisatorische Arbeit vor Ort nur im eingeschränkten Umfang stattfinden. Ggfs. wird der Kontakt bzw. die Betreuung online oder per Telefon stattfinden.

Lernziele: Organisation und Betreuung einer wissenschaftlichen Veranstaltung.

 

Recherchepraktikum bei HR Dokumentationen / ZDFzoom

Leitung: ZDFzoom - Redaktion

Ort: ZDF Mainz, Redaktionsgebäude RG 1084, ZDF- Str. 1, 55100 Mainz bzw. über Microsoft Teams von zu Hause aus.

5 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Journalistische Vorerfahrungen sowie ein sicherer Umgang mit Social Media sind erwünscht. Affinität zu gesellschaftspolitischen Themen, eigenständige Recherchearbeit. Bereitschaft, auch für andere Themen zu recherchieren, die kurzfristig aktuell werden.

Anforderungen: Langzeitrecherchen nach Absprache mit der Planung. Mitarbeit bei der Social-Media-Arbeit der Redaktion. Sinnvoll ist die gelegentliche Teilnahme an der Redaktionssitzung jeweils am Donnerstag von 10.30 Uhr - ca. 12 Uhr, derzeit über Microsoft Teams.

Achtung: Das Praktikum ist nur für Q+Studierende zugänglich und findet während des SoSe 22 statt. Der genaue Starttermin wird nach individueller Absprache mit der Redaktion festgelegt. Die Praktikumstage sind nach Absprache mit der Redaktion beim Vorstellungsgespräch entweder Mo & Di oder Di & Mi. Die Auswahl findet nach einem Vorgespräch mit der Redaktionsleitung statt.

Bewerbungsverfahren für das Praktikum: Bitte melden Sie sich über Jogustine für das Praktikum an und senden Sie eine Bewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben als eine PDF-Datei bis zum 07.04.2022 an das Q+Team. Wir leiten Ihre Bewerbung dann weiter.

Inhalt: ZDFzoom ist ein wöchentliches Doku-Format (Sendetermin: Mittwoch, 22.45 h, zoom.zdf.de) mit investigativ ausgerichteten Einzel-Dokumentationen zu gesellschaftlich relevanten, aber auch alltagsnahen innen- und außenpolitischen Themen. Die Dokumentationen leisten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion. Dramaturgisch stringent geht in jeder Sendung ein:e Reporter:in auf die Suche. Im Mittelpunkt steht eine klare Fragestellung, der nachgegangen wird. Den Zuschauenden werden Antworten gegeben, neue Fakten und Hintergründe zu meist latent aktuellen Themen geliefert. Auch bei komplexeren Themen soll eine zuschauerfreundliche Rezeption ermöglicht werden. Computer-getrackte Grafiken und eine konsequent eingesetzte Kameraoptik erzeugen einen wiedererkennbaren Look und unterstützen die Eindeutigkeit des Formats.

Zu beachten ist: aufgrund der COVID 19-Pandemie könnte ggfs. der Einblick der Studierenden in die redaktionelle Arbeit nur im eingeschränkten Umfang stattfinden. Die Mitfahrt zu Drehs, das Dabeisein beim Schnitt oder in der Synchro muss situationsbezogen angepasst werden. Ggfs. wird der Kontakt bzw. die Betreuung online oder per Telefon stattfinden.

Lernziele: Eigenständige Recherchen für TV-Dokumentationen.