Bericht von Nico Fischer, Q+-Studierender und Lehramtsstudent für Deutsch und Sozialkunde im M.Ed.
Am Freitag (15.11.2024) hatten sich viele interessierte Q+ Studierende im Seminarraum am Kisselberg eingefunden, um sich gemeinsam der gleichermaßen spannenden wie auch tagesaktuellen Thematik „Facts und Fake News – Wie sichern wir den Wahrheitsgehalt in der täglichen Informationsflut?“ anzunähern. Unter der Leitung und Moderation durch Frau Dr. Lindner wurde der eintägige Workshop in zwei Einheiten unterteilt und durch die Beiträge der Gäst*innen bereichert.
Zu diesen zählte einerseits Prof. Christian Schemer, der seit 2014 eine Professur für Allgemeine Kommunikationswissenschaft am Institut für Publizistik innehat, und der den Anwesenden einen fakten- sowie erkenntnisreichen Einblick in den Stand der Forschung zu Fragen der Entstehung, Verbreitung und Wirkung von Fake News gegeben hat. Der aktuelle Forschungsstand, so Prof. Schmer, umfasse in etwa 11.000 Publikationen und erlebte einen besonders spürbaren Impuls mit dem Brexit und dem ersten Wahlsieg Donald Trumps im Jahr 2016. Dieser Zeitpunkt markierte zugleich eine „Hochkonjunktur für den Begriff ‚Fake News‘“. Besonderen Wert legte Prof. Dr. Schemer in seinem Vortrag darauf, den Fokus auf die vergleichsweise geringe Anzahl an Fake News z.B. in Social Media und ihre Wirkung auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung derjenigen zu lenken, die mit ihnen in Kontakt kommen.
Im zweiten Teil des Seminars, nach einer geselligen Mittagspause und einem gemeinsamen Essen, erhielten die Q+-Studierenden nun von Julia Maas (Wissenschaftl. Dokumentarin) und Jörn Ratering (Rechercheur) aus dem ‚Verification Team‘ des ZDF mitunter verblüffende Eindrücke und die Gelegenheit dazu, Faktenchecks und das Überprüfen von Fake News selbst zu erfahren und zu erproben. Hierzu wurden Online- und KI-Tools zunächst von den Referent*innen vorgestellt, um anschließend im Plenum auszuprobieren, wie leicht oder schwierig sich die Recherche und Überprüfung bspw. zu Videos oder Posts gestaltet, die in kürzester Zeit auf Social Media verbreitet, geteilt und kommentiert werden. Mit Erstaunen konnten alle Anwesenden feststellen, dass es oftmals nur einige „Klicks“ benötigt, um an personenbezogene Daten, hochsensible Inhalte oder auch schlichtweg unmittelbaren Eindrücken zu gelangen, die mitunter verstörend, aber zugleich auch aufschlussreich und informativ wirken können.
Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei den Referent*innen, für Ihren informativen Input und die zahlreichen neuen Impulse und Denkanstöße bedanken, sowie bei allen Q+-Studierenden, die am vergangenen Freitag durch ihre Neugier am Thema und den daraus resultierenden Beiträgen an einem angeregten Diskurs wie gewohnt einen wesentlichen Beitrag hatten!