Veranstaltungsprogramm WiSe 18/19

 

Q+ Schwerpunkt "Wissen und Wissenschaft" - Bausteine aus diesem Schwerpunkt sind rot markiert.

Ästhetik der Gewalt und ihre Ambivalenzen

Leitung: Prof. Dr. emeritus Hans Ulrich Gumbrecht, Stanford University, USA
Blockseminar
Dienstag, 16.10.2018, 14:00-18:00 Uhr. Fakultätssaal, Philosophicum 1 (über Hörsaal P5) | Vorbereitungstreffen unter der Leitung von Dr. Timothy Attanucci am Freitag, 12. Oktober 2018, 12.00 -14.00 h, Sitzungszimmer 1. OG, Philo II 01.102
1 Leistungspunkt

Hans Ullrich Gumbrecht ist Albert Guérard Professor in Literature, Emeritus für Romanistik und Germanistik an der Stanford University, USA. Nähere Informationen finden Sie hier. Prof. Gumbrecht schreibt außerdem regelmäßige Beiträge zu gesellschaftlichen Themen im deutschsprachigen Raum, unter anderem in der FAZ, in der ZEIT und in der NZZ.

Timothy Attanucci ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an philosophischen, politischen und kulturellen Themen, sehr aktive Diskussionsteilnahme ist Bedingung.

Lernziele: Einblick, Analyse und Diskussion von ethischen, philosophischen und politischen Begriffen und Phänomenen.

Anforderungen: Lektüre von Hans Ulrich Gumbrecht: „Diesseits der Hermeneutik. Über die Produktion von Präsenz“. Berlin 2004. Hans Ulrich Gumbrecht: „Nach 1945. Latenz als Ursprung der Gegenwart“. Berlin 2012.

Veranstaltungsbeschreibung: „Ethische“ Diskurse der westlichen (und „global“ gewordenen) Welt gefallen sich heute in der Vorstellung, dass es gelingen könnte, Phänomene und Momente der „Gewalt“ vollkommen aus menschlicher Interaktion zu eliminieren. Zugleich lässt sich eine Inflation in der Verwendung von Gewaltbegriffen und Gewaltvorwürfen beobachten. Durch Analysen von Gewaltphänomen, etwa im deutschen Nationalsozialismus oder der RAF der Siebziger Jahre, soll ein komplexeres und analytisch stärkeres Konzept von „Gewalt“ - einschließlich ihrer Ästhetik - entwickelt werden.

1) Ausgehend von philosophischen Überlegungen zum Status von "Sinngebung" und "Präsenz" im menschlichen Alltag werden
-- Begriffe von "Gewalt" und "Macht"
-- und ein historischer Begriff von "Ästhetischer Erfahrung" entwickelt.
2) dies soll zu der These führen, dass ästhetische Erfahrung stets und unvermeidlich mit einem Potential von Gewalt verbunden ist.
3) Auf der Grundlage von [2] werden wir anhand historischer Beispiele analysieren,
- wie dieses Gewaltpotential [vor allem in der deutschen Geschichte] politisch missbraucht worden ist;
- ob es auf sozial und existentiell positive Funktionen umgepolt werden kann;
- welche Funktionen der Darstellung von Gewalt in Literatur und bildender Kunst zukommen können.

Biodiversität

Leitung: Prof. Joachim W. Kadereit, Dr. Ute Becker, Dr. Ralf Omlor
Blockseminar und fakultativ Besuch der semesterbegleitenden Vorlesung
Vorlesung (nicht obligatorischer Teil der Veranstaltung): HS18 FB Biologie, Fr 10-12 im WiSe; Übung und Seminar: Grüne Schule | 3.-4. April 2019
2 Leistungspunkte

Joachim Kadereit ist Professor am Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie und Direktor des Botanischen Gartens an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ute Becker ist Leiterin der Grünen Schule im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ralf Omlor ist wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Vorlesung: keine; Übungen und Seminar: Literatur wird ausgegeben

Lernziele: Einblick, Analyse und Diskussion von ethischen, philosophischen und politischen Begriffen und Phänomenen.

Anforderungen: Aktive Mitarbeit, Präsentation (von einigen Teilnehmern)

Veranstaltungsbeschreibung: In der Vorlesung (für Biologiestudierende, die VL ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme an Übung und Seminar) wird in die Diversität und Evolution der Pflanzen eingeführt. In der Übung wird am ersten Tag in das Konzept der biologischen Art als Grundeinheit der Biodiversität eingeführt, es wird versucht, mit entsprechender Fachliteratur eine Art zu identifizieren und es wird ein Versuch unternommen, vorhandenes Material in Arten zu klassifizieren. Im Seminar werden unterschiedliche Aspekte der Biodiversität problematisiert.

 

Digital Humanities und Text Mining

Leitung: Dr. Mareike König, Deutsches Historisches Institut, Paris, Frankreich
Blockseminar
26.10.2018, 9.11.2018, 18.1.2019, 1.2.2019, jeweils 14-18 Uhr | im Sitzungszimmer EG Philosophicum II, Ausnahme: 9.11.2018, P103, Philosophicum I.
3 Leistungspunkte

Mareike König leitet die Abteilung Digital Humanities und die Bibliothek am Deutschen Historischen Institut in Paris. Nach ihrem Studium der Geschichtswissenschaft in Hamburg und Paris wurde sie an der Universität Rostock in Geschichte mit einer Arbeit über die europäische Integrationsgeschichte promoviert. An der Humboldt Universität zu Berlin hat sie einen zusätzlichen Abschluss in Bibliotheks- und Informationswissenschaft erworben. 2015 war sie Gastprofessorin für Digital Humanities an der Universität Wien. Sie leitet das deutschsprachige Blogportal für die Geisteswissenschaften de.hypotheses. Neben ihren Forschungen zu den Digital Humanities arbeitet sie schwerpunktmäßig zur deutsch-französischen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Neugierde und digitale Experimentierfreude. Spezielle IT-Kenntnisse sind nicht erforderlich.

Anforderungen: Aktive Teilnahme an den Blockseminarsitzungen sowie an den Online-Diskussionen; eine Präsentation im Seminar, das Erstellen von drei kurzen Essays (500-1000 Wörtern plus ggf. Multimedia) sowie das Durchführen von Experimenten mit Texten.

Lernziele: Studierende lernen Konzepte und Methoden der digital gestützten Analyse von Texten kennen und führen selbst „Experimente“ an Texten durch. Sie lernen die kritische Einordnung der Ergebnisse und reflektieren ebenso kritisch das Verhältnis zwischen digitalen Technologien und Geisteswissenschaften.

Veranstaltungsbeschreibung: Quellen (Texte, Objekte, Bilder) – der Ausgangspunkt geisteswissenschaftlicher Forschung – liegen aufgrund umfassender Digitalisierungsprogramme zunehmend digital vor und können zeit- und ortsunabhängig gelesen und ausgewertet werden. Digitalisierte Dokumente bieten zugleich die Möglichkeit, diese nicht mehr nur einzeln klassisch hermeneutisch zu lesen (close reading), sondern ebenso als Masse mit digitalen Methoden (distant reading) auszuwerten und zu visualisieren. Dies wird zunehmend zu einer Notwendigkeit, führt man sich die Masse an digital-born Quellen vor Augen: Forschende etwa, die zukünftig über das Kabinett von Angela Merkel arbeiten, werden die zehntausenden Mails ohne digitale Methoden nicht sinnvoll auswerten können. Die digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities) stellen ein Methodenarsenal für diese computergestützte Forschung bereit, die auf diese Herausforderungen eingehen: Text- und Datamining, Mapping, Visualisierungen, Netzwerkanalysen etc.
Im Seminar geht es darum, wie digitale Methoden, Werkzeuge und Plattformen spezialisierte Forschung in den Geisteswissenschaften und insbesondere die Textanalyse unterstützen können. Angewandt und kritisch hinterfragt werden digitale Methoden zur qualitativen und quantitativen Analyse großer, komplexer und unstrukturierter Textmengen. Zugleich sollen die qualitativen Auswirkungen auf die Wissensproduktion durch die computergestützte Forschung reflektiert werden.
Neben dem Selbststudium werden in Hands-on-Workshops Fallbeispiele von close- und distant reading analysiert und digitale Experimente zur Analyse von Texten durchgeführt. Parallel zu den Blockseminaren ermöglichen Online-Diskussionen einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Teilnehmenden. Eine Vorstellung des mainzed - Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften ist geplant.

 

Die Dritte Generation der RAF. Ein Rechercheprojekt für die Entwicklung eines Theaterstücks am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Leitung: Clemens Bechtel (Regisseur Berlin); Maxi Obexer (Eurodrama- und Robert Geisendörfer-Preisträgerin); Susanne Birkefeld und Laura Weber (Dramaturginnen); Schauspielensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden; Dr. Caroline Klausing und Dr. Verena von Wiczlinski (Historikerinnen am FB 07); Dr. Doris Lindner (Q+Projektleitung)
Wissenschaftliches Auftaktseminar mit Historiker/innen, Freitag, 12.10.2018 9-18 Uhr | Sitzungszimmer EG Philosophicum II | Recherchephase nach Vereinbarung | Lose Begleitung der Theaterstückentwicklung vorauss. Februar/März – April 2019 | Teilnahme an der Premiere und Uraufführung am 28.04.2019. Nähere Informationen werden nachgereicht.
7 Leistungspunkte

Clemens Bechtel arbeitet seit 1995 als freier Regisseur und ist vor allem für seine dokumentarischen Arbeiten bekannt. Er inszenierte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Rumänien, Dänemark sowie in Burundi, Mali und Malawi. Seine Inszenierung »Staatssicherheiten« am Hans Otto Theater Potsdam, in der 15 ehemalige Häftlinge über die Gefängnisse der Stasi berichten, wurde 2009 mit dem Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet. 2013 war Clemens Bechtel künstlerischer Leiter des internationalen Projekts »Hunger for Trade« am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Mit Maxi Obexer arbeitete er 2016 am Hans Otto Theater Potsdam bei der Stückentwicklung „Gehen und Bleiben“ und 2018 am Nationaltheater Mannheim bei der Produktion „Wenn wir lieben“ zusammen.

Susanne Birkefeld, geboren 1988 in Spremberg, studierte in Hildesheim und Berlin Szenische Künste und Theaterwissenschaft. Vor ihrem Engagement als Schauspieldramaturgin am Hessischen Staatstheater Wiesbaden arbeitete sie u.a. am Mainfranken Theater Würzburg, am Theater Magdeburg sowie für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens.

Laura Weber, geboren 1987 in Torgau, studierte in Saarbrücken, Jena, Weimar und Hull (Groß Britannien) Volkskunde/Kulturgeschichte, Kultur- und Musikwissenschaft sowie Kulturmanagement.
Sie arbeitete beim MDR in Leipzig und am Theater Bonn bevor sie im Oktober 2016 als Schauspieldramaturgin ans Hessische Staatstheater Wiesbaden kam.

Teilnahmevoraussetzungen: Freude am „Experiment“, Interesse an Geschichte, Politik, gesellschaftlichen Fragen, Kunst und Kultur. Selbständige Recherchearbeit

Anforderungen: Teilnahme an wiss. Tagesseminar; selbständige Recherchearbeit; Kooperation mit Historikerinnen und Dramaturginnen; Teilnahme an einzelnen Schauspielproben; Teilnahme an der Premiere/Uraufführung. Selbständige Recherchearbeit; Erfahrungen mit der Methode „Oral History“ wünschenswert, aber keine Voraussetzung.

Lernziele: Definition von „Widerstand“ - „Terror“- Terrorismus; Kenntnisse der gesellschaftspolitischen Situation der Bundesrepublik; Kenntnisse der Geschichte der RAF. Reflexion von Gewalt als Mittel der Politik; Einblick in die Arbeit von Theaterregisseur, Drehbuchautorin, Dramaturg/innen und Schauspieler/innen.

Veranstaltungsbeschreibung: Der Theaterregisseur Clemens Bechtel (Nationaltheater Mannheim, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Oper Köln, Staatsschauspiel Dresden) begibt sich gemeinsam mit der Drehbuchautorin Maxi Obexer (Eurodrama- und Robert Geisendörfer-Preisträgerin) und dem Schauspielensemble des Hessischen Staatstheaters auf Spurensuche und entwickelt ein neues Theaterstück. Im Fokus steht dabei die Dritte Generation der RAF. Wenig ist über jene Generation deutscher Terrorist/innen bekannt, dennoch gibt es einige auffällige Bezugspunkte zu Wiesbaden – und dort wollen wir beginnen, zu recherchieren, Fragen zu stellen und zu diskutieren: Welche Rolle spielte die Stadt Wiesbaden, in der Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld (zwei der Leitfiguren der dritten RAF-Generation) lebten und aufwuchsen? In welcher Situation war die Bundesrepublik in den 1970-90er Jahren? Welche Institutionen und Strukturen gab es? Wie entwickeln sich „geschlossene Gesellschaften“? Welche Konsequenzen hat und hatte ein Leben in der Radikalität und im Untergrund? Wie entsteht terroristisches Potential und wie gingen und gehen wir damit um? Nach einem Auftakt-Tagesseminar mit Wissenschaftlerinnen am 12.10. oder 13.102018 im Philosophicum/JGU Mainz schließt sich zwischen Oktober 2018 und März 2019 eine Recherchephase (nebst verschiedenen Gesprächen und Interviews) an, die regelmäßig von Historikerinnen und Dramaturginnen betreut wird. Ab März 2019 begeben wir uns mit den Schauspieler/innen in den Probenprozess, bevor am 28.4.2019 die Premiere und Uraufführung des Stückes am Hessischen Staatstheater Wiesbaden stattfindet.

Quellen und Literaturempfehlungen:
Braunmühl, Carl-Christian von: Versuche, die Geschichte der RAF zu verstehen. Das Beispiel Birgit Hogefeld, Gießen ²1996. – Diewald-Kerkmann, Gisela: Frauen, Terrorismus und Justiz. Prozesse gegen weibliche Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni, Düsseldorf 2009. – Hoffmann, Martin (Bearb.): Rote Armee Fraktion. Texte und Materialien zur Geschichte der RAF, Berlin 1997. – Hogefeld, Birgit: Ein ganz normales Verfahren … Prozesserklärungen, Briefe und Texte zur Geschichte der RAF, Berlin 1996. – ID-Archiv (Hrsg.): „wir haben mehr fragen als antworten“. RAF. diskussionen 1992–1994. Berlin und Amsterdam 1995. – Kraushaar, Wolfgang (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus, 2 Bde., Hamburg 2007. – Kraushaar, Wolfgang: Die blinden Flecken der RAF, Bonn 2018. – Pflieger, Klaus: Die Rote Armee Fraktion "RAF". 14.5.1970 bis 20.4.1998, Baden-Baden ³2011. – Straßner, Alexander: Die dritte Generation der "Roten Armee Fraktion". Entstehung, Struktur, Funktionslogik und Zerfall einer terroristischen Organisation, Wiesbaden 2003. – Straßner, Alexander: Biographisches Porträt Birgit Hogefeld, in: Jahrbuch Extremismus & Demokratie 15 (2003), S. 209-222. – Straßner, Alexander: Biographisches Porträt Wolfgang Werner Grams, in: Jahrbuch Extremismus & Demokratie 17 (2005), S. 184-194. – Terhoeven, Petra: Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, München 2017.

 

DNA - The Building Blocks of Life (Genetics and Experiments for Non-Biologists)

Leitung: Jun.-Prof. Dr. Helen May-Simera
Samstag, 19. Januar 2019   verschoben auf Samstag, den 26.1., 14:00-17:00 Uhr incl. Laborführung | Alte Anatomie, Geb. Nr. 3421, Raum 00-225
1 Leistungspunkt

Helen May-Simera ist seit 2015 Juniorprofessorin am Institut für Molekulare Physiologie (FB 10) an der JGU. Nähere Informationen finden sie hier.

Veranstaltungssprache: Englisch

Teilnahmevoraussetzungen: Keine

Lernziele: Understanding the structure and function of DNA.

Veranstaltungsbeschreibung: Over the past 13 years over 200 scientists have been trying to decipher the genetic material of wheat. The sequencing of the genome was long considered impossible. In August this year, researchers from 73 facilities in 20 countries almost completely decrypted this complex genome, which contains five times as many genes as the human genome. What exactly is the genetic material, termed deoxyribonucleic acid, DNA for short? And what does it mean for the transmission of information in living substance? This workshop will give an introduction to the basics of genetics for non-biologists, will include a laboratory tour and experiment in which we will extract DNA from fruit so that you can actually see the DNA infront of your very eyes.

