Q+Studierendenkonferenz: Vorträge, Workshops und Wein

Zu Beginn der Q+Studierendenkonferenz am 24. Oktober 2019 berichtete die Q+Projektleitung über den aktuellen Stand des Studienprogramms: Seit Beginn der Q+Testphase im WS 2017/18 nahmen insgesamt 191 Studierende aus allen Fachbereichen teil; 105 Lehrende und 14 externe Partnerorganisationen haben zusammen mit dem Q+Team insgesamt 168 Veranstaltungen organisiert. Ab 2020 soll der internationale Austausch für Q+ beginnen. Dazu gab es einen Bericht über zukünftige Kooperationen zwischen Q+ und wissenschaftlichen Institutionen in Japan. Geplant ist, dass Q+Studierende für einen Austausch an das Deutsche Institut für Japanstudien (DIJ) in Tokyo, an die School of Interdisciplinary Science and Innovation an der Kyūshū University in Fukuoka oder an das Institut of the Liberal Arts der Dōshisha University in Kyoto entsendet werden. Nach erfolgreichen Vertragsabschlüssen mit diesen für Q+ neuen internationalen Partnerinstitutionen können sich die Q+Studierenden voraussichtlich schon im Frühjahr 2020 für ein Stipendium bewerben und Auslandserfahrungen in Japan sammeln.

Nach dieser Einführung folgten drei spannende Vorträge von Q+Studierenden über ihre Erfahrungen in den von ihnen besuchten Q+Veranstaltungen der letzten beiden Semester. Die Studentin der Physik und Chemie Lara Grabitz sprach über ihr Praktikum in der digitalen Musikedition Beethovens Werkstatt in Bonn. Das Langzeitforschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz untersucht Beethovens Werkgenese und entwickelt Techniken zur benutzerInnenfreundlichen Darstellungsmöglichkeit der Ergebnisse. Neben dem Programmieren lernte die Q+Studentin viel über die Arbeitsweisen der Geisteswissenschaft und Digital Humanities.

Die Medizinstudentin Nina Ripfel berichtete anschließend über das geöffnete Blockseminar „Medicus – Konzeption und Realisierung einer kulturhistorischen Sonderausstellung im Historischen Museum der Pfalz Speyer“, welches sie im Sommersemester 2019 besuchte. In diesem Seminar wurden unter anderem Grundkenntnisse im Bereich der Museologie und des Projektmanagements vermittelt und der Entwicklungsprozess der Ausstellung diskutiert. Die Ausstellung Medicus - Die Macht des Wissens kann ab Dezember 2019 besucht werden. Die angehende Humanmedizinerin Nina Ripfel erhielt so einen Einblick in die museale Vermittlung von medizinischem Wissen des Mittelalters. Auf der Q+Studierendenkonferenz stieß sie eine Diskussion über den Stellenwert von Museen und den Zugang zur Kunst an. Inzwischen ist auch eine Exkursion zu dieser Sonderausstellung im Sommersemester 2020 in Planung.

Die Studentin der Erziehungswissenschaft Corinna Kirstein hielt den dritten Vortrag über das Seminar „‚Hands on‘ – empirische Verfahren der Neurolinguistik in Theorie und Praxis“, welches die theoretische und praktische Vermittlung neurolinguistischer Methoden zum Ziel hatte. Dabei wurden Methoden wie Eyetracking, Elektroenezephalographie oder die funktionelle Magnetresonanztomograpie vorgestellt und eigene Forschungsfragen entwickelt und bearbeitet. Corinna Kirstein konnte auch für ihr eigenes Fach viel mitnehmen. So erhielt sie ein tieferes Verständnis darüber, wie Sprache im Gehirn verarbeitet wird und welche Abweichungen bei der Verarbeitung von Sprache bei SchizophreniepatienInnen existieren.

Nach einer Kaffeepause ging es weiter mit Workshops an drei Thementischen. Hierfür wurden Mitglieder des Q+Lenkungsauschusses eingeladen, um mit den Studierenden gemeinsam über mögliche zukünftige Q+Veranstaltungsinhalte und -Formate sowie über Netzwerk-Events zu brainstormen und zu diskutieren. Nachdem die Ergebnisse der jeweiligen Tische im Plenum vorgestellt wurden, konnten die Studierenden für ihre favorisierten Inhalte, Formate und Events ihr Votum abgeben. Es kristallisierte sich heraus, dass das Interesse an Themenclustern wie Klimapolitik und die Zukunft (z.B. der Weltgesellschaft oder von modernen Städten), Ost-West-Konflikte, (grundsätzliche Fragen zur) Bildungspolitik, aber auch an psychischen Erkrankungen besonders hoch war. Als Formate wurden virtuelle Lernumgebungen, Exkursionen und Kooperationen bzw. Projekte mit anderen Institutionen als besonders reizvoll empfunden. Als Netzwerk-Events für Q+Studierende wurden gemeinsame Mittagessen, Museums- und Theaterbesuche sowie Kennenlernangebote, insbesondere für neue Q+Studierende favorisiert.

Schließlich bedankte sich das Q+Team sehr herzlich für die äußerst engagierte, kompetente und konstruktive Unterstützung des Lenkungsausschusses und seines Vorsitzenden, die gemäß Prüfungsordnung im Laufe des Jahres 2020 neu gewählt werden. Es wurde einmal mehr deutlich, dass Q+ ein Gemeinschaftsprojekt ist, an dem viele Personen aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen mitwirkten und mit großem Einsatz dazu beitrugen, dass Q+ als Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile.

Mit Wein und leckerem Fingerfood versorgt, konnten die Anwesenden miteinander anstoßen und den interessanten Tag ausklingen lassen.

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