Veranstaltungsprogramm SoSe 2023

Q+Veranstaltungen mit diesem Logo entstanden durch die Initiative und/oder durch aktive Mitgestaltung von Q+Studierenden oder Q+Alumni:

Dieses Logo kennzeichnet internationale Q+Veranstaltungen, die zeitgleich in Mainz und an Standorten im Ausland stattfinden und die Teilnehmende bzw. Lehrende aus den jeweiligen Ländern bestreiten:

 

Beleidigungs- und Diskriminierungskultur in der (Männer-) Fußball-Bundesliga

Leitung: Pavel Brunssen, Rachel Etse (Q+Studentin), PD Dr. Jan Haut, Felicia Boma Lazaridou, Lasse Müller, Tina Nobis

20.04.2023 | 10.15-17.30 Uhr | 21.04.2023 | 10.15-17.30 Uhr | 22.04.2023 | 13.00-17.30 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Workshop auf Deutsch und Englisch

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit

Inhalt: Herabsetzende, provokative und herabwürdigende Sprache ist eine allgemeine gesellschaftliche Erscheinungsform und fester Bestandteil unseres Wortschatzes. Im deutschen Männerfußball allerdings, der von Wettkampfgeist, Konkurrenzdenken, Leistung und kollektiven Identitäten geprägt ist, sind antisemitische, rassistische und sexualisierte Diskriminierungen, Anfeindungen und Bedrohungen geradezu alltäglich und es werden diskriminierender Hass und Hetze zum Teil offen in den Stadien „zelebriert“. Die Komplexität der Beleidigungskultur speziell im deutschen Männerfußball wird bereits dadurch erkennbar, dass sehr unterschiedliche Akteursgruppen an diesem Phänomen beteiligt sind, wie vor allem Fans, aber auch Spieler, Trainer und Schiedsrichter:innen sowie ganze Institutionen und deren Funktionäre. Es können beleidigende Anrufungen und Handlungen von diesen ausgehen oder sie können von diesen betroffen sein. Während der (Männer-) Fußball gerne lediglich als Spiegelbild der Gesellschaft verstanden wird, gilt es kritisch zu hinterfragen, inwiefern es sich beim Fußball um ein besonderes „Milieu“ handelt, welches (diskriminierende) Beleidigungspraktiken begünstigt, zulässt oder sogar toleriert.

AblaufDonnerstag, 20.04.2023

10:15 – 13:00 h „Der schwarze Adler“ - Dokumentationsfilm.

13:00 – 14:15 h Pause

14:15 – 17:00 h Beschimpfungen im Fußball: Zwischen spielerischer Abgrenzung und (Anti-)Diskriminierung. Referenten: PD Dr. Jan Haut und Lasse Müller, Bergische Universität Wuppertal / Goethe Universität Frankfurt.

Freitag, 21.04.2023

10:15 – 13:00 h (auf English) Sports and racism. Referentinnen: Dr. Tina Nobis (Humboldt-Universität zu Berlin) und Felicia Boma Lazaridou (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung)

13:00 – 14.00 h Pause

14:00 – 17:00 h Die europäischen „Judenklubs“ -- Bayern München, Austria Wien, Ajax Amsterdam, Tottenham Hotspur und MTK Budapest. Referent: Pavel Brunssen, University of Michigan/USA

Samstag, 22.04.2023

13:00 – 14:30 h Beleidigungskultur im deutschen Fußball. Eine aktuelle Analyse im Rahmen der Masterarbeit von Rachel Etse, Q+Studierende

Danach ab 15:30 h Bundesliga-Fußballspiel in der MEWA-Arena, Heimspiel FSV Mainz 05 gegen den FC Bayern München

Lernziele: Die Teilnehmer:innen erhalten einen Überblick über die historische Entwicklung der (Fußball-) Sportkultur und lernen soziologische Theorieansätze zur Erklärung von Beschimpfungen und Diskriminierung kennen. Es soll diskutiert werden, wo die Grenzen zwischen diskriminierender und „legitimer“ Beleidigung verlaufen. Des Weiteren werden aktuelle Maßnahmen professioneller Fußballvereine hinsichtlich der Prävention, Intervention und Sanktionierung (bzw. dem Monitoring) diskriminierender Vorfälle präsentiert und mit Blick auf organisationstheoretische Überlegungen zur Diskussion gestellt.

LehrendePavel Brunssen promoviert in German Studies am Department of Germanic Languages and Literatures der University of Michigan in Ann Arbor/USA, wo er zudem ein Graduate Certificate in Judaic Studies sowie ein Graduate Teacher Certificate Programm absolviert. Zuvor studierte er Soziale Arbeit / Sozialpädagogik (B.A.) an der Hochschule Düsseldorf sowie interdisziplinäre Antisemitismusforschung am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin (M.A.).

Rachel Etse, Q+Studentin und Masterstudentin der Ethnologie an der JGU Mainz. Seit Februar 2022 führt sie für ihren Master eine Feldforschung zum Thema „Beleidigungskultur im deutschen Männerfußball“ durch. Ihre Forschung basiert auf qualitativen Interviews, die sie u.a. mit Fans, Schiedsrichtern, Spielern, Institutions- und Vereinsvertretern geführt hat. Zudem untersucht sie bei öffentlichen Trainings und Fußballspielen den Akt sowie die Funktion der Beleidigung aus einer ethnologischen und soziologischen Perspektive.

Jan Haut ist Sozialwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt. Er studierte Sozialwissenschaft an der JLU Gießen, promovierte über soziale Ungleichheiten in Sport und Kultur an der Universität des Saarlandes und habilitierte sich über gesellschaftliche Effekte spitzensportlicher Erfolge an der Goethe Universität Frankfurt. Seit 2022 vertritt er die Professur für Sportsoziologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Forschungsschwerpunkte: Soziale Ungleichheiten & Diskriminierung im Sport, Gesellschaftliche Effekte des Leistungssports, Sportgeschichte, Soziologische Theorien des Sports.

Felicia Boma Lazaridou is a Research Assistant in the National Discrimination and Racism Monitor at the German Institute for Integration and Migration Research. She is also a PhD student in the Department of Psychiatry and Psychotherapy at Charite University of Medicine in Berlin. Her research focuses on racism, stigma and mental health, symbolic racism theory measurement in quantitative science, and experimental approaches to the study of diversity. Felicia Boma Lazaridou has held the post of community mental health counsellor at Frauenkreise Berlin since 2019.

Lasse Müller studierte Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2021 promoviert er zum Thema „Antisemitismus im Amateurfußball. Prävalenz und Handlungsstrategien aus Organisations- und Betroffenenperspektive“ (Institut für Sportwissenschaften – Goethe-Universität Frankfurt), Seit 2020 ist er zudem Bildungsreferent im Antisemitismuspräventionsprojekt „Zusammen1“ in Trägerschaft von MAKKABI Deutschland und dem Zentralrat der Juden. Forschungsschwerpunkte: Antisemitismus & Diskriminierung im Sport, Sport im Kontext von Migration, Barrierefreiheit im Sport

Tina Nobis is head of the Department for Integration, Sport and Football at the Berlin Institute for Integration and Migration Research at Humboldt-Universität zu Berlin. Her research focuses on sport and racism, sport and belonging, sport and democracy and sport and social inequalities. She is currently coordinating two research projects on sport and racism. Tina Nobis has held the post as vice-speaker of the Section of Sociology in the German Society of Sport Science (dvs) since 2018.

"BitcoinEthereumRipple & Co.“ Über Kryptowährungen und die Abschaffung des Bargelds. Digitalisierung im deutschen Finanz- und Bankensystem der Zukunft

Leitung: Prof. Dr. Ingo Fiedler, Dr. Heike Winter, Referent:innen des Landeskriminalamtes RLP

15.06.2023 | 10.15-17.30 Uhr | 16.06.2023 | 10.15-13.00 Uhr

2 Leistungspunkte

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit

Inhalt: Kryptowährungen sind digitale Währungen mit einem zumeist dezentralen Aufbau. Sie beruhen auf Netzwerken, in denen alle Informationen untereinander getauscht werden. Transaktionen werden gespeichert und öffentlich verarbeitet. Die Digitalwährungen ermöglichen eine bargeldlose Bezahlung. Sie werden im Gegensatz zu den herkömmlichen Märkten wie Aktien, Devisen oder Anleihen durchgängig gehandelt. Kryptowährungen sollten eine Antwort auf das klassische Bankensystem sein.

Neben den bekanntesten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple sind inzwischen zahlreiche neue digitale Währungen entstanden, die derzeit von einigen nationalen Zentralbanken getestet werden. So testet beispielsweise China seine digitale Zentralbankwährung seit Juli 2020 in vier Städten. In Europa werden ebenfalls von einigen nationalen Zentralbanken, darunter Schweden, eigene Pilotprojekte für digitale Zentralbankwährungen gestartet, dabei wird sogar die grundsätzliche Abschaffung des Bargeldes diskutiert. Es ist abzusehen, dass mit der Einführung neuer digitaler Währungen fundamentale Veränderungen des traditionellen Zahlungsverkehres auch in Deutschland einhergehen, die uns alle betreffen und die wir in dieser zweiteiligen Q+Veranstaltung untersuchen wollen.

Zuerst erhalten wir eine wissenschaftliche Einordnung zur Digitalisierung des Zahlungsverkehrs durch Prof. Ingo Fiedler. Hierbei wird unser Blickwinkel auf Kryptowährungen aus makroökonomischer und gesellschaftlicher Perspektive mit Schwerpunkt auf regulatorischen Implikationen liegen. Im Anschluss wird Frau Dr. Heike Winter, Abteilungsleiterin der Deutschen Bundesbank, die Digitalisierung im deutschen und europäischen Zahlungsverkehr erörtern, bevor wir uns am zweiten Workshoptag gemeinsam mit verschiedenen Referent:innen des Landeskriminalamtes RLP mit den Gefahren von Cyberkriminalität und Geldwäsche im digitalen Zahlungsverkehr befassen.

AblaufDonnerstag, 15.06.2023

10:15 – 13:00 h Prof. Dr. Ingo Fiedler, Blockchain Research Lab gGmbH, Hamburg:  Über Kryptowährungen und die Abschaffung des Bargelds? Digitalisierung im deutschen Finanz- und Bankensystem der Zukunft, eine wissenschaftliche Einordnung.

13:00 – 14:00 h Pause

14:00 – 15:30 h Impulsreferate/Recherche-AGs/Planspiel der Studierenden.

15:30 – 15:45 h Pause

15:45 – 18:00 h 15:45 – 18:00 h Johannes Seibel, Mitglied des Strategie- und Politikteams der Zahlungsverkehrsabteilung bei der Deutschen Bundesbank: Digitalisierung im deutschen und europäischen Zahlungsverkehr.

Freitag, 16.06.2023

10:15 – 13:00 h Referentinnen und Referenten der Fachdezernate 43: Finanzermittlungen / Geldwäsche / Vermögensabschöpfung / GFG und 47: Cybercrime des Landeskriminalamts RLP: Cyberkriminalität und Geldwäsche im digitalen Zahlungsverkehr.

Lernziele:

Die Studierende erhalten Kenntnisse über

- Entstehung, Strukturen und Einsatz verschiedener Varianten der Kryptowährung

- Funktionen und Strukturen des Kryptowährungshandels

- Funktionen von Blockchains

- Blockchains und Sicherheit

- Cyberkriminalität

LehrendeIngo Fiedler ist einer der Gründer der Blockchain Research Lab gGmbH. Er war Affiliate Professor an der Concordia University, Montreal, und viele Jahre als wissenschaftlicher Leiter der Arbeitsgruppe Glücksspiele an der Universität Hamburg tätig. Er besitzt Abschlüsse in Betriebs- und Volkswirtschaft und hat seine preisgekrönte Dissertation an der Universität Hamburg erhalten. Er startete seine Karriere im Jahr 2008 am Institut für Recht der Wirtschaft und war Visiting Scholar an der UC School of Law, Berkeley und der Concordia University, Montréal. 2015 war er weltweit der erste Ökonom, der ein Masterseminar zur Thema Kryptowährung anbot.

Johannes Seibel arbeitet seit 2020 bei der Deutschen Bundes-bank in Frankfurt am Main. Als Teil des Strategie- und Politikteams der Zahlungsverkehrsabteilung arbeitet er an neuen Trends und deren Auswirkungen im Zahlungsverkehr. Sein Schwerpunkt liegt auf CBDC und dem Eurosystems-Projekt für einen digitalen Euro. Er hält einen M.Sc. in Betriebswirtschaftslehre von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und ist Teil des QTEM-Netzwerks.

Referent:tinnen der Fachdezernate 43: Finanzermittlungen / Geldwäsche / Vermögensabschöpfung / GFG und 47: Cybercrime des Landeskriminalamts RLP. Das Landeskriminalamt (LKA) ist die Zentralstelle der Kriminalitätsbekämpfung in Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz. Dem Landeskriminalamt ist die Fachaufsicht über die Tätigkeitsbereiche der Polizei im Land übertragen, die auf die Verhinderung und Verfolgung von Straftaten ausgerichtet sind. Somit hat die Behörde zahlreiche zentrale und koordinierende Funktionen in der Kriminalitätsbekämpfung. Wesentliche Aufgabe der Zentralstelle ist es, die örtlichen Polizeidienststellen durch Serviceleistungen zu unterstützen.