 

Forschen, Publizieren, Qualitätssicherung und Kosten

Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Hippler
Blockseminar am Freitag, 16. November 2018, 14:15 – 16:15 | Fakultätssaal Philosophicum (über Hörsaal P5)
0,5 Leistungspunkte

Horst Hippler studierte Physik an der Universität Göttingen (1970 Diplom) und promovierte 1974 an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) in Lausanne/Schweiz. Er war Post-Doktorand am IBM Research Laboratory in San Jose (California, USA) und wissenschaftlicher Assistent und Teilprojektleiter in einem Sonderforschungsbereich (SFB) an der Universität Göttingen. 1988 wurde er dort habilitiert. Im Oktober 1993 nahm er einen Ruf auf eine C4-Professur an die Fakultät für Chemie der Universität Karlsruhe (TH) an, übernahm dort von 2000 bis 2002 die Position des Prorektors für Forschung und war von 2002 bis 2009 Rektor der Universität Karlsruhe (TH). Ab 2009 bis 2012 stand er deren Rechtsnachfolger, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), als Präsident vor. Von 2006 bis 2009 war er Gründungs-Präsident von TU9, dem Zusammenschlusses neun führender technischer Universitäten und führte von 2010 bis 2012 den Vorsitz der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg. Von Mai 2012 bis August 2018 war Horst Hippler Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).
Seit 2009 ist er Mitglied der Akademie der Technikwissenschaften acatech und seit 2011 korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Im Mai 2011 hat er die Ehrendoktorwürde durch die École nationale supérieure d’arts et métiers (ENSAM) im Hochschulverbund ParisTech und 2016 die Ehrendoktorwürde der Université de Strasbourg erhalten.

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an der Realität, Entwicklung und Zukunftsfähigkeit unseres heutigen Universitäts- und Wissenschaftssystems. Sehr aktive Diskussionsteilnahme ist Bedingung.

Anforderungen: vorbereitende Lektüre: Hochschulrektorenkonferenz; Bundesministerium für Bildung und Forschung zu Open Access; optional: Projekt DEAL.

Lernziele: Einblicke in die Führung, Moderation und Koordination von Hochschulen in Deutschland.

Veranstaltungsbeschreibung: Exklusives Kamingespräch mit einem der führenden Hochschulmanager in Deutschland. Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Hippler war nicht nur langjähriger Universitätspräsident. Er war verantwortlich beteiligt an einem der spannendsten Pilotprojekte in der deutschen Hochschullandschaft, nämlich an der Fusion der Universität Karlsruhe (TH) mit dem (Kern-)Forschungszentrum Karlsruhe der Helmholtz-Gemeinschaft zum KIT, dem Karlsruher Instituts für Technologie. Horst Hippler war zudem langjähriger Präsident der Hochschulrektorenkonferenz und mit allen Themen und Veränderungsprozessen befasst, die die Rolle und Aufgabe der deutschen Hochschulen gegenüber Wissenschaft und Gesellschaft betreffen. Im Q+Kamingespräch gibt Horst Hippler gibt seltene Einblicke hinter die Kulissen von 20 Jahren deutscher Hochschulpolitik.

Jung, radikal, kriminell: Religiöser Extremismus im Gefängnis

Leitung Dipl.-Soz., Dipl.-Jur. Anika Hoffmann; Christian Illgner, Mag. iur.
27.02.2019 und 28.02.2019 (jeweils: 10.15 Uhr – 17:30 Uhr) | 01-501 (Georg Forster Gebäude), Vorbesprechung (verbindlich) am 30.1.2019 um 16:15-17:45 Uhr | Raum 03-144 (SBII)
4 Leistungspunkte

Anika Hoffmann ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kriminologischen Zentralstelle e.V. in Wiesbaden. Schwerpunkt: Forschungsprojekt „Rehabilitation und Entschädigung von zu Unrecht inhaftierten Personen." Mehr Informationen finden Sie hier.

Christian Illgner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kriminologischen Zentralstelle e.V., Schwerpunkte: Radikalisierung, Islamismus, Justizvollzug, Literaturdokumentation. Aktuelles Projekt: „Islamistische Radikalisierung erkennen und vermeiden (IRev) – Prävention im Justizvollzug“. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Grundlegendes Interesse an kriminologischen Fragestellungen; Bereitschaft sich im Rahmen einer Gruppenarbeit (Gruppenpräsentation) aktiv einzubringen.

Anforderungen: Erfolgreiche Gruppenpräsentationen, aktive Mitarbeit während des Seminars, Englischkenntnisse (ggf. für Literatur).

Lernziele: Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Thema Extremismus im Allgemeinen, Ausprägungen und Formen, insb. des religiösen Extremismus; konzeptionelle Ansätze; Einschätzung der (Sicherheits-)Relevanz für Deutschland, insb. für den deutschen Strafvollzug, Überblick über aktuelle Präventionsprogramme, Einblicke in Praxisprojekte, fachliche Anknüpfungspunkte für neuen Fragestellungen.

Veranstaltungsbeschreibung: Die Veranstaltung ist als zweitägige Blockveranstaltung für Studierende aller Fachrichtungen konzipiert. Im Vorfeld der Blockveranstaltung bearbeiten die Teilnehmenden eigenverantwortlich in Gruppenarbeit ein selbstgewähltes Themenfeld, das im Rahmen eines Gruppenreferats präsentiert wird. Es bedarf keiner besonderen Vorkenntnisse. Die Teilnahme an dem Vorbesprechungstermin ist verbindlich. Hier erhalten die Teilnehmenden alle wesentlichen Informationen. Eigene Themenwünsche und Vorschläge sind willkommen!

Philosophie und Geschichte der Statistik (und ihrer Probleme)

Leitung: Prof. Dr. Cornelis Menke
Blockseminar am 2. und 3.11.2018 | jeweils 10:15 - 14:00 Uhr und 16:15 - ca.20:00 Uhr | Fakultätssaal im Philosophicum (über dem Hörsaal P5)
2 Leistungspunkte

Cornelis Menke ist Wissenschaftsphilosoph und Leiter des Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an Wissenschaftsreflexion, Bereitschaft zum interdisziplinären Austausch und zur Lektüre von Schriften aus verschiedenen Disziplinen, sehr gute Englischkenntnisse, Freude an „unklaren Problemen“. Kenntnisse der Statistik sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.

Anforderungen: Bereitschaft zur Vorbereitung und Mitarbeit; Bearbeitung einer selbstgesetzten Aufgabe.

Lernziele: Die Studierenden lernen die historische Entwicklung und die ursprünglichen Problemkontexte und verschiedenen Ziele der modernen (schließenden) Statistik kennen; sie erlangen ein Verständnis der Grenzen und der (theoretischen und praktischen) Probleme statistischer Verfahren in den Wissenschaften, von deren sehr unterschiedlicher Anwendung in verschiedenen Disziplinen, und kennen Grundzüge der aktuellen Diskussion über die Rolle der schließenden Statistik.

Veranstaltungsbeschreibung: Statistische Methoden spielen in vielen Disziplinen – in Sozialwissenschaften, Psychologie, Lebens- und Naturwissenschaften – eine tragende Rolle. Meist tritt die Statistik Studierenden als ein Teilgebiet der Mathematik gegenüber; aber wie der Statistiker Stephen Stigler bemerkte, lässt sich vieles, etwa die Verwendung statistischer Tests in den Wissenschaften, aus rein mathematischer Sicht kaum verstehen. In den letzten Jahren sind die Grenzen und Probleme statistischer Verfahren wieder in das Zentrum einer Kontroverse gerückt, seit in mehreren Disziplinen Schwierigkeiten mit der Wiederholbarkeit experimenteller Befunde diskutiert werden („Replikationskrise“).
Das Seminar befasst sich mit der Geschichte und der Philosophie der Statistik: der Entwicklung statistischer Tests, deren Forschungskontext und Zielsetzung, der Durchsetzung statistischer Methoden in vielen Wissenschaften und den theoretischen und praktischen Fragen und Problemen, die diese aufwerfen. Das Ziel des Seminars ist nicht die Vertiefung der Kenntnisse spezieller statistischer Methoden, sondern die Diskussion der Grundlagen statistischen Schließens aus der Sicht verschiedener Fächer, die seit der Entwicklung der Statistik umstritten sind.

Q+Reads with Poet Sasha Pimentel [Course Taught in English]

Leitung: Prof. Sasha Pimentel
Vorbereitungstreffen am 9.11.2018 10:15-11:45 Uhr im Sitzungszimmer 1.OG Philosophicum II mit dem Q+Team; Lesung am 15.11. 18:30-20:00 im P11 Philosophicum I; Workshop am 16.11.2018 9:15-12:30 Uhr im Sitzungszimmer 1.OG Philosophicum II mit Sasha Pimentel
1 Leistungspunkt

Born in Manila, Philippines and raised in the U.S. and Saudi Arabia, Sasha Pimentel is the author of For Want of Water (Beacon Press, October 2017), selected by Gregory Pardlo as winner of the 2016 National Poetry Series and longlisted for the 2018 PEN/Open Book Award. Her poems and essays have recently appeared in The New York Times Sunday Magazine, PBS News Hour, The American Poetry Review, New England Review, Guernica, Lit Hub, Poets & Writers and poets.org. She is also the author of Insides She Swallowed (West End Press, 2010), winner of the 2011 American Book Award. You can visit https://www.sashapimentel.com/

Teilnahmevoraussetzungen: gute Englischkenntnisse

Anforderungen: aktive Teilnahme bei Schreibübungen im Seminar, Studierende beteiligen sich durch Diskussionsbeiträge bei der Lesung und im Workshop, Studierende schreiben einen Essay.

Veranstaltungsbeschreibung: In dieser Veranstaltung dürfen Studierende eine Lesung mit der U.S.-Autorin Sasha Pimentel besuchen und an einem Workshop mit der Schriftstellerin teilnehmen. Dies ist die dritte Veranstaltung der Q+Reads-Reihe mit englischsprachigen Autor*innen. Q+Studierende haben die Möglichkeit, ihre englischen Schreibfähigkeiten auf kreative Weise zu trainieren und in engem Kontakt mit der Schriftstellerin zu arbeiten.

Workshop-Beschreibung: Poets, whose medium is half in language, half in silence, understand how an utterance plunges into and against that which is unspeakable—it hurts so much to say, perhaps is impossible to ever fully say—but it must be spoken anyway. When we speak in poetry, we ascend into the terrible partitions of speech, the ragged line between a poem’s body and the page’s space become a border, and in this workshop, we’ll explore our own borders, personal and communal, present and historical, and how to write across them. We’ll study poems (many written from the Americas as acts of social protest) that use image and rhythm as fulcrum, that thrust their lines forward with the momentum of sight and song against silence, against forgetting, and against the whitespace of the page which resists the poem and threatens to subsume it. And we will write our own beginnings of poems, in any language we wish (though the workshop leader works in English and Spanish) that reach across lines, and that attempt to cross the silences we carry. Please bring a pen or pencil, and some paper. (This workshop will be conducted in the English language).

 

Resilienz - Reaktionen auf und Umgang mit Stress

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Beat Lutz und Prof. Dr. rer. nat. Raffael Kalisch
Blockseminar am 25.1.2019 von ca. 14-18:00 | Fakultätssaal im Philosophicum (über dem Hörsaal P5)

1 Leistungspunkte

Univ.-Prof. Beat Lutz studierte von 1980 bis 1985 Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich, Schweiz, wo er auch am Institut für Zellbiologie promovierte. Im Anschluss folgten Tätigkeiten als Postdoc an Harvard Medical School (Boston), Baylor College of Medicine (Houston) und DKFZ Heidelberg, und dann als Nachwuchsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München von 1997-2004. Er habilitierte im Jahr 2002 in Zoologie an der LMU München. Seit 2004 ist Professor Lutz Leiter des Instituts für Physiologische Chemie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, und seit 2016 auch Direktor des Deutschen Resilienz Zentrums (DRZ) in Mainz. Wesentliche Forschungsschwerpunkte betreffen die Gebiete Stress-Bewältigung, Lernen und Gedächtnis, aber auch Metabolismus und die Interaktion von peripheren Prozessen mit dem Gehirn. In zahlreichen Publikationen wurden die physiologischen und pathophysiologischen Funktionen des Endocannabinoid-System in Modellsystem der Maus beschrieben.

Prof. Raffael Kalisch studierte Human- und Zellbiologie an den Universitäten Marburg, München und an der Université Paris VII. Er promovierte am Max-Planck-.Institut für Psychiatrie in München, arbeitete von 2003-2006 als Post-Doc am Wellcome Department of Imaging Neuroscience, University College London, war 2006 Forschungsgruppenleiter am Institute for Systems Neuroscience, UKE, 2007 DFG-Emmy Noether Gruppenleiter am Institute for Systems Neuroscience an der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf. Seit 2012 ist Raffael Kalisch Professor für Human Neuroimaging und Direktor des Neuroimaging Center Mainz (NIC) an der Universitätsmedizin Mainz.

Teilnahmevoraussetzungen: keine.

Anforderungen: Motivation und Offenheit, allgemeine Kenntnisse über Biologie, sehr aktive Diskussionsteilnahme ist Voraussetzung.

Lernziele: Was verstehen wir unter Resilienz? Was passiert bei Stress? Wozu kann Resilienz nützlich sein? Individualität des Verhaltens, Tiermodelle der Resilienz, mögliche neurobiologische Mechanismen der Resilienz, Translation von Ergebnissen der Forschung vom Tier zum Mensch und umgekehrt.

Veranstaltungsbeschreibung: Resilienz ist Modewort, Mythos, Mantra und Missverständnis. Resilienz begegnet einem auf dem Titel von Ratgebern und Magazinen in jeder Bahnhofsbuchhandlung; Unternehmen schicken ihre Angestellten in Resilienz-Seminare; Resilienz-Institute und -Coaches schießen wie Pilze aus dem Boden. Dabei spiegelt sich in der allgegenwärtigen Suche nach Resilienz nicht nur die Hoffnung auf mehr Stressresistenz, sondern wahlweise auch auf mehr Erfolg und Durchsetzungskraft oder auf Lebenszufriedenheit und Glück. Wir gehen dem Resilienzbegriff auf den Grund und legen seinen wissenschaftlichen Gehalt frei. Unsere Suche führt uns zu einem hochaktuellen und spannenden Forschungsfeld: Die Verhaltensbiologie von Tieren hatte lange die spezifische Analyse der Individualität bei Stress vernachlässigt, insbesondere weil Modellorganismen oft genetisch homogen sind. Die Mechanismen der Stressantworten wurden schon lagen erforscht, aber oft wird beobachtet, dass es „Ausreißer“ im Verhalten gibt; eben solche Tiere, die keine Verhaltensveränderungen nach Stress zeigen. Das wird das Thema der Veranstaltung sein. Können wir neurobiologische Mechanismen beschreiben, welche die Resilienz gegenüber Stress erklären können? Können solche Mechanismen eventuell wirksam sein im Menschen. Können eventuell Mechanismen der Stress-Resilienz, die im Menschen vorgeschlagen werden, im Tiermodell wieder gefunden werden. Gibt es übergeordnete Mechanismen? Was können mögliche Konsequenzen solcher Erkenntnisse für uns, für die Gesellschaft sein?

 

Überzeugend präsentieren

Leitung: Dr. Doris Lindner
Zweitägiges Blockseminar vom 31.1.-01.02.2019, jeweils 10:15-17:00 | Fakultätssaal Philosophicum (über Hörsaal P5)
0,5 Leistungspunkte

Dr. Doris Lindner hat Neue Deutsche Literaturwissenschaft, Osteuropäische Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte sowie berufsbegleitend Wissenschaftsmanagement studiert und ist zudem ausgebildete Kirchenmusikerin (Orgel, Klavier, Querflöte). Sie war sieben Jahre als Geschäftsführerin einer Nürnberger Kulturorganisation und weitere sechs Jahre als Projektleiterin eines Science Centers für Sinnesreize und deren Verarbeitung tätig, bevor sie 2002 als persönliche Referentin des Präsidenten für Hochschulentwicklungsplanung an die JGU Mainz wechselte. Seit 2005 ist sie die Geschäftsführerin des Fachbereichs 05-Philosophie und Philologie. Von Beginn an ist sie in der Projektleitung des Studienprogramms Q+.
Preise: 2. Dialogpreis Lebenswissen des BMBF/Science Street/Köln, Multikultureller Preis des Ausländerbeirats Nürnberg, 1. Preis Kultur/Innovationswettbewerb der Erfindermesse IENA/Nürnberg.

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu mindestens drei Präsentationen alleine und im Team. Lektüre und Bearbeitung von Texten während des Seminars.

