Q+Reads with Morgan Jerkins

Der literarische Leckerbissen für Leseinteressierte

Bericht von Jennifer Japs, 6. Semester Psychologie M.Sc.

Im Rahmen unseres Q+Studienprogramms durften wir in der Veranstaltung Q+Reads die Autorin Morgan Jerkins willkommen heißen, die aktuell die Picador Gastprofessur an der Universität Leipzig innehat. Die Autorin gab uns mit ihrem Debüt This Will Be My Undoing: Living at the Intersection of Black, Female, and Feminist in (White) America (Harper Perennial, 2018) im Rahmen einer öffentlichen Lesung an der JGU einen Einblick in die Erfahrungen einer afro-amerikanischen Heranwachsenden, die verschiedene Länder bereist und sich bewusst mit deren Kulturen vertraut macht. Dabei entführt sie ihre Leser in die unterschiedlichsten Welten: So erleben wir z.B. einen Ausflug in die Metropole von St. Petersburg, wo wir uns in reichlich unangenehmen Situationen wiederfinden – sei es in Aufzügen, Metros oder schmutzigen Bars.

Sie eröffnet uns neue Perspektiven in japanischen Vierteln, in denen wir mit ihr durch kleine Läden streifen. Und dann bietet sie uns wieder einen Platz in der U-Bahn an, die uns von Brooklyn nach Harlem befördert, während wir von Jerkins‘ Erlebnissen und Eindrücken auf dieser Seite der Welt erfahren. Auf diese Weise erleben wir das Heranwachsen und die Etappen einer angehenden Schriftstellerin, die durch die Vielfalt ihrer Facetten auch verschiedenen Rollen in sich vereint, die aber auch in Konflikt miteinander geraten. Bei dieser Fülle an Eindrücken ließ die positive Resonanz des Mainzer Publikums nicht auf sich warten, was auch in der Abschlussdiskussion mehrfach zum Ausdruck kam.

Im Vorfeld der Lesung hatten sich die Q+Studierenden bereits mit den Themen von Jerkins‘ Werk vertraut gemacht. Diesen Themen fehlt es nicht an Aktualität: So behandelt Jerkins nicht nur persönliche Belange wie ihre Herkunft und Ängste, sondern auch sozialgesellschaftliche Fragestellungen und ihre eigene Perspektive auf Gentrifizierung, Polizeigewalt oder Hassverbrechen.

An die Lesung schloss sich am darauffolgenden Tag ein Workshop an, in dem Jerkins Methoden zum kreativen Schreiben beim Verfassen von Essays vermittelte. Neben verschiedenen Zugängen zu kreativen Ansätzen und Werkzeugen zur effizienten Überarbeitung eigener Werke, setzten sich die Kursteilnehmer auch mit bereits veröffentlichten Essays auseinander. Anhand eines Positiv- und Negativbeispiels wurde so ersichtlich, was ein gelungenes Essay eigentlich ausmacht. Somit gab die Veranstaltung den Q+Studierenden nicht nur einen Werkzeugkoffer mit, der das Schreiben von Essays zukünftig erleichtern sollte, sondern auch interessante Einblicke in herausragende literarische Werke und einen unvergesslichen Erfahrungsaustausch.

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