Diagnostische Tests und Screening-Maßnahmen. Über den Einsatz von Schnelltests bei der Krebsdiagnostik oder der Corona-Pandemie

Leitung: Dr. Irene Schmidtmann, Prof. Dr. Konstantin Strauch

05.05.2023 | 10.15-18.00 Uhr

1 Leistungspunkt

Anforderungen: Lektüre der genannten Literatur, Aktive Beteiligung, ggf. Übernahme einer Kurzpräsentation

Inhalt: Diagnostische Tests sind standardisierte diagnostische Laboruntersuchungen, die ohne großen Zeitaufwand und unkompliziert an nahezu jedem Ort durchführbar sind. Ein sogenannter "Schnelltest" bedeutet in der medizinischen Alltagssprache in der Regel, dass das Probenmaterial (BlutprobeUrinprobeStuhlprobe, usw.) im Gegensatz zu anderen Laboruntersuchungen nicht in ein Labor geschickt werden muss. Die Ergebnisse sind dadurch zeitnah verfügbar. Ein Schnelltest kann in der Praxis von niedergelassen Ärzt:innen/Not:ärztinnen, auf einer Station im Krankenhaus oder in einem Testzentrum direkt vor Ort durchgeführt werden. Diagnostische Tests spielen in der Medizin heutzutage eine hervorgehobene Rolle, etwa in der Krebstherapie oder im Umgang mit Viren, etwa in der Coronapandemie.

Der eintägige Q+Workshop beleuchtet zunächst das Prinzip diagnostischer Tests und erläutert die grundlegenden Maßzahlen zur Beschreibung der Güte diagnostischer Tests. Zudem werden Nutzen und Risiken des Einsatzes von Schnelltests sowie die Effekte verschiedener Teststrategien, etwa während der Corona-Pandemie, diskutiert.

Aber auch weitere wichtige diagnostische Schnellverfahren wie Screening-Maßnahmen werden an Beispielen, u.a. zur Krebsfrüherkennung, dargestellt. Dabei wird auch auf die Rolle von Screening-Maßnahmen, beispielsweise bei familiär bedingt hohem Krebsrisiko, eingegangen und es werden sowohl gesundheitliche als auch ökonomische Vor- und Nachteile in den Blick genommen.

Relevante Studien dazu werden besprochen, so dass die Teilnehmenden die Art und Weise von Erkenntnisgewinn in der Epidemiologie unter Einsatz von Verfahren der Biometrie kennenlernen und die Bedeutung der Epidemiologie und Biometrie für Public Health einschätzen können.

Lernziele:

- Kenntnisse über Maßzahlen zur Beurteilung von diagnostischen Tests und Screening-Verfahren

- Verständnis, in welchem Setting bestimmte Screening-Verfahren (z.B. Corona-Tests, Krebsfrüherkennung) sinnvoll sind

- Die Fähigkeit, Massentests und Screening-Programme kritisch zu beurteilen

LehrendeIrene Schmidtmann, nach Studium in Marburg und am Imperial College London ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, seit 2017 als Leiterin der Abteilung Biometrie. Sie war am Aufbau des Krebsregisters Rheinland-Pfalz beteiligt und leitete dessen Registerstelle, woraus sich ihre Promotion zu Methoden der Vollzähligkeitsschätzung von Krebsregistern ergab.  Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Planung und Analyse von klinischen und klinisch-epidemiologischen Studien sowie entsprechende methodische Forschung. Sie ist nichtärztliches Mitglied der Ethikkommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz und arbeite mit im Kompetenznetz Public Health zu COVID-19.

Konstantin Strauch, nach dem Studium der Physik in Würzburg und Stony Brook (NY, USA), Promotion und Habilitation in Bonn sowie Professuren in Marburg und München ist Prof. Strauch seit 2019 Direktor des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, an dem neben verschiedenen medizinisch-datenwissenschaftlichen Abteilungen auch das Deutsche Kinderkrebsregister (DKKR) angesiedelt ist. Sein Forschungsinteresse gilt der Weiterentwicklung und Anwendung von biostatistischen und bioinformatischen Methoden in der klinischen und genetischen Epidemiologie. Dies beinhaltet die Prädiktion und frühe Diagnose von Krankheiten unter Einbeziehung von molekularen Markern mit hochdimensionalen Verfahren des statistischen Lernens als Basis für eine individualisierte Prävention oder Therapie. Prof. Strauch ist Mitglied im Leitungsgremium der Gutenberg Gesundheitsstudie (GHS) sowie im Lenkungsausschuss des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT).

Die alternde Gesellschaft und Pflege(-notstand) – Japan und Deutschland im Vergleich

Leitung: Prof. Dr. Hiroko Kudo, Prof. Dr. Renate Stemmer, Prof. Dr. Franz Waldenberger, Prof. Dr. Claus Zippel

25.05.2023 | 10.15-17.30 Uhr | 26.05.2023 | 10.15-17.30 Uhr

2 Leistungspunkte

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit

Inhalt: Mit diesem zweiteiligen Workshop beginnt die Zusammenarbeit und der regelmäßige Austausch zwischen Q+ und Lehrenden des Deutschen Instituts für Japanstudien DIJ in Tokio/Japan, einem der elf Forschungsinstitute der renommierten „Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“. Ziel dabei ist es, aktuelle Forschungsergebnisse des DIJ zu zentralen Aspekten der japanischen und deutschen Gesellschaft im Vergleich und aus interdisziplinärer Perspektive zu diskutieren. Die Kooperation wird eröffnet durch den Direktor des DIJ, Prof. Franz Waldenberger, der diesen Workshop ausgestaltet und eines der brennenden Themen der japanischen wie der deutschen Gesellschaft gleichermaßen aufgreift:

Die wachsende gesellschaftliche Überalterung und der drastisch ansteigende Bedarf an würdiger Pflege im Alter. Auf diese Herausforderung müssen wir alle, insbesondere aber die nachwachsende Generation in Japan und Deutschland, reagieren.

Am ersten Workshoptag werden dazu die nationalen Situationen in Japan und Deutschland aufgezeigt. In beiden Ländern spielt die staatliche Pflegeversicherung eine zentrale Rolle. Darüber hinaus sollen die Bedeutung und Ausgestaltung der familiären und der nachbarschaftlich organisierten Pflege erörtert werden.

Der zweite Tag ergänzt die Thematik durch eine betriebswirtschaftliche Analyse sowie durch die persönlichen Erfahrungen von Studierenden, die die Pflege Älterer zu ihrem Beruf wählen werden und die Pflegemanagement studieren.

AblaufDonnerstag, 25.05.2023

10:15 – 12.30 h Prof. Dr. Franz Waldenberger, Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien Tokio/Japan: Gesellschaftliche Alterung und Pflege im deutsch-japanischen Vergleich

12.30 – 13.30 h Pause

13.30 – 15.30 h Prof. Renate Stemmer, Professorin für Pflegewissenschaft und Pflegemanagement an der Katholischen Fachhochschule KH Mainz: Informelle und professionelle Pflege in Deutschland – Situation und Perspektiven

15:30 – 16:00 h Pause

16:00 – 18:00 h Arbeitsgruppen, Planspiele, Impulsreferate der Studierenden

Freitag, 26.05.2023

09:00 – 12:00 h Prof. Dr. Hiroko Kudo, Professor of public policy and management at the Faculty of Law, Chuo University, Tokio/Japan: Pflegekräftemangel in Japan – Situation und Perspektiven

12:00 – 13:00 h Pause

13:00 – 15:00 h Prof. Dr. Claus Zippel, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen an der Katholischen Hochschule Mainz: Ansatzpunkte für sichere Pflege durch betriebswirtschaftliches Wissensmanagement

15:00 – 15:30 h Pause

15:30 – 17:30 h Gespräch mit Studierenden des Pflegemanagements an der KH Mainz

17:30 – 18:00 h Prof. Waldenberger: Zusammenfassung, Abschlussdiskussion

Lernziele: Studierende

- erhalten Kenntnisse der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozial- und kommunalpolitischen Herausforderungen des demographischen Wandels in Deutschland und Japan

- gewinnen Kenntnisse über die Pflegesituation Älterer im japanisch-deutschen Vergleich

- kennen Eckpunkte der pflegebezogenen Versorgungsstrukturen in Deutschland

- kennen die aktuellen Lösungsansätze für die Herausforderungen der Pflege und wissen um deren Grenzen

- kennen Zukunftsperspektiven für die pflegerische Versorgung in Deutschland und diskutieren deren Potential

- entwickeln einen Blick auf den Umgang mit Risiken in Pflegeeinrichtungen und

- diskutieren, wie durch interprofessionelle Kooperation die Sicherheit im Pflegesetting gestärkt werden kann

LehrendeHiroko Kudo ist Full Professor of public policy and management an der Faculty of Law, Chuo University, Tokio/Japan. Sie forschte und lehrte u.a. auch an Waseda University, Tokyo/Japan, Aichi Shukutoku University, Nagoya/Japan, University of Rome La Sapienza, Rome/Italy, Chiyoda Ward, Tokyo, Chiyoda/Japan, Deutsches Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer, Speyer/Deutschland, Bocconi University, Milan/, Italy, University of Cagliari, Cagliari/Italy, University of Pisa, Department of Economics and Management, Pisa/Italy, University of Pisa, Department of Economics and Management, Pisa/Italy und an The University of Tokyo, Tokyo/Japan.

Renate Stemmer ist Professorin für Pflegewissenschaft und Pflegemanagement an der Katholischen Fachhochschule KH Mainz. Sie ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin der Anästhesie/Intensivpflege und arbeitete 30 Jahre lang in verschiedenen Funktionen und Fachbereichen der Pflege. Nach dem Studium der Diplompädagogik und der Promotion an der Universität Wuppertal lehrte sie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten und war Gastprofessorin an der University of Iowa/USA. Sie war zudem 12 Jahre lang Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft.

Prof. Dr. Franz Waldenberger ist Professor für japanische Wirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien DIJ in Tokio/Japan. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg, der Sophia-Universität in Tokio und an der Universität zu Köln, wo er das Diplom erwarb und promovierte. Als Wissenschaftler arbeitete er an der Universität zu Köln und bei der Deutschen Monopolkommission. Nach Jahren der Forschung am DIJ wechselte Franz Waldenberger auf die Professur für Japanische Wirtschaft an der Universität München, lehrte zudem als Gastprofessor an der Universität Tsukuba und kehrte 2014 an das DIJ zurück, um die Leitung zu übernehmen.

Prof. Dr. Claus Zippel ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen an der KH Mainz. Seine Promotion erfolgte an der Universität Witten/Herdecke zur Marktbeobachtung von Medizinprodukten. Anschließend war er mehrere Jahre am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg als Wissenschaftsmanager tätig.

Das Deutsche Institut für Japanstudien DIJ in Tokio/Japan ist eines von elf Forschungsinstituten der „Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“. Es erforscht aus multidisziplinärer Perspektive das moderne Japan im globalen Kontext. Das DIJ wurde im Dezember 1988 eröffnet und steht in der Tradition der wissenschaftlichen Auslandsinstitute Deutschlands, die mit der Gründung des Deutschen Archäologischen Instituts 1829 begann. Das DIJ ist zum 1. September 2002 der Max Weber Stiftung beigetreten.

Finanzen, Versicherungen, Verfügungen – notwendiges Übel oder spannende Vorsorge?

Leitung: Mara Coelle (Q+Studierende), Frauke Gärtner, Nils Knörnschild

29.06.2023 | 10.15-16.30 Uhr | 06.07.2023 | 10.15-15.00 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevorraussetzungen: Informiert Euch bitte vorab (bspw. bei euren Eltern), welche Versicherungen ihr bereits habt. Macht Euch Gedanken dazu, wie ihr bereits jetzt für die Zukunft finanziell abgesichert seid. Disclaimer: Diese Daten werden in der Veranstaltung selbst nicht verwendet und dienen nur zur gedanklichen Vorbereitung für euch.

Anforderungen: Musterpatient*innenverfügung erstellen

Inhalt:  Welche Gedanken und Gefühle nimmst du wahr, wenn du die Begriffe Finanzen und Versicherungen liest? Sind sie positiv oder doch eher sorgenvoll? Tatsächlich ist bei vielen Menschen eher letzteres der Fall. Dabei ist finanzielle Zufriedenheit ein wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens, das wir uns alle wünschen. In unserem gesellschaftlichen Sozialsystem ist es jedoch nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Dies liegt wohl auch daran, dass die deutsche Finanzbildung europaweit auf dem vorletzten Platz liegt. Das wollen wir ändern!

Ablauf: Donnerstag, 29.06.2023

Am ersten Workshoptag schauen wir uns die Unterschiede eines Verkaufsgesprächs und einer Beratung an. Hierbei liegt auch ein Fokus auf den rechtlichen Unterschieden von Verkäufer*in und Berater*in sowie die Haftung als auch das Mandanten- oder Kund*innenverhältnis. Danach tauchen wir tiefer in die Welt der Versicherungen ein. Was sollte man in welcher Situation haben? Was passiert, wenn ich krank werde und wie funktioniert das Gesundheitssystem in der Bundesrepublik Deutschland? Hierbei reißen wir auch kurz die geschichtliche Entstehung des Sozialsystems in Deutschland und deren Entwicklung an.