Anforderungen: Drei Präsentationen während des Seminars.

Lernziele: Kenntnisse über die wesentlichen Merkmale sowie über den strukturierten Aufbau und Ablauf einer wissenschaftlichen Präsentation; Sinnvoller Einsatz von Medien; Umgang mit Lampenfieber.

Veranstaltungsbeschreibung: Es ist eine Herausforderung, ein komplexes wissenschaftliches Thema fachlich fundiert, klar strukturiert, ansprechend und exakt in der vorgegebenen Zeit vor einer Gruppe zu präsentieren. Neben fundiertem Wissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen ist auch wichtig, wie etwas präsentiert wird: Die Abfolge, die inhaltliche Logik und Struktur, die Wortwahl, der Kontakt zu den Zuhörern, die Medien, die den Vortrag sinnvoll unterstützen. Doch präsentieren kann man lernen - durch Wissen, durch Reflexion und durch sehr viel Übung. Denn eine gute, professionelle Präsentation ist auch „Handwerk“. Der zweitägige Workshop „Überzeugend präsentieren“ verbindet theoretisches Wissen über Methoden und Techniken mit praktischen Übungen. Im geschützten Rahmen einer Kleingruppe wird durch viel Praxis und Feedback erfahren, was eine gute Performance ausmacht, welche Medien sich für was eigenen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und wie man mit ihnen und mit Störungen, z.B. Lampenfieber, umgeht.

Beethovens Werkstatt

Langzeitforschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften Mainz
Beethoven-Haus Bonn | Vier Wochen vor Ort | ca. 160 Arbeitsstunden | Die Anreise sowie die Übernachtungskosten in Bonn/Detmold werden durch die AdW finanziert.
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Selbständige Recherche. Musikwissenschaftliche Grundkenntnisse.
Anforderungen: Vierwöchige Recherchearbeit vor Ort, musikwissenschaftliches Vorwissen; Motivationsschreiben und ggf. Auswahlgespräch mit Vertretern der AdW Mainz. Präsentation auf der Q+Abschlusskonferenz am Freitag, 08. Februar 2019, ab 14.00 h.

Lernziele: Selbständige Recherche und Quellenarbeit. Mitwirkung an einem internationalen Langzeitforschungsprojekt.

Veranstaltungsbeschreibung: Beethoven selbst bezeichnete in einem Brief aus dem Jahre 1800 seinen Arbeitsraum als „laboratorium artificiosum". – Diese ideelle Ortsbestimmung greift der Projekttitel „Beethovens Werkstatt" auf, denn das Vorhaben zielt darauf ab, mit neuen Methoden Einblicke in die Schaffensweise des Komponisten zu gewinnen. Wie vollzieht sich kompositorisches Denken und Arbeiten? Antworten finden sich in den tausenden von Skizzenblättern, Arbeitsmanuskripten, in überprüften Abschriften sowie in Beethovens Korrespondenz. Ausgehend von der traditionsreichen Skizzenforschung adaptiert das Projekt Methoden der genetischen Textkritik, wie sie seit den 1970er Jahren in Frankreich als eine Art von „Text-Archäologie" entwickelt worden sind: Aus der Redynamisierung erstarrter Schreibspuren lassen sich mosaikartig Einzelerkenntnisse über kompositorische Arbeitsverläufe und Entscheidungsprozesse gewinnen. Das Q+Praktikum soll anhand selbständiger Rechercheaufträge Einblicke in Ziele, Methoden und Arbeitsweisen dieses Langzeitforschungsprojektes liefern.

Die Schule von Salamanca: Eine digitale Quellensammlung und ein Wörterbuch ihrer juristisch-politischen Sprache

Langzeitforschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften Mainz
ca. 160 Arbeitsstunden, nach Vereinbarung | Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main.
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Selbständige Recherche.

Anforderungen: Recherchearbeit vor Ort; Motivationsschreiben und ggf. Auswahlgespräch mit Vertretern der AdW Mainz. Präsentation auf der Q+Abschlusskonferenz am Freitag, 08. Februar 2019, ab 14.00 h.

Lernziele: Selbständige Recherche und Quellenarbeit. Mitwirkung an einem internationalen Langzeitforschungsprojekt.

Veranstaltungsbeschreibung: Die Einsicht in die grundlegende Bedeutung der Schule von Salamanca für den frühneuzeitlichen Diskurs zu Recht, Politik, Religion und Moral gehört inzwischen zum Gemeingut philosophie- und rechtshistorischer Forschung. Die von diesem intellektuellen Kraftfeld in der spanischen Monarchie im 16. und 17. Jahrhundert ausgehenden Impulse wirkten nicht allein bis in die peripheren Zentren dieses größten Imperiums der Frühen Neuzeit, von Mexiko über Madrid bis Manila. Sie sind über konfessionelle Grenzen hinaus auch in der protestantisch geprägten Universitätskultur des Alten Reichs intensiv rezipiert worden: Die europäische Ideen-, Rechts- und Geistesgeschichte der Moderne ist ohne diesen expliziten oder impliziten Referenzpunkt nicht angemessen zu verstehen. Gleichwohl fällt die Bewertung der Schule von Salamanca bis in die Gegenwart höchst kontrovers aus. Die große Bedeutung der Schule von Salamanca sowie ihre Wirkung auf verschiedenen Kontinenten und in unterschiedlichen Disziplinen haben zu einer eindrucksvollen Ausdifferenzierung des Forschungszusammenhangs geführt. Philosophen, Juristen, Historiker und Theologen arbeiten weltweit an der Rekonstruktion komplexer Teilbereiche. Die Fülle dieser oft unverbunden nebeneinander stehenden Einzelprojekte haben allerdings auch zu einer Zersplitterung der Forschungslandschaft geführt. Der innere Zusammenhang von Personen, Texten und Disziplinen gerät aus dem Blick, übergreifende Fragestellungen und Methoden können so nicht hinreichend erfasst werden. Genau an diesem Punkt setzt das vorliegende Projekt zur Erschließung von Quellen, Konzepten und Kontexten an: Es geht in ihm nicht allein um den Aufbau eines hochwertig digitalisierten Quellenkorpus’ auf der Grundlage ausgewählter Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts, sondern auch um die Zusammenführung internationaler und interdisziplinärer Perspektiven in einem aus diesen Quellen zu erarbeitenden historischen Wörterbuch. Als Grundlage wird ein digitales Corpus von zentralen Texten der Schule von Salamanca aufgebaut, das mit der elektronischen Version des Wörterbuchs verknüpft ist und der Forschergemeinschaft direkten Zugriff auf die einschlägigen Quellentexte ermöglicht. Das Q+Praktikum soll anhand selbständiger Rechercheaufträge Einblicke in Ziele, Methoden und Arbeitsweisen dieses Langzeitforschungsprojektes liefern.

 

Entwicklung eines Lexikons der Literaturwissenschaft

Leitung: Prof. Dr. Frank Zipfel
Einführungsveranstaltung und begleitende Treffen | Ort und Zeit werden in Absprache mit den Teilnehmenden bestimmt.
2-5 Leistungspunkte (je nach Anzahl der verfassten Artikel)

Frank Zipfel ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen:Die Veranstaltung richtet sich an Studierende mit guten literaturwissenschaftlichen Vorkenntnissen.

Anforderungen: Das Anfertigen mehrerer Lexikonartikel.

Lernziele: Studierenden bietet das Seminar zum einen die Gelegenheit, ihre literaturtheoretischen und wissenschaftlichen Kompetenzen einzusetzen und zu erweitern und zum anderen die Möglichkeit, verlegerische Tätigkeiten, wie Konzeption und Lektorat von Publikation kennenzulernen.

Veranstaltungsbeschreibung: Im Rahmen mehrerer Lehrveranstaltungen soll am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Zusammenarbeit mit dem Kröner Verlag und in Kooperation zwischen Studierenden und Wissenschaftlern ein Lexikon zu den Grundbegriffen der Literaturwissenschaft entstehen. Ziel ist ein Lexikon von Studierenden für Studierende, d.h. ein Lexikon, das verlässliche und auf Relevanz geprüfte Informationen in einer für Studierende gut rezipierbaren Form bietet. Das auf mehrere Semester angelegte Projekt wird mit dieser Lehrveranstaltung fortgesetzt, in der das Konzept für ein von Studierenden für Studierende verfasstes, benutzerfreundliches Lexikon weiter entwickelt werden soll und die einzelnen Einträge und Artikel des Lexikons entstehen werden.

Forschungspraktika, Konzeption und Organisation eines Workshops „Die dritte Generation – Die RAF“

Leitung: Dr. Caroline Klausing, Dr. Verena von Wiczlinski
Workshop am 12. Oktober 2018, 9-18:00 | Sitzungszimmer EG Philosophicum II, Forschungspraktikum im Rahmen des Q+Projektseminars „Die dritte Generation“ in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Wiesbaden
2 Leistungspunkte

Caroline Klausing ist Lehrkraft für besondere Aufgaben im Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Verena von Wiczlinski ist Akademische Rätin als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Historischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hierr

Teilnahmevoraussetzungen: Eigenständige Recherchearbeit, Freude an konzeptioneller Arbeit und am selbständigen Organisieren, Arbeiten in einem geistes- und kulturwissenschaftlichen Projekt.

Anforderungen: keine

Lernziele: Eigenständige Recherchearbeit, Konzeption eines Tagesseminars, Umgang mit Referent/innen

Veranstaltungsbeschreibung: In Zusammenarbeit mit den Dozentinnen wird ein Tagesseminar zur Geschichte, Rolle und Struktur der RAF geplant und organisiert.

 

 

Neue Schubert-Ausgabe

Langzeitprojektstelle Tübingen der Akademie der Wissenschaften
Schubert-Ausgabe Tübingen | Vier Wochen vor Ort | ca. 160 Arbeitsstunden | Die Anreise sowie die Übernachtungskosten in Bonn/Detmold werden durch die AdW finanziert.
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Selbständige Recherche. Musikwissenschaftliche Grundkenntnisse.

Anforderungen: Vierwöchige Recherchearbeit vor Ort, Musikwissenschaftliches Vorwissen; Motivationsschreiben und ggf. Auswahlgespräch mit Vertretern der AdW Mainz. Präsentation auf der Q+Abschlusskonferenz am Freitag, 08. Februar 2019, ab 14.00 h.

Lernziele: Selbständige Recherche und Quellenarbeit. Mitwirkung an einem internationalen Langzeitforschungsprojekt.

Veranstaltungsbeschreibung: Die Neue Schubert-Ausgabe ist ein internationales Langzeitforschungsprojekt mit Arbeitsstellen in Tübingen und Wien, um eine historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Franz Schuberts (1797–1828) zu erstellen. Die Neue Schubert-Ausgabe will einen Text bieten, der Wissenschaft und Praxis zugleich dienen soll. Im Vordergrund steht dabei das Bestreben, diesen Text auf der Basis eines Vergleichs aller erreichbaren Quellen zu erarbeiten, darüber hinaus das von Schubert Gemeinte deutlich zu machen, soweit sich dies aus den Quellen erschließen lässt, und dem heutigen Spieler zugleich die „Spiel-Regeln", mithin verlorene Selbstverständlichkeiten seiner Zeit, in Ossia-Systemen und Anmerkungen einsichtig und anwendbar zu machen. Das Q+Praktikum soll anhand selbständiger Rechercheaufträge Einblicke in Ziele, Methoden und Arbeitsweisen eines Langzeitforschungsprojektes liefern.

 

Praktikum im Rahmen des Akademie-Forschungsprojekts „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)“

Leitung: Prof. Damaris Nübling
Praktikum von mind. 120 Stunden verteilt auf drei bis sechs Wochen

4 Leistungspunkte

Damaris Nübling hat Romanistik und Germanistik studiert und in germanistischer und skandinavistischer Linguistik habilitiert. Seit 2000 ist sie Professorin für Historische Sprachwissenschaft an der JGU Mainz. Forschungsschwerpunkte sind Sprachwandel, Grammatikalisierung, Gender-Linguistik und Namenforschung. Sie leitet mehrere Projekte zur Etymologie, Grammatik und Pragmatik von Personennamen. 2013 wurde ihr der Akademiepreis des Landes RLP, 2014 der Konrad-Duden-Preis verliehen.

Teilnahmevoraussetzungen: Ein Vorgespräch mit der Arbeitsstellenleiterin ist erwünscht. Bitte reichen Sie bei der Veranstaltungsanmeldung einen Lebenslauf ein unter StudienprogrammQPlus@uni-mainz.de. Wir reichen Ihre Unterlagen weiter und vermitteln den Kontakt zur Arbeitsstellenleiterin.

Lernziele: Eigenständige Recherchearbeit, Umgang mit Literaturverwaltungssystemen und XML-Editor, Arbeiten in einem sprachwissenschaftlichen Projekt.

Veranstaltungsbeschreibung: Das Forschungsprojekt „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)" erschließt den aktuellen Familiennamenbestand Deutschlands und stellt die Ergebnisse sämtlichen Nutzern leicht zugänglich digital zur Verfügung. Das Langzeitvorhaben läuft seit 2012 an der Mainzer Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der TU Darmstadt und der JGU Mainz. Erstmals sollen die derzeit in Deutschland vorkommenden Familiennamen – unter Einbeziehung der fremdsprachigen Namen – lexikographisch erfasst, kartiert und (unter Berücksichtigung des erst seit Kurzem bestehenden Wissens um die geographische Verbreitung der Namen) etymologisiert werden.
Vorrangige Aufgaben während des Praktikums sind Literaturerfassung, Recherchen für die Namenartikelerstellung, Namenkartierung und Korrekturarbeiten. Das Praktikum gewährt Einblick in die Erstellung eines digitalen Wörterbuchs und alle Bereiche wissenschaftlicher Projektarbeit. Nähere Informationen finden Sie hier.

Praktikum in der Villa Vigoni

Die Villa Vigoni in Loveno di Menaggio, Italien, ist eine Ideenwerkstatt, ein Referenzpunkt für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland im europäischen Kontext. Wissenschaftliche Tagungen, internationale Konferenzen und kulturelle Veranstaltungen machen die Villa Vigoni zu einem Ort der Begegnung und der konstruktiven Auseinandersetzung, an dem Projekte gefördert und Kenntnisse auf den Gebieten Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kunst vertieft werden. Nähere Informationen finden Sie hier.

Die Praktikumsdauer beträgt mindestens sechs Wochen. Das Praktikum wird ganzjährig angeboten (mit Ausnahme von den Monaten August und Mitte Dezember-Mitte Januar).

Bewerbung: CV und Motivationsschreiben (vorzugsweise auf Italienisch). Die Bewerbung erfolgt per Email oder telefonisch (Unterlagen müssen vorab verschickt worden sein).

Teilnahmevoraussetzungen: Gute Italienischkenntnisse (Nachweis erforderlich), Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Sensibilität für den interkulturellen (deutsch-italienischen) Kontext, Aufgeschlossenheit, Lernbereitschaft, Teamgeist, Autonomie bei der Durchführung der zugewiesenen Aufgaben

Lernziele: Praktika können in den folgenden Bereichen absolviert werden: Tagungsorganisation und Wissenschaftliche Mitarbeit, Kulturmanagement und Web- oder Wissenschafts- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungsbeschreibung: Typische Aufgaben: Übersetzungen wissenschaftlicher Texte vom Italienischen ins Deutsche, Korrektur von Druckfahnen, Unterstützung bei der Vorbereitung und Betreuung der Tagungen, Mitarbeit bei Führungen durch Villa Vigoni und Park, Recherchen im Internet und in der Bibliothek, Büroführung, Telefondienst, Fotokopien, Versand von Einladungen etc.

Arbeitszeiten: Die regulären Bürozeiten von 9:00 bis 13:00 Uhr und von 14:00 bis 18:00 Uhr (von Montags bis Freitags) können je nach Tagungsbetrieb geändert und ergänzt werden. Arbeitszeiten am Wochenende oder an Feiertagen können an den darauf folgenden Wochentagen ausgeglichen werden.

Eine Vergütung ist nicht vorgesehen; eine Unterkunft wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Finanzierungsmöglichkeit des Auslandsaufenthalts (auf Eigeninitiative) möglich, z.B. durch: Stipendienprogramm des DAAD/ Erasmus+ Higher Education Learning Agreement for Traineeeships.

