Bericht von Marlene Winkler (M.A.-Studium American Studies)
Queerness ist allgegenwertig und doch totgeschwiegen – wie gehen wir damit um? Das war eine der Leitfragen mit denen wir uns im Sommersemester 2025 während des Workshops “Que(e)r durch Mainz. Theoretische und Alltagsperspektiven auf Queerness” auseinandergesetzt haben. An zwei Tagen haben wir uns mit der Geschichte und gelebten Realitäten von Queerness, besonders in Bezug auf das Konzept des Raumes, beschäftigt.
Gemeinsam mit Chiara Bach erarbeiteten wir in einer Einführung Bedeutungen hinter dem Begriff “Queer”. Auch ein Exkurs zur Bewegungsgeschichte, sowohl lokal als auch international, durfte dabei nicht fehlen. Am Nachmittag haben wir uns mit Gastsprecher:in Janboris Ann-Kathrin Rätz dem Thema der Sichtbarkeit von queer sein in Alltag und Beruf zugewendet. Dabei hat Janboris ausführlich von Erfahrungen aus der eigenen Karriere als TV-Moderator:in und dem Kampf gegen Ignoranz berichtet. Anschließend haben wir uns tiefgehend mit Privilegien beschäftigt. Dabei verfolgten uns Fragen wie: Was ist ein Privileg? Wer hat sie? Und wie gehen wir damit um?
Ein absolutes Highlight war der zweite Tag des Workshops. Unter dem Gesichtspunkt von “Queerness und Raum” haben wir eine von Chiara Bach konzipierte und geleitete Stadtführung durch Mainz gemacht. Dabei haben wir uns verschiedene Orte, die historisch und gegenwertig mit Queerness und Sichtbarkeit verknüpft sind, angesehen. Das Facettenreichtum dieser Tour hat uns kollektiv wahnsinnig fasziniert.
Zu guter Letzt gab es eine abschließende Reflexion und Diskussion in der Bar jeder Sicht. Alles in Allem war es wahnsinnig faszinierendes Seminar, das zu tiefst berührend war, kritisch und differenziert gestaltet wurde, und hat – zumindest mich – sehr zum Denken angeregt.