Am Nachmittag folgt ein Workshop zu Finanzen und Investment, wo es zunächst um Daten, Zahlen und Fakten geht und warum uns unser Bauchgefühl gerade in diesem Bereich manchmal ganz schön täuschen kann. In Zeiten von Inflation und langandauernden weltweiten Krisen werden auch die Rentenlücke und Altersvorsorge immer wichtiger, um abgesichert zu sein.

Donnerstag, 06.07.2023

Im Rahmen der Medizinethik stellt die Autonomie der Patient*innen ein zentrales und zu schützendes Prinzip da. Wenn der aktuelle Wille von Patient*innen nicht mehr einholbar ist, wird der sogenannte vorausverfügter Wille relevant, um im medizinischen Kontext über medizinische Maßnahmen zu entscheiden. Hierfür ist eine schriftliche Patient*innenverfügung wichtig, die fortwirkend und verbindlich sein soll, sofern diese auf die Situation anwendbar ist.

Nach einer Einführung in die Medizinethik wird es um den vorausgefügten Willen und die Patient*innenverfügung (PV) gehen. Geklärt werden soll: Was ist eine PV? Was ist bei der PV zu beachten und wie sieht ihre Umsetzung in der Praxis aus? Hierbei ergeben sich auch ethische Fragen: Wie viel Gewicht soll die Selbstbestimmung der Patient*innen erhalten? Kann der vorausverfügte Wille mit dem aktuellen Willen ethisch gleichgesetzt werden? Abschließend diskutieren wir gemeinsam ein Fallbeispiel.

LehrendeMara Coelle studiert derzeit im Master Biomedizin an der Uni Mainz und ist seit April 2022 Teil der Q+-Gemeinschaft. Seit einigen Jahren und besonders in der Zeit der Coronakrise setzt sie sich mit Themen auseinander, die auf einen unweigerlich zukommen, wenn man „Erwachsen wird“. Als Naturwissenschaftlerin hat es ihr gerade die Zahlenwelt der Finanzen sehr angetan, was sie zu einer IHK zertifizierten Ausbildung zur Fachfrau für Finanzanlagenvermittung nach §34f inspirierte. Im kommenden Jahr strebt sie zudem noch eine Ausbildung zur Fachfrau für Versicherungsvermittlung nach §34d an. Es ist ihr zu einem Herzensthema geworden, mit Gleichaltrigen in einen offenen Diskurs zu gehen und über Themen zu sprechen, die einen ein Leben lang begleiten werden.

Frauke Gärtner setzte sich in ihrem Master für Philosophie und ihrem Bachelor für Theaterwissenschaften insbesondere mit Fragen aus der theoretischen Philosophie zu Bewusstsein und Kognition sowie Fragen aus der praktischen Philosophie zum moralischen Status zur Schnittstelle von Menschen und anderen Tieren auseinander. In diesem Zusammenhang hat sie auch die Abteilung Kognitive Ethologie am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen besucht, welches in einer Q+-Exkursion im letzten Jahr besichtigt werden konnte. Des Weiteren hat sie ein Praktikum als Feldforscherin für die Forschungsgruppe „Social Evolution in Primates“ der Georg-August-Universität Göttingen absolviert. Im Laufe ihres Masters nahm sie 2018 eine Tätigkeit als Hilfswissenschaftlerin am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der JGU an und war dort vier Jahre tätig. Seit dem Wintersemester (2019/2020) wirkt sie als Dozentin in der Medizinethik und lädt offen zur Diskussion über den freien Willen und die Autonomie von Menschen unter anderem im Rahmen einer Patient*innenverfügung ein.

Nils Knörnschild arbeitet seit 4 Jahren als unabhängiger Makler bei der TauRes Gesellschaft für Investmentberatung mbH. Nach dem Abitur hat er ein freiwilliges soziales Jahr in Bolivien absolviert und ist nun in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender weiterhin im Bolivianischen Kinderhilfswerk engagiert. Anschließend hat er ein Studium der Psychologie an der Universität in Magdeburg aufgenommen. Nachhaltiges und soziales Engagement ist ihm ein besonderes Anliegen. In der TauRes GmbH ist er als Juniorpartner im Investmentresort tätig und verantwortet dort die Strategie im Bereich des Nachhaltigen Investierens. Er ist Mitorganisator von Investmentkongressen und referiert unter anderem bei Managementpraktika, im Börsenverein, an der Universität Magdeburg und nicht zuletzt vor dem Lehrerkollegium einer Berliner Gesamtschule über Krankenversicherung und Altersvorsorge. Auch die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft will Nils weiterbilden: in der gemeinnützigen Organisation "Kids go Finance" beschäftigt er sich zusammen mit 6-14 Jährigen mit Wirtschaft, Inflation und richtigem Sparen, um für Gerechtigkeit und Transparenz am Markt mit Bildung zu sorgen.

Geschichte, Netzwerke und Akquise der Rechtsextremen in der BRD seit 1945

Leitung: Robert Claus, Maik Fielitz, Thorsten Hindrichs, Prof. Dr. Johanna Sigl

03.07.2023 | 10.15-18.00 Uhr | 04.07.2023 | 10.15-18.00 Uhr

2 Leistungspunkte

Anforderungen: Die angegebene Literatur muss zwingend gelesen werden. Teilnahme an Planspielen, Übernahme von Impulsreferaten.

Inhalt: Rechtsextremismus gilt aktuell als die größte innere Gefahr für die demokratische Gesellschaft in Deutschland. Das Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen attestiert 2022 der Szene „eine hohe Reaktions- und Mobilisierungsgeschwindigkeit“, es sinke die Hemmschwelle weiter, Gewalt und Terror zur Durchsetzung rechtsradikaler Ziele einzusetzen. Zwischen 2016 und 2020 hat sich laut Bundesamt für Verfassungsschutz die Zahl Rechtsradikaler in Deutschland auf 33.000 Personen erhöht, die Anzahl extrem gewaltbereiter Rechtsradikaler wird auf ca. 13.300 Personen geschätzt, Tendenz steigend.

In diesem zweiteiligen Q+Workshop werden wir uns zunächst mit den Kontinuitäten und Strukturen des Rechtsextremismus in Deutschland nach 1945 befassen und dann drei wichtige Bereiche durchleuchten, in denen Rechtsradikale in Deutschland ihre Mitglieder rekrutieren: Dem Rechtsrock, dem rechten Kampfsport und im Internet.

AblaufMontag, 03.07.2023

10.15 – 13.00 h Geschichte der Rechtsextremen in der BRD seit 1945: Prof. Dr. Johanna Sigl, Hochschule Rhein-Main

13.00 – 14.00 h Pause

14.00 – 18.00 h RechtsRock in Deutschland 2022: Funktionen und Strukturen: Dr. Thorsten Hindrichs, JGU Mainz

Dienstag, 04.07.2023

10:15 – 13.00 h Kampfsport im militanten Neonazismus: Strategien extrem rechter Gewalt: Robert Claus, Berlin, online

13.00 – 14.00 h Pause

14.00 – 18.00 h Rechtsextremismus im digitalen Zeitalter:  Maik Fielitz, Berlin/Jena

Lernziele:

- Einführung zu Plattformen, Medien und Akteuren des digitalen Rechtsextremismus

- Überblick zu neuen Facetten des Rechtsextremismus vor dem Hintergrund des Medienwandels

- Erarbeitung des Zusammenhangs von strategischem Handeln und technischem Design

- Erörterung der Probleme und Dilemmata in der Einhegung von Rechtsextremismus online

LehrendeRobert Claus ist freiberuflicher Autor und Moderator. Er studierte Europäische Ethnologie und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seither u.a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter wissenschaftlicher Mitarbeiter im Modellprojekt „Vollkontakt - Demokratie und Kampfsport“ am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover und als Lehrbeauftragter, u.a. für die Humboldt-Universität zu Berlin und die Otto-Friedrich-Universität Bamberg tätig. Er ist Autor zahlreicher Monografien und weiterer Publikationen mit dem Schwerpunkt Rechtsradikalismus im Kampfsport.

Maik Fielitz ist Wissenschaftlicher Referent am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena und Ko-Leiter der Forschungsstelle Netzanalyse im Kontext der Bundesarbeitsgemeinschaft gegen „Hass im Netz“ in Berlin. Er studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Friedens- und Konfliktforschung und arbeitet schwerpunktmäßig zum Zusammenhang von Digitalisierung und Rechtsextremismus. Mit Holger Marcks veröffentlichte er: Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus (Berlin, 2020).

Thorsten Hindrichs hat Musikwissenschaft, Italienische Philologie und Sonderpädagogik in Köln, Perugia und Mainz studiert. Seit 2002 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Musikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ferner ist er freiberuflich als Experte für RechtsRock seit etlichen Jahren in der politischen Bildungsarbeit aktiv und seit 2015 Mitglied im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus des Landes Rheinland-Pfalz.

Johanna Sigl forscht, lehrt und bildet (sich und andere) seit vielen Jahren mit einer geschlechterreflektierenden Perspektive im Themenfeld Rechtsextremismus. Sie ist Teil des ‚Forschungsnetzwerks Frauen und Rechtsextremismus‘ und Mitherausgeberin der ‚Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung‘. 2018 erschien ihre Dissertation zu ‚Biografischen Wandlungen ehemals organisierter Rechstextremer‘, in der sie mit einer biografieanalytischen und geschlechterreflektierenden Perspektive nach den Verläufen der Zuwendung und Distanzierung von der extremen Rechten fragte. Seit 2022 ist Johanna Sigl Professorin für politische Bildung und Soziale Arbeit an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden.

Q+Reads with Salvador Plascencia (Course in English)

Leitung: Salvador Plascencia, Dr. Christian Knöppler

Termine: 24.05.2023 14:15-15:45 Vorbereitungssitzung | 01.06.2023 16:15-17:45 Lesung (Philosophicum I, P11) | 02.06.2023 9:30-13:00 Workshop (02-205, Kisselberg)

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: sehr gute Englischkenntnisse, Bereitschaft zur Diskussion, zum kreativen Schreiben und gegebenenfalls zum Vortragen eigener Schriften. Vorkenntnisse im kreativen Schreiben sind nicht nötig.

Anforderungen: Vorbereitung von Lektüre, aktive Mitarbeit im Workshop, Kurzessay oder kreativer Text.

Inhalt:
Baustein zu Literatur und kreativem Schreiben auf Englisch. Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Einer Lesung mit moderierter Diskussion, in der die Autorin aus ihrem Werk vorträgt und Fragen der Studierenden beantwortet, und einem Workshop, in dem Studierende in verschiedenen Übungen lernen, eigene kreative Ideen zu entwickeln und in Textform zu bringen.

Q+Reads findet statt in Kooperation mit der Picador Guest Professorship for Literature an der Universität Leipzig. Im Rahmen dieser in Deutschland einmaligen Gastprofessur werden jedes Semester amerikanische Autor:innen eingeladen, um Literatur und kreatives Schreiben zu unterrichten.

Lehrende: Salvador is the author of the cult favorite The People of Paper, named a best book of the year by the San Francisco Chronicle, Los Angeles Times, and Financial Times. The People of Paper has been translated into a dozen languages and widely anthologized and adopted in Chicanista, postmodern, and design courses. His writing has appeared in McSweeney's, Lucky Peach, Tin House, and the Los Angeles Times. He teaches fiction writing at Harvey Mudd College.

Responding to Humanitarian Emergencies (Course in English)

Leitung: Lucy Bamforth

18.04.2023 | 25.04.2023 | 02.05.2023 | 09.05.2023 | 16.05.2023 | 23.05.2023 | 30.05.2023 jeweils von 16.00-18.00 Uhr (außer am 23.05.2023 von 16.00-20.00 Uhr)

3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Students should be reasonably comfortable in English and will need to undertake some preparatory readings ahead of the beginning of class. These readings will provide an overview of the humanitarian system and the provision of aid work.

Anforderungen: Working in groups, students will be asked to create a humanitarian response to a fictional humanitarian aid crisis. Students must work together, keeping in mind what they have learned about complementing other aid interventions, working and collaborating with other actors in the humanitarian sphere; and ensuring there is a plan for sustainability and withdrawal. Students will be guided by a template, have resources such as the Sphere Handbook and various textbooks to hand, and will be able to ask questions. The proposed humanitarian response to the fictional crisis will be reviewed by aid workers.

InhaltResponding to Humanitarian Emergencies is a course for dedicated students who wish to learn about the impact of humanitarian emergencies, such as armed conflict or natural disasters, on civilian populations, and considerations for the local, national, and international humanitarian actors responding to those emergencies. This course will provide a practical orientation into the humanitarian sector, including: planning emergency humanitarian interventions; coordinating with other actors (including governments, UN agencies, and other organisations); security considerations (for example, managing interventions in very insecure areas); and mental health implications for both staff and affected populations. At the end of the course, students will be equipped to design a two-year humanitarian intervention to a fictional emergency. Feedback on these interventions will then be provided by aid workers.

Ablauf:

Week 01: What is (and is not) a humanitarian crisis

This session will look at humanitarian crises as a whole, including what constitutes a humanitarian crisis; the implications of a humanitarian crisis on an international level, a national level, and a local level; and why humanitarian crises are becoming more common.