 

Recherchepraktikum bei ZDF Dokumentationen / ZDFzoom

Zwei Praktikumsplätze von Mitte Oktober 2018 bis Mitte Februar 2019, jeweils einen Tag pro Woche.
Veranstaltungsort: ZDF Mainz, Redaktionsgebäude RG 1084, ZDF-Straße 1, 55100 Mainz, 9-17 Uhr, Tag nach Absprache mit Redaktionsleitung, bitte aus Platzgründen nur jeweils 1 Studierender pro Tag.
5 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen:Journalistische Vorerfahrung sowie Vorgespräch mit der Redaktion sind Voraussetzung. Affinität zu gesellschaftspolitischen Themen, eigenständige Recherchearbeit.

Anforderungen: Während der Recherche enge Abstimmung mit der Redaktionsleitung/ Planung zum Stand der Recherchen. Am Ende der Langzeitrecherche ist eine Zusammenfassung/ ein Dossier erwünscht mit konkreten Sendungsvorschlägen/ Ansprechpartnern.

Lernziele: Eigenständige Recherchen für TV-Dokumentationen.

Veranstaltungsbeschreibung: ZDFzoom ist ein wöchentliches Doku-Format (Sendetermin: Mittwoch, 22.45 h, zoom.zdf.de) mit investigativ ausgerichteten Einzel-Dokumentationen zu gesellschaftlich relevanten, aber auch alltagsnahen innen- und außenpolitischen Themen, die immer wieder auch aus (latent) aktuellem Anlass einen Beitrag zur entsprechenden gesellschaftlichen Diskussion zu leisten im Stande sind und die Menschen bewegen. Im Mittelpunkt steht eine klare Fragenstellung, welche untersucht wird und dazu dient, dem Zuschauer Antworten zu geben, neue Fakten und Hintergründe zu liefern. Zum Teil formal innovativ mit hoher erzählerischer Stringenz und darin verwobenem Informationsanteil. Auch mit schwierigeren Themen soll eine zuschauerfreundliche Rezeption ermöglicht werden. Computer-getrackte Grafiken und eine konsequent eingesetzte Kameraoptik erzeugen einen wieder erkennbaren Look und unterstützen die Eindeutigkeit des Formats. Dramaturgisch stringent geht in jeder Sendung ein Reporter auf die Suche.

Q+Studierende übernehmen im Rahmen dieses Praktikums Recherchearbeiten für eine Sendung, die sechs bis neun Monate später ausgestrahlt wird. Auf Anfrage gibt es gegebenenfalls die Möglichkeit weitere Einblicke in die Produktion der ZDFzoom Dokumentationen zu erhalten, indem bspw. Schnitträume besucht werden können.

 

Regesta Imperii - Quellen zur Reichsgeschichte

Langzeitforschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften Mainz
ca. 160 Arbeitsstunden, nach Vereinbarung | Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
6 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Selbständige Recherche.

Anforderungen: Recherchearbeit vor Ort, Motivationsschreiben und ggf. Auswahlgespräch mit Vertretern der AdW Mainz. Präsentation auf der Q+Abschlusskonferenz am Freitag, 08. Februar 2019, ab 14.00 h.

Lernziele: Selbständige Recherche und Quellenarbeit. Mitwirkung an einem internationalen Langzeitforschungsprojekt.

Veranstaltungsbeschreibung: Die maßgeblich schon 1831 von dem Frankfurter Stadtbibliothekar und Städeldirektor Johann Friedrich Böhmer (1795–1863) begründeten Regesta Imperii (RI) verzeichnen in chronologischer Form sämtliche urkundlich oder sonstig belegten Aktivitäten der römisch-deutschen Könige und Kaiser sowie einiger Päpste von der Karolingerzeit bis zum Beginn der Neuzeit (ca. 751–1519) in Form deutschsprachiger „Regesten" (abstracts). Seit Böhmer von zahlreichen Historikerinnen und Historikern fortgeführt und um quellen- sowie forschungskritische Angaben bereichert, haben sie sich als ein international geschätztes Quellenwerk zur deutschen und europäischen Geschichte des Mittelalters etabliert. 1906 wurde die Schirmherrschaft von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien übernommen, auf de-ren Initiative sich 1967 die „Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii" konstituierte. Zuerst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert, betreut dieser eingetragene Verein das Grundlagenwerk seit 1979 als ein Projekt der Mainzer Akademie. Dabei wird eng mit den Partnerinstitutionen an der Österreichischen Akademie, der Berlin-Brandenburgischen Akademie (seit 1989/1992) und der Masaryk Universität in Brünn (seit 2011) sowie anderen Unternehmen der historischen Grundlagenforschung zusammengearbeitet. Das Gesamtinventar der RI ist inzwischen auf rund 100 gedruckte Bände mit annähernd 140.000 Regestennummern auf fast 35.000 Seiten angewachsen. Weil dieser gewaltige, mit öffentlichen Mitteln geförderte historische Informationsschatz nicht nur in jeder Universitäts- und geschichtswissenschaftlichen Institutsbibliothek zur Verfügung stehen, sondern jedem Interessierten weltweit jederzeit bequem zugänglich sein soll, ist er seit 2001 DFG-gefördert in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek retrodigitalisiert worden. Er steht seit 2007 als unbeschränkt durchsuchbare frei lizenzierte Volltext-Datenbank zur Recherche und (Nach-)Nutzung online, angereichert um 45.000 weitere Regesten im Rahmen von RI plus, mit der Möglichkeit eines direkten Nutzerfeedbacks. Mit dieser grundlegenden Demokratisierung des Forschungsertrags ist die Retrodigitalisierung zur laufenden Digitalisierung geworden. Auch die 14 aktuellen, in Deutschland an sieben Arbeitsstellen betriebenen und von einer Geschäftsstelle in Mainz koordinierten Teilprojekte sind dem Prinzip des Open Access verpflichtet. Alle ihre Forschungsergebnisse werden nahezu zeitgleich mit den weiterhin gedruckten Neuerscheinungen zur kostenlosen Benutzung von ›jedermann‹ in die Online-Regesten eingepflegt. Außer diesen offeriert die Regestenkommission auf ihrer Website noch eine der weltweit leistungsfähigsten Literaturdatenbanken zum thematisch fachlichen Gesamtspektrum des Mittelalters mit derzeit über 2 Mio. Titelnachweisen und zahlreichen Recherchemöglichkeiten. Das Q+Praktikum soll anhand selbständiger Rechercheaufträge Einblicke in Ziele, Methoden und Arbeitsweisen dieses Langzeitforschungsprojektes liefern.

How to Write the Biography of Al Capone? [course taught in English]

Leitung Prof. Dr. Alfred Hornung
Mittwochs 18:00-19:30 | P 12 Philosophicum I
6 Leistungspunkte

Alfred Hornung ist Forschungsprofessor für Amerikanistik an der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnis der englischen Sprache

Anforderungen: Mitarbeit an der Vorbereitung der Biografie durch Lektüre von Werken zur Thematik der Prohibitionszeit, Einwanderung und Kriminalität, Referieren von Sekundärliteratur

Lernziele: Kenntnisse über die Produktion einer Biografie, Schreibstil und Einschätzung der Lesererwartung, Verhandlungen mit Verlagen, Lektorat

Veranstaltungsbeschreibung: In diesem Kurs geht es um die Mitarbeit an der Vorbereitung einer Biografie über den berüchtigten Gangsterboss und gleichzeitig treusorgenden Familienvater Al Capone, der nach seinem ersten Mord in New York in den 20er Jahren sein Imperium in Chicago aufbaute und seine vielen kriminellen Aktivitäten unbehelligt von der Polizei erlebte, so dass erst Steuerhinterziehung zu seiner Verhaftung und verschiedenen Gefängnisaufenthalten führte. Wesentliche Schwerpunkte der Biografie sind die Aufarbeitung der Situation von italienischen Einwanderern in New York City, die Rivalitäten zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und die durch die Prohibition (1919-33) hervorgerufene kriminelle Energie, die Berührungspunkte mit dem kapitalistischen Wettbewerbsdenken der Zeit und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch 1929 besitzt. Die Seminararbeit besteht in der Lektüre relevanter Hintergrundtexte, der Diskussion von biografischen Ansätzen und der Rezeption Al Capones seit seinem Tod 1947 in Film, Musik und Popular Culture. Parallelen zur Einwanderersituation unserer Zeit werden gezogen.

 

„Wie Wissenschaft forscht“ - Konzeption und Organisation eines Q+Seminars im SoSe 2019

Leitung: Dr. Doris Lindner
ca.4-6 Treffen | ca. 60 Arbeitsstunden | max. Teilnehmerzahl: 6 Studierende
2 Leistungspunkte

Dr. Doris Lindner hat Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Osteuropäische Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte sowie berufsbegleitend Wissenschaftsmanagement studiert und ist zudem ausgebildete Kirchenmusikerin (Orgel, Klavier, Querflöte). Sie war sieben Jahre als Geschäftsführerin einer Nürnberger Kulturorganisation und weitere sechs Jahre als Projektleiterin eines Science Centers für Sinnesreize und deren Verarbeitung tätig, bevor sie 2002 als persönliche Referentin des Präsidenten für Hochschulentwicklungsplanung an die JGU Mainz wechselte. Seit 2005 ist sie Geschäftsführerin des Fachbereichs 05-Philosophie und Philologie. Von Beginn an ist sie in der Projektleitung des Studienprogramms Q+.

Preise: 2. Dialogpreis Lebenswissen des BMBF/Science Street/Köln, Multikultureller Preis des Ausländerbeirats Nürnberg, 1. Preis Kultur/Innovationswettbewerb der Erfindermesse IENA/Nürnberg

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an der Reflexion und Diskussion von wissenschaftlichen Methoden und Theorien. Bereitschaft zur selbständigen Recherche, Konzeption und Organisation eines Seminars.

Anforderungen: Konzeption und Organisation eines Q+Seminars. Präsentation auf der Q+Abschlusskonferenz am 08. Februar 2018, 14.00-18.00 h im Fakultätssaal.

Lernziele: Kenntnisse und Reflexion der Forschungsmethoden und -theorien in Geistes-, Natur-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Selbständige Recherche. Kennenlernen herausragender Forschungsprojekte unterschiedlicher Disziplinen. Umgang mit Wissenschaftspersönlichkeiten. Konzeption und Organisation einer entsprechenden Seminarreihe im SoSe 2019.

Veranstaltungsbeschreibung: Auf Anregung von Q+Studierenden wird sich dieses Projektseminar mit den verschiedenen Forschungsmethoden und -theorien der Geistes-, Kultur-, Natur- und Sozialwissenschaften befassen. Vier bis sechs Studierende erarbeiten zusammen mit der Dozentin ein erst im SoSe 2019 stattfindendes Seminar, das verschiedene Methoden, mit denen Wissenschaftler/innen unterschiedlichster Disziplinen an der JGU Mainz forschen, anhand herausragender Forschungsprojekte (Forschungsgegenstand und -methode; Struktur, Finanzierung, Laufzeit etc.) vorstellt und dabei Synergien und Divergenzen herausarbeitet.

Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz: Das Konzentrationslager Osthofen

Leitung: Dr. Pia Nordblom
Vorbereitungssitzung für Exkursion: Donnerstag, 24.01.2019, 16-18 Uhr | Fakultätssaal Philosophicum, Exkursion am 25.01.2019, Treffpunkt in Mainz ca. 10:00 Uhr, Ankunft in Mainz ca. 17:00 Uhr
1 Leistungspunkt

Pia Nordblom ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Keine Voraussetzungen. Studierende aller Fächer sind willkommen.

Anforderungen: Vorbereitung der Einführungssitzung, Diskussionsbereitschaft und Teilnahme an der Exkursion; vorbereitende Lektüre wird nach der Anmeldung mitgeteilt.

Lernziele: Die Veranstaltung möchte historisches Wissen zu den Themen Nationalsozialismus und Region vermitteln bzw. vertiefen. Die Teilnehmenden sollen anregt werden, über die Bedeutung von historisch-politischer Gedenkarbeit im Wandel von gesellschaftlichen Selbst-Verständigungen nachzudenken.

Veranstaltungsbeschreibung: In der Einführungssitzung zur Exkursion werden wir vornehmlich textgestützt und quellenbasiert arbeiten und auf dieser Grundlage (hoffentlich lebhaft) diskutieren. Zwei inhaltliche Schwerpunkte werden uns besonders beschäftigen: Zum einen sollen am Beispiel des regionalen und nur kurzzeitig bestehenden Konzentrationslagers Osthofen die ideologischen Voraussetzung und die praktische Durchsetzung der NS-Herrschaft in der Region sichtbar werden. Zum anderen sollen Herausforderungen und Chancen der regionalen Gedenkstättenarbeit mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen erörtert und eingeordnet werden.

 

Werkbesichtigung Boehringer Ingelheim & Führung Ausstellung Kaiserpfalz

Leitung: Dr. Michael Siebler & das Q+Team
24.10.2018, 9:30-17:00 | in Ingelheim
0,5 Leistungspunkte

Dr. Michael Siebler ist Leiter des historischen Archivs Boehringer Ingelheim. Als promovierter Archäologe arbeitete er an archäologischen Instituten in Damaskus und Mainz. Im Anschluss war er unter anderem bei der FAZ als Redakteur tätig.

Teilnahmevoraussetzungen: keine.

Lernziele: Einblicke in archäologische Forschungsfragen.

Veranstaltungsbeschreibung: Pfalzen des Mittelalters waren zugleich die Folge und die Voraussetzung für eine ambulante Herrschaftspraxis (= Reisekönigtum), die von der Merowinger- bis in die Stauferzeit ausgeübt worden ist. Die Mobilität von König, Hof und Entourage erstreckte sich prinzipiell über alle Reichsteile. In diesen wurden Pfalzen (Palatii) und Königshöfe (Curtes) für den Aufenthalt und die Regierungshandlungen gebaut und bewirtschaftet. Wie hoch komplex die logistischen Voraussetzungen waren, zeigen überlieferte Regelwerke wie das „Capitulare de villis“ und Hinkmars „De ordine palatii“ aus dem späten 8./9. Jahrhundert.
In Ingelheim am Rhein sind die baulichen Reste einer solchen Pfalzanlage erhalten und teilweise erforscht. Das Saalgebiet, die St. Remigiuskirche und weite Teile von Nieder-Ingelheim sind in ihrer Ortsstruktur bis heute von der mittelalterlichen Architektur geprägt. Außer vielen stehenden Resten richtet sich das Interesse der Archäologie und Bauforschung auf das ungewöhnlich gut erhaltene „Bodenarchiv“. Fundamente, Fußbodenreste und kostbares Baumaterial deuten auf eine monumentale Palastanlage hin, die um 800 gegründet, mehrfach ausgebaut und im 12. Jahrhundert in eine Pfalzburg umgebaut worden ist.

Programmablauf: Seit 15 Jahren werden von der Stadt Ingelheim große Anstrengungen unternommen, um die bei Ausgrabungen frei gelegten Architekturreste zu konservieren und für Besucher zugänglich zu machen. Besondere Anschaulichkeit bietet die Präsentation im Jahr des Europäischen Kulturerbes 2018, das unter dem Motto „Sharing heritage!“ steht. Installationen, eine Sonderbeschilderung und digitale Medien wie z.B. ein E-Guide mit GPS-Funktion werden für die Erkundung des Bau- und Bodendenkmals bereitgestellt. Im Rahmen der Führung am 24.10.2018 gibt der Mittelalterarchäologe Holger Grewe Einblick in aktuelle Forschungsfragen, laufende Ausgrabungen und in die Konzeption einer für 2019 geplanten Sonderausstellung („Der charismatische Ort“) über Hoftage, Reichsversammlungen und Synoden des Mittelalters und deren Schauplätze.

9:30Ankunft Bahnhof Ingelheim, Fußweg zum Tor II, dort werden Sie in Empfang genommen
Fußweg zur Gründervilla
Begrüßung Dr. Michael Siebler (Leiter Firmenarchiv); "Ein unabhängiges Familienunternehmen in vierter Generation - Boehringer Ingelheim" "Mit Menschen für Menschen – Zur frühen Geschichte des forschenden Pharmaunternehmens" Herr Stefan Rinn (Landesleiter Deutschland); "Boehringer Ingelheim Heute und Morgen – Aufgaben und Herausforderungen" s. Vorab-Informationen unter: www.boehringer-ingelheim.de
11:30Werkrundfahrt Frau Nadja Saß
12:30Boehringer Ingelheim Center, Zentrale des forschenden Pharmaunternehmens
Boehringer Ingelheim / InfoCenter
13:00Mittagessen im MIR II
14:00Abfahrt von Tor II zur Kaiserpfalz / Museum bei der Kaiserpfalz,
Herr Holger Grewe (Leiter der Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim) Führung durch die Kaiserpfalz (weitere Informationen folgen),
s. Vorab-Informationen unter: www.kaiserpfalz-ingelheim.de
ca. 16:30-17:00

Rückfahrt zum Bahnhof (Bus ist bestellt)

‘Alte Musik‘ im Europa des Reformationszeitalters: Zum Verhältnis von Musik, Religion, Politik und der Konstruktion von Differenz

Leitung Prof. Dr. Karl Kügle
Blockveranstaltung zu folgenden Terminen: Mi 9.1. 14-18 Uhr | Mi 16.1. 14-18 Uhr | Fr 25.1. 14-18 Uhr | Sa 26.1. 10-14 Uhr | Fr 15.2. 14-18 Uhr | Sa 16.2. 10-14 Uhr
4 Leistungspunkte

Karl Kügle ist ERC Research Professor am Oxford Research Centre in the Humanities (TORCH) & Professor of Musicology (History of Music prior to 1800) an der Utrecht University.

