Snapshot-Praktikum beim AdW-Projekt „Europäischer Religionsfrieden Digital“

Bericht von Samira Mahi Moussa (Masterstudentin Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen)

Vom 11.10.-15.10.2021 machte ich ein Snapshot-Praktikum bei einem Forschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, das ich echt interessant und angenehm erlebt habe. Dr. Voigt-Goy aus dem Projekt „Europäischer Religionsfrieden Digital“ hat mich sehr freundlich empfangen und zusammen mit Frau Bechtold-Mayer die Woche über begleitet und mir vieles gezeigt. Näheres zum Projekt wie die Kurzbeschreibung, Projektverantwortliche und Kooperationspartner findet sich hier auf der Website der AdW Mainz.

Das Projekt, welches insgesamt 21 Jahre andauern wird, befindet sich gerade in seinen Kinderschuhen. Es hat zum Ziel, sämtliche Schriften und Drucke zu Religionsfriedensregelungen im Zeitraum von 1485 (Kuttenberger Landtagsabschied) bis 1791 (Constitution Française) zu transkribieren und editieren, um diese dann digital für die Forschungscommunity bereitzustellen.

Hierzu hat mich Frau Bechtold-Mayer an einem Tag in die Paläografie eingeführt und konnte mir die Entwicklung der Schrift und Sprache damit schön aufzeigen. An einem Tag durfte ich selbst einen ca. vierseitigen Text über die Software Transkribus transkribieren. Das Programm gibt es auch als kostenfreie Version auf der Seite von READ-COOP zum runterladen. Diese Software transkribiert einen großen Teil der Texte automatisch, jedoch müssen die Mitarbeiter Zeile für Zeile nochmals editieren, da bestimmte Buchstaben, wie das Schaft-S oder Vokale mit Umlauten, mit Hilfe eines sogenannten Unicodes manuell in die Software überführt werden müssen. Diese Aufgabe gelang mir ganz gut und machte mir auch Spaß.

Wie die Dokumente am Ende aussehen kann man sich auf der Website des Projekts ansehen. Hier findet man z.B. Editionsrichtlinien und den weiterführenden Link, wo man dann die Friedenstexte vom 15. bis 18. Jahrhundert sichten kann. Da sich das Projekt erst am Anfang befindet, werden hier daher in den nächsten Jahren alle weiteren geplanten Texte zu finden sein.

Ich fand es sehr spannend, mich sprachlich mit den historischen Dokumenten auseinanderzusetzen, auch wenn man manchmal ganz stark das Bedürfnis hatte, die Rechtschreibung nach heutigem Standard zu korrigieren. An einem Tag durfte ich sogar Herrn Wunsch kennenlernen, welcher an der ULB Darmstadt die technischen und digitalen Funktionen umsetzt. Auch dieser kleine Ausflug nach Darmstadt war sehr freundlich und informativ.

Alles in allem ist das Konzept des Snapshot-Praktikums wirklich gut, um einen kleinen Einblick zu bekommen. Mir sind Projekte in solchem Umfang und mit dieser Dauer neu, daher finde ich es spannend zu sehen, wie es organisiert ist. Schade finde ich einzig, dass nicht jedes Projekt wirklich dafür in Frage kam, z.B. aus dem Grund, dass ein Projekt zu weit fortgeschritten ist, wobei ein fast fertiges Projekt auch spannend wäre. Daher war die Auswahl etwas begrenzt.

Aber ich bin sehr dankbar für diese tolle Erfahrung und die netten Menschen, die ich dadurch kennenlernen durfte. Daher gilt mein Dank auch dem Q+ Team für diese Möglichkeit!

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