Week 02: The aid sector

In this session, students will be introduced to the humanitarian aid sector, looking first at a brief history of the development of humanitarian aid, and then at the sector today: what is and isn’t humanitarian aid, who funds humanitarian interventions and why, and the structure of aid organisations

Week 03: Responding to a humanitarian crisis

Students in this session will learn about the more technical considerations for preparing an emergency response, including response sectors, determining needs, complementariness between sectors, and the Sphere Standards. This class will also provide an overview on the coordination of humanitarian interventions, including an introduction to the UN cluster system and the Office for the Coordination of Humanitarian Affairs.

Week 04: The cost of humanitarian aid: politics, security, and mental health

Students in this session will look at the politicisation of humanitarian interventions, security concerns for aid workers responding to crises, and the mental health costs for both humanitarian aid workers and the populations they serve.

Week 05: Long-term considerations for humanitarian aid

In this session, students will look at the long-term considerations for humanitarian aid, including localisation of humanitarian aid interventions, sustainability in humanitarian support, and the challenges that the humanitarian sector faces. Students will also be provided with an overview of the coming weeks’ assignment.

Week 06: Designing a humanitarian response (double length session)

This session will be dedicated to designing a response to a fictional humanitarian crisis. Working in groups, students will be asked to complete a worksheet outlining their proposed humanitarian response to the crisis, coordinating with other groups to ensure their interventions are complementary and that they have considered challenges such as insecurity and sustainability. Students will be expected to take considerations from previous sessions into account. These proposed interventions will be reviewed by humanitarian aid workers, and feedback will be provided.

Week 07: Designing a humanitarian response feedback and response

Students will receive feedback on their work and have the opportunity to ask questions and give feedback on how the assignment went.

Lernziele: Students should be able to:

  1. Explain what a humanitarian crisis is (and what it isn’t) and current challenges facing the humanitarian sector
  2. Understand humanitarian coordination mechanisms, such as the UN Cluster system, and why they are important for humanitarian actors
  3. Describe the immediate, middle-term, and long-term considerations for humanitarian interventions
  4. Explain the challenges facing humanitarian actors, including mental health, politicization and security around aid, and the future of humanitarian responses

LehrendeLucy Bamforth, M.Sc., is an experienced aid worker and is currently doing her PhD at Johannes Gutenberg University of Mainz. Her doctoral research is focused on examining the impact of stress on prospective memory function in populations affected by armed conflict. Prior to beginning her PhD, Lucy worked in the humanitarian aid and international development sector for almost 10 years. She has responded to humanitarian crises in Afghanistan, the Democratic Republic of Congo, Haiti, Iraq, Jordan, Lebanon, Syria, and Ukraine. Lucy developed an interest in psychology through her work in the aid sector, and now hopes to use her PhD to improve the delivery of humanitarian support to conflict-affected populations. Born and raised in Canada, Lucy is an avid runner and utterly terrified of birds.

Strahlenschutz: Über den Umgang mit Radioaktivität – vom Computertomographen bis hin zu bemannten Raumfahrtmissionen

Leitung: PD Dr. Daniel Wollschläger

15.05.2023 | 10.15-18.00 Uhr

1 Leistungspunkt

Teilnahmevoraussetzungen: Eigenständige erste Internet-Recherche zu folgenden Fragen: Was ist ionisierende Strahlung? Welcher Art von ionisierender Strahlung sind Astronauten ausgesetzt? Welche gesundheitlichen Effekte hat ionisierende Strahlung beim Menschen? Was sind UNSCEAR, ICRP, IAEA, EURATOM, StrlSchG?

Anforderungen: Lektüre der genannten Literatur, aktive Beteiligung, ggf. Übernahme einer Kurzpräsentation

Inhalt: Der Strahlenschutz will Mensch und Umwelt vor den schädigenden Wirkungen von ionisierender und nicht ionisierender Strahlung aus natürlichen und künstlichen Strahlenquellen bewahren. Diese können trotz Gefahren für die Menschheit auch von Vorteil sein, etwa im Bereich der Medizin, insbesondere in der RadiologieNuklearmedizin und Strahlentherapie, bei der Lasertechnik, aber auch bei der Gewinnung von Energie durch kerntechnische Anlagen wie Kernkraftwerke. Daher regelt der Strahlenschutz per Gesetz den Umgang mit Radioaktivität und anderen Strahlenquellen. Für die bemannte Raumfahrt als große Vision der Menschheit, ist der Strahlenschutz einer der zentralen zu bedenkenden Faktoren, insbesondere für bemannte Mond- oder Marsmissionen.

Der Workshop soll einerseits physikalische und strahlenbiologische Grundlagen beleuchten, warum ionisierende Strahlung schädlich sein kann und daher auch sinnvolle medizinische Untersuchungen, etwa mit einem Computertomographen (CT), oder der Aufenthalt im Weltraum Gesundheitsrisiken bergen können. Andererseits soll der Workshop zeigen, was die Epidemiologie zur wissenschaftlichen Grundlage dafür beigetragen hat, das erwartete Strahlenrisiko einschätzen und z.B. für Astronaut:innen errechnen zu können. Dafür soll die Verbindung von der strahlenepidemiologischen Studie mit den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki bis zur Berechnung der gerade noch sicheren Aufenthaltszeit im Weltraum nachgezeichnet werden. Dieses Beispiel soll gleichzeitig das wissenschaftliche Fundament, das Zusammenspiel relevanter internationaler Institutionen und alltagspraktische Konsequenzen des internationalen Strahlenschutzes deutlich machen.

Während des Workshops soll es die Möglichkeit geben, mit einem Vertreter des Bundesamtes für Strahlenschutz sowie der Strahlenschutzkommission zu diskutieren.

Lernziele: Kenntnisse über:

  • Epidemiologisch-wissenschaftliche Grundlage des Strahlenschutzes
  • Epidemiologische Langzeitstudie mit den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki
  • Bedeutung des Strahlenschutzes bei CT, MRT und für die bemannte Raumfahrt

LehrenderDaniel Wollschläger, nach Studium in Kiel sowie an der University of California at Irvine, Promotion in Kiel und PostDoc-Aufenthalt an der University of New South Wales, Sydney leitet Daniel Wollschläger seit 2018 am IMBEI die Abteilung für epidemiologische Methodik und Strahlenforschung. Der Fokus seiner Arbeit ist die Untersuchung des Risikos für gesundheitliche Schäden bei medizinisch oder beruflich begründeter Exposition mit ionisierender Strahlung. Dazu zählen Studien zu kardialen Erkrankungen nach Strahlentherapie bei Brustkrebs sowie zum Strahlenrisiko von Cockpit- und Kabinenpersonal der Lufthansa. Er ist Mitglied der Strahlenschutzkommission und dort Vorsitzender des Ausschusses 'A1/Strahlenrisiko'. Herr Wollschläger ist langjähriges Mitglied der deutschen Delegation für das United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (UNSCEAR) und dort Mitglied der Expert Groups 'Epidemiological Studies on Radiation and Cancer' sowie 'Second Primary Cancer after Radiotherapy'.

„Warum gibt es keine Pille für den Mann?“ Interdisziplinäre Perspektiven auf Empfängnis- und Zeugungsverhütung

Leitung: Prof. Dr. Kristina Friedland, Prof. Dr. Stephan Goertz, Fabian Hennig, Julia Reichenpfader, Isolde Sauer, Toni Straub & Jean Velten (Q+ Studierende)

26.04.2023 | 16.15-19.15 Uhr | 03.05.2023 | 16.15-19.15 Uhr | 12.05.2023 | 10.15-18.00 Uhr

3 Leistungspunkte

Anforderungen: Lektüre der angegebenen Literatur, Kurzreferat.

Inhalt: Verhütung wird zumeist mit Empfängnisverhütung assoziiert: Vielen fallen dutzende Verhütungsmethoden ein, die an weibliche Körper gebunden sind. Zeugungsverhütungsmethoden, welche den männlichen Körper adressieren, sind weniger populär: Außer dem Kondom ist kaum etwas bekannt. In diesem dreitägigen Workshop wollen wir der Frage nachgehen, warum dies so ist. Ist Verhütung nach wie vor „Frauensache“? Welche Diskurse und Techniken stecken hinter dieser Annahme? Wie wird Verhütung verhandelt?

Der erste Teil dieses Workshops befasst sich mit der bekannteren Empfängnisverhütung. Innerhalb der letzten Jahrzehnte erlangten in Europa Personen, die gebären können, zunehmend die Möglichkeit der sexuellen Selbstbestimmung. Der Weg dahin war jedoch geprägt von diversen Hürden. Zentrale Problematiken und die geschichtliche Entwicklung sollen nähergebracht werden, wobei die Rolle der Katholischen Kirche miteinbezogen wird. Ebenso wird der Einfluss der Technologieentwicklung, die Frauenbewegung, Bevölkerungspolitik und mehr betrachtet. Heutzutage entscheiden sich die meisten Frauen im Rahmen der Verhütungsfrage für die Pille. Aber warum ist dies so und warum gibt es kein Äquivalent für den Mann? Im zweiten Teil des Workshops wird die Zeugungsverhütung beleuchtet: Welche Möglichkeiten haben Männer und wie sieht der Stand der Forschung aus? Neben der Pille für den Mann wird die thermische Verhütung betrachtet, bei der mit Wärme auf Spermien eingewirkt wird, um deren Fruchtbarkeit zu beeinflussen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Perspektiven es für die Zukunft gibt und welche Hürden es noch zu überwinden gilt.

AblaufTeil 1 Empfängnisverhütung

 Mittwoch, 26.04.23, 16:15 - 19:30h

16.15 – 16.30: Vorstellungsrunde

16.30 – 16.45: Jean Velten (Q+Student/Chemie): Einführung ins Thema Verhütung: Wieso ist das Thema Verhütung (für mich) relevant (Probleme mit Verhütungsmitteln, Suche nach Alternativen)? Fragestellungen: Wie ist der aktuelle Stand der Forschung? Was ist die geschichtliche Entwicklung der Verhütung?

16.45 – 17.15: Julia Reichenpfader (Q+ / Gender Studies): Geschichte der "Pille", Diskurse der Empfängnisverhütung

17:15 – 17:45: Toni Straub (Q+Student/Biologie): Queerfeministische Sichtweisen auf Empfängnisverhütung

17.45 – 18.00: Pause

18.00 – 19.00: Stephan Goertz (Kath. Theologie): Die Rolle der Katholischen Kirche

19.00 – 19.30: Diskussion

Mittwoch, 03.05.23, 16:15 – 19:30h

16.15 – 16.45: Einführung

16.45 – 17.45: Kristina Friedland (Pharmakologie): Wie wirkt die Pille und warum gibt es bisher keine Pille für den Mann?

17.45 – 18.00: Pause

18.00 – 19.00: Isolde Sauer (praktizierende Gynäkologin): Verhütungsberatung in der Praxis: Welche Methode für welche Frau?

19.00 – 19.30: Diskussion

Teil 2: Zeugungsverhütung

 Freitag, 12.05.2023, 10:15 – 18:00 h, Fabian Hennig (Soziologie)

10:15 – 10:30 h Einführung und Input

10:40 – 11:40 h Quellenarbeit. Die Teilnehmer*innen lesen je eine historische oder aktuelle Quelle. Die kurzen Quellen kommen aus unterschiedlichen Disziplinen und Zeiten, sind auf Deutsch oder Englisch, sodass je nach Präferenz (und Kompetenz) ausgewählt werden kann. Die Teilnehmer*innen erarbeiten auf Basis der jeweiligen Quelle ein Kurzreferat von drei Minuten.

ab 11:45 h Präsentationen und Gemeinsame Erarbeitung eines Zeitstrahls der Zeugungsverhütung. Die Teilnehmer*innen stellen in chronologischer Reihenfolge je ihre Quelle vor, es folgt je eine kurze Diskussions- und Fragerunde, bei der die Vorbereiteten als Expert*innen fungieren – im Einzelnen:

11:45 – 12:15 h Die vergessenen Anfänge der Zeugungsverhütungsforschung (1920-1970)

12:15 – 13:45 h gemeinsame Mittagspause

13:45 – 15:30 h Konstitution eines Forschungsfeldes, Inklusion der Männer* (1970-2000)

15:30 – 15:45 h Kaffeepause

15:45 – 17:30 h Probleme und Perspektiven (2000-2030?)

17:30 – 18:00 h Abschließende Diskussion und Zusammenfassung

Lernziele:

- Einblicke in den aktuellen Biomedizinischen Forschungsstand der Verhütung (Empfängnisverhütung und Zeugungsverhütung)

- Kritische Reflexion von Wissensproduktion, Geschlechterverhältnis, Moral, usw.

- Verhütung als Wissensobjekt zwischen biomedizinischer Forschung, Laienexperiment und Aktivismus

- Geschichtliche Entwicklung der Verhütung

LehrendeKristina Friedland hat Pharmazie studiert und im Bereich Pharmakologie promoviert. Sie ist seit 2017 Professorin für Pharmakologie und Toxikologie am Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Wissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Pathophysiologie und neuen Therapieoptionen von psychiatrischen Erkrankungen wie z.B. Depressionen oder der Alzheimer Demenz.

 Stephan Goertz ist seit April 2020 Dekan des Fachbereichs 01 an der JGU und Professor für Moraltheologie. Er beschäftigt sich unter anderem mit katholischer Sexualmoral und Diversität.