Teilnahmevoraussetzungen:  grundlegende Kenntnisse zu Musikgeschichte und Musiktheorie des 15. und 16. Jahrhunderts werden empfohlen. Empfohlene Literatur:Collins, David J., S.J. “The Christian Church, 1370–1550”. The Oxford Handbook of Early Modern European History, 1350-1750: Volume I: Peoples and Place Ed. Hamish Scott. Oxford: Oxford University Press, 2015.Greenblatt, Stephen. The Swerve: How the World Became Modern. New York: Norton, 2011 (am besten lesen in Verbindung mit der dt.en Übersetzung Die Wende: Wie die Renaissance begann. München: Siedler 2012 bzw. München: Pantheon 2013). Kügle, Karl. "Conceptualizing and Experiencing Music (ca. 500–1500)". Medieval Culture - A Handbook: Fundamental Aspects and Conditions of the European Middle Ages. Ed. Albrecht Classen. Berlin und New York: De Gruyter, 2015, 1184-1204

Anforderungen: Regelmäßige, aktive Teilnahme, gegebenenfalls Übungsaufgaben.

Lernziele: Die Lehrveranstaltungen widmen sich der vertiefenden und differenzierten Aufarbeitung zentraler musikgeschichtlicher Kategorien unter Einbezug der aktuellen Forschungssituation, wobei das Modul sowohl spezifisch werkanalytisch als auch kontextualisierend geistes-, ideen-, sozial- und rezeptionsgeschichtlich ausgelegt ist.

Veranstaltungsbeschreibung: Ausgehend von den Resultaten des laufenden HERA-Projekts Sound Memories: The Musical Past in Late-Medieval and Early-Modern Europe (soundme.eu) beleuchten wir in der Übung das Verhältnis von Musik, Religion und Politik sowie die Rolle von Musik bei der Konstruktion von Differenz im Europa des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit (1200-1600). Hierbei steht insbesondere die Rolle von Musik, die schon damals als ‚alt‘ wahrgenommen wurde, zentral: Auf Grund welcher Kriterien wurde Musik als ‚alt‘ rezipiert, und wie wurde diese Qualität interpretiert: Legitimierend? Delegitimierend? Als Vehikel von Kontinuität? Oder just als Bruch mit der Tradition, der aber durch eine Rückbeziehung auf eine (imaginierte?) Vergangenheit legitimiert wurde? Schließlich sollen auch Bezüge zur Rolle des „Alten“ bzw. der Vergangenheit in der damaligen wie der heutigen Historiographie bzw. Kultur hergestellt werden, etwa am Begriff der „Renaissance“ als „Wende“, aber auch mit Blick auf aktuelle Neubewertungen von Nation und Religion.

,,Freie Szene": Kunstfreiheit. Kunsttheater. Lebenskünstler.

Leitung Dr. Jonathan Roth, Yana Prinsloo, M.A.
Einführungssitzung 23.10.18, 18-20 Uhr, P 204, Philosophicum I
1. Blocksitzung: 24.11.18 (10-16 Uhr)
2. Blocksitzung: 15.12.18 (10-16 Uhr)
3. Blocksitzung: 12.01.19 (10-16 Uhr)
4. Blocksitzung: 09.02.19 (10-16 Uhr)
Abschlussitzung 13.02.19, 18-20 Uhr.
Ort wird noch bekanntgegeben
4 Leistungspunkte

Jonathan Roth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Film-, Theater und empirische Kulturwissenschaft im Bereich Kulturanthropologie/Volkskunde. Mehr Informationen finden Sie hier.

Yana Prinsloo ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Film-, Theater und empirische Kulturwissenschaft im Bereich Theaterwissenschaft. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: keine

Anforderungen: Alle Seminarteilnehmer werden im Laufe der Veranstaltungen zwei Exzerpte und ein Response Paper zur Seminarlektüre verfassen.

Veranstaltungsbeschreibung: „Die Freie Szene gibt Impulse dadurch, dass sie ihre prinzipielle strukturelle Freiheit nutzt, die Freiheit des Theaters als Medium zu erweitern, zu testen, zu strapazieren, zu überstrapazieren. Die Freiheit, Strukturen, Hierarchien, Rollenzuschreibungen, Abläufe, Kollaborationen so zu erfinden, wie sie das jeweilige künstlerische Unterfangen braucht – und nicht umgekehrt“ schrieb Florian Malzacher, Künstlerischer Leiter des Festivals „Impulse“ zur Freien Theaterszene. Die Freie Theaterszene gewinnt zunehmend an Deutungshoheit: ihre Produktionen verändern ästhetische und ideelle Konventionen. Dabei ist sie von derart vielfältigen Berufs-, Organisations- Darstellungs- und Produktionsformen geprägt, dass es schwerfällt, sie in einem einzigen Sammelbegriff zu fassen. Was heißt „frei“ und was ist „Szene“? Was bedeutet das Produzieren/Arbeiten in freien Strukturen im Gegensatz zum Stadttheaterbetrieb heute?
Im Rahmen dieses interdisziplinären Seminars der Theaterwissenschaft und der Kulturanthropologie/Volkskunde wollen wir uns um eine Bestandsaufnahme der Forschungsperspektiven und um einen Vergleich von aktuellen Praxisformen der freien Theaterarbeit und des Stadttheaters bemühen. Die Hinterfragung von Begriffen wie Künstler*innen, Kunstfreiheit und Regisseur*innen soll dabei als Folie zur Reflexion dienen, um Fremd- und Selbstbilder der (freien) Theaterarbeit auszuloten.

Experiment und Spiel in Wissenschaft und Kunst

Leitung Prof. Dr. Friedemann Kreuder gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Gumbrecht
Blockseminar am Mittwoch, 17. Oktober 2018, 10:00-17:00 Uhr | Info-Box | danach öffentlicher Vortrag im P11 Philosophicum.
1 Leistungspunkt

Friedemann Kreuder, seit 2005 Professor für Theaterwissenschaft an der JGU Mainz, forscht gegenwärtig im Rahmen der DFG-Forschergruppe 1939 Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung und teilt mit Hans Ulrich Gumbrecht u.a. das Interesse für Spiel-Phänomene, -Metaphern und -Modelle und deren sozial- und kulturwissenschaftliche Erschließung. Mehr Informationen finden Sie hier.

Hans Ulrich Gumbrecht, der nach Stationen an den Universitäten Konstanz, Bochum und Siegen seit 1989 Albert Guérard Professor in Literature im Department of Comparative Literature an der Stanford University, USA ist, lehrt und publiziert über Themen der Literaturästhetik und der Literaturgeschichte, über Kultur und Politik der Gegenwart sowie über Sport. Seine Arbeiten zur Präsenz, z.B. Diesseits der Hermeneutik. Über die Produktion von Präsenz, waren in vieler Hinsicht richtungweisend für die zeitgenössischen Diskurse in den Kulturwissenschaften und seine Beiträge zur Frage nach der Zukunft der Geisteswissenschaften sorgen nicht nur im Feuilleton immer wieder für Aufmerksamkeit.
Das Seminar fragt nach Denkansätzen, die von den Rändern der eigenen Disziplin her zu formulieren wären - ganz im Sinne des Potentials der “Humanties” im “thinking outside the box” (Gumbrecht).
Nähere Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Keine besonderen Voraussetzungen. Literatur zur Einführung: Rheinberger, Hans-Jörg: Experimentalität, Berlin: Kadmos 2017.

Anforderungen: aktive Teilnahme.

Lernziele: Denken „von den Rändern“ der eigenen Disziplin her; Sensibilität für das in ästhetischen wie epistemischen Dingen waltende „Unschärfeprinzip“.

Veranstaltungsbeschreibung: Experimentalsysteme sind Orte der Emergenz, mithin „Überraschungsgeneratoren“, „Maschinen zur Herstellung von Zukunft“ – so der Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg Rheinberger. Im Gegensatz zum allgemeinen Verständnis der forschenden Wissenschaften scheinen Improvisation und Zufall den Forschungsalltag auch der Naturwissenschaften mehr zu prägen als Planung und Kontrolle. In einer Experimentalanordnung verkörpert sich zwar eine ganze Menge von Wissen, das zu einem gewissen Zeitpunkt als gesichert gilt. Jedoch muss der experimentelle Geist gerade komplementär zur Experimentalstruktur verfasst sein. Denn je besser man ‚seine Sache’ zu kennen glaubt, desto subtiler macht sie sich gegen einen bemerkbar. Insofern sind Experimentalanordnungen eigentlich Suchmaschinen, sie erzeugen Dinge, von denen man immer nur nachträglich sagen kann, dass man sie hätte gesucht haben müssen. Experimentalsysteme sind Strukturen, die es erlauben, Zufälle produktiv zu verarbeiten, weil sie den „epistemischen Dingen“ genügend Spielraum zur Entfaltung geben und damit Potential schaffen für einen „produktiven Umgang mit Nichtwissen.“
In dieser Hinsicht haben sie mit der Kunst gemeinsam, dass sie Einlassungen auf das Unvorwegnehmbare sind, - Produktionsprozesse mit ungewissem Ausgang, an dessen Ende Dinge stehen, die ihren Anfang nicht bestimmt haben. Wie in der wissenschaftlichen Forschung geht es auch in den Künsten um Formen der nach vorne offenen Erkundung von etwas, das sich in diesem Prozess nicht nur dem Zugriff entzieht, sondern allererst Gestalt annimmt. Ausgehend von ästhetischen Experimentalanordnungen im Rahmen der Theater-/Kunst (beispielsweise in den Arbeiten Björn Bickers oder Dries Verhoevens, des Kollektivs machina ex oder der Performance-Gruppe SIGNA) will das Seminar dem in ästhetischen wie epistemischen Dingen waltenden „Unschärfeprinzip“ (Heisenberg) oder auch Gehen ins „Offene“ (Hölderlin) nachspüren, mithin dem Ineinanderverschlungensein des ‚Spielerischen des Experiments’ und des ‚Experimentellen des Spiels’. Spiel- und Experimentbegriff sollen sowohl theater/kunst-, als auch natur- und sozialwissenschaftlich kompatibel diskutiert werden.

Das Seminar findet als Blockveranstaltung im Arbeitsbereich Theaterwissenschaft des Instituts für Film-, Theater und empirische Kulturwissenschaft (IFTeK) unter der Leitung von Prof. Dr. Friedemann Kreuder (IFTeK, JGU) und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford) in Kooperation mit dem Studienprogramm Q+ des Fachbereich 05 Philosophie und Philologie statt und richtet sich an Doktoranden, fortgeschrittene Master-Studierende, Q+-Teilnehmer sowie alle Kollegen und Freunde des IFTeK.

Staging Einstein [Course Taught in English]

Leitung Prof. Dr. Tilman Sauer
Zweitägiges Blockseminar am 2. November und 23. November 2018, ganztägig, Raum 05-432 ("Hilbert-Raum", Institut für Mathematik, Staudinger Weg 9) | Vorbesprechung am 19. September 2018, 10:00 Uhr, Raum 05-522 (Institut für Mathematik, Staudinger Weg 9).
5 Leistungspunkte

Tilman Sauer vertritt an der JGU die Professur für Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften. Nach einem Studium der Physik, Mathematik und Philosophie und Promotion in theoretischer Physik an der Freien Universität Berlin war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und an den Universitäten Göttingen und Bern tätig, wo er sich 2008 für das Fach Wissenschaftsgeschichte habilitierte. Tilman Sauer ist Mitherausgeber der Gesamtausgabe der Werke Einsteins am California Institute of Technology in Pasadena, USA.

Teilnahmevoraussetzungen: Starkes interdisziplinäres Interesse und exzellente Englischkenntnisse; eine aktuelle Version des Textes des Theaterstücks wird verbindlich angemeldeten Teilnehmern und Teilnehmerinnen vor Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt und muss zur ersten Sitzung gelesen sein. Themenverteilung für Präsentationen bei der Vorbesprechung am 19.September oder per Email.

Anforderungen: Präsentationen und aktive Teilnahme

Lernziele: Reflexion der Rolle und Wahrnehmung moderner Naturwissenschaft in der Gesellschaft; Politik der Nobelpreisvergabe; Biographie Einsteins; Möglichkeiten und Grenzen der Vermittlung wissenschaftshistorischer Fragen im Medium des Theaters

Veranstaltungsbeschreibung: Einstein erhielt den Nobelpreis 1922 nach langem Widerstand innerhalb der schwedischen Akademie nicht für die Relativitätstheorie, sondern für seine Erklärung des photoelektrischen Effektes aus seinem "Wunderjahr" 1905. Die Hintergründe und Umstände der Entscheidung des Nobelpreiskommittees und allgemein die öffentliche Wahrnehmung und Rolle Einsteins wurden 2015 von dem norwegischen Wissenschaftshistoriker und Autors Robert Marc Friedman in einem Theaterstück unter dem Titel "Transcendence" verarbeitet. Dieses Stück beruht auf umfangreichen Recherchen des Autors und wurde zum Einsteinjahr 2015 am English Theatre in Berlin uraufgeführt. Es kam seitdem in verschiedenen Überarbeitungen auch an anderen Stellen zur Aufführung. Der Text des Stückes ist noch unpubliziert und wird vom Autor zur Zeit weiter überarbeitet. Das Theaterstück verknüpft die Lebensläufe der historischen Figuren von Einstein, Max Planck, ihrer Ehefrauen Mileva Einstein-Maric und Marga Planck, sowie den Mitgliedern des Stockholmer Auswahlkommittees Allvar Gullstrand und Carl Wilhelm Oseen. In dem Seminar werden wir den Text des Theaterstücks auf seine historischen Hintergründe analysieren und gleichzeitig die Frage diskutieren, welche Möglichkeiten das Medium des Theaters für die Vermittlung wissenschaftshistorischer Analyse und Narration bietet. Am zweiten der beiden Blockseminartage wird der Autor anwesend sein.

MAINZ Complementary Skills Workshop: Publishing Research Results in English [Course Taught in English]

Leitung Marcy Scholz
Zweitägiger Workshop am 15. und 16.11.2018, 9:30-17:30 | participants will be asked to submit a paper (in English) two weeks prior to the Workshop | MAINZ Seminar-Room 03-122, Staudingerweg 9

The Graduate School of Excellence Materials Science in Mainz (MAINZ) is an international PhD program which focuses on graduate training through excellence in research. MAINZ offers innovative scientific, technical and complementary PhD training, combined with excellent research in Materials Science, ranging from model systems and correlated materials to functional polymers, hybrid structures and bio-related materials. MAINZ is funded by the German Research Foundation in the framework of the Excellence Initiative. MAINZ was established in November 2007 and is the only graduate school in materials science that is funded in this framework.

Marcy Scholz: After completing a liberal arts degree in the United States (Bachelor of Arts, Davidson College), several writing courses (Duke University and University of North Carolina), Marcy Scholz obtained a degree for social work in Darmstadt. In addition to this, she holds a Cambridge University’s (UK) Certificate in Teaching English to Adults (CELTA) and has trained as a writing consultant at the Writing Center in the Pädagogische Hochschule in Freiburg and in International Literacy Management through the University of Zürich. She has assisted various PhD. candidates with their written English, has helped edit textbooks, and has been teaching English since 1993.

Teilnahmevoraussetzungen: This Workshop is designed for students from the natural sciences only, very good English skills, participants must provide a draft of a research paper before attending the workshop.

Anforderungen: Throughout the workshop, professional input from the trainer will alternate with practical written exercises and group discussions of relevant issues. Because the workshop uses material from participants, there is a call for papers two weeks prior to the workshop. During the feedback sessions, participants will examine a draft of this text as well as text drafts submitted by the other participants. There is an additional writing component with feedback that will take place after the initial two-day workshop and will be performed online.

