Wasser(mangel)

Bericht von Melina Forêt (Studentin Rechtswissenschaft)

In einem dreitägigen Seminar vom 31.05.-02.06.2023 beschäftigten sich 20 Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen mit Themen rund um Wasser und Wassermangel.

Prof. Dr. Frieder Enzmann führte die Teilnehmenden am ersten Seminarnachmittag in die Hydrogeologie ein. Dabei lernten die Studierenden nicht nur den Wasserkreislauf kennen, sondern auch Begrifflichkeiten wie Boden- und Grundwasser, Grundwasserlandschaften und -stockwerke, sowie Grundwasserleiter/ Nichtleiter und Grundwasserbeschaffenheit.

Am folgenden Tag knüpfte Dr. Thomas Lenhart an die geologische Perspektive an und sprach über die Wasserversorgung, Niederschlag und Grundwasser in Deutschland. Dabei kamen auch Themen rund um die praktischen Messungen und Einblicke in die Arbeit im Ministerium zur Sprache. Am Nachmittag brachte Prof. Dr. Katharina Lenhart dann die biologische Perspektive ins Seminar ein und so beschäftigten sich die Studierenden mit Themen rund um den Wasserhaushalt von Pflanzen. Thematisiert wurden dabei unter anderem pflanzenverfügbares Wasser, Wasserstress, aber auch über Anpassungsstrategien und den Wasserbedarf von Nutzpflanzen wurde gesprochen. Studentischen Input gab es dabei in Form von kurzen, im Vorfeld des Seminar recherchierten Impulsvorträgen, sowie durch ein kurzes Planspiel, bei dem gesellschaftliche Problematiken, die Wasserknappheit in Gemeinden mit sich bringt, angerissen wurden.

Der Freitag bildete für die Studierenden schließlich den Höhepunkt des Seminars, denn es stand eine Exkursion zum Landwirtschaftsbetrieb „Streuobstziege“ in Linden an. Dort erwartete die Teilnehmenden zunächst ein Experiment, bei dem sie selbst die Feldkapazität von Wald- und Feldboden messen konnten. Außerdem wurde ein etwas improvisierter Versickerungsversuch durchgeführt, durch den die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens analysiert werden sollte. Im Anschluss führten Thomas und Katharina Lenhart über ihre Landwirtschafsflächen und stellten praktische Bezüge zu der vielen Theorie der Vortage dar, in dem sie den Studierenden die zum Teil stark variierenden Bodenbeschaffenheiten zeigten. Begeisterung lösten jedoch vor allem die vielen süßen (Baby-) Ziegen aus, die in den Feldern standen und uns blökend begrüßten. Bei schönem Wetter blieb viel Zeit für sämtliche Fragen rund um den landwirtschaftlichen Betrieb, bevor das Seminar mit einem gemeinsamen Grillen zum Abschluss kam.

Es war ein sehr intensives und inhaltlich anspruchsvolles Seminar, das vor allem geologische Aspekte aufgriff. Insbesondere die Exkursion hat den Teilnehmenden sehr viel Freude bereitet, da dadurch theoretisch erlerntes Wissen anschaulicher wurde und ein Exkursionstag nach den Seminartagen allen sehr guttat. Da die gesellschaftliche Perspektive und die stark zunehmende Problematik des Wassermangels während der drei Seminartage jedoch etwas kurz kamen, entstand die Idee, die politische und gesellschaftliche Bedeutung des Themenkomplexes Wassers in einem weiteren Q+ Seminar aufzugreifen. Diskussionsbedarf besteht von der Seite der Studierenden auf jeden Fall!

 

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