Fabian Hennig: Studium Politikwissenschaft und Geschlechterforschung in Göttingen und Berlin, anschließend Geschlechterstudien Universität Basel. Lehraufträge, Workshops und Vorträge zu Materialismus, Geschlecht, und Verhütung. Aktuelle Forschung am DFG Graduiertenkolleg „Life Science - Life Writing“ am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, sowie am Institut für Soziologie, Schwerpunkt Biotechnologie, Natur und Gesellschaft, an der Goethe-Universität Frankfurt am Main arbeitet er an seinem Forschungsprojekt: „Zeugungsverhütung. Die Entwicklung thermischer und hormoneller Verhütungsmittel für Männer seit dem 20. Jahrhundert.“

Isolde Sauer: Medizinstudium in Mainz, seit 2002 Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und seit 2015 als Frauenärztin in eigener Praxis im Taunus tätig. https://www.frauenaerztin-sauer.de/

Toni Straub: Studium Biologie Bachelor of Science seit Winter 2021 an der JGU Mainz, hat zuvor drei Semester Filmwissenschaft an der JGU studiert; ehrenamtliche Aktivität bei SCHLAU (Verein für Demokratiebildung und queere Aufklärung an Schulen) und allgemein politisch aktiv zu den Themen Queerness/ Feminismus.

Jean Velten: Berufliches Gymnasium in der Fachrichtung Chemie abgeschlossen. Studium im 5ten Semester in Chemie B.Sc. an der JGU Mainz. Ab dem Sommersemester 2023 wird zusätzlich ein Zweitstudium in Physik B.Sc. aufgenommen.

Wasser(mangel)

Leitung: Prof. Dr. Frieder Enzmann, Prof. Dr. Katharina Lenhart, Dr. Thomas Lenhart

31.05.2023 | 14.15-17.00 Uhr | 01.06.2023 | 10.15-18.30 Uhr | 02.06.2023 | 10.15-17.00 Uhr

2 Leistungspunkte

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit.

Inhalt: Seit Jahren schon wird es immer wärmer und trockener in Deutschland. Das traditionell wasserreiche Land in der Mitte Europas trocknet immer weiter aus. Wissenschaftler:innen errechneten, dass der Wasserrückgang in Deutschland etwa 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr betrage, womit es zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit gehöre. Der Grundwasserspiegel sinkt drastisch, der längste Fluss Deutschlands, der Rhein, war wiederholt nur eingeschränkt schiffbar wegen des zu niedrigen Wasserstandes, Bäche und Flüsse versiegen, der Deutsche Bauernverband befürchtet Ernteausfälle von bis zu 40 Prozent im Jahr. Doch obwohl Wasser in Deutschland immer knapper wird, steigt der Verbrauch seit Jahren an. Zum einen in privaten Haushalten, vor allem aber in der Industrie und der intensiven Landwirtschaft. Besonders in den viel zu trockenen Sommern der letzten fünf Jahre hat die Landwirtschaft immer häufiger bewässert, weil ihre Pflanzen auf den Feldern verdorrten. Regional hat dies bereits vereinzelt zu erheblichen Schwierigkeiten bei der öffentlichen Wasserversorgung geführt. Da selbst Langregenphasen nicht mehr ausreichen, substanzielle Verbesserungen zu erwirken, ist ein grundsätzliches Umdenken unabdingbar geworden.

Während dieses dreiteiligen Q+Workshops wollen wir uns zunächst grundsätzlich mit dem Wasserkreislauf, dem Boden- und Grundwasser und dem Grundwasserschutz beschäftigen und dies in einen Zusammenhang mit der Wasserversorgung in Deutschland stellen. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere der Wasserbedarf der (Nutz-)Pflanzenwelt in der Landwirtschaft in Deutschland und zukünftige Anpassungsstrategien diskutiert.

Am dritten Workshoptag führt eine Exkursion zum Landwirtschaftsbetrieb „Streuobstziege“, der für seine innovativen Anpassungsmaßnahmen 2019 mit dem Umweltpreises der Stadt Linden ausgezeichnet wurde. Der Workshop klingt mit einem gemeinsamen Grillabend auf dem Hof aus.

AblaufTag 1: Mittwoch, 31. Mai 2023

14.15 – 17.00 h Prof. Dr. Frieder Enzmann, Geowissenschaftler an der JGU Mainz:  Einführung in die Hydrogeologie. Wasserkreislauf, Boden- und Grundwasser, Grundwasserlandschaften- und Stockwerke, Grundwasserleiter/Nichtleiter, Grundwasserbeschaffenheit und Schutz. Dazu studentische Kurzvorträge.

Tag 2: Donnerstag, 01. Juni 2023

10.15 – 13.00 h Dr. Thomas Lenhart, Obere Wasserschutzbehörde RLP: Allgemeines über die Wasserversorgung in Deutschland, Bedarf & Dargebot, Niederschlag & Grundwasser. Einführungsvortrag, ggf. Impulsreferate und Planspiel

13.00 – 14.00 h Pause

14.00 – 17.30 h Prof. Dr. Katharina Lenhart, Professorin für Botanik, Limnologie und Ökotoxikologie an der TH Bingen: Wasserhaushalt der Pflanzen, Pflanzenverfügbares Wasser/Faktor Boden, Wasserstress, Anpassungsstrategien, Wasserbedarf von Nutzpflanzen. Einführungsvortrag, ggf. Impulsreferate und kleine Experimente (Wasserhaltekapazität, Wassergehalt des Bodens) zum Thema Wasser/Boden/Pflanzen

16.00 – 16.30 h Pause

16.30 – 18.30 h Dr. Thomas Lenhart, Obere Wasserschutzbehörde RLP: „Anpassungsstrategien und Möglichkeiten an sich ändernde Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft“

Tag 3: Freitag, 02. Juni 2023

10.15 – 17.00 h Exkursion mit dem Reisebus zum Landwirtschaftsbetrieb „Streuobstziege“. Sofern es das Wetter zulässt, wird auch gemeinsam gegrillt.

Lernziele: Grundlagen der Hydrogeologie und Wasserkreislauf, Zeitliche Veränderung von Bedarf und Dargebot von Wasser in Deutschland, Wasser und Vegetation, Wasserkreislauf der Pflanzen/Wasserhaushaltstypen, Wasserbedarf von Kulturpflanzen, Anpassungsstrategien und Möglichkeiten bei sich ändernden Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft

LehrendeFrieder Enzmann, Dipl. Geologe und Akad. Direktor am Institut für Geowissenschaften der JGU Mainz, ist außerplanmäßiger Professor für Geologie an der JGU und 2. Vorsitzender der Forschungsstelle Rutschungen an der JGU e.V. Er ist verantwortlich für zahlreiche Drittmittelprojekte DFG, BMBF, BMWi im Bereich Strömungs- und Transportprozesse in porösen Medien sowie im Bereich Geoinformationssysteme und Massenbewegungen (Rutschungen).

Katharina Lenhart ist Professorin für Botanik, Limnologie und Ökotoxikologie an der TH Bingen. Nach dem Studium der Biologie an der JLU Gießen, promovierte sie am dortigen Institut für Pflanzenökologie über „The effects of long-term Free Air CO2 Enrichment (FACE) on soil aggregation, soil carbon input, and ecosystem CO2 dynamics in a temperate grassland ecosystem“ zum Dr. rer. nat.. Von 2009-2014 war sie Post Doc am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz in der Arbeitsgruppe ORCAS. Seit 2016 ist sie Professorin für Botanik, Limnologie und Ökotoxikologie an der TH Bingen.

Thomas Lenhart, Leiter der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Montabaur, studierte Bauingenieurwesen an der Universität Kaiserslautern. Er promovierte zum Dr. agr. am Institut für Ressourcenmanagement an der JLU Gießen über „Modellierung des Stoffhaushaltes in mesoskaligen Einzugsgebieten“. Zuvor war er u.a. als Fachbereichsleiter Wasserversorgung und Grundwasser, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Montabaur tätig sowie als Geschäftsführer der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz beim Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz.

Wege aus der Armut

Leitung: Sebastian Auer (Q+Studierender), Dr. Jan Brülle, Dr. Claudia Globisch, Marc Salzmann, Heike Strack

26.06.2023 | 10.15-17.30 Uhr | 27.06.2023 | 10.15-17.30 Uhr

2 Leistungspunkte

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit.

Inhalt: Einmal arm, immer arm? In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, ist dies häufiger der Fall als in anderen Ländern Europas. Die Armutsquote in Deutschland lag bereits im Jahr 2020 mit 17 Prozent auf einem bis dahin nicht gekannten Niveau und wächst durch die aktuelle Energiekrise weiter an, die Schlangen Hilfsbedürftiger vor den Lebensmittelausgaben der Tafeln werden wöchentlich länger. Einmal in die Armut gerutscht, haben der Diakonie zufolge die Menschen kaum eine Veränderungsperspektive hinsichtlich ihrer finanziellen Situation und bei den ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung ist die Armut oft generationsübergreifend. Armut heißt aber nicht nur, wenig oder kein Geld zu haben, sondern hat zahlreiche negative Nebeneffekte auf die betroffenen Menschen, beispielsweise auf die Gesundheit oder auf die soziale Teilhabe. Doch warum fällt es den Menschen in Deutschland so schwer, der Armut wieder zu entkommen? Welche Instrumente der sozialen und politischen Unterstützung durch den Wohlfahrtsstaat gibt es in Deutschland, um Menschen aus der Armut hinauszuführen? Greifen diese zu kurz oder setzen sie an den falschen Stellen an? Welche systemischen und strukturellen Hürden stehen den Menschen bei der Überwindung der Armut im Weg?

Mit diesen und weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen des zweiteiligen Workshops beschäftigen, der an zwei vorangegangene Q+Seminare thematisch anknüpft.

So soll nach vorangegangener Diagnostik und Analyse des Problems der Armut in Deutschland dieser Workshop vor allem zur Erarbeitung und Diskussion von Perspektiven und Lösungsansätzen dienen, wie Armut in Deutschland überwunden werden könnte. Dabei werden u.a. Instrumente wie das sog. Arbeitslosengeld ALG II/Harzt IV und das sog. Bürgergeld ausführlich diskutiert.

AblaufMontag, 26.06.2023

10.15 - 12.00 h Symptombeschreibung – Bericht über die Interviews im Rahmen der Bachelorarbeit „Hürden bei der Überwindung materieller und finanzieller Deprivation im konservativen Wohlfahrtsstaat Deutschland“. Referent: Sebastian Auer, Q+Studierender der Politik- und Wirtschaftswissenschaften

12.00 – 13.00 h Pause

13.00 – 16.00 h Armut in Deutschland und mögliche Wege aus der Armutsfalle– eine aktuelle wissenschaftliche Analyse. Referent: Dr. Jan Brülle, Sozialwissenschaftler an der Universität Frankfurt

Dienstag, 27.06.2023

10:15 – 12.30 h  Der Weg heraus aus Hartz 4?! Das neue Bürgergeld. Referentin: Dr. Claudia Globisch, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg

12:30 – 13.30 h Pause

13.30 - 15:00 h Strategiewechsel in der Förderung der Arbeitsagenturen, Referent:in:  Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Mainz und Marc Salzmann, Leiter des Mainzer Jobcenters

15:00 – 15.30 h Pause

15.30 – 17:30 h Planspiele: Wie heraus aus der Armutsfalle?

Lernziele: Die Studierenden erhalten Kenntnisse über die

- Definition und Messung von Armut in Deutschland

- Ursachen, Bedingungen und Entwicklung von Armut in Deutschland

- Strukturen und Bedingungen von Förderinstrumenten wie ALG II/Hartz IV und sog. Bürgergeld

- Strukturen und Arbeit von Arbeitsagenturen und Job-Centern

- Einblicke in den Alltag von Betroffenen

LehrendeSebastian Auer ist Q+Studierender und BA-Student der Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der JGU Mainz. Im Rahmen seiner BA-Arbeit führt er zahlreiche Interviews mit von Armut Betroffenen und untersucht dabei die Hürden, die der Überwindung von Armut im Wege stehen.

Jan Brülle ist Sozialwissenschaftler an der Universität Frankfurt. Er forscht derzeit zu öffentlichen Transferleistungen für Haushalte mit niedrigen Erwerbseinkommen. In diesem durch die DFG geförderten Projekt sammelt er Daten über „In-Work Benefits“ in Mitgliedsstaaten der EU und analysiert ihre Effekte auf Lebensläufe, Arbeitsmärkte und Einkommensverteilungen. Vor seiner Tätigkeit in Frankfurt hat er an der Universität Mannheim und der Universität zu Köln Soziologie und Empirische Sozialforschung studiert. Seine 2017 abgeschlossene Promotion zu Armutstrends in Deutschland und Großbritannien wurde mit dem zweiten Preis des deutschen Studienpreises der Koerber-Stiftung ausgezeichnet. Jan Brülle arbeitete zwischen 04/2014 und 03/2016 im Projekt "A comparative analysis of working poverty in Israel and Germany" unter der Leitung von Markus Gangl und Asaf Levanon (University of Haifa). Zwischen 06/2018 und 08/2019 war er im Rahmen des ERC Projekts "CORRODE: Corroding the Social" unter der Leitung von Markus Gangl beschäftigt.