Lernziele:
- Structural and language norms for research papers published in English
- Various strategies that will provide assistance to draft texts more efficiently
- Strategies to foster writing strengths in order to minimize writing weaknesses
- Revision techniques
- Feedback strategies

Veranstaltungsbeschreibung: This workshop concentrates on developing writing skills and strategies to improve one’s professional writing. In order to obtain this, the writer needs to be aware that there are expected norms for various structure and language found within a text. Mastering and utilizing these norms produce a text that the reader is capable of understanding the intended message of the author.

MAINZ Complementary Skills Workshop: The Art of Self-Presentation [Course Taught in English]

Leitung Heidrun Ohnesorge
Zweitägiger Workshop am 6. und 7.12.2018, 9:30-17:30 Uhr | Galli Theater & Training Center, WI

The Graduate School of Excellence Materials Science in Mainz (MAINZ) is an international PhD program which focuses on graduate training through excellence in research. MAINZ offers innovative scientific, technical and complementary PhD training, combined with excellent research in Materials Science, ranging from model systems and correlated materials to functional polymers, hybrid structures and bio-related materials. MAINZ is funded by the German Research Foundation in the framework of the Excellence Initiative. MAINZ was established in November 2007 and is the only graduate school in materials science that is funded in this framework.

Heidrun Ohnesorge studied Business Management and Journalism in Berlin. For 15 years she has worked for recruiting agencies, business consultancies and as a human resources consultant for a major publisher in Hamburg. 10 years ago she started working as an actress and trainer for body language and communication according to the Galli Method. She has worked for several corporations like Lufthansa, Caritas, REWE, Uni Frankfurt, ESWE, Blohm & Voss. On stage she can be seen at the Galli Theater in Wiesbaden.

Teilnahmevoraussetzungen: keine

Anforderungen: This workshop is most useful for students preparing for important interviews and those who want to improve their presence and personal charisma in order to successfully pass job interviews.

Lernziele:
- The seven guidelines of dynamic Body Language & Communication
- The importance of facial expressions, gestures, posture, breath, timing and voice that apply in professional communicative situations
- Persuasive power, physical presence, conversational skills
- Being authentic
- Expressing ones own strength

Veranstaltungsbeschreibung: Self-Presentation in the way of showing ones strength confidently and authentic at the right moment is an art that has to be practiced. This seminar will provide for essential skills in order to establish a convincing manner and appearance. For the last 30 years Johannes Galli, who is a successful trainer, author, director and actor, has developed a comprehensive method for free personality development in a playful and lively way. The Galli Method is based upon spontaneous role play. This workshop makes use of the Galli Method and takes a practical approach. The main elements include exercises on breath, voice and facial expression. The guidelines of body language and communication will be brought to you in a vivid lecture. Each participant will receive individual feedback concerning his or her expression and presence. Role playing, especially acting out various scenarios related to job interview situations, are going to improve the participants skills required for an effective appearance and successful communication.

Projektseminar Management und Digitale Transformation

Leitung Prof. Dr. Andranik Tumasjan
Mi. 24.10.18, 13 bis 15 Uhr in HS IX | Mi. 21.11.18, 10 bis 16 Uhr in HS VII | Mi. 19.12.18, 10 bis 16 Uhr in RW 6 Containerbau | Mi. 23.01.19, 8 bis 16 Uhr in RW 6 Containerbau | Di. 12.02.19, 9 bis 17 Uhr in HS IX
6 Leistungspunkte

Andranik Tumasjan ist Professor für Management und Digitale Transformation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Sehr gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Vorteilhaft wären bereits erlangte Businesskenntnisse sowie Erfahrungen im Projektmanagement und Projektarbeit. Bewerbung: zusätzlich Lebenslauf, ein kurzes Motivationsschreiben und eine aktuelle Notenübersicht aus Jogustine (Screenshot oder Druck der Webseite reicht aus) mit der Anmeldung einreichen.

Anforderungen: Präsentation und Projektbericht

Lernziele: Im Projektseminar erwerben die Studierenden praktische Kompetenzen in der Konzeption, Planung und Durchführung eines praktischen Projekts bzw. angewandten wissenschaftlichen Projekts im Bereich Management und Digitale Transformation. Sie sind in der Lage auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse konkrete praktische oder wissenschaftliche Problemstellungen in Projektteams zu bearbeiten.

Veranstaltungsbeschreibung: Aktuelle Problemstellungen im Bereich Management und Digitale Transformation in Kooperation mit Unternehmen und/oder angewandte Forschungsprojekte des Lehrstuhls (je nach Verfügbarkeit) in den Themenfeldern Digital Strategy, Digital Business Models, Digital Entrepreneurship, Digital Innovation, New Work, Blockchain-Technologie bzw. Distributed Ledger Technology.

Einführung in die politische Philosophie

Leitung Prof. Dr. Ruth Zimmerling
montags 10:15-11:45 Uhr | erster Vorlesungstermin am 22.10.2018 | im Audimax
3 Leistungspunkte

Ruth Zimmerling ist Professorin für politische Theorie am Institut für Politikwisenschaft der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Lektüre: Becker, Michael, Johannes Schmidt und Reinhard Zintl: "Politische Philosophie", 4. Aufl. 2017, Paderborn: Schöningh (UTB-Reihe "Grundkurs Politikwissenschaft). Die Vorlesung orientiert sich an diesem Lehrbuch, das sich alle Teilnehmer vor Semesterbeginn besorgen sollten! (Alle Auflagen sind verwendbar!)

Anforderungen: Keine fachlichen Voraussetzungen sind erforderlich. Die Studierenden reichen zum 28.2.2018 ein semesterbegleitendes Protokoll der Vorlesung per Email beim Q+Team ein. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich gern an das Q+Team.

Lernziele: Kenntnisse über zentrale Themen und Argumentationsfiguren sowie ideengeschichtlich relevante Autoren zu politischen Rechtfertigungsfragen

Veranstaltungsbeschreibung: Die Vorlesung bietet einen einführenden Überblick in zentrale Themen und Argumentationsweisen der politischen Philosophie, also des Zweiges der Politikwissenschaft, der sich v. a. mit Fragen der Legitimität, der Rechtfertigungsfähigkeit und der Bewertung politischer Phänomene beschäftigt – z. B. mit der Frage, welche Argumente sich für die weitverbreitete Einschätzung vorbringen lassen, dass demokratische Systeme diktatorischen vorzuziehen sind oder dass Menschenrechte universal gelten (sollten).

Bildungsgerechtigkeit

Leitung Prof. Dr. Gerhard Kruip
Freitags 8:15-9:45, vierzehntägig | Raum 00 232 HS 11 (Alte Mensa)
2 Leistungspunkte

Gerhard Kruip, Prof. für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät im Fachbereich 01 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dr. theol., Dr. habil. theol., Jahrgang 1957, Studium der Mathematik und der Kath. Theologie in Würzburg und Paris, von 1985-95 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg, mehrmonatige Forschungsaufenthalte in Mexiko 1982 und 1983 sowie 1991 und 1992, 1995-2000 Direktor der Katholischen Akademie für Jugendfragen in Altenberg, Lehraufträge u.a. an der Dormitian Abbey in Jerusalem 1995, 2000-2009 Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover (www.fiph.de), apl. Prof. an der Universität Würzburg und Lehraufträge an der Universität Hannover, seit 2006 Prof. für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät im Fachbereich 01 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, von Herbst 2012 bis Sommer 2015 Dekan. Arbeitsschwerpunkte u.a.: Bildung und Gerechtigkeit, Ethische Bildung, Gerechtigkeitstheorien und ihre verschiedenen Anwendungsfelder, insbesondere Fragen globaler Gerechtigkeit, Wirtschaftsethik und Unternehmensethik, Lateinamerikanische Theologie, innerkirchlicher Reformprozess. Vielfältige Erfahrungen als Berater in Ethikkommissionen, Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz und des Deutschen Caritasverbandes und als Referent in Managerfortbildungen.

Teilnahmevoraussetzungen: Keine.

Anforderungen: Kurzes Abschlusskolloquium.

Lernziele: Sozialethisches Problembewusstsein zu Chancengerechtigkeit im Bildungssytem und nötigen Reformen

Veranstaltungsbeschreibung: Über die klassischen Gerechtigkeitsfragen hinaus wird in den letzten Jahren mehr und mehr Menschen bewusst, dass auch der Bereich der Bildung einer sozialethischen Reflexion bedarf. Dabei spielt das Prinzip der Beteiligungsgerechtigkeit eine wesentliche Rolle. In der Vorlesung werden eine Topographie moralischer Probleme des Bildungssystems, eine sozialethische Theorie für diese Bereichsethik vorgestellt und exemplarisch Einzelfragen diskutiert. Vor allem für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer ist eine sozialethische Reflexion auf Fragen der Bildungsgerechtigkeit sinnvoll. Als einführende Lektüre geeignet: Kruip, Gerhard; Heimbach-Steins, Marianne; Kunze, Axel-Bernd (Hg.): Bildungsgerechtigkeit - Interdisziplinäre Perspektiven. Bielefeld: W. Bertelsmann, 2009.

Methods and Theories of Cultural Studies [course taught in English]

Leitung Prof. Dr. Anja Müller-Wood
Mittwochs, 12:15-13:45 | HS 7 (Forum 01 105)
1 Leistungspunkt (bei Klausurteilnahme 2 LP)

Anja Müller-Wood ist Professorin für Anglistik am Forschungs- und Lehrbereich English Literature and Culture, Department of English and Linguistics der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Sehr gute Englischkenntnisse, Lektüre der Texte, auf denen der Kurs basiert.

Anforderungen: ggf. Kurzklausur.

Lernziele: Kritische Grundlagenkenntnisse in der Kulturwissenschaft

Veranstaltungsbeschreibung: Bei dieser interaktiven Vorlesung handelt es sich um eine Überblicksveranstaltung, in der methodische Grundlagen der Kulturwissenschaft auf Basis ausgewählter Schlüsseltexte vermittelt werden. Das Spektrum reicht von den Anfängen des Strukturalismus in der Linguistik Saussures bis hin zu verschiedenen Ausprägungen des Poststrukturalismus; zu den behandelten Autoren gehören u.a. Roland Barthes, Jacques Derrida, Michel Foucault und Judith Butler. Die Vorlesung ist in drei große Themenbereiche gegliedert, die die Hauptinteressen der Kulturwissenschaft reflektieren: Sprache, Macht und Identität. Die abstrakten Inhalte der Theorie werden mithilfe relevanter literarischer Quellen (Auszüge) eingeführt, die theoretische Konzepte aufgreifen und fiktionalisieren.
Die vorzubereitenden Texte liegen als Kopiervorlage bei Frau Wächter (Raum 01-577, Mo-Do von 9-12 Uhr) vor.

OUTLINE

Preliminaries
1. 17 October 2018: Introduction: Why Cultural Studies?
2. 24 October 2018: What is Culture?
Read: Terry Eagleton, from The Idea of Culture (2000)
3. 31 October 2018: Cultural Studies and the Postmodern Mindset
Read: John Fowles, from The French Lieutenant’s Woman (1969)

Language
4. 7 November 2018: Structuralism
Read: Peter Barry, from Beginning Theory (1995)
5. 14 November 2018: Reading a World of Signs: Cultural Semiotics and Beyond
Read: Roland Barthes, “Rhetoric of the Image” (1964)
6. 21 November 2018: No Session!
7. 28 November 2018: Semiotic Practice – tasks to be announced beforehand
8. 5 December 2018: Deconstruction
Read: Jacques Derrida, “Structure, Sign and Play in the Discourse of the Human Sciences” (1966)

Identity
9. 12 December 2018: From Identity to Identities I
Read: Malcolm Bradbury, from The History Man (1975)
10. 19 December 2018: From Identity to Identities II
Read: Judith Butler, from Gender Trouble (1990)
Christmas Break

Power
11. 9 January 2018: Conceptualising Power
Read: Angela Carter, from Nights at the Circus (1981)
Michel Foucault, from Discipline and Punish (1975, 1977)
12. 16 January 2018: No Session!
13. 23 January 2018: Consumerism & Mass Culture I
Read: Walter Greenwood, from Love on the Dole (1933)
Max Horkheimer and Theodor Adorno, “The Culture Industry” (1944/1947)
14. 30 January 2018: Consumerism & Mass Culture II
Read: Alan Sillitoe, from Saturday Night and Sunday Morning (1958)
Walter Benjamin, from “The Work of Art in the Age of Mechanical Reproduction” (1935)

Outlook
15. 6 February 2018: Whither Cultural Studies?
Read: Malcolm Bradbury, from The History Man (1975), Jonathan Franzen, from The Corrections (2000)
Henry Plotkin, from The Imagined World Made Real: Towards a Natural Science of Culture (2002)
(Revision)
16. 13 February 2018: Final Test

Öffentliche Finanzen

Leitung Prof. Dr. Daniel Schunk
Mittwochs, 8:30 - 10:00 Uhr | Raum N2; Übung: donnerstags wahlweise 8:30 - 10:00 Uhr | Raum HS7 | oder 12:15-13:45 | Raum P2 ab 18.10.2018
3 SWS (davon 2 Vorlesung + 1 Übung)
6 Leistungspunkte

Daniel Schunk ist Professor für Public and Behavioral Economics an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Fundierte Kenntnisse in Oberstufenmathematik. Interesse an wirtschaftspolitischen Fragestellungen.

Anforderungen: 30-minütige Präsentation und Diskussion zu einem aktuellen Wirtschaftspolitischen Thema.

Lernziele: Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die Studierenden vertieft mit der Rolle des Staates in der Marktwirtschaft vertraut gemacht. Sie sollen Wirkungen der staatlichen Aktivität auf das Wirtschafts- und Sozialsystem verbal als auch formal-quantitativ analysieren und diskutieren können, ebenso die Rolle der Sozialversicherungsträger. Darüber hinaus wird den Studierenden ein grundlegendes Verständnis empirischer Daten zu Längsschnitt- und Querschnittvergleichen staatlicher Aktivität vermittelt, um sie zu befähigen, auf dieser Basis eigenständige empirische Analysen zu wirtschaftspolitischen Fragestellungen durchführen zu können.

Veranstaltungsbeschreibung: In den Vorlesungen werden grundlegende und aktuelle finanz- und wirtschaftspolitische Probleme vorgestellt und diskutiert. In der Übung werden hierzu quantitative Aufgaben gerechnet.

Adaptation [course taught in English]

Leitung Prof. Dr. Rainer Emig
montags (ab 15.10.2018) 10:15-11:45 Uhr | Raum 00 421 P7 Philosophicum
6 Leistungspunkte

Rainer Emig is Chair of English Literary and Cultural Studies and teaches British literature and culture from the Middle Ages to the 21st century. He also has strong interests in the New Literatures in English, especially African and Asian writings, and in Ireland and Wales. He was educated at Johann Wolgang Goethe University Frankfurt am Main, Germany, Warwick University and Oxford University, United Kindom, and Siegen University, Germany. He has taught at Cardiff University, Wales, Regensburg University and Hannover University, Germany. His theoretical interests range from psychoanalytic theory via deconstruction to postcolonial questions. His cultural interests focus on gender and sexuality as well as questions of normality, power, and violence, but also youth and popular culture. His most recent works include Performing Masculinity (with Anthony Rowland, 2010), and Treasure in Literature and Culture (2013). Current projects include a monograph on eccentricity and another on the intersection of ethics and questions of alterity in treasure and treasure hunts. Rainer Emig is one of the editors of the Journal for the Study of British Cultures (JSBC).

Teilnahmevoraussetzungen: ausreichende Englischkenntnisse, Erfahrung mit Literatur, Theater, Film und anderen Medien, Interesse an Fragen der Rezeption von Texten und Medien

Anforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive mündliche Mitarbeit, Verfassen einer eigenen theoretisch begründeten Adaptionsplanung (Sprache und Länge verhandelbar)

Lernziele: Erkenntnisse über die Definitionen, Strukturen und Effekte von Adaptionen, sowohl in allgemeiner Hinsicht als auch spezifisch im Bereich britischer Kultur, Literatur und Medien. An die Analyse ausgewählter Adaptionen schließt sich die zumindest theoretische Planung eigener an.

Veranstaltungsbeschreibung: Adaptation has increasingly moved into the focus of Literary and Cultural Studies in recent years. This was, on the one hand, the result of the insight that culture (and within it literature) are always in the process of adapting previous materials. In terms of literary texts, this mechanism was previously described as intertextuality. Once media change enters this provess, we can talk about adaptation. The seminar will look at definitions of adaptation and some of its key aspects and questions, such as the position of a possible 'original', the question of authorship, intended 'readers', or the effects of adaptation on the potential 'meanings' of texts. It will use most recent contributions to the debate, such as essays from The Routledge Companion to Adaptation (2018). It will also attempt its own analyses of the adaptation of selected materials from English-language literatures and cultures.
Background Reading:
Leitch, Thomas M., ed. (2017): The Oxford Handbook of Adaptation Studies. New York: Oxford University Press. Print.