Claudia Globisch studierte Soziologie, Germanistik und Philosophie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und an der Duke University in North Carolina (USA). Sie promovierte 2009 an der FAU mit einer Arbeit zum Antisemitismus von links und rechts in Deutschland. Zwischen 2007 und 2010 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Instituten für Soziologie der FAU und der Universität Leipzig. Ab 2011 war sie Assistenz-(Junior-)Professorin am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck und koordinierte den Bereich „Angewandte Methoden der empirischen Sozialforschung“. Im März 2019 war sie als Gastwissenschaftlerin am Goldsmith College in London (Vereinigtes Königreich). Seit Juli 2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am IAB und forscht dort zum Teilhabechancengesetz und den sozialen Folgen der Covid-19-Pandemie.

Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mainz, war nach dem Abitur und Studium zunächst als Beraterin im damaligen Arbeitsamt Limburg tätig. Sie durchlief verschiedene Stationen in Hessen, unter anderem als Geschäftsstellenleiterin, Teamleiterin und Bereichsleiterin. Sie begleitete in dieser Zeit die Erprobung kommunaler Beschäftigungskonzepte, um Wege aus der Sozialhilfe zu entwickeln. Im Rahmen der Organisationsreform der Bundesagentur für Arbeit 1999 bis 2002 war sie als Organisationsentwicklerin in mehreren  Agenturen tätig. Mit der Erfahrung als Begleiterin in organisationalen Umstellungsprozessen wurde sie nach Inkrafttreten des SGB II mit dem Aufbau hessischer und später auch rheinland-pfälzischer Jobcenter betraut. Seit 2014 hat sie den Vorsitz der Geschäftsführung in der Arbeitsagentur in der Landeshauptstadt Mainz inne.  Zu dieser Zeit war die Jugendberufsagentur Mainz  als bundesweit erste bereits gegründet. Schülerinnen und Schüler, die  in SGB II-Bedarfsgemeinschaften leben, sollen nicht stigmatisiert werden, daher gründete sie in der Folge  gemeinsam mit Kommunen und Jobcentern  die  Jugendberufsagenturen Worms, Mainz-Bingen und Alzey-Worms.

Marc Salzmann hat am 1. Oktober 2021 die Geschäftsführung des Jobcenter Mainz übernommen. Er ist seit 1991 Mitarbeiter bei der Bundesagentur für Arbeit und durchlief unterschiedliche Tätigkeiten im Leistungs- und Vermittlungsbereich sowie im Controlling in den Agenturen für Arbeit Kassel, Hanau, Frankfurt am Main und Mainz. In Frankfurt am Main, in Mainz und zuletzt in der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland übernahm er seit 2016 leitende Funktionen in unterschiedlichen Bereichen.

„Zeitenwende“. Das deutsch-russische Verhältnis seit dem Ende des Kalten Kriegs 1990 und der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine 2022. Workshop mit Exkursion zum „Regierungsbunker“ in Ahrweiler.

Leitung: Prof. Dr. Jan Kusber, Hauptmann Julian Ströbl, Hubert Werner

27.04.2023 | 10.15-18.30 Uhr | 28.04.2023 | 11.00- 20:00 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Unkostenbeteiligung für Fahrt und Eintritt: ca. 25 €

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit.

Inhalt: Nach dem Ende des „Kalten Kriegs“ durch den Zerfall der Sowjetunion und durch die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 veränderte sich die europäische und die deutsche Sicherheitspolitik grundlegend. Nach Jahrzehnten der Ost-West-Systemfeindschaft, Propaganda, Spionage und gegenseitigen atomaren Bedrohungen führte die internationale Entspannungspolitik und Abrüstung der 1990er und 2000er Jahre zu einer Normalisierung staatlicher Beziehung und zu staatlicher Annäherung, in deren Konsequenz es zu einer substanziellen Erweiterung der Europäischen Union gen Osten kam. Viele osteuropäische Staaten wie Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn, die bis 1990 Teil der Sowjetunion oder des sog. Warschauer Vertrags waren, traten in den 90er Jahren der EU und auch der NATO bei, getragen von einem breiten innergesellschaftlichen Konsens. Deutschland baute in dieser Zeit die Bundeswehr von einer territorialen Verteidigungsarmee zu einer weltweiten militärische Einsatztruppe um, denn, so Bundespräsident Johannes Rau 2005, man fühlte sich nun „von Freunden umzingelt“. Auch die Beziehung zwischen Deutschland und Russland normalisierte sich weitgehend, man arbeitete zeitweise im Sinne einer strategischen Partnerschaft zusammen. Insbesondere der postulierte „Wandel durch Handel“ kennzeichnete die Politik Deutschlands gegenüber Russland in dieser Zeit, die 2012 mit 80 Mrd. Euro das höchste bilaterale Handelsvolumen und den Status einer „Modernisierungspartnerschaft“ erlangte. Mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim 2014 wuchsen die Spannungen zwischen Deutschland und Russland allerdings wieder an und sind nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Putins Russland im Februar 2022 auf die Ukraine an einem Tiefpunkt angelangt. Bundeskanzler Olaf Scholz spricht seither von einer Zeitenwende und brachte aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage an der NATO-Ostflanke eine Erhöhung des Militäretats auf den Weg. Das Genehmigungsverfahren für die zweite Gasleitung von Russland durch die Ostsee ist ausgesetzt und es wurden weitere Sanktionen gegen Russland verhängt. Dennoch bezieht Deutschland weiterhin Rohstoffe wie Gas und Erdöl aus Russland.

Der zweiteilige Workshop beleuchtet zunächst die historischen und (sicherheits-) politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland nach 1990 und diskutiert die aktuellen Veränderungen der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auch aus militärischer Perspektive. Am zweiten Tag führt eine Exkursion mit privatem Reisebus nach Ahrweiler zum „Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes (AdVB) im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung derer Funktionstüchtigkeit“, umgangssprachlich kurz „Regierungsbunker“. Diese 17,3 Kilometer lange atombombensichere Bunkeranlage im Ahrtal entstand zwischen 1960 und 1972 unter größter Geheimhaltung und umfasst 936 Schlaf- sowie 897 Büroräume.

AblaufDonnerstag, 27.04.2023

10:15 h – 13:00 h Prof. Dr. Jan Kusber, Professor für Osteuropäische Geschichte an der JGU Mainz

13:00 h – 14:00 h Pause

14:00 h – 16:00 h Studentische Impulsreferate/Planspiele

16.00 h – 16.30 h Pause

16.30 h – 18.30 h Hauptmann Julian Ströbl, Bezirksjugendoffizier Rheinland-Pfalz und Saarland; Referent für Sicherheitspolitik: Zeitenwende: Die neue Rolle und Aufgaben der Bundeswehr nach dem Angriff Putins auf die Ukraine

Freitag, 28.04.2023

Ab ca. 11 h Fahrt nach Ahrweiler mit dem Bus ab Mainz HBF

14.00 h Begehung des Regierungsbunkers. Führung und Diskussion mit Hubert Werner, ehem. Dezernatsleiter im Streitkräfteunterstützungskommando der Bundeswehr in Köln

Ca. 20h Ankunft in Mainz

Lernziele: Die Studierenden erwerben Kenntnisse über

- die politischen und ökonomischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland seit 1990

- die Auswirkungen von Putins Angriffskriegs auf die Sicherheitsarchitektur Europas und der NATO sowie auf die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Bundesrepublik Deutschland

- die militärische Strategie von NATO und Bundeswehr im Verteidigungsfalle

- die Verteidigungspolitischen Richtlinien der Bundeswehr.

Lehrende: Jan Kusber ist Professor für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er studierte osteuropäische Geschichte, Slavische Philologie und Neue und Mittlere Geschichte an der Christian Albrechts-Universität zu Kiel, wo er auch promovierte und als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt war, bis er 2003 dem Ruf auf die Professur an die Universität Mainz folgte.

Julian Ströbl ist Hauptmann der Bundeswehr, Bezirksjugendoffizier in Rheinland-Pfalz und Saarland und Referent für Sicherheitspolitik. Er studierte Management und Medien in München und erhielt einen M.A. in Journalismus an der University of Tucson, Arizona. Er arbeitete beim Bundeswehrradio "Radio Andernach" als Redakteur, Nachrichtensprecher, Moderator und zuletzt als Chef vom Dienst. 2018, 2019 und 2020 war Julian Ströbele insgesamt 10 Monate in Afghanistan im Resolute-Support Einsatz als Leiter der Einsatzredaktion Radio Andernach. Seit 2021 ist er Jugendoffizier und Referent für Sicherheitspolitik, zunächst in Koblenz, seit April 2022 in Mainz Bezirksjugendoffizier für Rheinland-Pfalz und Saarland.

Hubert Werner studierte Pädagogik an der Universität der Bundeswehr in München. Er war u.a. S3-Stabsoffizier und stellvertretender Kommandeur im Wachbataillon, zuständig für die gesamte Planung des oberirdischen Objektschutzes des Ausweichsitzes der Bundesregierung (Bunkerbereich-West und Ost), Stabsoberoffizier im Nato-Hauptquartier Landsouth in Verona/Italien, zuständig für die Bearbeitung der Feindlage sowie Chief Conference Division beim George C. Marshall Center for European Security Studies,  zuständig für die Organisation von Konferenzen in den süd-ost-europäischen Ländern. Zuletzt war er Dezernatsleiter im Streitkräfteunterstützungskommando der Bundeswehr in Köln, bevor er 2012 pensioniert wurde. Seit 2016 arbeitet er als Gästeführer im Regierungsbunker Ahrweiler.

Der „Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes (AdVB) im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung derer Funktionstüchtigkeit“, umgangssprachlich kurz als Regierungsbunker bezeichnet, ist eine 17,3 Kilometer lange atombombensichere Bunkeranlage im Ahrtal, die zwischen 1960 und 1972 unter größter Geheimhaltung entstand und 936 Schlaf- sowie 897 Büroräume umfasste. Der Bunker war insbesondere für die zivilen Behörden aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt und sollte der deutschen Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdische Führungsanlage im Verteidigungsfall (V-Fall) dienen. Der Bunker sollte den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler, den Gemeinsamen Ausschuss, den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, verschiedene Minister und dazu ziviles und militärisches Personal aufnehmen. Heute ist die Anlage ein Dokumentationszentrum.

Auf dem Weg zum Leibniz-Institut für Resilienzforschung

Leitung: Dr. Sarah Ayash, Dr. Donya Gilan, Dr. Isabella Helmreich, Prof. Dr. Klaus Lieb, Dr. Thorsten Mundi, Papoula Petri-Romão, Dr. Sarah Schäfer, Kate Utzschneider, Dr. Carola Zimmermann

22.06.2023 | 10.15-17.30 Uhr | 23.06.2023 | 10.15-17.30 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft, Impulsreferate zu übernehmen und an Planspielen mitzuwirken

Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit

InhaltResilienz (von lateinisch resilire: zurückspringen, abprallen, nicht anhaften) beschreibt im psychologischen Umfeld die Aufrechterhaltung oder schnelle Rückgewinnung der psychischen Gesundheit während und nach Belastungen wie Traumata und anderen kritischen Lebensereignissen, aber auch alltäglichen Stressfaktoren. Rund 30% der deutschen Bevölkerung, so wird geschätzt, entwickeln jährlich eine psychische Störung, die zumindest teilweise auf Stressoren wie traumatische Ereignisse, belastende Lebensumstände im privaten oder beruflichen Kontext oder auf körperliche Erkrankungen zurückgeführt werden können.

Das 2018 als Deutsches Resilienzzentrum gegründete heutige Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), eine Ausgründung der Universitätsmedizin und der JGU Mainz, arbeitet daran, die der Resilienz zugrundeliegenden Mechanismen neurowissenschaftlich zu verstehen, entsprechende Interventionen zur Förderung von Resilienz zu entwickeln und darauf hinzuwirken, Lebens- und Arbeitsumfelder so zu verändern, dass Resilienz gestärkt wird.

Bei diesem zweitägigen Workshop wollen wir uns im ersten Teil mit dem wissenschaftlichen Forschungsgegenstand des LIR befassen mit dem Ziel, Resilienz besser zu verstehen. Der zweite Workshoptag zeichnet aus der Perspektive des Wissenschaftsmanagements nach, durch welche administrativen Maßnahmen aus einer medizinischen Betriebseinheit der Universitätsmedizin Mainz das Leibniz-Institut für Resilienzforschung entstehen konnte.

Ablauf
Donnerstag, 22.06.2023
10:15 – 10:30 h Begrüßung durch Dr. Doris Lindner, Vorstellung der Teilnehmenden und deren Erwartungen.

Resilienz – ein Überblick:
10:30-11:00 h Prof. Klaus Lieb
11:00-11:40 h Papoula Petri-Romao
11:40-12:20 h Sarah Schäfer (online)
12:20-13:00 h Sarah Ayash

13:00 – 14:00 h Pause

Resilienzfördernde Interventionen

14:00 – 15:55 h Kate Utzschneider, Leitung Transfer
15:55 – 16:05 h Pause
16:05 – 18:30 h Dr. Donya Gilan, wissenschaftliche Leitung Bereich Resilienz & Gesellschaft

Freitag, 23.06.2023
10:15 – 13:00 h Der Weg zum Leibniz-Institut. Die Perspektive des Managements. Referent: Dr. Thorsten Mundi, kaufmännischer Geschäftsführer des LIR
13:00 – 14:00 h Pause
14:00 – 15:00 h Der Weg zum Leibniz-Institut. Die Perspektive der Zuwendungsgeber. Referentin: Dr. Carola Zimmermann, Leiterin der Abteilung Forschung und Hochschulbau, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit
15:00 – 16:00 h Abschlussdiskussion

Lernziele:

- Überblick über Resilienzbegriff und -forschung

- Überblick über Management und Managementanforderungen einer öffentlichen Forschungseinrichtung

- Einblick in Verlauf und Herausforderungen von Gründungsprozessen

LehrendeDonya Gilan, wissenschaftliche Leitung des Bereichs Resilienz & Gesellschaft

Isabella Helmreich, wissenschaftliche Leitung Bereich Resilienz & Gesellschaft

Klaus Lieb, Professor für Psychiatrie and Psychotherapie, ist seit 2018 der wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung gGmbH, vormals: Deutsches Resilienz Zentrum gGmbH, Mainz. Seit 2007 ist er zudem Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Mainz. Er hat Medizin und Philosophie in Ulm, Tübingen und Los Angeles studiert und wurde 1992 promoviert und 1999 habilitiert.

Thorsten Mundi ist seit 2018 Kaufmännischer Geschäftsführer des LIR. Von 2009 bis 2018 war er Geschäftsführer des Zentrums für Wissenschaftsmanagement e.V. (ZWM). Er hat Literatur-, Medien- und Politikwissenschaften an den Universitäten Gießen und Regensburg studiert und wurde 2007 mit einer kulturtheoretischen Arbeit an der LMU München promoviert.

Papoula Petri-Romao, Doktorandin

Kate Utzschneider, Stabsstelle Transfer

Energiegeschichte(n) – Planung und Realisierung einer Studioausstellung mit Sammlungsobjekten der JGU

Leitung: Apl.-Prof. Dr. Kirsten Grimm, Dr. Lisa Marie Roemer, Dr. Patrick Schollmeyer

12.04.2023 | 09.15-16.30 Uhr | 13.04.2023 | 9:15-16:30 Uhr | 14.04.2023 | 09.15-16.30 Uhr | 17.04.2023 | 9:15- 19.00 Uhr

2 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Gruppenarbeit und zur Übernahme von Referaten

Anforderungen: Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Recherchearbeit und Übernahme von Referaten, Kleingruppenarbeit, Erarbeitung von Ausstellungstexten.

Inhalt: Das brandaktuelle Thema „Energie“ ist derzeit vor allem durch Fragen zu Sparmaßnahmen besetzt. Wir möchten uns der Frage der Energiekosten in historischer Perspektive nähern und anhand von unterschiedlichen Objekten aus den Forschungs- und Lehrsammlungen der JGU „Energiegeschichten“ erarbeiten und diese in Form einer Studioausstellung präsentieren. Nach der fächerübergreifenden Auseinandersetzung mit dem Thema erstellen wir im Rahmen der Veranstaltung ein Ausstellungskonzept, wählen geeignete Exponate aus den Sammlungen aus, erstellen einen Zeit- und Finanzplan, planen die Ausstellung anhand eines virtuellen Modells, regeln den Leihverkehr, recherchieren und verfassen „Energiegeschichten“ zu den Objekten, stellen die Tafeln mit den Objektbeschriftungen her, bauen die Ausstellung auf und erarbeiten abschließend ein Führungskonzept.

Ablauf: Mittwoch, 12.04.2023:

9:15 h – 12:00 h Themeneinführung und Vergabe der Fachreferate durch Zulosung

12:00 h – 13:00 h Pause

13:00 h – 16:30 h Einführung in das Sammlungsmanagement und die JGU Sammlungen sowie die Ausstellungskonzeption allgemein

Donnerstag, 13.04.2023:

9:15 h – 12:00 h Studentische Fachreferate und Fokussierung des Ausstellungsthemas

12:00 h – 13:00 h Pause

13:00 h – 14:00 h Vorgaben bei Ausstellungstexten

14:00 h – 16:30 h Umsetzung der Ausstellungskonzeption/ Visualisierung der Vitrine und Beginn der Erstellung der Objekt- und Ausstellungstexte

Freitag, 14.04.2023:

9:15 h – 12:00 Erstellen der Objekt- und Ausstellungstexte

12:00 h – 13:00 h Pause

13:00 h – 16:30 h Fortführen der Texterstellung und Korrekturdurchgänge und Planung der Eröffnung

Montag, 17.04.2023:

9:15 h – 12:00 Finalisierung der Texte

12:00 h – 13:00 h Pause

13:00 h – 16:30 h praktische Vorbereitungen für die Bestückung der Vitrine und Einrichtung der Vitrine

17:00 h – 19:00 h Vorbereitung und Eröffnung der Ausstellung/Vitrine

Lernziele: Kennenlernen der JGU Sammlungen, fächerübergreifendes Denken, Umgang mit Sammlungsobjekten, Objektbasierte Forschung, Vermittlungskompetenz, Präsentationskompetenz, Ausstellungskompetenz, Kreativität, Mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit, Teamfähigkeit

LehrendeKirsten Grimm ist Kuratorin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen an der JGU und stellvertretende Sammlungskoordination. Die Geowissenschaftlerin lehrt und forscht am Institut für Geowissenschaften im Bereich der Paläontologie, Sedimentologie und Stratigraphie mit paläoökologischen und paläoklimatologischen Fragestellungen insbesondere im Mainzer Becken und Mitteleuropa. Freiberuflich ist sie im Sammlungs- und Ausstellungsbereich für das Naturhistorische Museum Mainz, das Museum Wiesbaden, das Deutsche Edelsteinmuseum Idar-Oberstein, die Infothek Flonheim, das Museum Alzey u.a. tätig. Außerdem hält sie Vorträge und führt Exkursionen, Führungen und Workshops zu regionalgeologischen Themen bzw. zur Erdgeschichte für Schüler und Erwachsene durch. Kirsten Grimm ist seit 2013 Vorsitzende der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft e.V.

Lisa Marie Roemer ist Kunsthistorikerin mit Forschungsschwerpunkten in der Kunst der Frühen Neuzeit Italiens, der Antikenrezeption, der Romtopographie, der Kartographie und der Frühneuzeitlichen Druckgraphik. Am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Göttingen hat sie mit der universitären Kunstsammlung mehrere Ausstellungen konzipiert und realisiert. Seit Oktober 2020 ist sie als Sammlungsbeauftragte der JGU Mainz tätig und koordiniert die ca. 30 universitären Forschungs- und Lehrsammlungen.

Patrick Schollmeyer ist Klassischer Archäologe und Kurator der Schule des Sehens an der JGU. Zudem ist er als Kurator der Original- und Abguss-Sammlung des Mainzer Instituts für Altertumswissenschaften/Arbeitsbereich Klassische Archäologie auch in der Lehre tätig. Schollmeyer forscht vorrangig zur griechischen und römischen Ikonografie, zur antiken Plastik sowie zu den Regionen Kleinasien und Zypern in der Antike. Mit zahlreichen seiner Publikationen spricht er ein interessiertes Publikum über die Fachwelt hinaus an. Zudem bietet er für Schulklassen und andere Gruppen regelmäßig Führungen sowie Exkursionen an und hält Vorträge. Patrick Schollmeyer ist Präsident des Deutschen Verbandes für Archäologie (DVA).

Zufall und Randomisierung

Leitung: Prof. Dr. Cornelis Menke

26.05.23 | 09.06.23 | 30.06.23 | jeweils 10.00-14.00 Uhr

3 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an Wissenschaft und Wissenschaftsreflexion. Bereitschaft zum interdisziplinären Austausch und zur Vorbereitung anspruchsvollerer Texte. Speziell: Offenheit oder sogar Freude auch (aber nicht nur) an der mathematischen Betrachtung von Zufall. Grundkenntnisse der Wahrscheinlichkeitstheorie oder Statistik sind hilfreich.   

Anforderungen:
Vorbereitung (Lesen/Denken). Aktive Beteiligung. Bearbeitung einer selbstgestellten Aufgabe.

Inhalt: Nichts dem Zufall überlassen? In der Wissenschaft wird der Zufall im Gegenteil oft aktiv gesucht. In vielen Forschungsgebieten gilt für das Design von Experimenten die Anforderung, etwa die Zuordnung von Versuchspersonen auf Test- und Kontrollgruppe zufällig – randomisiert – vorzunehmen; dasselbe gilt auch für die Düngung von Plots bei Feldexperimenten. In der klinischen Forschung gelten Randomized Controlled Trials (RTCs) vielen als „Goldstandard“ empirischer Belge.

Ob die Randomizierung aber notwendig und allgemein sinnvoll ist, ist durchaus nicht unstrittig, und zahlreiche Wissenschaftsphilosoph:innen und Statistiker:innen sind davon nicht überzeugt; strittig ist nicht zuletzt, warum man Zufall Einfluss gestatten oder diesen sogar fordern soll, und worin der Wert davon liegt.

Das Seminar soll der Diskussionen dieser Fragen dienen; daneben soll auch die Entstehung und Geschichte der Randomisierung behandelt werden sowie (wenn Zeit und Interesse besteht) auch neuere Entwicklungen zur Anwendung von Zufall in der Wissenschaft, etwa die Vergabe von Fördermitteln per Losverfahren.

Lernziele: Kenntnisse einmal der unterschiedlichen Blickwinkel, Analysen und Bewertungen der Anforderung des Randomisierens von Experimenten, der Hauptargumente für und gegen die Anforderung (zwingender) Randomisierung aus Philosophie, Wissenschaftsgeschichte und Statistik. Kenntnisse der historischen Entwicklung dieser Experimentalpraxis.

Lehrende: Cornelis Menke is Professor in History and Philosophy of Science and Director of General Studies at Johannes Gutenberg University Mainz. He main interest is in Philosophy of science and science studies, and particularly in methodology, philosophy of statistics, and pragmatism. Cornelis Menke read Philosophy, Classics, and Physics at Humboldt University of Berlin, and holds a PhD in Philosophy from Bielefeld University. He was Dilthey Fellow of Volkswagen Foundation, junior research group leader at the Center for Interdisciplinary Research, Bielefeld, and elected member and chair of Die Junge Akademie.

Vorlesungen

Abgesetzt! Herrschende und Eliten von der Antike bis heute - Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion

Aspekte alttestamentlicher Gottesvorstellungen - Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke

Das Christentum und die Weltreligionen - Univ.-Prof. Dr. Alexander Loichinger

Deutsches Kartell- und Vergaberecht - Univ.-Prof. Dr. Meinrad Dreher

Ehe und Familie - Lic. Theol. Edith Wittenbrink

Entwicklung, Lernen und Soziales Verhalten - Univ.-Prof. Dr. Margarete Imhof

Geschichte des Osmanischen Reiches - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

Grundfragen interreligiösen Lernens und interkultureller Erziehung - Univ.-Prof. Dr. Stefan Altmeyer

Kommunikationsethik in einer digitalisierten Medienwelt - Kim Deutsch; Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip

Modern War Literature - Univ.-Prof. Dr. Rainer Emig

TESK II - Training emotionaler und sozialer Kompetenzen - Dr. Sarah Tran-Huu

Themen der Turkologie und Orientalistik - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

Versicherungsrecht - Univ.-Prof. Dr. Meinrad Dreher

Wirtschaftsethik - Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip

Seminare und Übungen

Climate Lab – ein Projektseminar über Klima und Nachhaltigkeit (Teil 1) - Prof. Dr. Klaus Wendt; Timo Graffe

Current Debates on Globalisation, Media and Culture - Univ.-Prof. Dr. Barbara Veronika Cummings Sommerlad

Der wissenschaftliche Realismus - Univ.-Prof. Dr. Cornelis Menke

Deutschland ein Einwanderungsland - Sozialethische und bildungsethische Perspektiven - Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip; Lic. Theol. Edith Wittenbrink

Deutschland, Europa und die Europäische Union - Dr. Stephan Walter

Ethik in der Moderne - Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip

Exogene Geologie - Dr. Klemens Seelos

Forschungskolloquium des GRK 2304 „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen“ - Univ.-Prof. Dr. Heike Grieser; Univ.-Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch; Sabine Reichert

„Heilige“ Ordnungen. Römische Erkundungen. Seminar mit Romexkursion - Prof. Dr. Stephan Goertz; Dr. Stephanie Elisabeth Höllinger

Hombre y naturaleza en los Andes y la Amazonía: ¿amenaza o desafío? (interdisziplinäres spanischsprachiges Blockseminar) - Dr. Jose Carlos Huisa Tellez; Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip; Univ.-Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki; Dr. Irene Weiss de Seng

Kann eine KI bessere Hausarbeiten schreiben als Du? Experimente mit dem Chatbot GPT - Anna-Maria Nothelfer

Landeskunde Japans II - Daniel Gönül

Late Ottoman Society and Culture - Univ.-Prof. Dr. Petr Kucera

Navid Kermani lesen: Texte über Europa, Migration und Religion - Dr. Stephan Walter

Paradigmen und Denkstile - PD. Dr. Meinard Kuhlmann

Potentiale weiblicher Autorschaft - apl. Prof. Dr. Dorothea Erbele-Küster; Dr. Anne Pollok

Social Choice - Prof. Dr. Salvatore Barbaro

Ungleichheiten und Wohlstand - Modelle und Befunde - PD Dr. Meinard Kuhlmann

Vom Grafen zum König. Die Herrschaft von Rudolf I., Adolf von Nassau und Heinrich VII. - Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion

War Poetry - Univ.-Prof. Dr. Rainer Emig

Sprachhkurse

Japanisch II, Kurs A - Takayo Ishizawa

Japanisch II, Kurs B - Yohko Wakabayashi

Japanisch III-2 - Ninan Yanaga

Russisch Grundkurs I - Dr. Astrid Breuer

Russisch Grundkurs II - Dr. Astrid Breuer

Ausführliche Informationen zu den geöffneten Veranstaltungen finden Sie hier.