Buch und Internet: Herangehensweise, Theorien und Methoden benachbarter Disziplinen

Leitung Prof. Dr. Christoph Bläsi
montags 14:15-15:45 Uhr | Raum 03 436, SBII
7 Leistungspunkte

Christoph Bläsi ist Professor für Buchwissenschaft/Book Studies an der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: In der Veranstaltung wird in den ersten Sitzungen explizit Bezug genommen auf die von den BuchwissenschaftlerInnen verpflichtend absolvierte Veranstaltung „Theorien und Methoden“ des BA-Studienganges Buchwissenschaft. Q+-TeilnehmerInnen sollten sich mit den Theorien und Methoden ihrer Herkunftsdisziplin auseinandergesetzt haben; zum Einlesen in die Buchwissenschaft unter der gegebenen Perspektive eignen sich: Füssel, Stephan/Norrick-Rühl, Corinna: Einführung in die Buchwissenschaft. Unter Mitarbeit von Dominique Pleimling und Anke Vogel. Darmstadt: WBG, 2014 sowie beispielhaft (aus der Literaturliste des Moduls von „Theorien und Methoden“): Bourdieu, Pierre: Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes. Frankfurt/Main 1999, Genette, Gérard: Paratexte. Frankfurt/Main, Paris 1989 sowie – für besonders ambitionierte Studierende – Jäger, Georg: Keine Kulturtheorie ohne Geldtheorie. Grundlegung einer Theorie des Buchverlags. Siegen 1994.

Anforderungen: Referat / Teilsitzungsleitung, über die Theorien und Methoden einer Nachbardisziplin oder ein Thema wie z.B. „Digital Humanities“, „Poststrukturalistische Ansätze“, „Wissenschaftstheorie“, …

Lernziele: Die Studierenden sollen die vielfältigen methodisch-theoretischen Ansätze kennen lernen, die es braucht, um die Phänomene der digitalisierten Buchwirtschaft und der digitalisierten Buchkultur angemessen und umfassend zu analysieren. Dabei sollen sie auch etwas erfahren über den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess allgemein und die Notwendigkeit verstehen, in der Buchwissenschaft die Beschränkung auf die Methode der Hermeneutik hinter sich zu lassen; auch die methodisch-theoretischen Grundlagen der Herkunftsdisziplin bzw. des Nebenfaches der Studierenden werden reflektiert. Die Hausarbeit dient dazu, einen ausgewählten Bereich dieser Agenda zu vertiefen oder die Analyse eines Phänomens der digitalisierten Buchwelt in seiner methodischen Anlage explizit zu reflektieren.

Veranstaltungsbeschreibung: In diesem Seminar wollen wir uns – ausgehend von einer Beschäftigung mit wissenschaftstheoretischen Grundlagen – systematisch einen Überblick über die verschiedenen möglichen und z.T. realisierten disziplinären Herangehensweisen an das Schnittgebiet zwischen dem Mediensystem Buch und dem Internet (bzw. der Digitalisierung und der Medienkonvergenz) verschaffen. Insbesondere wird es dabei um die ergänzende Einordnung der digitalen Kommunikation im Umfeld des Mediensystems Buch in medienwissenschaftlich-medientheoretische sowie in kommunikationswissenschaftliche Theoriebildungen gehen. Aber auch etwas entferntere, zu diesem Gegenstand bisher systematisch kaum in den reflektierenden Blick genommene relevante Wissenschaftsdisziplinen, v.a. Literaturwissenschaft / Komparatistik, Wirtschaftsinformatik und Informationswissenschaft, werden wir daraufhin „abklopfen“, was sie, mit welchem Selbstverständnis und mit welchen Methoden und Theorien zum Mediensystem Buch und insbesondere seinen Berührungspunkten mit der digitalen Kommunikation zu sagen haben. Ziel der Veranstaltung ist es, das Selbstverständnis der Buchwissenschaft im Hinblick auf Aspekte von Digitalität und Medienkonvergenz zu schärfen sowie die Chancen interdisziplinärer Zusammenarbeit bzw. der Adoption von Theorien und Methoden aus anderen Disziplinen zu erkennen.

Chinese American Relations from Benjamin Franklin to Donald Trump [course taught in English]

Leitung Prof. Dr. Alfred Hornung
Dienstags, 10:15-11:45 | Raum 00 030 SR 04, BKM (Kantstr. 2)
6 Leistungspunkte

Alfred Hornung ist Forschungsprofessor für Amerikanistik an der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Sehr gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft Texte und Produkte der Popular Culture vom 18. bis 21. Jahrhundert zu rezipieren und zu diskutieren

Anforderungen: Präsentation, Hausarbeit

Veranstaltungsbeschreibung: In this course we will discuss Chinese American Relations from the 18th to the 21st century. The objective is to add an Eastern perspective to the concept of Transnational American Studies. We will begin with Benjamin Franklin's reception of the Chinese philosopher Confucius and its repercussions on the Foundation of the United States of America. The Transcendentalists reconnected with Asian philosophy, as did Ezra Pound for his creation of modern poetry. Chinese railroad workers and immigrants reacted to the American experience in forms of life writing, while Americans invented stereotypical productions to make fun of the Chinese. In postmodern art exiled Chinese artists conjoined the two countries in their critical designs.

Einführung in die Verstehenslehre (Hermeneutik). Quellentexte zur Auslegung der Bibel im Laufe einer 2000jährigen Geschichte der Interpretation

Leitung Prof. Dr. Ruben Zimmermann
Donnerstags, 14:15-15:45 | Raum 00-415, Forum 4
2 Leistungspunkte

Ruben Zimmermann ist Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an Fragen der Interpretationstheorie und Hermeneutik

Anforderungen: Kleinere Aufgaben als Vorbereitung für jede Sitzung

Lernziele: Die Bibel wird als „Laboratorium“ verstanden, um in die Verstehenslehre (Hermeneutik) insgesamt einzuführen. Damit wird die Genese der wissenschaftlichen Disziplin der Hermeneutik aufgenommen, die sich über die Bibelauslegung etabliert hat und dann über die Textauslegung hinaus zur allgemeinen Interpretationstheorie und Erkenntnistheorie entwickelt hat. Ziel ist a) hermeneutische Kompetenz; b) Grundkenntnisse der Auslegungskunst in 2000 Jahren

Veranstaltungsbeschreibung: Biblische Hermeneutik ist die Wissenschaft vom angemessenen Verstehen der Bibel. Seit dem Abschluss des biblischen Kanons und bis in die Gegenwart ist die Geschichte der Disziplin von einem Ringen um ein angemessenes Verstehen der Schrift und um Kriterien für eine methodisch geregelte Interpretation gekennzeichnet. Hermeneutik wird dabei nicht nur als Auslegungstechnik, sondern seit H.-G. Gadamer wieder als Kunst der Auslegung verstanden, die den Verstehenden im Prozess des Erkennens immer schon mit einbezieht.

In der Übung soll anhand der Lektüre ausgewählter 'klassischer' Originaltexte aus der Geschichte der biblischen Hermeneutik (z.B. Augustinus, Hildegard v. Bingen, Luther, Spinoza, Schleiermacher …) die Entwicklung der Disziplin nachgezeichnet werden.
Dabei wird deutlich, dass es die Bibelhermeneutik war, die die wissenschaftliche Disziplin der Hermeneutik überhaupt hervorgebracht hat. Eine Reflexion der Verstehenslehre (weit über die Theologie hinaus) ist deshalb ohne diese biblischen Wurzeln gar nicht möglich.

Hauptseminar Neuzeit: Rom und Kirchenstaat in der Neuzeit

Leitung Prof. Dr. Matthias Schnettger, PD Dr. Lutz Klinkhammer, Dr. Sabina Brevaglieri
2 SWS mit Teilblock in Rom. Termine: 22. Oktober | 29. Oktober | 12. November | 19. November | 14. Januar | 04. Februar, jeweils 8:00 - 10:00 Uhr, P6, Philosophicum I,  Die Exkursion dazu nach Rom findet vom 21. Januar-25. Januar 2019 statt.
3 Leistungspunkte

Matthias Schnettger ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Lutz Klinkhammer ist Privatdozent an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Sabina Brevaglieri ist Marie Curie-Forscherin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Empfohlene Literatur: Bauer, Franz J.: Rom im 19. und 20. Jahrhundert. Konstruktion eines Mythos. Regensburg 2009; Büchel, Daniel/Reinhardt, Volker (Hg.): Modell Rom? Der Kirchenstaat und Italien in der Frühen Neuzeit. Köln/Weimar/Wien 2003; Pastor, Ludwig von: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. 16 Bde. Freiburg 1886-1933 (mehrere Neuaufl.); Reinhardt, Volker: Geschichte Roms. Von der Antike bis zur Gegenwart. München 22014 (Beck’sche Reihe 2325).

Anforderungen: Vorbereitung einer Präsentation

Lernziele: Lernziele Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten durch einen multiperspektivischen Blick auf das frühneuzeitliche Rom vertiefte Erfahrungen im Feld der historischen Forschung und können historische Entwicklungen anhand historischer Objekte und Zeugnisse selbstständig einordnen. Durch eine Präsentation erproben sie die eigenständige Reflexion und Vermittlung historischer Gegenstände.

Veranstaltungsbeschreibung: Rom und der Kirchenstaat nehmen in mehrfacher Hinsicht in der europäischen Neuzeit eine Sonderrolle ein: Als Sitz des Papstes war und ist Rom das Zentrum der katholischen Kirche. Ihren universalen Anspruch brachten die Pontifices seit dem 15. Jahrhundert durch eine grundlegende Umgestaltung der Stadt im Stil der Renaissance, dann des Barock zum Ausdruck. Rom war auch eines der prominentesten Ziele für Reisende aller Art – von Pilgern, von jungen Adligen im Rahmen ihrer Grand Tour, von Künstlern, Musikern und Handwerkern auf der Suche nach einer Anstellung etc. Damit wurde die Stadt zugleich zu einem Zentrum des Wissensaustauschs in den unterschiedlichsten Bereichen: von der Diplomatie über die Bildenden Künste und die Musik bis hin zu den Naturwissenschaften.
Neben dem positiven Rombild stand aber stets das Feindbild Rom: So wurde die Papststadt von den Reformatoren des 16. Jahrhunderts als „Hure Babylon“ und von den Aufklärern des 18. Jahrhunderts als Hort des Aberglaubens perhorresziert. Im 19. Jahrhundert dann wurde die Inkorporation des Kirchenstaats und der angestrebten Hauptstadt Rom in einen italienischen Nationalstaat zu einem Hauptziel des Risorgimento. Der daraus resultierende Konflikt zwischen katholischer Kirche und italienischem Staat kam erst durch die Lateranverträge von 1929 zum Abschluss.
In dem Hauptseminar erarbeiten die Studierenden unterschiedliche Dimensionen der Geschichte Roms und des Kirchenstaats vom 16. bis ins 19. Jahrhundert und vertiefen sie im Rahmen der Exkursion (21. bis 25. Januar 2019) vor Ort. Der Unkostenbeitrag für die Exkursion beträgt € 250,00. Für die Seminarteilnahme sind Italienischkenntnisse vorteilhaft, aber nicht obligatorisch.

Im Kreuzverhör: Zur Dramaturgie von Gerichtsverfahren in audiovisuellen Medien

Leitung Prof. Dr. Alexandra Schneider
Montags, 10:15-12:45 Uhr | 00 113 Seminarraum (Medienhaus)
4 Leistungspunkte (bei Anfertigung einer Hausarbeit wird ein zusätzlicher Leistungspunkt vergeben)

Alexandra Schneider ist Professorin für Mediendramaturgie im Fachgebiet Filmwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: keine

Anforderungen: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben

Lernziele:

Veranstaltungsbeschreibung: Das Seminar untersucht Gerichtsprozesse in unterschiedlichen audiovisuellen Medien; vom Drama über Reality und dokumentarische Formate. Dabei werden sowohl historische wie gegenwärtige Erzählformate diskutiert, bei denen Gerichtsprozesse eine Rolle spielen. Neben fernseh- und filmwissenschaftlichen Texten, soll auch Auseinandersetzungen zur Dramaturgie im Recht beigezogen werden.

Ein Reader und eine ausführliche Literaturliste werden zu Seminarbeginn zur Verfügung gestellt.

Religionskritik

Leitung Prof. Dr. Ulrich Volp
Dienstags, 10:15-12:45, vierzehntägig | Forum 5, 01-546 | Erste Sitzung 25.10.18.
3 Leistungspunkte

Ulrich Volp ist Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Vorausetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats. Für die Lektüre der antiken Texte sind Latein- und Griechischkenntnisse empfehlenswert, Übersetzungen sind aber vorhanden.

Anforderungen: Referat

Veranstaltungsbeschreibung: In dem Seminar wird der Frage nach Christentums- und Religionskritik und ihren historischen Ursachen und Kontexten in rund 2000 Jahren Kirchengeschichte nachgegangen. Entlang der Leitkategorien „Bibelkritik“, „Kirchenkritik“ und „Religionskritik“ werden historische Argumentationsstrukturen und Begründungszusammenhänge in allen (kirchen)historischen Epochen bis Anfang des 21. Jahrhunderts erarbeitet. Der große zeitliche Bogen ermöglicht u.a. die Frage, ob überhaupt irgendwelche der kategorialen Phänomene moderne Erscheinungen sind und ob nicht lediglich ihre Schwerpunktsetzung sowie die Verbreitung in den jeweiligen Gesellschaften variiert. Da Christentums- und Religionskritik ein relevantes Element im Umgang mit Religion in den gegenwärtigen (west)europäischen und nordamerikanischen gesellschaftlichen Diskursen ist, bietet das Seminar nicht nur die kirchenhistorische Beschäftigung mit einem durchgängigen Thema der Christentumsgeschichte, sondern intendiert Gesprächsfähigkeit in gegenwärtigen Kontroversen.

Renaissance Comedy [Course taught in English]

Leitung Prof. Dr. Anja Müller-Wood
Dienstags, 14:15-15:45 | P109a, Philosophicum I
2 Leistungspunkte (Teilnahme und Referat), 3 Leistungspunkte bei zusätzlicher Hausarbeit

Anja Müller-Wood ist Professorin für Anglistik am Forschungs- und Lehrbereich English Literature and Culture, Department of English and Linguistics der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Sehr gute Englischkenntnisse, Lektüre der Texte, auf denen der Kurs basiert

Anforderungen: Teilnahme, Referat, ggf. Hausarbeit

Lernziele: Differenziertes, kritisches Verständnis des Genres „Komödie“

Veranstaltungsbeschreibung: The aim of this seminar is to explore the diversity of Renaissance comedy, which comprises a wide range of different modes and styles – from crude farce to sophisticated satire, from the fantastic festive comedies of Shakespeare to the realistic and historically specific city comedies set in London. Following an introduction, we will study the following plays in detail, focusing in particular on genre, form and theatrical strategies:
William Shakespeare, The Comedy of Errors (1592-94)
---, Twelfth Night (c. 1601)
Ben Jonson, Epicoene, or The Silent Woman (1609)
Further materials will be made available in the course of the semester via JGU Reader.

Preliminary Course Programme

16 Oct Introduction
23 Oct Studying Theatre: General Principles (readings in JGU reader as from September)
30 Oct William Shakespeare, The Comedy of Errors
6 Nov William Shakespeare, The Comedy of Errors
13 Nov “City Comedy”; 45-min Group Presentation
20 Nov No session: Reading Week
27 Nov Ben Jonson, Epicoene
4 Dec Ben Jonson, Epicoene
11 Dec “Comedy of Humours/ Satiric Comedy”; 45-min Group Presentation
18 Dec Trevor Nunn: The Comedy of Errors (1976)
8 Jan “Festive Comedy”; 45-min Group Presentation
15 Jan William Shakespeare, Twelfth Night
22 Jan William Shakespeare, Twelfth Night
29 Jan Genre Issues: What is a Comedy?
5 Feb Genre Issues: When Tragedy is Comedy
12 Feb Conclusion

Rodolphe Töpffer

Leitung Prof. Dr. Dietrich Scholler
Mittwochs, 14:15-15:45 | P15, Philosophicum
5 Leistungspunkte (Hausarbeit), 3 Leistungspunkte (Präsentation)

Dietrich Scholler ist Professor am Romanischen Seminar der JGU Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: 1.) gute Französischkenntnisse; 2.) Vorausgesetzt wird die Lektüre von drei graphischen Romanen (vgl. Kommentar, siehe unten)

Anforderungen: Hausarbeit oder Präsentation

Lernziele: 1.) Die Studierenden lernen die ersten Beispiele der neuen Gattung des graphischen Romans bzw. der Bildergeschichte kennen. 2.) Sie werden befähigt, graphische Romane im historischen Kontext der Romantik und des Realismus auf der Grundlage diskurshistorischer und semiotischer Theoriebildung zu interpretieren. 3.) Sie lernen die wichtigsten Komik- und Satiretheorien kennen. 4.) Sie werden befähigt, Töpffers graphische Romane als satirische Indienstnahmen zeitgenössischer Diskurse des 19. Jahrhunderts zu deuten. 5.) Sie beurteilen Töpffers Bildergeschichten im Horizont intermedialer Theorien. 5.) Sie erhalten einen Zugang zu den bislang nicht erforschten Novellen Rodolphe Töpffers.

Veranstaltungsbeschreibung: Der Genfer Zeichner und Schriftsteller Rodolphe Töpffer (1799–1846) ist in Deutschland kaum bekannt, gilt in Frankreich und der Frankophonie aber als Erfinder des europäischen Comic. Seine skurrilen Bildergeschichten stehen in der satirischen Tradition eines Boileau und handeln von aufgeblasenen Bürgern (Histoire de Monsieur Jabot, 1833), von der neuen ,Wissenschaft' der Pädagogik (Histoire de Monsieur Crépin, 1837), von einem Professor, der eine Bildungsreise auf einem Maulesel unternimmt (Histoire de Docteur Festus, 1840) und nicht zuletzt von Geschichten, in denen die überlieferten Geschlechterrollen auf den Kopf gestellt werden (Histoire de Monsieur Cryptogame, 1846). Diese und andere Geschichten ähneln in ihrer Machart bereits modernen Comics: Durch entsprechende Sequenzierung von drei bis vier Panels lernen die Bilder laufen und sie erhalten durch die dazu gehörigen Texte eine narrative Dimension, die dem Einzelbild versagt bleiben muss. Das Ziel des Seminars besteht darin, auf der Basis satirischer, semiotischer und kulturwissenschaftlicher Theoriebildung einen Zugang zu Töpffers Werk zu finden. Darüber hinaus sollen auch zeitgenössische poetologische Texte zur Analyse herangezogen werden. Nicht zuletzt wird die intertextuelle Dimension zu berücksichtigen sein, da einige Bildergeschichten auf bekannte Hypotexte wie Molières Le bourgeois gentilhomme oder Goethes Faust zurückgehen.

Steuergerechtigkeit - rechtliche, wirtschaftliche und sozialethische Perspektiven

Leitung Prof. Dr. Gerhard Kruip, Prof. Dr. Roland Euler, Prof. Dr. Christian Thiemann
Mittwoch, 18:15-19:45 (erste Sitzung am 24.10.18)| Raum wird noch bekanntgegeben
6 Leistungspunkte

Roland Euler hat den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebliche Steuerlehre an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne. Die Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind: Handels- und steuerrechtlicher Jahresabschluss, Besteuerung von Personen- und Kapitalgesellschaften, Internationale Ertragsbesteuerung. Mehr Informationen finden Sie hier.

Gerhard Kruip ist Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Christian Thiemann ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Europarecht, Finanz- und Steuerrecht. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Keine

Anforderungen: Referat

Lernziele: Sozialethisches, juristisches und ökonomisches Problembewusstsein zu Fragen gerechter Steuergestaltung

Veranstaltungsbeschreibung: Wieviel Steuern darf der Staat von seinen Bürgern/innen erheben? Warum darf er sie überhaupt besteuern? Soll der Steuertarif progressiv gestaltet sein? Sind direkte oder indirekte Steuern gerechter? Was muss man steuerlich absetzen können? Warum gibt es Kinderfreibeträge und ein Ehegattensplitting? Sind soziale Leistungen besser über Steuern oder besser über Abgaben zu finanzieren? Soll man mit Steuern steuern, beispielsweise durch eine Energiesteuer? Wir intensiv muss Steuerhinterziehung bekämpft und strafrechtlich verfolgt werden? Wie lassen sich Bürger/innen und Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft überhaupt noch besteuern? Diese Fragen betreffen die meisten Bürgerinnen und Bürger direkt, weil sich Steuern finanziell teilweise massiv auswirken und die Gerechtigkeitsintuitionen der Menschen unmittelbar angesprochen sind. Dementsprechend heftig werden politische Debatten geführt, denen es aber leider häufig an entsprechendem Sachverstand sowohl hinsichtlich des Steuersystems wie hinsichtlich der dadurch berührten sozialethischen Probleme mangelt. In diesem interdisziplinären Seminar sollen steuerrechtliche, ökonomische und sozialethische Reflexionen zusammengeführt werden, um sowohl steuerrechtlich und ökonomisch wie sozialethisch fundierte Standpunkte zu den vielfältigen Fragen der Steuergerechtigkeit zu erarbeiten. Es richtet sich an Studierende aus juristischen, wirtschaftswissenschaftlichen, theologischen und philosophischen Studiengängen. Je nach Zahl der Teilnehmerehmenden des Seminars bereiten ein oder zwei Personen (möglichst aus unterschiedlichen Disziplinen) Beiträge von ca. 20 bis 30 min. Länge als Eröffnung der Seminardiskussion zu den verschiedenen Themen vor. Die Einzelheiten werden mit dem jeweiligen Fachvertreter abgesprochen. Als einführende Lektüre geeignet: Kruip, Gerhard; Schramm, Michael: Steuergerechtigkeit - Eine Topographie moralischer Fragen. In: Amosinternational 4 (2010)2, 3-9.

Wozu noch Oper? Neue Konzepte, neue Formate, neue Werke

Leitung PD Dr. habil Andreas Krause
Montag, 18:15-21:15, vierzehntägig | erste Sitzung 15.10.2018 | Hörsaal Musikwissenschaft, 1. OG, Philosophicum 1, linker Vorbau
2-7 Leistungspunkte (siehe Anforderungen)

Andreas Krause, seit 1992 Lektor für Zeitgenössische Musik im Verlag Schott Music Mainz, ebenfalls 1992 Promotion in Münster über die Klaviersonaten Franz Schuberts (erschienen im Bärenreiter Verlag, dort auch Mitherausgeber des "Schubert Handbuchs", 1997, und Mitautor des "Beethoven Handbuchs", 2009), 2003 Habilitation an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken mit Beiträgen zur Musik des 20. Jahrhunderts (insb. "Anton Webern und seine Zeit", Laaber 2001), 2012 Umhabilitierung an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seitdem Privatdozent am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft.

Teilnahmevoraussetzungen: Theateraffinität – Lektüre: aktuelle Ausgaben (der letzten Jahre) der einschlägigen Periodika wie Opernwelt, Musik&Theater etc.

Anforderungen: 2 Leistungspunkte für Teilnahme, 4 Leistungspunkte für Präsentation, 7 Leistungspunkte für Teilnahme, Präsentation, Hausarbeit

Lernziele: vertieftes Verständnis über die Funktion aktuellen Musiktheaters in Kunst und Gesellschaft

Veranstaltungsbeschreibung: Noch 1967 forderte der Komponist Pierre Boulez "Sprengt die Opernhäuser in die Luft" – er selbst wurde dann 1976 Dirigent des ‚Jahrhundertrings‘ in Bayreuth. Obwohl im Repertoirebetrieb verhaftet, nimmt die so widersprüchlich schillernde Gattung Musiktheater heute mehr denn je die kreative und gesellschaftliche Herausforderung eines steten Wandels an. In Selbstbeschränkung auf die allerneuste Produktionen ab ca. 2015 sollen gemeinsam betrachtet und hinterfragt werden:

– Neue kreative Konzepte, die die Grenze zwischen Bühne, Film, Performance, Text und Musik neu hinterfragen.

– Neue Formate, die die Ausweitung des Aufführungsortes aus großem und kleinem Haus hinaus an Werkstattbühnen, Kinder-, Schul- und Stadtteiltheater ermöglichen (einschließlich einer Analyse der aktuellen Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins)

– aktuell uraufgeführte oder in 2019 noch zur Uraufführung anstehende neue Kompositionen (Partituren, Klavierauszüge, Programmheftartikel, DVD-/CD-Mitschnitte werden zur Verfügung gestellt)

Literatur und Wissen

Leitung Prof. Dr. Frank Zipfel
Donnerstag, 16:15-17:45 | Raum P12 Philosophicum
4 LP für Teilnahme mit Präsentation, 5 LP für Teilnahme mit Präsentation und Essay

Frank Zipfel ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der JGU. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Voraussetzung ist das Interesse für theoretische Fragestellungen in den Geisteswissenschaften sowie für das Verhältnis von Literatur und Philosophie. Zur Vorbereitung sind folgende Sammelbände hilfreich: Alex Burri/Wolfgang Huemer (Hg): Kunst denken. Paderborn 2007; Tilmann Köppe (Hg): Literatur und Wissen. Theoretisch-methodische Zugänge. Berlin 2010.

Anforderungen: Präsentation und gegebenenfalls Essay (s. Leistungspunkte)

Lernziele: Differenzierte Reflexion über verschiedene Arten von Wissen in Zusammenhang mit dessen Vermittlung durch literarische Texte.

Veranstaltungsbeschreibung: Können wir aus literarischen Texten etwas lernen? Die Frage, ob und inwiefern literarische Texte Quelle von Erkenntnis bzw. Wissen sein können, wird in der abendländischen Literaturtheorie schon seit der Antike kontrovers diskutiert und hat in den letzten Jahrzehnten, auch wegen des Einflusses der Neurowissenschaften, neue Aktualität erlangt. Manche Kunsttheorien sehen die Funktion der Literatur ausschließlich im Auslösen von Emotionen oder in der Unterhaltung. Andere gehen davon aus, dass es (auch) eine Aufgabe der Kunst ist, Wissen zu vermitteln. Da stellt sich dann die Frage, welche Art von Wissen dabei gemeint ist: Konkretes Wissen, z. B. über historische Tatsachen oder wissenschaftliche Erkenntnisse? – Aber wie geht das mit der viel beschworenen Fiktionalität literarischer Texte zusammen? Und gäbe es nicht bessere Quellen, um solches Wissen zu erlangen (Historiografie, wissenschaftliche Publikationen)? – Praktisches Wissen, z. B. über Verhaltensweisen des Menschen? – Aber sind dafür nicht inzwischen die Psychologie und die Sozialwissenschaften zuständig? Oder gibt es eine besondere Art von Erkenntnis, die ausschließlich durch Kunstwerke vermittelt werden kann? Welche Art von Erkenntnis könnte das sein und wie könnte man ihre Vermittlung durch literarische Texte beschreiben? Solche und ähnliche Fragen werden im Seminar anhand von aktuellen theoretischen Texten sowie anhand von ausgewählten literarischen Erzähltexten diskutiert.

Die Wiederkehr der Sklaven. Sklaverei und Abhängigkeit im Vorderen Orient und auf dem indischen Subkontinent

Symposium der Akademie der Wissenschaften und Literatur/Mainz in Kooperation mit der Universität Hamburg
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz., Mittwoch, 7. November 2018, 13.00 h bis 19.00 Uhr, Donnerstag, 8. November 2018, 9.00 h – 15.00 Uhr
1 LP, ggf. zuzügl 1 LP bei Präsentation auf Q+ Abschlusskonferenz

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an politischen, historischen und philosophisch-religiösen Fragestellungen.

Anforderungen: Teilnahme am Symposium, aktive Diskussionsbereitschaft. Ggf. Präsentation auf der Q+Abschlusskonferenz am Freitag, 08. Februar 2019, ab 14.00 h.

Lernziele:Interdisziplinäre Fragestellungen und -Diskurs

Veranstaltungsbeschreibung: . Die Sklaverei, die mit dem amerikanischen Bürgerkrieg und in der Folge des Mahdi-Aufstandes im Sudan den 1880ern welthistorisch weitgehend gebannt zu sein schien, hat in den letzten Jahren eine Aktualität erfahren: Der Islamische Staat und Boko Haram propagieren die Sklaverei offen als Teil ihrer Identität. In Libyen fanden im November 2017 Sklavenauktionen von Migranten aus dem subsaharischen Afrika statt. Das Sponsorsystem in den arabischen Golfstaaten (kafāla), generationenübergreifende ,Bonded Labour' oder die moderne Schuldknechtschaft in Indien tragen Züge, die der Sklaverei vergleichbar sind. Die Geschichte der Sklaverei, des Menschen als Eigentum oder sein Besitz durch Gewalt und Ausbeutung ist global und war niemals auf die klassische Antike und den transatlantischen Menschenhandel beschränkt. Das Symposium nimmt zwei Großregionen, die historisch vielfältige Verbindungen miteinander haben, in den Blick: Den Vorderen Orient und den indischen Subkontinent. In der vormodernen islamischen Zivilisation wurde die antike Sklaverei fortgesetzt. Die Handelsströme der menschlichen „Ware“ gingen von Nordafrika bis in den Irak, von Osteuropa nach Spanien und Zentralasien und von Südrussland nach Ägypten. Anders sah es auf dem indischen Subkontinent aus. Der Bedarf an Sklaven wurde vorwiegend innerhalb der Gesellschaft abgedeckt. Die Institution der Sklaverei ist begründet durch die Vorstellung einer Hierarchie von Geburtsklassen und der Stufung nach angeborenen Reinheitsgraden. Es wird diskutiert, welche historischen Ursprünge Strukturen der Sklaverei in diesen Regionen haben und wie diese bis heute nachwirken. Damit schließt das Symposium mit seinen Fragestellungen an das seit 60 Jahren laufende, inzwischen abgeschlossene Projekt ,Forschungen zur antiken Sklaverei' der Akademie der Wissenschaft und der Literatur/Mainz an.

Referent/innen:
Prof. Dr. Stephan Conermann, Professor für Islamwissenschaft, Universität Bonn.
Prof. Dr. Sabine Damir-Geilsdorf, Professorin für Islamwissenschaft, Universität Köln.
Stella Freitag, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation Walk Free Foundation (Perth) und Mitautorin des Global Slavery Index
Prof. Dr. Michael Jursa, Professor für Assyriologie, Universität Wien.
Prof. Dr. Rüdiger Lohlker , Professor für Islamwissenschaften, Universität Wien.
Prof. Dr. em. Jakob Rösel, Professor emeritus für Politikwissenschaften, Universität Rostock.
PD Dr. Annette Schmiedchen, Indologin an der Humboldt-Universität Berlin

Teilnahme Jahresfeier der Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz. Festvorträge von Peter Scholze, Direktor des MPI für Mathematik/Bonn und Träger der Fields-Medaille für Mathematik, sowie von Martin Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum

Leitung Prof. Dr. Claudius Geisler
9. November 2018, 9 Uhr (s.t.) - ca. 11 Uhr | Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz (SBahn-Station Kurmainz-Kaserne/Akademie der Wissenschaften)
0 Leistungspunkte

Claudius Geisler ist Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Mehr Informationen finden Sie hier.

Teilnahmevoraussetzungen: Keine besonderen Voraussetzungen, außer Interesse am interdisziplinären Diskurs

Anforderungen: Keine besonderen Anforderungen

Lernziele: Einblick in das fächerübergreifende Spektrum der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Einblick in unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen und -methoden.

Veranstaltungsbeschreibung: Teilnahme an zwei Vorträgen im Rahmen der regulären Akademiesitzung. Den ersten Vortrag bestreitet Herr Prof. Peter Scholze, geboren 1987, Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik und Professor an der Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn. Er wurde mit 24 Jahren jüngster Professor Deutschlands. 2016 wurde er mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis und 2018 mit der Fields-Medaille, dem inoffiziellen „Nobelpreis für Mathematik“ ausgezeichnet. Herr Scholze wird aus seinem Arbeitsgebiet im Schnittfeld von Zahlentheorie und algebraischer Geometrie referieren. Danach trägt Herr Prof. Martin Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum vor. Prof. Werding leitete von 2000 bis 2008 am Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung den Bereich Sozialpolitik und Arbeitsmärkte, war Gastprofessur an der Hitotsubashi-Universität in Tokio und ist seit 2008 Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum. Die genauen Vortragsthemen werden noch mitgeteilt. Die Vorträge werden jeweils 30 Minuten dauern, danach wird es jeweils eine 30-minütige Diskussion geben. Es ist davon auszugehen, dass die Veranstaltung sehr gut besucht sein wird. Die AdW wird bis zu fünf Teilnehmer/innen aus der Initiative Q+ Sitzplätze exklusiv reservieren.