Praktikum Öffentlichkeitsarbeit und Social Media beim Naturpark Rhein-Taunus

Leitung: Naturpark Rhein-Taunus - Geschäftsführung

Ort: Veitenmühlweg 5 in 65510 Idstein bzw. über Microsoft Teams o.ä. von zu Hause aus.

Teilnahmevoraussetzungen: Sicherer Umgang mit Social Media, Freude am Verfassen von Pressetexten und am Organisieren. Affinität zu Themen aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Erholung und nachhaltigem Tourismus, Bildung für Nachhaltige Entwicklung oder nachhaltige Regionalentwicklung.  Eigenständige Recherchearbeit und Bereitschaft, Artikel bzw. Social-Media-Beiträge zur verfassen, die kurzfristig aktuell werden. Dauer: 15. April 2023 bis 30. September 2023.

Achtung: Das Praktikum ist nur für Q+Studierende zugänglich. Die Auswahl findet nach einem Vorgespräch mit der Geschäftsführung statt.

Bewerbung: Bitte melden Sie sich über Jogustine für das Praktikum an und senden Sie eine Bewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben als eine PDF-Datei bis zum 06. April 2023 an das Q+Team. Wir leiten Ihre Bewerbung dann weiter.

Leistungen: Betreuung durch das Naturpark-Team. Die Stelle wird mit 520 €/Monat vergütet und umfasst 10 Std. pro Woche à 12 €. Fahrtkostenerstattung kann ggf. nach vorheriger Absprache erfolgen.

Inhalt: Der Naturpark Rhein-Taunus ist auf einer Fläche von 810 km² in den Themengebieten Naturschutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung aktiv. Unsere Träger sind die Stadt Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Kreis. Wir sind ein kleines quirliges Team, welches sich beispielsweise um über 700 km Wanderwege, knapp 100 Parkplätze und 18 Liege- und Picknickwiesen kümmert. Darüber gibt es zahlreiche ehrenamtliche Kräfte wie beispielsweise unsere Naturparkführer:innen. Diese bieten für interessierten Personen Erlebnisführungen per Rad oder zu Fuß zu den kleinen und großen Schätzen der Region.

Mitarbeit im Naturpark-Team nach Absprache vor Ort in der Geschäftsstelle, im Homeoffice oder im Naturparkgebiet vor Ort. Hauptsächlich: Erstellen von Social Media Posts und Beiträge aus der Naturpark-Welt, Fotografieren zur Ergänzung des Naturpark-Fotoarchives inkl. Fotobearbeitung und Archivierung, Aufbau eines Presseordners zur Kommunikation auf den unterschiedlichen Kanälen. Zusätzlich nach Absprache: Erstellen von Pressebeiträgen, Erstellen von Homepage-Inhalten, Entwicklung eines Social-Media-Konzepts, Marktforschung, Messeauftritte.

Lernziele: Eigenständige Erstellung von Presse- und Social-Media-Beiträgen nach Recherche. Einblicke in die Arbeit eines Naturparks. Kenntnisse über Naturschutz, Erholung und Regionalentwicklung.

Zu beachten ist: Die Aktivitäten des Naturparks finden natürlich oft draußen bei Wind und Wetter und teilweise an Wochenenden statt. Die Erreichbarkeit per ÖPNV ist nicht immer gegeben und auch die Betriebsfahrzeuge stehen nur nach Absprache zur Verfügung. Eine Mobilität z.B. per Fahrrad (Mountainbike) oder eigenem Fahrzeug wäre vorteilhaft. Nach Absprache kann eine Wegstreckenentschädigung gezahlt werden.

Recherchepraktikum bei ZDFzoom

5 Leistungspunkte

Teilnahmevoraussetzungen: Journalistische Vorerfahrungen sowie ein sicherer Umgang mit Social Media sind erwünscht. Affinität zu gesellschaftspolitischen Themen, eigenständige Recherchearbeit. Da ab Ende April der Relaunch von ZDFzoom starten wird, siehe auch: https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur, mit einem Schwerpunkt auf OSINT und Datenjournalismus, werden vor allem Bewerber*innen mit entsprechenden Kenntnissen oder zumindest Interesse daran gesucht.

Anforderungen: Hospitanz jeden Montag oder Dienstag ab Mai 2023 vor Ort in der Redaktion oder im Homeoffice - je nach Absprache mit der Redaktion. Langzeitrecherchen nach Absprache mit der Planung. Mitarbeit bei der Social-Media-Arbeit der Redaktion. Sinnvoll ist die gelegentliche Teilnahme an der Redaktionssitzung jeweils am Donnerstag von 10.30 Uhr - ca. 12 Uhr, derzeit über Microsoft Teams.

Achtung: Das Praktikum ist nur für Q+Studierende zugänglich und findet während des SoSe 2023 statt. Der genaue Starttermin wird nach individueller Absprache mit der Redaktion festgelegt. Die Auswahl findet nach einem Vorgespräch mit der Redaktionsleitung statt.

Bewerbung: Bitte melden Sie sich über Jogustine für das Praktikum an und senden Sie eine Bewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben als eine PDF-Datei bis zum 06.04.23 an das Q+Team. Wir leiten Ihre Bewerbung dann weiter.

Inhalt: ZDFzoom ist ein wöchentliches Doku-Format (Sendetermin: Mittwoch, 22.45 h, zoom.zdf.de) mit investigativ ausgerichteten Einzel-Dokumentationen zu gesellschaftlich relevanten, aber auch alltagsnahen innen- und außenpolitischen Themen. Die Dokumentationen leisten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion. Dramaturgisch stringent geht in jeder Sendung ein*e Reporter*in auf die Suche. Im Mittelpunkt steht eine klare Fragestellung, der nachgegangen wird. Den Zuschauenden werden Antworten gegeben, neue Fakten und Hintergründe zu meist latent aktuellen Themen geliefert. Auch bei komplexeren Themen soll eine zuschauerfreundliche Rezeption ermöglicht werden. Computer-getrackte Grafiken und eine konsequent eingesetzte Kameraoptik erzeugen einen wiedererkennbaren Look und unterstützen die Eindeutigkeit des Formats.

Zu beachten ist: aufgrund der COVID 19-Pandemie könnte ggfs. der Einblick der Studierenden in die redaktionelle Arbeit nur im eingeschränkten Umfang stattfinden. Die Mitfahrt zu Drehs, das Dabeisein beim Schnitt oder in der Synchro muss situationsbezogen angepasst werden. Ggfs. wird der Kontakt bzw. die Betreuung online oder per Telefon stattfinden

Einen Bericht zum Recherchepraktikum der Q+Studentin Janika Kunzmann finden Sie hier.

Praktikum im TOPML-Projekt, Abteilung Wissenschaftskommunikation

5 Leistungspunkte

Leitung: Prof. Dr. Christoph Bläsi (JGU Mainz)

Ort: Homeoffice und ggf. Vor Ort auf/in der Nähe des Campus (BKM-Gebäude)

Teilnahmevoraussetzungen: Vorerfahrung mit Wissenschaftskommunikation oder Bereitschaft, sich in das Thema einzuarbeiten, Interviewerfahrung ist von Vorteil, Organisationstalent, Vorerfahrung mit AI ist von Vorteil (ansonsten Bereitschaft sich in das Thema einzuarbeiten). Bewerbungen aus allen Fachbereichen sind herzlich willkommen.

Anforderungen: Eigenständige Arbeitsweise im Homeoffice und auf dem Campus (BKM-Gebäude oder Philo), Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Interviews und anderen Maßnahmen zur Wissenschaftskommunikation und der Projektinhalte, Aufbereitung der Inhalte und Publikation über die Projekt-Webseite, Teilnahme an Besprechungen und an den Workshop-Tagen am 12. bis 15. Juni 2023.

Zeitlicher Umfang: Vorbereitung und Nachbereitung des Workshops im Juni und Anwesenheit während der Workshop-Tage. Bis zum Workshop in KW 24 umfasst das Praktikum ca. 10 Wochenstunden, nach dem Workshop wird dieser bis zum Ende der Lehrveranstaltungen nachbereitet und das gesammelte Material aufbereitet und veröffentlicht (nach dem Workshop umfasst das Praktikum ca. 6 Wochenstunden).

Achtung: Das Praktikum ist nur für Q+Studierende zugänglich und findet im Sommersemester 2023 statt. Eine Praktikumsbescheinigung stellen wir Ihnen nach dem Praktikum gerne aus. Der genaue Starttermin wird nach individueller Absprache festgelegt (Anfang bis Mitte April 2023).

Bewerbung: Bitte melden Sie sich über Jogustine für das Praktikum an und senden Sie eine Kurzbewerbung mit einer kurzen Begründung Ihrer Motivation als PDF-Datei bis zum 06. April 2023 an das Q+Team.

Inhalt: In einem von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderten Projekt, TOPML (https://www.datamining.informatik.uni-mainz.de/topml/), wird unter Führung der Mainzer Informatik interdisziplinär dazu geforscht, wie so genannte nicht-funktionale Anforderungen an KI-Systeme, wie z.B. Diskriminierungsfreiheit, Datenschutz, Ressourcenschonung oder Transparenz ("explainable AI"), die in Zielkonflikte zueinander stehen können, ggf. miteinander vereinbart werden können und wie dies mit dem juristischen und ethischen Rahmen in Beziehung steht.

Die Mainzer Buchwissenschaft hat dabei für den universitätsweiten Zusammenschluss KI@JGU (https://ki.uni-mainz.de/) die Aufgabe, die informatisch komplexen Zusammenhänge Stakeholdern innerhalb und außerhalb der Universität – darunter z.B. die Politik und zivilgesellschaftliche Gruppen – zu vermitteln und mit diesen in einen Dialog zu treten.

Ein zentrales Vorhaben dabei ist, die Promotionsprojekte im Rahmen von TOPML personalisierter, aus der Sicht der Forschenden, darzustellen. Dazu werden Interviews geführt und aufbereitet.

Die / der Praktikant:in wird das Team bei der Vorbereitung und Nachbereitung der Interviews und deren Aufbereitung für die Publikation im Web und die Verwendung auf einer zentralen TOPML-Veranstaltung vom 12. bis zum 15. Juni 2023 unterstützen.

Lernziele: Reflexion der Wissenschaftspraxis und der Wissenschaftskommunikation, Einblicke in aktuelle Forschungen zu nicht-funktionalen Anforderungen an KI-Systeme, wie z.B. Diskriminierungsfreiheit, Datenschutz, Ressourcenschonung oder Transparenz

Softskills: Veranstaltungsorganisation und Interviewführung

TOPML – Trading off Non-Functional Properties of Machine Learning – „First Mainz and Friends Artificial Intelligence Conference“ (MAInC 2023)

Leitung: Prof. Dr. Stefan Kramer, Informatik, und zahlreiche weitere Wissenschaftler:innen, u.a. der Bereiche Informatik, Mathematik, Rechtswissenschaft, Philosophie, Buchwissenschaft

13.06.23 | 14.06.23 | jeweils 9:00 - 18:00 Uhr | Gutenberg Digital Hub

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an so genannten nicht-funktionalen Anforderungen an KI-Systeme, wie z.B. Diskriminierungsfreiheit, Datenschutz, Ressourcenschonung oder Transparenz ("explainable AI"). Gute englische Sprachkenntnisse.

Inhalt: Wie dezentral sollen Daten gespeichert werden, um die Privatsphäre zu schützen und inwieweit wird dadurch die Transparenz von Daten und Algorithmen beeinflusst? Diese Zielkonflikte werden in einem Forschungszentrum für Machine Learning analysiert.

Ziel von TOPML ist die Einrichtung eines interdisziplinären Forschungszentrums für Machine Learning an der Universität Mainz. Hier sollen Wechselwirkungen und Abhängigkeiten von verschiedenen Eigenschaften des Maschinellen Lernens analysiert und abgewogen werden. Untersucht werden Transparenz und Fairness von Daten und Algorithmen sowie Datenschutz und eine effiziente Nutzung von Ressourcen wie beispielsweise Strom. Im Fokus stehen dabei konkurrierende Bedürfnisse, beispielsweise wie dezentral können Daten gespeichert und verarbeitet werden, um die Privatsphäre zu schützen, inwieweit wird dadurch die Transparenz von Algorithmen und Daten beeinflusst und welche Auswirkungen hat das auf den Energieverbrauch? Die verschiedenen Zielkonflikte werden identifiziert und charakterisiert, um tragfähige Kompromisse für die Anwendung zu schaffen. Ethische und rechtliche Aspekte sollen mitgedacht werden.

Der erste Workshop von TOPML stellt an zwei Workshoptagen die Ergebnisse der Arbeit verschiedener Teilprojektgruppen zur die Entwicklung und Implementierung von vertrauenswürdigen KI-Methoden vor. Das konkrete Programm wird zu Beginn des Sommersemesters bekannt gegeben.

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